Tja, der letzte Satz reicht mir schon:
Beckedahl: Es kriminalisiert Millionen Tauschbörsennutzer, verhindert durchsetzungsfähige Privatkopien und stärkt somit keineswegs die Verbraucherrechte. Auch wissenschaftliches Arbeiten und Forschen wird behindert. Es bildet daher keine nachhaltige Grundlage für das digitale Zeitalter.Ich sags mal so, was die vorhaben, und textlich verfassen, um Leute einzuschüchtern, ist eine Sache. Die Durchsetzung dieser Richtlinien (wobei die Vorratsdatenspeicherung ja noch nicht umgesetzt wurde) ist eine ganz andere Frage. Da werden dann Dienste in Erscheinung treten, wie wir es schonmal hatten: den Namen der Firma weiß ich nicht mehr, aber es gab mal eine, die im Auftrag der Musik oder Filmindustrie Kopien auf Tauschbörsen anbot und jedem eine Abmahnung schickte, der diese runterlud. Das ging damals in die Hose, weil sich die Firma selbst strafbar machte, aber sowas in der Richtung wird kommen.
Auch gängige Praxis ist z.B. die Überwachung von Telekom-Zugangsknoten. Dort wird nach Rechnern gescannt, die sehr viele Verbindungen zu sehr vielen, unterschiedlichen IPs haben (-> P2P-Programme aktiv). Dort wird dann auf Verdacht eine Hausdurchsuchung gemacht - davon habe ich bereits schonmal gehört. Allerdings auch hier gilt: die Regierung hat garnicht die Mittel, das flächendeckend durchzuführen. Ist also ein Vabanque-Spiel. Vermeidet man Downloads dieser Art, fällt man auch nicht in dieses Suchraster..
Übrigens - als Kehrseite der ganzen Sache - wenn ihr eine CD erwerbt, die ein "Compact-Disc" Label auf der Hülle hat, könnt ihr diese kaufen und ausprobieren - läuft sie nicht in eurem CD-Player (oder installiert diese ungefragt irgendwelche Software, sobald ihr die Scheibe in ein CD-ROM einlegt), könnt ihr sie wieder zurückbringen, denn: selbst wenn drauf stand, dass diese CD kopiergeschützt ist (und nebenbei bemerkt damit nicht mehr das Compact-Disc-Symbol tragen darf), wird kein Hersteller der Welt bei jeder CD eine Liste mit CD-Playern und CD-ROMs beilegen, auf denen die CD trotz Kopierschutz funktioniert - ergo war für euch als Verbraucher nicht ersichtlich, ob die CD bei euch funktioniert oder nicht - der Musikladen MUSS die CD damit wieder zurücknehmen.
Wobei ich jetzt nicht unterstelle, dass ihr euch die CD trotzdem kopiert habt. Mir gehts einfach nur darum, dass man als Käufer von CDs und DVDs mittlerweile betrogen wird. Klar, das ist eine Spirale, die in all ihrer Konsequenz das ganze nur noch schlimmer macht (CD geht nicht, lad ichs eben runter - womit die Musikindustrie wieder ihren Kopierschutz begründet sieht), aber irgendjemand muss damit aufhören. Und das einzige Signal dieser Art kommt aktuell nur von Steve Jobs, der sich für den Verkauf von kopierschutzlosen MP3s einsetzt. Hoffen wir, dass er sich damit genauso gut durchsetzt wie das iPhone auf dem Verbrauchermarkt