Wasserdrachen - Paarung und JungtiereZurück
Dank der Untersuchungen des wichtigen englischen Botanikers und Entdeckers Sir Reginald Wort,der gegen Ende des 18.Jahrhunderts viele Monate mit der Beobachtung der Fauna der Sargasso-See verbrachte,kennen wir den Lebenszyklus von Draco splendens.Während seiner Untersuchungen über Wasserdrachen wurde der britische Aristokrat Zeuge der Hochzeitszeremonien dieser Spezies.Durch seine geduldigen Beobachtungen verfüge ich über folgenden Bericht: "Das paarungswillige Weibchen sucht sich ein Bett aus Seegras,auf dem es sich niederläßt und einen luminiszenten Scheim emitiert.Ihre brillanten Farben bringen die Männchen dazu,sich mit akrobatischen Brautwerbungen zu produzieren.Sie schnellen in die Luft,um gleich darauf wieder verschwunden zu sein und nur noch ein Glitzern zurückzulassen.
Das umworbene Weibchen taucht mit hoher Geschwindigkeit in die Tiefe des Ozeans,gefolgt von einer Traube von Männchen.Nur die schnellsten und kräftigsten können sich mit ihr paaren.Nachdem die Paarung stattgefunden hat,übergibt das Weibchen das befruchtete Ei an ihren Partner,der es im warmen Sand eines geschützten Strandes bettet und bis zum Schlüpfen bewacht.Wenn der kleine Drache schlüpft,ist die Aufgabe des Vaters erledigt.Er zieht sich zurück,um den Kleinen durch seine Anwesenheit nicht zu verraten.Während seiner einsamen Kindheit ernährt sich der kleine Drache von tropischen Früchten,er lebt also strikt vegetarisch." In einem Punkt irrte sich Sir Reginald allerdings:Der kleine Drache wird nicht verlassen,wie es bei oberflächlicher Betrachtung erscheinen mag.Der Vater besucht sein Junges bei Nacht,tagsüber wacht er aus vorsichtiger Distanz über die Region.Diese Wahrheit kam durch einen dramatischen Zwischenfall ans Licht,der von dem portugisischen Entdecker Da Silva in seinem "Tagebuch der Expeditionen und Entdeckungen der Neuen Welt" 1612 beschrieben wurde: "Paulo und der junge Andre Do Gao ruderten auf die verlassene Insel,die nur von Vögeln und Krebsen bewohnt zu sein schien.Paulo entdeckte eine große,phantastisch gefärbte Wasserechse,die zwar recht zahm,aber dennoch sehr vorsichtig zu sein schien.Er rief seinen Kumpan,und die beiden schafften es,das Tier zu fangen.Als die beiden es an Bord schaffen wollten,ließ das Tier eine Serie von schrillen,heulenden Rufen erschallen.Aus dem Meer erhob sich eine enorme Echse,die sich sofort auf die beiden unglücklichen stürzte.Andre starb sofort,sein Kopf wurde buchstäblich vom Körper gerissen.Paulo konnte nur überleben,weil er den Korb mit der jungen Echse ins Meer schleuderte.Sofort ließ das Seeungeheuer von der Verfolgung ab,um das Leben des ertrinkenden Tieres zu retten.Wir waren von diesem Eindruck so eingeschüchtert,daß wir es nicht wagten,zur Insel zurückzukehren,um Andres Körper zu bergen und beizusetzen." Dieser wenig bekannte Bericht wurde in den Kreisen der Wissenschaftler der damaligen Zeit zwar mit Argwohn betrachtet,deckt sich aber mit meinen Beobachtungen über das Verhalten von Draco splendens.