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Autor Thema: Luna-Ein Kapitel für sich  (Gelesen 9958 mal)
Mondkind
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« am: 09.Juli.2004, 16:19:32 »

>>Luna-ein Kapitel für sich<<
(Das hat nichts mit der Luna aus dem Forum zu tun! oder ist die ein Werwolf?? Cheesy )

Prolog

Eine junge, dünne aber große Frau steht im Regen. Ihre langen, dunkelblonden Haare sind von dunkelgrauen Strähnen durchzogen, die sie aber keinesfalls älter erscheinen lassen. Sie stand im Regen und betrachtet mit ihren hellgrauen Augen ihr langes Schwert, dass sie notfalls auch mit einer Hand führen konnte. Gerne stand sie im Regen und die Dunkelheit, die sie umhüllte, wenn sie die Augen schloss, gab ihr ein kleines bisschen von Heimat. Das Schwert steckte sie zurück und machte sich auf den Weg zur nächsten Stadt. Sie musste sich schnell unterstellen können, sonst würde sie krank werden. Das passierte nicht oft, jedoch lief sie schon seit Tagen im Regen, ohne jegliches Ziel. Sie folgte einfach ihrem Geist. Mal dem menschlichen, mal dem des Wolfes, der in ihr wohnte und der immer zu Vollmond seine Gestalt annahm. Dann wurde sie für alle, die sie nicht kannte oder nicht ihre Freunde waren zu einem gefährlichen Wesen mit scharfen Zähnen und einem einmaligen Gehör. Den Zähnen und dem Gehör eines Werwolfes.

1. Kapitel
Leise schlich Luna zu dem Tor, dass sie noch von der Stadt trennte. Denn um die Stadt war eine Mauer gezogen, die nicht die besten Kletterer überwinden konnten. Die Wache kam ihr bekannt vor, jedoch kümmerte sie sich nicht darum. Sie musste sich in jedem Fall an ihr vorbei schleichen, da solche Wachposten niemanden Durchließen, außer denen, die eine Erlaubnis hatten. Die Gründe dafür wurden geheim gehalten. Luna hielt sich an der Wand, dort wo der meiste Schatten war. Es war mittlerweile Nacht, daher konnte sie niemand sehen. Sie überlegte, wie sie vorbeikäme. Das erledigte sich jedoch, als der Wachposten sich umdrehte. Luna schlich an ihm vorbei. Auf dem entdeckte sie ein paar Wolfszähne. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, doch sie steckte sie ein. Was sie nicht wusste war, dass die Wache sie sehr wohl gesehen hatte. Er grinste in sich hinein, als Luna hinter ihm vorbeihuschte. Die Spitze eines Pfeiles blitze im Schein des Mondes auf. Er steckte ihn zurück in den Köcher, wo noch neun andere auf ihren Einsatz warteten. Er schnallte ihn sich auf den Rücken und schnappte sich seinen Bogen. Damit folgte er Luna in die düstere Stadt hinein. Lange musste Luna laufen, um einen kleinen Schuppen zu finden, der als einziger nicht mit Nutzvieh oder Geräten zugestellt war. Als sie ihn betrat, bemerkte sie den Schatten nicht, der an der Wand lehnte. In dem Schuppen  war nichts, außer Spinnen und anderen kleinen Tieren. Luna machten sie nichts aus. Sie war an sie gewöhnt. Seufzend ließ sie sich auf den staubigen Boden nieder. Plötzlich hörte sie ein Geräusch an der Tür. Sofort sprang sie auf und versuchte, sie zu öffnen. Erfolglos. Wer oder was da auch immer war, hatte sie eingeschlossen. Luna fluchte leise und lehnte sich an die verschlossene Tür. Sie wusste, Ihr Lehrer hätte sie dafür umgebracht. Ihr Lehrer, der ihr beigebracht hatte, leise zu sein, wenn es sein musste, Mal war das leise mit Worten gemeint, mal waren die Schritte gemeint. Er hatte ihr Talent im Umgang mit dem Schwert gefördert und ihr gesagt, dass sie niemals etwas betreten sollte, was nicht sicher war. Aber, hätte Luna draußen im Regen bleiben sollen? Das Fenster an der linken Seite wurde eingeschlagen. Ein kleiner Hauch Angst fuhr in Luna hoch. Aber auch das Gefühl, als ob sie sich verwandeln würde. War etwa schon Vollmond? Sie wusste es nicht. Nie hatte sie darauf geachtet, sondern einfach in den tag gelebt. Wenn sie sich verwandelte, hatten viele Pech gehabt. Denn Freunde hatte Luna fast keine. Außer Thyrahel, ihrem Lehrer. Ein Mann schwang sich durch das zerbrochene Fenster. Luna konnte ihn nicht gut erkennen. Sie sah, wie er einen Pfeil an einen Bogen setzte und auf sie zielte. „Was macht denn eine Frau wie du um diese Zeit hier?“ fragte er sarkastisch. Luna antwortete nicht. Sie sah ihn einfach nur an. Ihre hellgrauen Augen funkelten ihn an. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Der Mann grinste nur. „Schön, ihre Bekanntschaft zu machen, verehrte Werwölfin.“ Woher wusste der Kerl, dass sie ein Werwolf war? Luna sah ihn erstaunt an. „Schon einmal etwas von so genannten ‚Jägern’ gehört?“ Natürlich! Luna wusste, dass Jäger ausgesandte der Kirche waren, die Jagd auf hexen, Magier, Zauberer, Dämonen, Vampire und eben Werwölfe machten. Dafür kassierten sie oft viel Geld. Manche jedoch machten das auch, um ‚ihr’ Gebiet zu kontrollieren. Das waren Jäger, welche die ‚Eindringlinge’ wie manche sie nannten, nicht sofort umbrachten, sondern erst fragten, was man in dem Land oder Gebiet verloren hatte. Schon oft hatte Luna solche Leute getroffen, aber wirklich nett finden konnte sie keinen. Immer noch zielte der Mann mit dem Pfeil auf sie. Mondlicht fiel in den Raum. Kurz sah Luna, dass der Mann kurzes, braunes Haar hatte. Dann setzte die Verwandlung in einen Werwolf ein. Es war nicht schön mit anzusehen, doch der Jäger schien an so etwas gewöhnt zu sein. Er schoss den Pfeil ab. Luna wich in ihrer animalischen Form geschickt aus. Der Pfeil blieb in der Wand hängen. Sofort sprang Luna auf den Mann zu und riss ihn zu Boden. Er rollte sich zur Seite und spannte wieder den Bogen und ließ los. Wieder konnte Luna ausweichen, jedoch hatte sie eine tiefe Wunde an der rechten Schulter. Der Mann grinste. „Das wär’s dann ja wohl.“ Doch, obgleich der Pfeil Silber enthalten hatte, nichts war auch nur in Berührung mit Luna gekommen. Umso verwunderter war er, als Luna ihm mit aller Kraft den Bogen entriss. Die Tür wurde aufgestoßen und ein Junge stand in ihr. Mit bösem Blick sah er den Jäger. Blaues, kurzes und wirres Haar wehte leicht im Wind, der aufgekommen war. Er streckt die hand aus und sammelte einen Dunkelzauber in der Hand. Allem Anschein nach war er ein Magier. Der Jäger sprang zur Seite. „Zwei gegen einen ist nicht gut.“ Flüsterte er und sprang an dem Jungen vorbei, der ihm hinterherlief. Luna aber verschwand im Dunkeln der Nacht, die ihre Heimat war.

2.Kapitel

Luna ging viel durch den Kopf. Jetzt waren schon drei Tage vergangen und trotzdem bekam sie die zwei Personen nicht aus ihren Gedanken heraus. Den Jäger und den jungen Magier.
Immer wieder versuchte sie, sie zu verdrängen, aber sie schaffte es nicht. Der Magier war allerhöchstens zwölf, beherrschte jedoch schon den Dunkelzauber, den nur Magier konnten, die mindestens fünfzig Jahre alt waren. Vielleicht hatte sie sich auch nur getäuscht. Besonders verwunderte sie, dass er ein Dunkelmagier war. Solche Wesen kannte sie kaum, aber Thyrahel meinte einmal, sie wären das bösartigste und gefährlichste, was ihm je begegnet sei.
Und seit einem Tag verfolgte sie ein, Gefühl, als ob sie die beiden früher oder später wieder sehen würde. Den jungen Magier und den Jäger. Auch wenn sie es sich nicht wirklich wünschte. Der Regen ließ langsam nach. Es war wie verhext. Schon seit Wochen fielen die kleinen und großen Tropfen vom Himmel. Die Priester verurteilten immer mehr Frauen mit dem Urteil, sie wären eine Hexe. Luna konnte bei dem Gedanken nur Lachen. Wenn die Kirche wüsste, dass Hexen am Wetter nichts zu tun hatten, würden sie ganz schön dumm dastehen. Sie wendete sich wieder ihrer Beschäftigung zu. Es war keine Besondere. Immer wieder unterbrach sie diese. Sie malte mit einem kleinen Stock etwas in den Sand. Wieder und wieder dachte sie an etwas anderes und wenn sie sich nicht konzentrieren konnte, dann würde die Zeichnung nichts werden. Sie stellte einen Menschen dar, der mit Pfeil und Bogen auf eine Zielscheibe zielte. Luna konnte gut zeichnen. Dafür war sie in anderen Sachen nicht gut, was Frauen in ihrem Alter normalerweise machten. Sie hielt von der Zeit nichts, in der sie lebte. Sie war ihr nicht voraus, sie lebte einfach anders. Thyrahel meinte einmal, sie würde etwas Besonderes sein. Luna stutzte. Etwas war in den Bäumen. Sie war es gewohnt, verfolgt zu werden, daher hatten sich ihre Augen und ihr gehör darauf eingerichtet.

Die Geschichte ist noch nicht ganz fertig, aber ich wollte schon mal eure Meinung wissen...Also: Findet ihr sie gut, oder eben nicht ?
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-naja, aber das ist ja eben der Grund, das Leben zu genießen, oder??
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« Antworten #1 am: 11.Juli.2004, 16:22:47 »

Keiner eine Meinung? Oder sprachlos??? Smiley
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« Antworten #2 am: 11.Juli.2004, 16:23:20 »

Und ich mache weiter *g* hat ein wenig länger gedauert, aber naja...

...Ein Blatt fiel herunter. Kurz darauf stand ein Junge vor ihr. Luna blickte auf. Es war der junge Magier. „Was willst du?“ fragte sie ihn. Er grinste. „Mich hat es einfach interessiert, wer du bist. Man trifft nicht oft einen Werwolf.“ Luna betrachtete ihn. „Sag mal, wie hast du dein Schwert wiederbekommen?“ Luna lachte über die Frage des Jungen. „Das ist bei mir seltsam. Alles, was ich als Mensch habe, verschwindet, wenn ich mich verwandele und erscheint wieder, wenn der Mond hinter dem Horizont verschwunden ist.“ Der Junge lachte. Es war ein hohes Lachen. „Sag doch mal, wie du heißt, sonst muss ich dich mit Werwolf anreden.“ Grinste er. Luna sah ihn prüfend an. Von ihm schien keine zu große Bedrohung auszugehen. „Luna Mimien. Und wie ist dein Name?“ „Saya. Saya Teynés.“ Luna konnte es nicht fassen. Dieser ‚Junge’ trug einen Mädchennamen! „Woher kommst du?“ fragte Luna scharf. Saya überlegte lange. „Keine Ahnung. Mir hat es keiner gesagt und wissen will ich es auch nicht. Ich wohne überall…Überall und doch auch nirgendwo.“ „Luna stand auf. „Du gefällst mir, Saya. Aber eine frage habe ich noch. Wie kommt es, dass du so stark bist? In der Magie meine ich.“ Saya seufzte und antwortete: „Ich habe es einfach gelernt. Die Erfahrung macht es.“ Sie sah Luna tief in die Augen. „Wenn man wie ich seit seiner Geburt in den Krieg verwickelt ist, dann lernt man so etwas.“ Diese Aussage machte Luna nachdenklich. Auch sie war im Krieg aufgewachsen, wurde ihren Eltern entrissen, als das Dorf überfallen wurde. Damals war sie vier Jahre alt gewesen. Mit drei hatte sie ein Wolf angefallen, der, wie sich erst später herausstellte, ein Werwolf gewesen ist. „Warum bist du nicht bei deinen Eltern?“ Saya seufzte. „Die…sind tot. Umgebracht worden von den Schergen des größten Magiers aller Zeiten.“ Luna hörte immer das Wort Magier, als ob andere Wesen nicht auch stark und gefährlich sein konnten. Saya lächelte. „Du hast schon Recht. Und wundere dich bitte nicht, Ich beherrsche die Kunst der Telepathie. Daher kann ich manchmal deine Gedanken lesen. Immer dann, wenn ich es will.“ Dies beunruhigte Luna, jedoch sagte sie nichts. Saya drehte sich um und wollte gehen. „Wieso siehst du aus wie ein Junge?“ Luna stellte ihre Fragen immer, wenn sie diese fragen wollte. Saya blieb stehen. „Hast du schon einmal versucht, als ein zehn-jähriges Mädchen die Männer davon zu überzeugen, dass man stark genug ist, in die Schlacht zu ziehen? Einem Jungen glauben sie das, keinesfalls aber einem Mädchen.“ Saya verschränkte die Arme vor der Brust und sah nach oben in den dichten Blätterwald der Baumkronen. Luna seufzte. „Ja, das habe ich. Als sie mir nicht geglaubt haben, lagen sie allesamt zwei Sekunden später staunend auf dem Boden.“ „Und wie viele waren es?“ „Zehn.“ Lautete die knappe Antwort von Luna. Saya dreht sich wieder um. „Wer hat dich das gelehrt?“ fragte sie ernst. „Du kennst ihn nicht.“ "Ich kenne sicherlich mehr Leute als du.“ Luna lehnte sich an einen der vielen Bäume. „Thyrahel. Einfach Thyrahel.“ „Lebt er noch?“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Er wurde Gefangen genommen. Das ist jetzt drei Jahre her und ich habe immer noch nichts von ihm gehört.“ „Wie alt ist er?“ „Das werde ich dir nicht sagen.“ „Hey, es könnte ja eventuell sein, dass ich ihn gesehen habe.“ Gab Saya bissig zurück. „Aber wenn-„ weiter kam sie nicht. „Was meintest du gerade eben?“ „Es könnte sein, dass ich ihn gesehen habe. Und sieh mich nicht so an!“ Lunas Stimmung stieg. Diese seltsame kleine Magierin hatte Thyrahel gesehen?
„Wo?“ Saya grinste. „Wenn du es wissen willst, in dem Schloss des Großfürsten. War nicht wirklich nett, seine Bekanntschaft zu machen.“ Saya zeigte Luna eine große Narbe an dem linken Arm, die sich vom Handgelenk bis zur Schulter zog. Luna seufzte tief. „Das kann er nicht gewesen sein.“ Sayas Augen weiteten sich und sie deutete auf etwas hinter Luna. „Vorsicht!“ flüsterte sie. Luna hörte ein Geräusch, das dem glich, wenn eine Schwertschneide die Luft durchschnitt. Binnen einer Sekunde hatte Luna ihr Schwert gezogen und blockte damit den Sprungangriff ab. Vor ihr kam ein kräftiger Mann zum stehen. Er hatte strohblondes, langes Haar, dafür aber dunkle Sachen an. Seine blauen Augen fixierten Luna wie ein Tier, dass getötet werden musste. „Thyrahel…“ flüsterte Luna heiser. Doch ihr ehemaliger Lehrer schien sie nicht wieder zu erkennen. Er drosch auf Luna ein, die jedoch jeden seiner Angriffe abwehrte. Oft hatten sie dies geübt, letztendlich war Luna besser als er geworden. Das Geräusch aufeinander schlagender Klingen klang durch den sonst ruhigen Wald. Beide hatten tiefe Wunden, wollten aber keineswegs aufgeben. Ein Pfiff ertönte. Thyrahel stutzte und ging dann in die Defensive. Als Luna einen Moment nicht aufpasste, rannte er weiter in den Wald hinein. Luna blickte ihm nach. „Er hat sich verändert.“ Meinte sie nur. Traurig blickte sie zu Boden. Als sie sich wieder umdreht war Saya verschwunden.
Luna war ihr dankbar, ja. Sie hatte sich nicht auf ihr Umfeld konzentriert und wäre jetzt tot, hätte Saya sie nicht gewarnt. Luna war sauer auf sich selbst. Sie hatte ihr Training vernachlässigt. Das zahlte sich jetzt aus. Noch einmal so etwas und sie würde wirklich tot sein. Und das hatte sie nicht wirklich vor.

3.Kapitel

Sie stand in einem riesigen Flur und wartete. An der Wand hing ein riesiges Schild, das genauso groß war wie sie. Sie wurde ungeduldig und lief ein wenig herum. Plötzlich ging eine Tür auf und jemand kam heraus mit einem Schwert, dass länger war als das, was sie bisher zum üben benutzt hatte. Thyrahel grinste. „Es hat auch seine Vorteile älter zu werden, Luna. Das ist mein Geschenk zu deinem zehnten Geburtstag.“ Er überreichte ihr das Schwert. Staunend betrachtete Luna es. „Danke, Thyrahel! Ich danke dir!“ Sie sprang hoch vor Freude.
Thyrahel lächelte.
Luna schlug die Augen auf. Als sie zum Himmel schaute, sah sie die funkelnden Sterne. Gerade hatte sie den Tag noch einmal in Gedanken erlebt, an dem sie ihre eigene Waffe bekommen hatte. Thyrahel hatte sie selbst angefertigt. Schon früher war es sehr groß gewesen, sodass sie es kaum führen konnte. Doch jetzt, da war es anders. Sie konnte mit nichts anderem so gut kämpfen wie mit ihrem eigenen Schwert. Das war immer so gewesen und sollte immer so bleiben. Ihr ganzes Leben lang. Wieder fielen dicke Regentropfen vom Himmel. Und er hatte auch wohl nicht die Absicht, aufzuhören. Der Himmel hatte sich mittlerweile schwarz gefärbt und wurde nur ab und zu von hellen Blitzen durchbrochen, die ohrenbetäubende Donnerschläge hinter sich zogen. Wenn man einen Schritt vor sein haus setzten würde, versank man im metertiefen Schlamm. Luna saß auf einem hochgelegenen Ast und betrachtete die Blätter, die sich unter den schweren Tropfen nach unten beugten. Sie waren grüner denn je. Besonders die, die in der Krone des Baumes waren, denn diese bekamen die wenige Sonne mit, die in letzter Zeit kaum schien. Ganze Felder standen unter Wasser. Die Bauern konnten kein Geld verdienen und mussten hungern, da ihre Erträge zerstört waren. Auch so manches Vieh war schon von den überfluteten Flüssen mitgerissen worden. Aber Luna störte das nicht. Sie saß auf dem Ast und träumte vor sich hin. Etwas anderes hatte sie nicht zu tun. Jetzt, da sie wusste, dass Thyrahel, ihr Lehrer in fast allem, was sie gelernt hatte, sie umbringen wollte. Früher war er um einiges erträglicher gewesen. Oft hatte er Luna geholfen, wenn sie etwas falsch gemacht hatte. Doch genauso oft hatte er sie angeschrien.
Sie hatte ihn wie ihren Vater angesehen, immerhin hatte sie vierzehn Jahre lang bei ihm gelebt. Obwohl das nicht der richtige Ausdruck war. Thyrahel hatte nirgendwo gelebt. Er war mal hier, mal dort. Genauso wie Luna jetzt. Es wunderte sie, dass er sie angegriffen hatte. Er hatte sich enorm verändert. Luna fragte sich viel. Und um eine Antwort zu finden, durchsuchte sie ihr Gedächtnis, ob sie nicht irgendetwas finden konnte, was ihr helfen konnte, zu verstehen. Verschiedene Bilder tauchten auf. Das eine Mal, an dem eine Übung fast schief gegangen war und Thyrahel gestorben wäre, wenn Luna nicht noch eine Idee gehabt hätte. Damals hatten sie wieder geübt, wie Luna Leuten half, die verbrannt werden sollten. Thyrahel machte seine Übungen immer real. Aber das konnte kein Auslöser gewesen sein. Sie war sechzehn gewesen und er achtundzwanzig. Er hatte das verstanden und sie auch gelobt. Luna versuchte sich weiter zu erinnern. Schließlich kam sie auf den Tag, zwei Jahre später, als Thyrahel verschwunden war. Sie hatte zusammen das geübt, was Thyrahel am allerbesten konnte:  sich lautlos bewegen. Plötzlich stand ihnen ein riesiger Kerl vor ihnen. Er stieß Luna nach hinten und packte sich Thyrahel, der sich zwar zu wehren versuchte, allerdings nicht erfolgreich. Sie hatte auch versucht, ihm zu helfen, mit dem Ergebnis, dass sie halb tot auf der Straße zusammenbrach. Ein Bauer hatte sie gefunden und versorgt. Sie hatte ihm dafür bei seiner Arbeit geholfen. Dass war jetzt drei Jahre her. Am Anfang hatte sie ihn gesucht, es nach zwei Jahren aber aufgegeben.

So, und jetzt will ich endlich mal eure Meinung wissen! Fertig ist sie ja immer noch nicht, aber bevor ich hier alles umsonst schreibe...Bitte!! Cheesy
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« Antworten #3 am: 11.Juli.2004, 19:55:01 »

ups.... ich wusste, ich wollte noch irgendwo was hinposten... jez weiß ich wieder wo das war *lol*
ich habe zwar den zweiten teil noch nich ganz fertig gelesen, finde die geschichte aber bisher recht intressant. schreib ruhig weiter, ich lese hier gern  Cheesy
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« Antworten #4 am: 13.Juli.2004, 16:53:04 »

Habe wieder was neues, und nicht über das letzte wundern, Kommt ja noch was an das Kapitel dran Cheesy

...Luna sah nach unten. Die Welt floss förmlich an ihr vorbei. Ganz trocken war sie auch nicht mehr. Das dichte Blätterdach über ihr ließ nur wenig Wasser hindurch, genug jedoch, dass sie jetzt nass bis auf die Haut war. Langsam wurde ihr langweilig. Sie hatte es noch nie lange an einem Fleck ausgehalten. Sie schwang sich auf den untersten Ast und sah durch den Wald. Ihre Augen suchen etwas, aber sie wusste nicht was. Luna hörte ein Knacken, sah nach oben und…über ihr ergoss sich das gesammelte Wasser der Blätter. Diese waren durch den Druck zusammengebrochen. Sie waren nämlich so dicht, dass sie das Wasser stauten. Bis jetzt. Seufzend sprang Luna auf den matschigen Boden. Ob sie jetzt dreckig und nass war oder nass und gelangweilt war kein großer Unterschied für sie. Sie ging aus dem Wald heraus, ohne zu wissen wohin. Das hohe Gras einer Lichtung streifte Teile des Schlammes ab, aber nicht so viel, dass es jemand bemerkt hätte. Wohin sie ihre Füße führten wusste sie nicht. Sie lief einfach. Es war egal, wo sie ankam oder nicht. Aber diese Wiese schien der ideale Übungsplatz zu sein. Sie zog ihr Schwert aus der Lederhülle und wirbelte Sekunden später durch die Luft. Einige Grasbüschel hatten darunter zu leiden, aber das kümmerte höchstens die Käfer. Oft wechselte sie innerhalb von zehntel-sekunden die hand, damit sie damit nicht aus der Übung kam. Jedoch war es schwerer, ihr Schwert mit einer, anstatt mit zwei Händen zu führen. So legte sie auch die zweite Hand an den Griff. Ihre Attacken wären um einiges heftiger geworden, wenn sie einen Gegner gehabt hätte. Sie steckte ihre Waffe zurück und schloss die Augen. Ihre Schwäche war, dass sie nicht lautlos laufen konnte, auch ihr Hörsinn war nicht so gut, wie sie es sich wünschte. So konzentrierte sie sich auf die Geräusche, die ihr Umfeld verursachte. Sie hörte mehrere Vögel mit ihrem Gesang, ein Hund bellte weit entfernt irgendwo und um sie herum summte es. Eine Wespe fand es anscheinend interessant, sie einmal, zweimal, dreimal zu umkreisen. Es war ungewöhnlich, aber nicht unmöglich. Sie öffnete ihre Augen wieder und lief weiter. Sie gab es auf, keinerlei wollte ihr gelingen. Sonst hörte sie wortwörtlich die Regentropfen auf den Boden fallen. Langsam ging sie durch den grünen Wald, der so schön wie nie war. Für sie. Vereinzelt versank man wirklich im Schlamm, jedoch störte sie das nicht. Sie fühlte sich bei diesem Wetter wohl wie ein Salamander in der Sonne. Hier draußen war ihre Heimat, nichts konnte sie von ihr trennen. Schon mit dreizehn hatte sie sich vorgenommen, nie einen festen Wohnsitz zu haben. Sie hatte das Leben bei Thyrahel geliebt, frei wie sie waren. Von vielen Königen gesucht, jedoch waren seine Untertanen ganz anderer Meinung. Sie waren überall willkommen, da jeder Dieb sich von der Stadt oder dem Dorf fernhielt. Sie waren zusammen die zwei stärksten Krieger. Gegen eine Armee hatten sie zwar keine Chance aber sie würden enormen Schaden anrichten. Auch wenn sie dann tot gewesen wären. Aber sie hatten nie mit einer Armee von Kriegern oder ähnlichem zu tun gehabt.

Eine kleine Reise in die Vergangenheit
4. Kapitel

Ein junges Mädchen, vielleicht elf Jahre alt, saß an einem Baum. Sie schlief. Ein knapp dreiundzwanzig Jahre alter Mann ging auf und ab. An der Seite trug er eine Lederhülle, in der ein Schwert steckte. Ein Zweihänder. Neben dem Mädchen lag auch eines. Sie hatte es abgelegt. Der Mann stockte. Er sah das Mädchen an. Eine Strähne seines strohblonden Haares fiel in sein Gesicht und blaue Augen blickten umher. Sein Blick blieb an einer Gestalt hängen, die durch die Büsche und Bäume auf die beiden zukam. In der Hand trug sie gut erkennbar ein Schwert, das genauso lang erschien, wie das des Mannes. „Hallo, Thyrahel. Passt du auch gut auf sie auf?“ Die Gestalt stand knapp vor ihm und grinste. „Was willst du, Cenzai?“ Thyrahels Stimme klang heiser. „Ach, du bist erkältet?“ Cenzai grinste. Er machte einen Schritt auf das Mädchen zu. Doch Thyrahel stellte sich ihm in den Weg. „Ich habe dich etwas gefragt.“ Cenzai lächelte leicht. „Kannst du dir das nicht denken, mein Freund?“ „Ich bin nicht dein Freund.“ Zischte Thyrahel. „Wie du meinst. Aber umbringen muss ich dich trotzdem, ob du nun mein Freund bist oder nicht.“ Er stieß zu. Thyrahel wich gerade noch aus und das Schwert steckte im Baum. Cenzai zog es heraus und sah Thyrahel scharf an. Keiner der beiden merkte, dass das Mädchen leicht grinste und nach ihrem Schwert griff, das immer noch neben ihr lag. Ein wilder Kampf entbrannte zwischen Cenzai und Thyrahel, Cenzai klar im Vorteil. Er hatte eine größere Kampferfahrung. Seiner Stammessitten nach, trug er seine extrem langen, schwarzen Haare zu einem schmalen Zopf gebunden. Seine ebenso schwarzen Augen blitzen leicht. Eine Sekunde später drückte er Thyrahel seine Klinge an den Hals. Er sagte nur noch eines. „Lebe wohl, mein Freund.“ Doch bevor er sein Vorhaben umsetzte, ging er röchelnd zu Boden. Das Schwert des Mädchens hatte ihn durchbohrt. Thyrahel atmete auf. „Ich danke dir, Luna.“ Luna nickte leicht. „Hätte ich etwa etwas anderes tun sollen?“ Thyrahel grinste. „Von mir aus nicht.“ Er legte seine hand auf ihre Schulter. „Nicht einmal ich habe dich gehört. Du hast große Fortschritte gemacht.“ Luna lachte leise. „So etwas schaffe ich nur, wenn jemand in Gefahr ist. Sonst nicht.“
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« Antworten #5 am: 15.Juli.2004, 13:57:09 »

Thyrahel verdrehte die Augen. „Nicht so bescheiden.“ Luna schüttelte den Kopf. „reden wir nicht weiter darüber.“ Thyrahel überlegte lange. „Ich dachte, du hast geschlafen.“ Luna hob eine Augenbraue an. „Das habe ich nur gemacht, um meine Ruhe zu haben. Du hättest es mir ja doch ‚befohlen’“ Thyrahel nickte. „Stimmt schon, stimmt schon. Wirst du eigentlich nie müde?“ Luna grinste. „Nicht um Voll- oder Neumond herum. Du müsstest doch wissen, warum.“ Thyrahel hob scheinheilig die Schultern hoch. „Ich habe keine Ahnung.“ Beide lachten. „Soll ich es dir vielleicht noch einmal erklären?“ Thyrahel winkte dankbar ab. „Danke, da kann ich sehr gut verzichten.“
An dieser Stelle sollte man vielleicht einfügen, dass die beiden sich verstehen, ohne ein Wort zu sagen. Daher gingen beide in die gleiche Richtung, schnell, aber nicht rennend. Sie liefen durch ein Gebiet, dass nicht nach dem aussah, was es war. Es sah gefährlich aus. Das war es aber keineswegs. Es war friedlicher als eine Kiefernnadel. Das bunte Laub lag auf dem Boden. An diesem Tag war es trocken. Das Laub raschelte leise unter ihren Füßen, wenn sie darauf traten. „Was ist ein Drache?“ fragte Luna plötzlich in die Stille hinein. Thyrahel überlegte. „Ein Drache…Ich kann es dir nicht erklären. Menschen haben mir einmal erzählt, es wären Echsen, aber ich habe noch nie eine Echse mit Flügeln gesehen. Man müsste einen treffen, aber der letzte wurde getötet.“ „Von Drachentötern.“ Luna sprach das Wort ‚Drachentöter’ mit so viel Hass aus, das Thyrahel sie besorgt ansah. So kannte er sie nicht. Sie war eher still und er hatte sie noch nie wütend erlebt, deshalb konnte er sich das bei ihr auch nicht vorstellen. Luna schien in Gedanken verloren, während sie weitergingen. Thyrahel verstand dieses Mädchen nicht. Sie gab ihm mehr Rätsel auf, als der Nachthimmel, der sich jede Nacht über sie erstreckte, mal mit und mal ohne Wolken.

5.Kapitel
Luna saß wieder an einer Stadtmauer. Sie wollte nicht in die Stadt, aber sie wollte heute auch nicht mehr weiterlaufen. Immer noch kreisten ihre Gedanken um Thyrahel und Saya. Tausende Fragen wollte sie fragen, konnte es aber nicht. Niemand würde sie beantworten. Oft hatte sie auf Antworten warten müssen, und auch oft vergeblich. Aber eine Frage aus ihrer Vergangenheit stellte sie trotzdem jedem, bei dem sie es für angebracht hielt: Was ist ein Drache? Früher hatte sie ein Gespräch zwischen zwei alten Männern belauscht, in dem es um Drachen ging. Doch sie meinten nur, dass diese Riesenechsen ausgerottet werden sollten. Sie hätten zu viel Schaden angerichtet und ihr Feuer ganze Armeen vernichtet. Luna hatte eine eigene Vorstellung von Drachen. Schon stellte sie sich als eine Art Echse vor, mit schuppiger Haut und einem langen Schwanz. Jedoch hatten diese Echsen bei ihr lederartige Flügel und der Rachen war mit spitzen Zähnen versehen. Vom Charakter her waren sie wie alle anderen Wesen. Vollkommen unterschiedlich. Seufzend stand sie wieder auf. Es fielen nur noch vereinzelt Regentropfen vom Himmel, die Sonne lies sich aber nicht blicken. Der Himmel war von schwarzen Wolken nun nicht mehr überdeckt, sodass sich strahlend weißer Himmel über dem Land erstreckte. Gut, auch das waren Wolken, aber keine Gewitter-Wolken mehr. Luna hatte nun überhaupt nichts zu tun. Ihr wurde nicht schnell langweilig, aber jetzt schon. Sonst suchte sie sich irgendeine Beschäftigung aber jetzt… Was sollte sie machen? Es gab nichts, was ihr einfiel. Sie lief wieder weiter. Eine große Landschaft breitete sich vor ihr aus. Das kurze Gras wuchs nur spärlich, doch hier war der Boden ja meist auch staubtrocken. Bald würde es wieder wuchern und die Wege bedecken. Luna lief nicht auf den Wegen. Schon immer war das so. Sie hatte Wege gemieden, wusste aber nicht warum. Deshalb lief sie jetzt direkt auf der ‚Steppe’ wie manche sie nannten. Sie lief ein paar Stunden. Plötzlich kam ein starker Wind auf, der ihre Haare durcheinander wirbelte. Das machte ihr nichts aus, aber sie wunderte sich über den Wind. Sie blickte sich nach allen Richtungen um, auf der Suche nach der Ursache. Dann entdeckte sie etwas, was ihre Vorstellungen übertraf. Ein riesiger Drache schwang sich Himmel aufwärts, wenn auch mit ein paar Problemen. Er spannte seine meterlangen Flügel aus und flog nun im Gleitflug weit über ihr. Seine rötlich-braunen Schuppen glänzten ein wenig in der gerade hervorgekommenen Sonne. Die Flügel erschienen leicht durchsichtig und ließen seinen Schatten auch schwach rot erscheinen. Sie sah außerdem etwas, was wie ein Schwarm Vögel aussah, auf den Drachen zufliegen. Jedoch waren es enorm dünne Vögel…Ihr stockte der Atem. Diese ‚Vögel’ waren Pfeile eines Heers von Bogenschützen, die auf das riesige Wesen schossen! Schwer Verletzt fiel der Drache abwärts. Er kam mit lautem Krachen auf, der Schlamm spritzte nur so und Pfeile steckten in den Flügeln des Drachens. Schnell war Luna bei ihm. Sie kam sich winzig vor, neben ihm. Allein eine seiner Krallen war so groß wie er selbst. Dennoch kletterte Luna zu seinen Flügeln und riss jeden Pfeil einzeln heraus. Hätte sie es langsam gemacht, hätte es ihm noch größere Schmerzen bereitet. Am Horizont tauchten schon die ersten Männer auf. Laut schreiend stürmten sie auf den Drachen zu. Luna beeilte sich, rechtzeitig alle Pfeile aus den beiden Flügeln zu bekommen. Sie kletterte wieder herunter. Entsetzt blickte sie den immer mehr werdenden Männern entgegen, die immer noch brüllend auf sie zukamen


Nicht so ine Begeisterung im Schreiben, bitte! Kommt schon, ich will etwas hören!
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« Antworten #6 am: 15.Juli.2004, 20:15:18 »

vielleicht könntest du das nächste mal ein paar absätze mehr reinbringen. das liest sich dann besser. ich verrutsch sonst oft in der zeile ^^
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« Antworten #7 am: 18.Juli.2004, 16:28:21 »

Hat jetzt ein bisschen länger gedauert, aber hatte in letzter Zeit wenig Lust Smiley .

Doch der Drache schien erfreut darüber zu sein. Er rollte kurz seinen Schwanz zusammen, sodass er kürzer wirkte, lies das Heer näher kommen und schlug mit einem Mal alle Männer zur Seite. Jedoch blieben ein paar übrig. Luna zog ihr Schwert und stürmte auf die Gruppe zu.

Irgendetwas in ihr wollte dieses Geschöpf retten. Der Drache regte sich nicht mehr, sodass sie ein wenig Angst bekam, dass er tot sei. Minuten vergingen, ehe sie endlich die Männer besiegt hatte. Etliche Schnittwunden hatte sie davongetragen, aber sie hatte gegen die Schwertkrieger gewonnen. Denn, alle Bogenschützen waren davon geschleudert worden.

Luna stürmte zu dem Kopf des Drachen. Die Augen von ihm waren geschlossen, trotzdem waren sie mindestens eineinhalb Meter lang. Immer, wenn er ausatmete wirbelte der Sand umher. Er stand ein wenig schwankend auf und hätte Luna beinahe umgeworfen. „Danke, Mensch.“ Der Drache hatte eine tiefe, freundliche Stimme. „Ich bin kein Mensch.“ Luna blickte hoch, um dem Drachen ins Gesicht zu sehen. Er senkte den Kopf und sah sie erstaunt an. „Sie sehen aber ganz danach aus.“ Luna zog die Schultern hoch. „Na und? Ein Mensch bin ich trotzdem nicht.“ Der Drache hob den Kopf wieder und sah nach oben. „Sie hätten mich mit ihrem Schwert genauso gut töten können und eine Belohnung bekommen. Warum…“

Er kam nicht weiter. „Erstens ist das die Armee von König Raphael, den ich nicht ausstehen kann und zweitens will ich kein Wesen töten, bei dem ich nicht weiß, dass es böse ist.“
Der Drache nickte. Luna sah von seinen Krallen hoch zu seinem Kopf und schätzte ihn auf fünfhundert Meter Höhe. Sie kam sich klein vor. Sehr klein. „Kannst du Feuer speien?“ Der Drache lächelte. „Ja. Aber ich habe es schon lange nicht mehr gemacht.“ Luna überlegte nicht lange, als sie sagte: „Versuchst du es denn?“ Der Drache schmunzelte. „Wenn du darauf bestehst.“

Er holte tief Luft und stieß sie nach ein paar Sekunden wieder aus, mit einer gewaltigen Flamme. Sie fand den Anblick wunderschön, als die gelb-rote Flamme aus dem Mund des Drachen stob. Er hörte auf und senkte den Kopf wieder, damit er besser mit Luna sprechen konnte. „Wundert es dich gar nicht, dass ich so groß bin?“ Luna nickte leicht, wobei sie das nicht wirklich gestört hatte. Sie hatte ja noch nie einen Drachen gesehen und konnte deshalb keinen vergleich anstellen. „Nun.“ Der Drache sah wieder nach oben. „Mit meiner Größe von dreihundertunddreißig Metern bin ich schon geplagt. Ein Magier meinte ja, mich unbedingt größer zu zaubern. Dabei ist es nur störend. Weißt du, warum ich dich gefragt habe?“

Luna schüttelte den Kopf. Sie wollte und konnte nicht sprechen. „Ich will, dass du mir hilfst, einen Gegenzauber zu finden.“ Luna sah ihn erstaunt an. „Wieso? Kannst du das nicht alleine?“ Der Drache lachte laut. „Mit meiner Größe?Huh?“ Luna seufzte. „Wenn es sein muss. Warum überhaupt ich?“ der Drache grinste. „Du bist bisher die einzige, die nicht schreiend davongelaufen ist oder versucht hat, mich zu töten.“ Luna spielte mit ihrem Schwert herum, das sie immer noch in der Hand hielt. „Hey, hey ganz vorsichtig mit dem Ding, ja?“ ermahnte der Drache sie. Luna lachte nur. „Seit ich drei bin, habe ich gelernt, mit diesem ‚Ding’ umzugehen. Ich werde dich schon nicht Ausversehen erstechen.“

Der Drache blieb war misstrauisch, sagte jedoch nichts mehr dazu. „Wo willst du denn zuerst hin?“ fragte Luna den Drachen. „Zum Schloss des Großfürsten. Er hat einen begabten Magier…“ „Oh nein.“ Unterbrach Luna ihn. „Da werde ich nicht hingehen.“ E sah sie höchst erstaunt an. „Angst vorm Fürsten, oder wie?“ „Eher vor Thyrahel.“ Murmelte sie in sich hinein. „Hä? Wer ist denn das?“ „Ach, niemand. Sag mal, wie heißt du überhaupt, Drache?“ Wenn sie ihm schon helfen sollte, wollte sie wenigstens seinen Namen wissen. „Willst du den wirklich wissen, meinen Namen?“

Luna nickte. „Ater oculus russus ignis serpens. Verstehst du?“ „Nicht wirklich.“ Der Drache senkte wieder den Kopf. „ Was hast du gesagt?“ „Nicht wirklich.“ Wiederholte sie. „Also. Wenn man es wortwörtlich übersetzt heißt es schwarz Auge rot Feuer Drache. Mit ein wenig Fantasie wird darauf Schwarzäugiger roter Feuerdrache.“ Erst jetzt sah Luna sich ater oculus russus ignis serpens richtig an. Er war rot und hatte schwarze Augen, dass was sie erwartet hatte. „kann man das nicht abkürzen?“ nuschelte sie. Ater oculus russus ignis serpens lachte. „Nenn mich doch, wie du willst. Ehrlich gesagt war das nämlich die Abkürzung. Hauptsache ich heiße nicht Drache.“

Luna überlegte lange. „Acuiel? Da ist das A von Ater, das c von oculus, das u von russus, das i von ignis und das e von serpens drin. Und ein l hinten dran gehängt, damit es besser klingt.“ Acuiel nickte. „Wenn es dir gefällt“ „Besser als ater oculus russus ignis serpens.“ Meinte Luna. Acuiel sagte erst nichts. „Dein Name.“ „Was?“ „Dein Name.“ Wiederholte er. „Luna. Wieso willst du ihn wissen?“ Acuiel wiegte den Kopf hin und her. „Er ist nicht ganz unbekannt. Als ihr den Namen Thyrahel erwähntet, kam in mir schon eine Vermutung auf.“ „Wieso siezt du mich jetzt?“ fragte Luna. „Ihr seit doch schon viel älter als ihr ausseht.“ Luna hob eine Augenbraue an. „Na und? Rede doch einfach mit mir, wie du es willst. Nur habe ich fast genau die gleiche Vorraussetzung wie du. Nenn mich nie in meinem Leben Werwolf, oder noch schlimmer Hund.“

Besser so, Zahra? Smiley
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« Antworten #8 am: 19.Juli.2004, 17:30:47 »

*lach* Ja, danke ^^

ich versuch mir grad nen 500m hohen drachen vorstellen... das gibt meine vorstellungskraft nich her  Tongue
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« Antworten #9 am: 19.Juli.2004, 17:41:42 »

Nu, kommt ja noch was dran... Cheesy
 Ist jetzt nich soo viel Smiley

Acuiel nickte. „Wie du meinst.“ Er blickte verträumt nach oben. „Als meine Mutter noch lebte, hat sie dich immer solus parvus canus luna-lupus genannt. Wieder benötigt man Fantasie, damit es heißt, einsamer kleiner geheimnisvoller Mond-Wolf.(Na, woher kennen wir das denn?*hust*) Thyrahel hieß immer comis homo ducere qui sacratus gladius.
Das heißt freundlicher Mensch führt das heilige Schwert. Ich bin nie dahinter gekommen, warum sie so lange Namen benutzt hat. Und…vorgestern haben Drachentöter sie umgebracht.“

Acuiel seufzte tief. „Vermisst du sie?“ fragte Luna mitfühlend. Acuiel nickte. „Meinen Vater habe ich nie kennen gelernt. Und jetzt ist auch noch meine Mutter tot. Wie waren deine Eltern?“ Luna lachte leise. „Eltern? Ich weiß nicht mal ihre Namen. Mit vier wurde ich ihnen doch weggenommen.“ Acuiel lächelte. „Dann sind wir so etwas wie Seelenverwandte.“ Luna lachte laut. „Wenn du es so nennen willst.“
„Begleitest du mich jetzt zum Schloss des Großfürsten?“ Luna dachte lange nach, seufzte dann und meinte: „Na gut.“ „Steig auf.“ Luna folgte Acuiels Anweisung und kletterte auf den Rücken des riesigen Drachens, was nicht lange dauerte, da er sich niedergelegt hatte.

Eine größere Zeitreise in die Vergangenheit von Luna
6. Kapitel

„Großer Raphael!“ rief ein Ritter. „Seht, was wir erbeutet haben.“ Mit Mühe hielt er ein Kleinkind fest, das immer wieder versuchte, ihm in den Arm zu beißen oder sich irgendwie zu befreien. „Was denn, Ritter?“ fragte ein Mann vom Thron aus. „Ein vierjähriges Kind?! Ich wollte vernünftige Arbeitskräfte, kein Kleinkind!“ „Aber, großer König, seht was es kann!“ Der Ritter drückte dem Kind ein kleines Messer in die hand, worauf es wie wild auf ihn einstach. Der Ritter wich immer wieder haarscharf aus. „Hm…Interessant. Ein Naturtalent, wie? Bringt sie in den Kerker.“ Der Ritter entriss dem Kind das Messer und schleppte sie in die Verließe. König Raphael grinste in sich hinein. „Dann hat sch die Ausbeute doch gelohnt. Sie wird uns von großem nutzen sein.“ Wie er sich doch täuschte…
Der Ritter stieß das Kind in einen vergitterten Raum, wo ein sechzehnjähriger Junge auf dem feuchten Boden saß. Er blickte auf, als die Tür wieder geräuschvoll ins Schloss fiel und ein Mädchen von vier Jahren im Raum stand, die kleinen Hände zu Fäusten geballt und böse knurrend. „Mit wem habe ich die Ehre?“ seufzte er. Das Mädchen drehte sich um. „Bis jetzt nannten meine Eltern mich Arcana. Abgeleitet von arcanus, mysteriös. Aber seit mich dieser Wolf angefallen hat, heiße ich Luna. Luna Mimien.“ Der Junge war erstaunt über das Mädchen, das redete wie eine Erwachsene. „Und wer bist du?“ Der strohblonde junge senkte den Blick. „Thyrahel. Einen Nachnamen habe ich nicht. Wie willst du, dass ich dich nenne?“ „Arcana hat mir nie gefallen. Luna find ich besser.“ Luna grinste ihn an. Thyrahel stand auf. „Weißt du, was sie mit dir anstellen werden?“ Luna schüttelte den kopf. „Ist mir egal. Solange ich dabei nicht sterbe.“ Thyrahel wunderte sich immer mehr über dieses Mädchen. „Sie werden dich ausbilden, ein erfahrener Krieger zu werden. Was mich wundert, dass sie ein Mädchen nehmen.“


Im nächsten Moment lag Thyrahel am Boden und Luna stand über ihm. „Hast du ein Problem damit, dass ich ein Mädchen bin?“ Thyrahel schüttelte den Kopf. „Du hast ein ganz schön hitziges Temperament.“ „Nur jetzt.“ Erwiderte sie und wandte sich ab. „Ein Talent im Kampf hast du auch. Höchst seltsam. Du erinnerst mich an einen Wolf.“ Luna drehte sich wieder um. „Schön. Ich erinnere mich aber an mich selbst.“ Man merkte ihr an, dass sie nicht die allerbeste Laune hatte.
Mitten in der Nacht wachte Thyrahel auf. Ein halber Mond schien durch das vergitterte Fenster oben. Als er zu Luna blickte, merkte er, wie ihre Augen auf ihm ruhten. Erst jetzt fiel ihm auf, dass es hellgraue Augen waren. „Gar nicht müde?“ fragte er sie leise. „Nicht wirklich.“ Gab sie zur Antwort. Ein Schlüssel drehte sich im Schloss. Thyrahels Augen weiteten sich und er blickte zur Tür. Ein großer Mann stand dort.

Er ging leise in den Raum. Wahrscheinlich nahm er an, die beiden schliefen. Luna schloss schnell die Augen. Thyrahel verengte sie nur zu Schlitzen, damit er noch etwas sehen konnte. Die Wache packte Luna am Arm und zog sie hoch. Bevor er etwas sagen konnte, hatte Luna ihm mit voller Wucht in die Hand gebissen, worauf er aufschrie und sie fallen ließ. „Du kleine Göre!“ „Tja.“ Luna grinste hämisch. Thyrahel stand auf. „Was wollt ihr von ihr?“ Der Mann entblößte eine Reihe gelber bis dunkler Zähne, als er grinste. „Ich soll euch beide zum Training bringen.“ Dann packte er beide und brachte sie nach draußen. „großer König, hier sind sie.“ „Gut, dann bring sie jetzt in die Arena.“ Thyrahel wurde abwechselnd heiß und kalt.
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« Antworten #10 am: 26.Juli.2004, 14:29:58 »

Die Arena war ein Ort, wo Menschen, oder andere Wesen gegen Menschen, oder eben andere Wesen kämpfen mussten. Auf Leben und Tod, ohne Gnade und erst Recht ohne Regeln. Jeder bekam seine Waffe und los ging es. Wer überlebte durfte wieder zurück in sein Gefängnis und auf den nächsten Kampf warten. Kein schönes Leben.
Wie immer war das riesige Gebäude rappelvoll, Überall saßen Menschen und jubelten allem zu, was sich nur irgendwie bewegte. Als Luna hineingestoßen wurde, rat augenblicklich Stille ein. Noch nie war ein vierjähriges Kind hier gewesen. Großes Gemurmel erhob sich und sicherlich wanderten viele Blicke von Luna und Thyrahel hinüber zu König Raphael.

Thyrahel sah sich weiter um, konnte aber nichts anderes entdecken, außer Zuschauer. Und ein vergittertes Tor. Dadurch würde ihr Gegner schreiten. Rasselnd wurde es hoch gelassen. Noch kam niemand heraus. Von einer höheren Tribüne rief jemand: „Seit gegrüßt, ehrenwerte Damen und Herren. Heute sehen wir einen Kampf zwischen Mensch und Tier, Bestie und Gefangener. Wer wird überleben? Der Mensch?“ Thyrahel fühlte alle Blicke auf sich gerichtet. „Oder die Kleine da, die sich wie ein Wolf benimmt?“ Nun wurde Luna angestarrt. „Oder unser Champion, der unbesiegte, unerreichbare und einmalige Periculum! Was auf Lateinisch übrigens Gefahr bedeutet.“ Das Letzte fügte er nur nebenbei zu. Thyrahel wich zurück, als ein drei Meter großer Troll aus dem Tor gestampft kam. „Nicht gut. Überhaupt nicht gut.“

Meinte er. Ein Junge in seinem Alter kam angerannt, drückte ihm ein langes und Luna ein kurzes Schwert in di hand und verschwand doppelt so schnell wieder. Luna knurrte leise und schlich auf den Troll zu. Der brüllte ohrenbetäubend und lief auf sie zu, mit der festen Absicht, sie zu töten. Doch irgendwie schaffte sie es, ihm einfach durch die Beine zu laufen. Wirklich wundern tat Thyrahel das nicht, bei ihrer geringen Körpergröße…als der Troll mit einer nicht freundlichen Absicht auf ihn zusteuerte, bekam er es ein klein wenig mit Panik zu tun. Denn, jemand der fast doppelt so groß ist wie man selbst, kann einem schon Angst einjagen.

Thyrahel ging in Kampfstellung. Als der Troll nah genug war, nahm er Anlauf und trat ihm mit voller Wucht in den Magen. Der Troll stolperte zurück. Thyrahel ergriff die Chance und stürmte auf den Troll zu. Plötzlich sah er Luna, die ihm mit Handzeichen zu verstehen gab, dass er das lieber lassen sollte. Er sah sie fragend an, worauf sie auf die Zuschauer-Tribüne deutete und dann auf das Tor, durch welches der Troll gekommen war. Es stand offen. Laute Pfiffe ertönten, als der Kampf unterbrochen wurde. Das machte den Troll nur noch rasender und er schlug um sich. Unglücklicherweise traf er dabei das Podest, worauf der König mit seinen wachen saß. Wobei die Wachen mehr standen. Luna lächelte siegessicher und ging ein paar Schritte rückwärts. Thyrahel wollte ihr nachgehen, als ein beharrter Fuß mit scharfen, Krallenartigen Nägeln vor ihm auf den Boden auftrat. Als er hochblickte, sah er genau in das Gesicht eines zweiten Trolles. Nein. Das war kein Troll…Das war ein Ork. Oder wenigstens etwas Ähnliches. Vielleicht eine Mischung aus Troll und Ork, aber auf jeden Fall sah er grausam aus. Ein zweiter Fuß stampfte auf und hätte Thyrahel beinahe unter sich begraben.

Er stolperte zurück und rammte einfach aus Reflex dem *Ding* sein Schwert in den Fuß. Genau das, was er lieber nicht getan hätte. Brüllend sprang es hoch und verursachte ein beben. Nur mit Mühe behielt Thyrahel sein Gleichgewicht. Er merkte, wie jemand ihm gegen das Schienbein trat. „Jetzt komm endlich, oder willst du zertrampelt werden?“ Luna sah ihn böse an. „Wenn ich nicht vorher von dir…“ „Halt die Klappe und komm mit, sonst geh ich allein.“ Sie zog ihn hinter sich her. Sie waren gerade am Tor angelangt, als Ein Stein von beträchtlicher Größe an ihnen vorbeiflog und an der Wand zerschellte. Die Wand bröckelte erst leicht und fiel dann zusammen. Mit ihnen die Tribüne, die über der Wand war. Staub erfüllte die Luft und nichts war zu sehen. Als er sich nach ein paar Minuten wieder legte, lag Thyrahel keuchend am Boden. Einer der Viecher hatte ihn gepackt und gegen die nächstbeste Wand geschmissen.

Stechender Schmerz breitete sich in ihm aus. Bevor es alles um ihn herum schwarz und schwärzer wurde, hatte er noch einen Gedanken: ‚Wo ist Luna?’ Wieso er gerade den Gedanken hatte, fragte er sich später auch noch oft.
Als er wieder aufwachte, lag er immer noch in der Arena. Jedoch war er nicht alleine und man konnte die Trümmer, die um ihn herumlagen, nicht als Gebäude definieren. „ich habe dir doch gesagt, du sollst mitkommen.“ Begrüßte Luna ihn. „Ich freu mich auch, dich zu sehen. Wo sind die Trolle?“ „Abgehauen. Sind eben blöd. Du hattest echt Glück, dass sie nicht auf dich draufgetreten sind.“ Thyrahel seufzte. Zum ersten, aber sicherlich nicht zum letzten Mal, fragte er sich, wie er bitteschön in diese Situation gekommen ist.

7. Kapitel
Luna genoss den Flug in vollen Zügen. Der Drache flog elegant über die verschiedensten Gegenden und Wälder, über Flüsse und auch über den größten *See*, den Luna je gesehen hatte. Das Meer. „Erzähl was über dich.“ Riss der Drache sie aus ihren Gedanken. „Was denn?“ antwortete Luna überflüssigerweise. „Irgendetwas. Wir haben noch einen langen Weg, da kannst du mir ruhig etwas erzählen.“ Luna lächelte leicht. „Und wieso du nicht mir?“ Acuiel lachte laut und tief. „Ich wüsste nichts, was sonderlich interessant wäre. Für dich jedenfalls.“ „und mein Leben ist bisher zu kurz, als dass ich etwas Neues erzähle könnte.“ Konterte Luna erneut. Acuiel seufzte. „Sag, wie alt bist du?“ „einundzwanzig. Nicht jünger und nicht älter.“ Acuiel verstand die Anspielung. „Dann bist du also heute vor einundzwanzig Jahren…“ „genau das ist es. Und wie alt bist du, so ungefähr meine ich?“ Acuiel überlegte. „Ich zähle eigentlich nicht. Aber schätzen würde ich so auf hundertachtzig.“

„So alt??“ erstaunt sah Luna an dem Drachen entlang. „Alt? Es gibt Artgenossen von mir, die es bis zu unglaublichen zehntausend Jahren schaffen!“ Das war zu viel für Luna. Vor staunen vergaß sie fast, sich festzuhalten und wäre heruntergefallen, wäre es ihr nicht doch noch im allerletzten Moment eingefallen. Schweigend flogen beide über Landschaften. Und diese wurden unübersehbar immer düsterer und gefährlicher. „Hier müssen wir landen, wenn wir nicht entdeckt werden wollen.“ Acuiel setze zum Landeanflug an. Er kam federnd auf dem staubigen Boden auf und wirbelte denselbigen auch kräftig durcheinander. Luna schwang sich herunter. Sie blickte umher, suchte die Gegend nach etwas ungewöhnlichem ab.

Das einzig ungewöhnliche war aber versteckt zwischen den dunklen Bäumen, daher sah Luna es nicht. Acuiel sah sich ebenfalls prüfend um, konnte aber nichts Beunruhigendes entdecken. „Wo sind wir genau, Acuiel?“ „Im Land von…im ehemaligen Königreich von König Raphael.“ „Und wem gehört es jetzt?“ „Dem Großfürsten.“ Lautete die knappe Antwort von Acuiel. „und wo müssen wir jetzt hin?“ fragte Luna leise. „Was? Achso, wir müssen jetzt da rein. Und spreche das nächste Mal ein wenig deutlicher, ich verstehe dich nicht.“ Acuiel deutete auf den Wald, während er sprach. Beide gingen auf ihn zu, was blieb ihnen auch anderes übrig? Beide bemerkten die funkelnden Augen nicht und beide hörten die wispernde Stimme nicht, die sagte: „Noch nicht, Thyrahel. Lass erst Kzaiha ihre Arbeit machen.“

Sie waren am Waldrand angekommen, als Luna sehen blieb. „Wie willst du da eigentlich durch kommen?“ fragte sie Acuiel. „Ganz einfach. Mit Magie.“ Er murmelte etwas und schon stand ein rothaariger Mann vor ihr, der schwarze Augen hatten. Erpasste perfekt in diese Gegend, was Luna einen leichten Schauer über den Rücken jagte. „Wo kommst du eigentlich her, Acuiel?“ Acuiel stutzte und seufzte anschließend. „Hierher. Doch, Gefallen habe ich nie am morden gefunden, daher haben sie mich wortwörtlich rausgeschmissen.“ Luna atmete leicht auf. Sie hatte schon schlimme Vorahnungen gehabt. Ein Schatten löste sich aus den Bäumen. „Was führt euch beiden denn hierher?“

ein siebzehnjähriges Mädchen stand dämonisch grinsend vor ihnen im Schatten der bäume. Ihre Konturen zeichneten sich jedoch klar ab. Ein Langbogen liegt auf ihrem Rücken und ein kleiner Dolch hing am Gürtel. „Wer und was bist du?“ fragte Acuiel. „Ich? Das geht dich nichts an.“ Die Stimme des Mädchens wurde schärfer. „Warum hältst du uns auf?“ fragte Luna durchdringlich. „Das ist meine Aufgabe.“ Meinte das meinte das Mädchen nur. Sie spannte den Bogen
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« Antworten #11 am: 26.Juli.2004, 16:32:13 »

...uiuiui...ich habs jetz nur mal kurz überflogen....habs mit aber erst mal auf pc gezogen ums in ruhe durchzulesen...aber was ich so gelesen hab, gefällt mir ziehmlich gut ^^
abgesehen davon: ich mag wehrwolf geschichten ^^
also: schön weiterschreiben ^^ Cheesy
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« Antworten #12 am: 26.Juli.2004, 18:22:13 »

kann dem nur beipflichten: schon weiterschreiben  Cheesy
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« Antworten #13 am: 27.Juli.2004, 17:05:38 »

...so...jetz hab ichs gelesen...
und: Ich bin begeistert!!! die geschichte is total schön... weiter so ^^
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« Antworten #14 am: 26.September.2004, 19:43:15 »

So, nach längerer Pause Smiley  Ich bin einfach zu faul zum Schreiben...Naja Cheesy

Das Mädchen zielte direkt auf Luna. Diese wich einen Schritt nach hinten. "Und wer gibt dir diesen Auftrag?" zischte sie.
Doch das Mädchen lachte nur. "Wenn du es wüsstest, dann würdest du sicherlich in Tränen ausbrechen." Sie lachte wieder. Acuiel hatte sich mittlerweile von hinten an sie herangeschlichen. Doch dieses Mädchen schien nur darauf gewartet zu haben. Blitzschnell wirbelte sie herum und schoss den Pfeil ab. Acuiel schrie auf vor Schmerz und Überraschung. Der Pfeil steckte tief in seiner Schulter. Luna wunderte sich darüber. Wenn das Mädchen gewollt hätte, könnte sie ihn umbringen.

Luna hörte etwas. Etwas, was darauf bedacht war, möglichst viel Lärm zu machen. Das Mädchen lächelte. "Endlich. Wurde auch langsam Zeit, ich will nicht die ganze Drecksarbeit machen." Luna ahnte schlimmes...
Etwas kam hervorgeschossen, aus dem Dickicht. Es sprang von einem Baumstamm ab und landete direkt neben dem grinsenden Mädchen.

Diese Person war mindestens zwei Köpfe größer. Außerdem trug sie ein Schwert..Eines mit rotem Griff und goldener Klinge, die anscheinend gut gepflegt war. hellblaue Augen sahen Luna an, jedoch waren sie ohne jegliche Gefühle. Strohblondes Haar fiel der Person bis zu den Schultern. Es war derjenige, der Luna schon vorher hatte umbringen wollen. "Thyrahel!" rief Luna. "WIeso machst du das? Was ist los mit dir?" Thyrahel sah sie unverständlich an. "Als ob ich dich kennen würde, wo du doch mein Gegner bist." Tyrahel schüttelte den Kopf und funkelte Luna an. Bei seinen Worten war ein Stich in ihr entlanggefahren, So als ob er sie von innen aufschlitzen wollte.

"Tyhrahel, du hast dich verändert." Traurig blickte Luna ihren ehemaligen Meister an. Was war bloß in ihn gefahren? "Was willst du von mir, Kleine? Du bist zu jung für mich, klar?" Thyrahels abfälliger Blick machte Luna wütend. Ihr Schwert fest umklammert ging sie zielstrebig auf ihn zu. "Hey, was soll das denn werden?" Das Mädchen wollte sich ihr in den Weg stellen, aber Luna stieß sie zur Seite. Einfach so. Dann baute sie sich vor Thyrahel auf, der zwar etwas größer als sie war, jedoch nicht enorm.

"Weißt du was, mein Lieber? Ich habe es langsam satt, dass mir alle sagen, was ich zu tun habe. In deinen Worten war die Anordnung, zu verschwinden, aber weißt du, ich werde genau das nicht tun. Ich werde dich solange mit der Vergangenheit, die wir erlebt haben, nerven, bis du dich erinnerst. Ich weiß nicht, was du hst, aber das erscheint mir richtig."
Das Mädchen wollte wieder dazwischen, aber Acuiel hielt sie mit dem anderen Arm fest. Mit schmerzverzerrtem Gesicht packte er sie und schleifte sie aus dem Wald. Er hatte seine Hand in ihrem Nacken und schien sie somit unter Kontrolle zu bringen.  

"Thyrahel, weißt du noch, als wir uns getroffen haben? Ich war drei oder vier. Du hast mir die Geschichte tausend mal erzählt. Wir beide sollten in eine Arena, gegen einen Troll. Wir haben ihn besiegt. SSag mir wie. Sofort." In Lunas tonfall lag etwas, was man nicht beschreiben kann. Etwas zwischen Verzweiflung, Selbstvertrauen und Mut, Etwas wie...
etwas, womit man Leute überreden kann. "Hey, Kleine, ich bin doch nicht dein Vater. Was geht mich deine Vergangenheit an?" Thyrahel zog unauffällig sein Schwert, während er das sprach. Er hatte strickte Anweisungen. "Aber du warst es fast. Meine Eltern sind tot, das weißt du. Du hast mir gesagt, du würdest auf mich achten, solange ich lebe. Klar?"
Luna merkte, was er im Schilde führte...

Dann tat sie etwas, was er ihr immer verboten hatte. Sie umarmte ihn einfach. Einfach so, als wäre es das normalste der Welt. Thyrahel blieb erst erschrocken stehen, dann stieß er sie jedoch weg. "Was habe ich dir gesagt? Du sollst mich nicht umarmen! Luna, was habe ich dir beigebracht?" Er schrie sie an, doch sie lachte nur "Jaja. ich weiß..."


Also, wenn ihr jetzt denkt, sie hat ihn wieder...Naja, lasst euch überraschen... Nya...
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« Antworten #15 am: 26.September.2004, 19:47:36 »

na dann machs doch nich so spannend mit dem letzten satz *g* ^^
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« Antworten #16 am: 28.September.2004, 15:43:17 »

*gemein grins* Tjahaaaa.....
Soll ich jetzt weitermachen, oder es lassen  Cheesy
Noa, ich glaub ich mach weita...


Thyrahel zuckte zusammen und stieß einen seltsamen, erstickten Laut aus. Dann schüttelte er den Kopf und sah Luna seltsam an. "Kleine?"
Luna sah ihm in seine Augen. "Ja?" Thyrahel grinste und packte sie sich. "Sag Tschüss zur Welt"  Er hob sein Schwert, bereit es ihr in die Brust zu stoßen. Doch Acuiel war schneller. Ein gezielter Steinwurf brachte Thyrahel dazu, seine Schülerin loszulassen. Oder sollte man besser sagen, sein nächstes Ziel?
Er drehte sich zu dem Drachen in Menschenform um. "Wag es noch einmal..." Ein lauter Pfiff ertönte. Thyrahel stutzte. Als er fortlaufen wollte, hielt Luna ihn fest. "Bevor du gehst. Nimm das hier mit." Sie reichte dem verdutzten Thyrahel
Eine Kette. Er nahm sie, betrachtete sie eingehend und gab sie Luna wieder. "Wieso willst du sie mir schenken? Das ist doch das einzige, was du von deiner Mutter hast. Und wieso hälst du mich fest?" Er blickte sie fragend an. Luna jedoch sah immer noch misstrauisch aus. "Sag mir eines. Was passiert, wenn die Sonne untergeht?"
Thyrahel seufzte. "Stell mir nicht meine eigenen Fragen.
Besonders nicht, wenn du sie nicht vollständig kannst. Es muss heißen: Was passiert, wenn die Sonne untergeht und der Mond mit seinem Gefolge, den Sernen, den Himmel einnimmt und dabei das strahlende Licht auf all diejenigen verteilt, die Licht brauchen? Und die Antwort? Weißt du sie?"
Luna lächelte und ließ ihn los. "Dann ist die Stunde gekommen, in der wir uns auf den Weg machen zu unseren Eltern und sie für ein paar Minuten wiedersehen."
Thyrahel nickte. "Eben."
Acuiel machte mit einem Räuspern auf sich aufmerksam. "Das Mäüdchen ist weg. Sie ist mir entwischt."

8. Kapitel
(Jetzt sind wir wieder in der Vergangenheit, drei Jahre vorher...)

Luna und Thyrahel liefen durch eine dunkle Stadt. Thyrahel musste sie ja unbedingt in etwas überprüfen, was sie nicht brauchte...Dem lautlosen Gehen und Laufen, wie er es nannte. Eine der Straßen, die besonders dunkel war, lenkte Lunas Blick auf sich. Wieso brannte hier nicht einmal eine Kerze im Fenster der Kirche, an der sie vorbeigingen? SIe sah wieder nach vorne und musterte die kleinen Häuser. Sie waren vielleicht etwas größer als Thyrahel und hatten Strohdächer. Manche waren auch mit Holz bedeckkt, dass aber nur wenige. Nach ein paar Minuten Hörten sie, Luna und Thyrahel einen Wolfsheuler. Thyrahel blieb stehen und lauschte, während Luna etwas weiter ging und sich dann genervt umdrehte.

Ihr fiel etwas auf, was sie lieber nicht gesehen hätte. EIn riesiger Schatten stand hinter Thyrahel, der Luna verständnislos ansah. Diese schluckte und deutete auf die riesige Gestalt hinter Thyrahel. Als er sich umdrehte, wurde er von dem "Riesen" gepackt und mitgenommen. Luna versuchte zwar noch, Diese Gestalt aufzuhalten, um die ein schwarzer Umhang wehte, woraus man ausschließlich die gelb-braunen AUgen erkennen konnte, die seltsam unnatürlich leuchteten, jedoch schleuderte diese sie mit leichtigkeit gegen die nächste Hauswand, wo sie zusammensackte. Thyrahel versuchte zwar, sich gegen diese Person zu wehren, aber das war erfolglos. So wurde er mitgeschleppt und sah Luna erst drei Jahre später wieder. Und hätte sie beinahe getötet.

Noa, ich seh schon, is etwas kürzer...Aber nuja, Gedult muss man haben^^
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« Antworten #17 am: 28.September.2004, 16:38:22 »

juhu  Cheesy
endlich was neues ^^ *froitsich von stuhl*
höhö ^^
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« Antworten #18 am: 28.September.2004, 17:41:24 »

tihi... gute entscheidung weiterzuschreiben ^^
un das mit der geduld is bei so ne sache...  Tongue
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« Antworten #19 am: 11.Oktober.2004, 19:37:05 »

9. Kapitel

Luna und Thyrahel sahen Acuiel entsetzt an. "Janina? Sie ist...Weg?"
Luna sah Thyrahel erstaunt an. "Janina?" Thyrahel nickte. "Ihr Spitzname..." Acuiel seufzte. "Wir sollten gehen, hier ist es nicht sicher." Mit müden Schritten näherte er sich dem Waldausgang. "Und wozu sind wir dann hier heringegangen?" fragte Luna. "Um deinen Meister zu suchen" Acuiel lächelte. Am Waldrand angekommen verwandelte Acuiel sich wieder in den riesigen Drachen. Thyrahel stockte der Atem. "Der...ist ja riesig." stotterte er. "Du hast nie an sie geglaubt und jetzt steht einer direkt vor dir." Luna grinste ihn an. Doch Thyrahel hatte etwas einzuwenden. "Das habe ich nie gesagt, ich meinte nur, dass ich nicht ganz an sie glaube, das ist ein Unterschied." Luna lachte. "Ja klar."

Wieder flogen sie durch die Lüfte. Thyrahel klammerte sich so gut es ging in den Schuppen des Drachen fest. "Viel zu hoch." erwiderte er auf Lunas fragenden Blick, worauf sie nur grinste. Nun waren sie auf dem Weg zum Schloss des größten und schwärzesten Magiers aller Zeiten. Sein Name? Rarè. Was niemand, auch nicht die drei wussten, dass er einen Enkel hatte, der noch mächtiger als er werden sollte aber nicht in das böse überlaufen würde...Der Prophezeiung nach jedenfalls...

(Woanders)
"Hey, Lyno!" ein schallender Ruf hallte durch die riesigen Räume des Schlosses. "Lyno Tanaires! komm zu deinem Großvater!" Ein etwa fünfjähriger tapste auf seinen schwarzhaarigen und dunkeläugigen Großvater zu. "Großvater, was ist denn?" fragte er mit unnatürlich hoher Stimme.
"Lyno, wie oft soll ich es noch sagen, du sollst nicht Zaubersprüche aus meinem Buch lesen!" Der Großvater winkte einmal mit der Hand. "Aber, wieso? Es macht Spaß!" Der Kleine sprach nun mit seiner normalen Jungenstimme. "Es könnte gefählich ausarten." erwiderte sein Großvater nur.

Ein bissel kurz  :? Nu ja...
Gespeichert

Irgendwie ist es doch blöd, egal was man im Leben macht, hinterher stirbt man trotzdem...
-naja, aber das ist ja eben der Grund, das Leben zu genießen, oder??
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