Hm, also geh ich mal davon aus, dass du traditionell (mit Stift und Papier) zeichnest.
Fürs digitale Colorieren bräuchtest du Programme wie zum Beispiel Photoshop, GIMP oder ähnliches. Die meisten Künstler, die ich kenne und die zudem digital arbeiten, benutzen meines Wissens nach auch ein Grafiktablett.
Ich selbst habe zwar die nötigen Programme sowie ein Grafiktablett, kann dir aber leider nicht viel zum digitalen Colorieren sagen, da ich noch nicht sehr geübt darin bin.
Ich gehe aber mal stark davon aus, dass sich die einzelnen Schritte beim digitalen und traditionellen Colorieren sehr ähneln.
Ich könnte dir ja mal einen Einblick geben wie ich das traditionelle Colorieren angehe:
1. Ich stelle eine Skizze fertig.
2. Ich ziehe die Bleistiftlinien mit einem Fineliner nach. So habe ich kräftigere Konturen. (Dann geh ich mit einem Radiergummi nochmal dadrüber, damit noch sichtbare Überbleibsel der Bleistiftlinien beseitigt werden.)
Nun folgt die eigentliche Coloration.
3. Dann grundiere ich die Zeichnung. Heißt: Ich gehe mit den Stiften ganz leicht über das Bild. Damit ist der Farbauftrag noch sehr hell, aber das ist auch gut so, denn es ist sinnvoll, sich von hell nach dunkel vorzuarbeiten und nicht umgekehrt.
4. Sobald jeder Teil des betreffenden Bildes grundiert ist, kommen die Schatten dran. Hierzu lege ich erst eine Lichtquelle fest, damit ich weiß, wo ich die Schatten setzen muss. Malt man beispielsweise einen Drachen und legt fest, dass das Licht von links kommt, so befinden sich die Schatten logischerweise auf der dem Licht gegenüberliegenden Seite (in diesem Fall also rechts).
5. Wenn ich nun weiß, wo ich die Schatten einzeichnen muss, fange ich mit der Schattierung erst richtig an. Die Bereiche, die im Schatten liegen, werden natürlich dunkler gemacht. Hierzu nehme ich entweder einen dunkleren Farbton als den zur Grundierung oder aber ich drücke mit dem Stift einfach etwas fester auf. Dabei arbeite ich mich allerdings auch recht sachte voran. Dabei achte ich darauf, einen Übergang zwischen Licht- und Schattenpartie zu schaffen, damit das alles nicht so abgehackt aussieht.
6. Nun kann man auch noch Highlights setzen. Zum Beispiel (nehmen wir einfach wieder einen Drachen) an den Augen oder auch der Brustpanzerung. Dafür würde ich entweder einen weißen Stift benutzen oder mit einem Radiergummi arbeiten, und die Stellen, an denen Glanzlichter sein sollen leicht ausradieren.
Das wars auch eigentlich schon. Wahrscheinlich würden Leute, die sich mit sowas richtig auskennen, die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wie ich das angehe, aber... Hm, vielleicht hilft dir ja auch schon meine laienhafte Erläuterung zum Colorieren. Ist aber auch nur meine Art das Ganze anzugehen. Ich persönlich glaube ja, dass man sich sowas im Laufe der Zeit selbst aneignet und so seine eigenen Tricks entwickelt
Ich würde dir auch gerne Tipps zum digitalen Colorieren geben, aber damit kenne ich mich wie gesagt selbst leider kaum aus. (Ich sollte mir echt mal die Zeit nehmen, mich damit zu befassen...)
Ich hoffe, ich konnte helfen.
Liebe Grüße,
Acala