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Autor Thema: The Last Survivor  (Gelesen 1558 mal)
Drash
Neuankömmling
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Wesen & Alter: Wesen: Drache / Alter: 17
Beiträge: 16



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« am: 27.April.2007, 20:36:09 »

nun... vieleicht sollte ich das nich unbedingt tun... meine selbst ausgedachte Geschichte hier presentieren.
Aber ich dacht vieleicht könnt ich hier endlich mal Krittik von unbekannten und unvoreingenommenen Leuten ernten.
Und da die geschichte eh noch nicht zu ende ist brauch ich also keine Angst haben das sie mir gestohlen wird...

Aber muss euch warnen... ich bin nich gut in rechtschreibung... hab sakrisch viele Fehler drinnen



The last survivor



Dunkelheit. Abgrundtiefe Finsternis. Ein emotionsloses treiben in den dunklen Gedanken des unergründlichen Nichts. Ein Gefühl der Taubheit und eine beängstigende stille sind ständiger Begleiter in der Finsternis. Wabernde Formen leerer Gedanken die sich in der Dunkelheit bewegen. Wie schemenhafte Schatten
Vergangener Erinnerungen die längst vergessen sind. Dann sind Geräusche zu hören. Stimmen. Ein
unverständliches Gewirr von Wörtern das keinen sinn zu haben scheint. Schnelle schritte, lautes Donnern, ein Zischen. Hunderte von verschiedenen Geräuschen die der verwirrte Verstand nicht verstehen kann. Und dann wieder Stille und die ewig schwarze Finsternis. Taubheit macht sich breit. Der Verlust jeglicher Gefühle und Gedanken. Nur noch Finsternis. Finsternis. Dann plötzlich. Ein sehr schwaches Surren ist zu vernehmen. So leise das man es fast nicht hört, doch unablässig vorhanden. Dann fängt es langsam an lauter zu werden. Es schwillt bis zu einem unerträglich scheinenden klingeln an. Und nur langsam, scheinbar wiederwillig nimmt die Lautstärke wieder ab. Und wieder kehrt die Stille zurück. Doch etwas ist anders. Die Stille scheint nicht mehr bedrückend oder gar verängstigend zu sein. Eher erholsam und beruhigend. Auch das Gefühl der Taubheit ist  verschwunden. Stattdessen wurde es durch ein unangenehm brennend prickelnden Schmerz ersetzt. Auch die Finsternis scheint nicht mehr abgrundtief zu sein und langsam fangen die Gedanken an sich wieder zu regen. Und in diesem ganzen Gewirr von neuen Gedanken und Gefühlen ist ein deutliches Wort unablässig zu hören:
>Aufwachen<

Dieses eine Wort erhebt sich über all dieses Durcheinander hinweg und hämmert mit der Wucht eines Hammers immer wieder auf mich ein. Nur langsam schaff ich es meine so schwer wirkenden Augenlieder zu öffnen. Grell wie tausend Sonnen schießt mir unerwartet Licht in die Augen worauf ich sie sofort wieder schließe. Immer noch stark verwirrt wedle ich verängstigt und orientierungslos mit meinen Armen in der Luft herum. Dabei stoße ich immer wieder gegen einen Harten wiederstand direkt vor und neben mir. Vorsichtig fang ich an meine Umgebung zu betasten. Dabei versuche ich nochmals langsam meine Augen zu öffnen. Und diesmal kann ich sie trotz des noch immer Grell wirkenden Lichtes offen halten. Immer noch Verwirrt und vollkommen
orientierungslos fasse ich an mehreren stellen gegen die Durchsichtige Wand die mich umgibt.
Langsam macht sich in mir ein Gefühl von Panik breit und trotz der Verwirrung verspüre ich den drang haften willen hier raus zu wollen. Ja, raus! Nur raus hier! Doch mein Verstand ist noch immer nicht in der Lage die Situation zu realisieren. Durch Panik getrieben hämmere ich nun mit meinen bloßen Fäusten gegen die Mauer die mich aufzuhalten scheint. Plötzlich ist ein lautes knacken zu hören und große Risse haben sich vor mir in der durchsichtigen Wand gebildet. Dann ist ein lautes zischen zu hören und der Riss schiebt sich von mir fort. Ich erschrak als ich die eiskalte Wand aus Luft spüre die sich mir entgegenschmettert. Ich versuche aufzustehen. Nur langsam und träge setzten sich die einzelnen Teile meines Körpers in Bewegung. Bei jeder kleinsten Bewegung eines meiner vier Gliedmaße, schießt ein unangenehm Taub- prickelnder Schmerz darin hoch. Doch ich überwinde das Gefühl und roll mich zur Seite. Schmerzhaft muss ich leider feststellen das ich die ganze Zeit gelegen war und nun auf den Boden pralle. Ein heftiger und schmerzhafter Stoß durchzieht meinen Körper und ich verbeiß mir einen Aufschrei. Nur langsam schaff ich es mich wieder aufzurichten. Doch ich kann mich nicht lange halten und falle wieder zu boden. Beim zweiten versuch schaffe ich es gerade so aufrecht zu sitzen. Mein ganzer Körper zittert. Ich bin immer noch verwirrt. Und ich verspüre Angst aufgrund meiner weiterhin fehlenden Orientierung. Nur langsam finden meine Gedanken wieder zueinander und ich fange an mich ein wenig umzusehen. Durch das nun aber eher schwach wirkende Licht ist nicht allzu viel zu erkennen. Ich sehe das ich mich in einem relativ großen Raum befinde. Eine große eiserne Tür ist nicht weit von mir entfernt. Und das, in dem ich mich befand und woran ich mich momentan lehne, scheint eine Art Tiefschlafbett zu sein. Doch warum war ich hier? Warum war ich da drinnen? Ich schließe die Augen und versuche mich zu erinnern. An was kann ich mich erinnern? Mein Name? Mein Alter? Vielleicht mein Beruf? Ich versuche einen Überblick über den Gedankenwirrwahr zu bekommen. Mein Name ist Friedrich Schustermann, ich bin 38 Jahre alt und bin Leiter einer kleinen Computer Firma. Ich lebe zusammen mit meiner Frau und meinen beiden Kindern in einem großen Eigenhaus im Stadtzentrum von Berlin. Der Name meiner Frau ist Andrea, sie ist knapp 37 Jahre alt. Meine beiden Kinder sind Jochen, 12 Jahre alt und Maike die erst kürzlich 9 Jahre alt wurde. Doch der Rest ist eher verschwommen. Der Verstand ist noch zu verwirrt um sich klar zu erinnern. Nur unklare Bilder, Hunderte von Gesichtern und Tausende Zahlen und Wörter geistern in meinem Kopf herum. Doch ich bekomme trotz größter Anstrengungen kein klares Bild zusammen. Langsam kommen meine Gedanken zur Ruhe und übrig bleibt eine große Frage: Wie lange habe ich geschlafen? Was für ein Datum war heute? Und plötzlich erscheint das Bild einer jungen Frau vor meinem inneren Auge. Ein stück einer Erinnerung? Ich versuche mich auf das Bild der Frau zu konzentrieren und stelle mir dabei wieder die Frage: welches Datum war heute? Nein, „welcher Tag ist heute?“ lautet die Frage! Die Frau hat mich um eine Auskunft über das Datum gebeten. Soweit ich noch weis antwortete ich mit „heute ist der 25. August 2013!“ War das nun der Tag an dem ich hier her kam? Ich versuche mich noch mehr zu erinnern. Ich erinnere mich an Schreie. Panische Menschenmassen. Ein Unfall. Wer war das Opfer? Ich? Wurde ich verletzt? Ich versuche mit aller Anstrengung alle meine Gedanken auf diesen einen schicksalhaften Tag zu konzentrieren. Immer mehr Erinnerungsbruchstücke kommen zusammen. Lauter Donner. Eine Explosion. Rauch und Staub überall. Rennende Menschenmassen. Bin ich darunter? Vermutlich. Jemand an meiner Seite? Ein Mann. Er stützt mich. Ein großes Gebäude vor uns. Ein Parkhaus? Ich renne. Hundert andere Menschen auch. Eine Treppe. Wir steigen sie hinab. Mir ist schwummrig. Schwärze und Dunkelheit breiten sich aus. „Nicht ohnmächtig werden!“ Mein Begleiter beschwört mich. Dann... bricht die Erinnerung ab. Hier war nur noch die Finsternis. Nun, mir ist noch immer nicht alles klar und noch vieles liegt im dunkel, aber eines ist sicher: Hier bleiben konnte ich unter keinen Umständen!

Ich mache eine kurze Gedankenpause. Muss ein paar Sekunden Ruhe finden. Ein leichtes schweifen meiner Gedanken. Die Kälte in diesem Raum durchdringt meinen Körper. Lässt mich frieren. In meinem Kopf brummt es. Die Schläfe pocht und schmerzt. Ich atme langsam und gleichmäßig. Jeder Zug schmerzt leicht in der Lunge. Die Luft riecht modrig. Vorsichtig öffne ich die Augen. Meine Gedanken und Gefühle haben sich wieder beruhigt. Ich habe ruhe. Gut! Nun muss ich versuchen hier raus zu kommen. Ich versuche wieder mich aufzurichten. Langsam und vorsichtig stütze ich mich auf dem Boden ab. Ich hangle mich am Tiefschlafbett hoch und nach ein paar anstrengenden Sekunden stehe ich aufrecht. Meine Beine zittern, scheinen aber soweit festen Stand zu haben. Vor mir das Tiefschlafbett. Weich gepolstert und mit vielen Knöpfen versehen. Es verführt zum ruhen. Sich einfach hinlegen und wieder einschlafen. Doch ich muss herausfinden was passiert ist! Eine halbrunde Röre aus Metal hat sich am Fußende zusammengeschoben. Die Schutzhülle welche den Schlafenden vor den Einwirkungen der Außenwelt schützt. Ein Teil dieser Röre besteht aus Glas. Wahrscheinlich ein Sichtfenster. Dadurch sah man das Gesicht des Insassen. Diese hier hat mehrere Risse. Die durchsichtige Wand gegen die ich schlug! Ich betrachte meine Hände. Sie sind unverletzt, schmerzen aber.
Langsam lass ich meinen blick durch den Raum schweifen. Noch andere Tiefschlafbetten befinden sich hier.
An einer stelle ist der Raum bis zur Decke mit Schutt- und Trümmer ausgefüllt. Die Decke scheint dort eingebrochen zu sein. Viele Tiefschlafkapseln wurde wahrscheinlich unter dem Schutt begraben. Ich lasse mein Tiefschlafbett los und gehe vorsichtig auf die Nachbarkapsel zu. Eine dicke Schicht aus Dreck und Staub bedeckt die Außenhülle der Schutzröhre. Ich ereiche das Bett. Vorsichtig wische ich den Schmutz von der Scheibe. Dann sehe ich hinein. Mein Atem stockt. Schweiß bildet sich auf meiner Stirn. Meine Beine geben nach. Ich stolpere. Stürze hart zu Boden. Mein Herz Klopft mir bis zum Hals. Der Puls rast. Entsetzen erfüllt meinen Körper. Nur langsam schaffe ich es mich wieder aufzurichten. Unwillkürlich blicke ich wieder durch die Sichtscheibe. Lehre Augenhöhlen blicken mir entgegen. Braun gelbe Zähne ragen aus dem Schwarzen Loch des halb geöffneten Mundes. Von der Nase blieb nur ein großes Loch. Die Harre sind filzig und tot. Die Haut ist verschrumpelt und ausgetrocknet. Mein Gott! Wie eine Mumie im Museum blickt mir der Leichnam eines Menschen entgegen. Wie konnte das passieren? Ist er Erstickt? Die Kapseln brauchten Energie um die Insassen stetig mit Sauerstoff zu versorgen. Ist sie ausgefallen? Aber warum funktioniert dann mein Tiefschlafbett noch? Ich weis es nicht. Ich untersuche vorsichtig die anderen Tiefschlafkapseln. Nach der fünften hab ich mich schon an den Anblick der Mumienhaften Leichen gewöhnt. Schrecklich! In keiner der übriggebliebnen Kapseln hat einer überlebt. Wieso? Noch eine Frage die nach einer Antwort schreit. Kurz setze ich mich auf mein Tiefschlafbett. Eine Kurze Pause. Ruhe für die Nerven. Die Kälte ist immer noch stark präsent. Kleine Kondenswölkchen bilden sich vor meinem Mund. Ich friere. Mein Kopf schmerzt. Meine Gedanken rasen. Ich bin der einzige Überlebende in diesem Raum. Wieso? Immer wieder diese Frage. Wieso ich? Was war passiert? Auch diese Frage quält mich wieder. Nein, ruhe! Ich brauche erst ruhe. Solange meine Erinnerung lückenhaft ist werde ich sowieso keine Antwort finden. Ich überleg erst einmal was ich als nächstes tue. Mein Blick fällt auf einen kleinen Nebenraum. Hab ich den übersehen? Nun, ich hab nach Überlebenden gesucht. Natürlich hab ich ihn übersehen. Ich gehe auf die Zugangstür zu. Der Raum ist verglast. Die Scheiben schmutzig und undurchsichtig. Die Hölzerne Tür ist rissig und morsch. Ich nehme den Türgriff in die Hand. Lautes knarren. Die Tür öffnet sich langsam. Licht fällt in den Raum dahinter. Schrank hohe Computertower stehen darin. Alt und schmutzig. Dunkel sind die Anzeigen. Nur bei einem leuchten ein paar Anzeigedioden auf. An der Seite steht ein handelsüblicher Computer mit verschmutzter Tastatur und Schwarzen Bildschirm. Ich übertrete vorsichtig die nicht vorhandene Schwelle zu dem Raum. Ein leichtes Brummen war zu hören. Wahrscheinlich kam es von dem einzigen noch funktionsfähigen Computertower. Ich stelle mich vor den PC- Bildschirm und betätige die Tastatur. Sofort erhält sich der Bildschirm und der Computer beginnt zu arbeiten. Hunderte von Zahlen und Computer Codes sind sekundenlang auf dem Schirm zu sehen. Dann wird das Display blau. >>Erbitte um Anfrage<< steht da plötzlich in säuberlich weißen Lettern. Ich reibe grob den Dreck von dem Bildschirm. Dann überleg ich kurz. Was soll ich fragen? Was könnte dieser Computer alles wissen? >>Anfrage, Datum<< schreib ich kurzerhand. >>Systembeschädigung verhindert Antwort auf diese Anfrage<< gibt der Computer zurück. Verdammt! >>Anfrage, Positionsbestimmung.<< Vielleicht finde ich wenigstens heraus wo ich bin. Ein paar Sekunden vergehen dann antwortet der Computer: >>Genaue Position: 5. Etage, Bunker Nr. 03, Untergrund von Parkhaus Nr. 03, Schutzraum Nr. 05.<< Na wenigstens was. Ein Bunker also. Unter einem Parkhaus? Stimmt. Viele Parkhäuser wurden nach dem zweiten Weltkrieg zu Notfallbunker umfunktioniert. Doch, das hier sogar Kälteschlafräume eingerichtet wurden war mir bis jetzt nicht bekannt. Aber was ist passiert das so viele Menschen in einen Bunker fliehen mussten? >>Anfrage, Liste von Tiefschlafkapseln<< schreib ich plötzlich. Warum tat ich das? Ich weis es nicht. Fein säuberlich listet mir der Computer sämtliche Kapseln innerhalb des Bunkers auf. Nummeriert von 001 bis 300. So viele! Da muss bestimmt noch jemand leben. >>Anfrage, Anzahl Lebenszeichen innerhalb der Tiefschlafbetten.<< Quälend lange Sekunden vergehen. Der Computer arbeitet. Surrt und rattert. Dann kommt die Antwort. >>Verbindung von Tiefschlafbetten 055 bis 216 unterbrochen. Scanning von Lebenszeichen nicht möglich! Tiefschlafbetten 001 bis 054 und 217 bis 300 weisen keinerlei Lebenszeichen auf!<< >>Anfrage, Status Energieverbindung zu den Tiefschlafbetten.<< Wieder Rattert der Computer. Der Bildschirm flackert kurz. Die Antwort kommt. >>Energiezufuhr zu den Tiefschlafbetten 055 bis 216 durch Beschädigung unterbrochen. Hauptenergiegenerator ebenfalls beschädigt. Restliche Tiefschlafbetten wurden vom System deaktiviert. Ausgenommen Tiefschlafbett Nr. 005!<< Schockierung. Gedanken rasen. Aufsteigende Hitze. Und noch mal les ich den Satz „Ausgenommen Tiefschlafbett Nr. 005.“ War das mein Bett? Natürlich! Kann ja nicht anders sein. Die 5 ist seit jeher meine Glückszahl. Aber das kann das System doch wohl kaum wissen! Also wieso wurde gerade mein Bett weiterhin mit Energie versorgt? >>Anfrage, Begründung zur Deaktivierung sämtlicher Tiefschlafbette ausgenommen Nr. 005.<< Ich bin gespannt. Voller Neugierde. Die Sekunden verrinnen. Oder sind es gar Minuten? Schweiß auf meiner Stirn. Dann die erlösende Antwort.
>>Beschädigter Energiereaktor lässt nur begrenzt den Betrieb von Tiefschlafbetten zu. Das System führt ein präzises Auswahlverfahren  durch um den Energieverbrauch zu stabilisieren. Es werden nur Tiefschlafbetten mit Energie versorgt dessen Insassen einen guten Überlebensstatus besitzen.<< Ich verstehe nicht ganz. Ich überlege kurz und schreibe eine weiter Frage die mir hoffentlich genaue antworten liefert. >>Anfrage, präzise Beschreibung des Auswahlsystems.<< Der Computer antwortet kurz darauf. >>Das System Scannt alle Tiefschlafbetten. Wählt die Person mit den besten Lebenserwartungen. Alle Personen die nahe an den selben werten liegen werden weiter mit Energie versorgt. Sollten es noch immer zu viele sein grenzt das System die Auswahl weiter ein bis der Energieverbrauch Stabil ist.<< Nun, ich bekam Antworten. Aber wieso ich? >>Anfrage, Lebenserwartungsstatus von Insasse  Tiefschlafbett Nr. 005.<< Auf dem Bildschirm öffnet sich ein Statusfenster. Blutwerte, Sauerstoffgehalt, Atmungsfrequenz, Pulsmessung. Anscheinend waren sie sehr gering.
Am Schluss der Liste steht „Diagnosestatus“. Das Urteil: Insasse 005, Komazustand. Koma? Weiter unten steht
„Einstufungswert“. Die Zahl: 132%. Optimale Überlebensbedingung. >>Anfrage, durchschnitt Einstufungswert aller Tiefschlafbetten ausgenommen Nr. 005.<< Der PC rattert sekundenlang, dann kommt die Antwort. >>Durchschnitt des Einstufungswertes liegt zwischen 88% und 109%.<< Mein Gehirn Arbeitet. Gedanken regen sich. Was bedeutet das nun? Was genau ist passiert? Der Überlegungsprozess schleppt sich langsam voran. Ein Bild fügt sich zusammen. Die Antwort offenbart sich mir und alles ist klar! Es schien offensichtlich. Nun, soweit ich mich erinnern kann hatte ich einen Autounfall bevor ich in den Kälteschlaf kam. Wahrscheinlich fiel ich kurz darauf ins Koma. Der Computer hat dies zwar gewusst doch er interpretierte die Diagnose Falsch. Man muss dazu sagen Künstliche Intelligenz ist noch nicht völlig ausgereift! Als dann die Energie knapp wurde meinte das System mein Komazustand sei aufgrund der geringeren Körperaktivitäten der optimale Überlebensstatus und stufte mich auf 132%. Da aber keiner der anderen Menschen auch nur annähernd an diesen Wert heran kam stufte sie das System alle als überflüssigen Energieverbrauch ein. Die Folge darauf war das alle Tiefschlafbetten bis auf meines deaktiviert wurden. Ohne die Menschen zu wecken? Mein Gott! Sie müssen alle jämmerlich erstickt sein! Und ich alleine hab überlebt. Mir wird die grausame Wahrheit bewusst. Ich bin schockiert. Wie sollte ich damit leben können? Nur weil ich im Koma lag habe ich so viele Menschen auf dem Gewissen! Frustration, Unglaube, emotionales versagen. Ich spüre kalte Tränen die über meine Wangen streichen. Sie verfangen sich in meinem Bart und tropfen von dort zu Boden. Meine Beine werden schwach. Geben langsam nach. Ich lande auf dem verdreckten Boden. Vergrabe mein Gesicht in den Händen. Schluchzen. Tränen. Die Nerven liegen Blank. Schwere Gedanken durchfahren mich. Und ständig die grausame Realität vor Augen:
Sie sind alle Tot! Alle Tot! Tot! Und nur wegen mir! Nur wegen mir! Mein Gott!

Kälte, frostige alles durchdringende Kälte und die ewig einsame Stille. Qual für Körper und Verstand. Dann noch ein neues Gefühl: Hunger! Lautes grummeln tönt aus meinem Magen. Ich verspüre einen schmerzhaft beißenden Druck der mich in den Wahnsinn treiben möchte. Wie habe ich ihn die ganze Zeit ignorieren können? Nun, ich war bis jetzt sehr beschäftigt. Doch nun sitze ich hier, mitten auf dem kalten steinernen Fußboden. Vorsichtig darauf bedacht meine Blicke von den Tiefschlafkammern mit den darin befindlichen Leichen fern zu halten. Eine, wie ich bemerke, schwierige Angelegenheit. Gewissensbisse quälen mich. Stress und Frustration zerren an meinen Nerven. Und dann dieser unerträgliche Hunger. Meine Eingeweide fangen an zu brennen. Verkrampfen sich. Mein Körper ist kurzzeitig in seinen Bewegungen eingeschränkt. Ich beuge mich nach vorne. Ein heftiger Schmerz durchschüttelt meinen Unterleib. Ich lasse mich zurückfallen. Lehne mich gegen die dreckigen Glasscheiben. Der Schmerz klingt langsam ab und zurück bleibt der schmerzhaft beißende Druck. Essen. Ich brauch dringend Narrung! Doch solange ich hier sitzen blieb würde ich nichts dergleichen finden. Das war ziemlich sicher! Ich muss also aufstehen und an den Tiefschlafbetten vorbei. Noch einmal schließe ich meine Augen. Ich schiebe Qual und Frustration beiseite. Dann stehe ich auf. Schnell aber vorsichtig. Kurz darauf steh ich fest auf meinen Beinen. Ich setze mich in Bewegung. Voraus die Eiserne Tür. Ich versuche es zu vermeiden auf, oder gar in die Tiefschlafbetten zu sehen. Zu groß ist mein schlechtes Gewissen. Ich versuche meine Gedanken von den Bildern der Mumienhaften Leichen abzulenken. War ich zuvor bei ihren Anblick noch relativ gelassen, so wurde mir nun allein durch den Gedanken an die Toten schon spei übel. Nur noch ein paar Meter bin ich von der Tür entfernt. Meine Schritte beschleunigen sich. Doch Plötzlich... Ich stolpere. Torkle über den Boden. Hart ist die Landung auf einer der Tiefschlafkapseln. Unwillkürlich schaue ich durch das Sichtfenster. Todesangst und Qualen zeigen das verschrumpelte Gesicht der Toten Frau. Meine Augen sind vor entsetzen weit aufgerissen. Sie schien sich mit aller kraft befreien zu wollen bevor sie qualvoll erstickt ist. Die Atmung beschleunigt sich. Der Puls rast. Ich halluziniere. Höre qualvolle schreie. Lautes Gehämmer von Händen die gegen Metal schlagen. Mein Körper ist wie gelähmt. Zu dem schmerzhaft beißenden Druck gesellt sich ein weiteres unangenehmes Gefühl: Übelkeit. Ich verspüre einen starken Brechreiz im Rachen. Nur mit Mühe kann ich ihn gerade noch unterdrücken. Galle schießt den Hals hoch. Ein Säuerlicher Geschmack breitet sich auf der Zunge aus. Ich schlage mir die Hand vor den Mund. Immer noch Starre ich unentwegt auf das Gesicht der toten Frau. Ihre schwarzen, lehren Augenhöhlen scheinen mich fixiert zu haben. Starren mich an. Die Angst in mir wächst. Panik kommt auf. Der Körper bleibt weiterhin bewegungslos. Die tiefe schwärze der Augenhöhlen scheint sich auszubreiten. Als ob sie mich verschlingen wollte. Mich bezahlen lassen wollte für das was ich ihr angetan habe. Sie Ruft nach mir. Verlangt Gerechtigkeit. Verlangt meinen Tot. NEIN! Ich reiße mich von der Tiefschlafkapsel los. Panik und Angst treiben mich. Schnell und ohne weitere Verzögerung eile ich zu der Eisernen Tür. Ich ziehe am griff und öffne sie mit aller Kraft. Ein Lautes knarren und quietschen erfüllt den Raum. Hinter der Tür befindet sich ein nachtschwarzer Raum oder Flur. Durch Panik getrieben gehe ich in die Dunkelheit. Vorsichtig aber schnell taste ich mich an der Wand endlang. Sie fühlt sich feucht und rissig an. Ich ereiche eine weitere Tür. Ich suche nach dem Griff. Schweiß rinnt von der Stirn. Das Herz hämmert. Die Atmung geht schwer. Ich blicke kurz zurück zu den Tiefschlafbetten. Adrenalin schießt in mir hoch. Ich fühle mich verfolgt. Als ob jeden Moment die Leichen aus ihren Kapseln entsteigen würden um mich zu töten. Verdammt, wo ist nur der Griff? Die Angst steigt. Die Angst, vor meiner eigenen Phantasie. Meine Finger Tasten die Eiserne Haut der Tür ab. Ich hämmere voller Panik darauf ein. Ich muss hier raus! Nur schnell raus! Endlich bekomme ich den Griff zu fassen. Ich zieh daran. Wieder ertönt ein lautes rostiges quietschen. Die Tür schwängt auf. Dahinter, ein mit Roten Signalleuchten schwach erleuchteter Flur. Ich ignoriere die zahlreichen Türen die an ihn angrenzen und eile zum Treppenhaus das als Fluchtweg gekennzeichnet ist. Schnellen Schrittes spurte ich die Steinernen Stufen hoch. Doch plötzlich verhindern Schutt und Geröll mein weiterkommen.
Nein, bitte nicht! Die Treppe war zusammengestürzt. Panisch versuche ich einige Trümmer wegzuräumen. Es hat keinen Zweck. Ständig stürzt neues Geröll nach. Verzweifelt lasse ich mich auf die Knie sinken. Ungläubig blicke ich auf den Haufen Trümmer der meinen einzigen Weg nach oben versperrt. Nein! Das konnte doch nicht der einzige Weg sein! Das durfte er einfach nicht! Langsam schreite ich die Treppe hinunter zur vorherigen Etage. Immer noch walt Angst durch meinen Körper. Der Atem aber geht ruhiger. Der Hunger macht sich wieder bemerkbar. Ich komme auf der vorherigen Etage an. Ich schau mich nun zum ersten mal richtig um. Im Zentrum des Treppenhauses befindet sich ein Fahrstuhlschacht. Drum herum führen die steinernen Treppenstufen. Die Wände sind alt und rissig. An mehreren stellen ist der Putz weggebrochen. Hier und da entblößen sich Stromleitungen. Dämmriges Licht spenden die alten Lampen. Ein wunder das sie noch immer funktionieren! Wahrscheinlich wurden sie erst vor ein paar Stunden wieder vom System aktiviert. Langsam geht mein Puls ruhiger. Das Herz schlägt langsamer. Die Kälte umfast mich wieder. Ich lass mich zu Boden sinken. Ich schließe meine Augen. Wie oft ich das nun schon tun musste! Wie oft ich es wohl noch tun werde? Wahrscheinlich noch sehr oft! Ich versuche mich seelisch zu beruhigen. Jedoch gelingt es mir nicht. Zu groß die Angst. Zu stark die Panik. Doch ich brauche kühle Nerven um einen Weg hier raus zu finden. Mein Kopf schmerzt. Die Nerven liegen blank. Ich umfasse mein Gesicht. Beruhig dich! Nur Ruhe! Es gibt bestimmt noch einen anderen Weg! Langsam öffne ich wieder meine Augen. Etwas war seltsam. Ich sehe es, doch mir  fällt nicht ein was es war.  Langsam arbeitet mein Verstand. Ich versuche die Panik zu bändigen die meinen natürlichen Gedankenfluss blockiert. Dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Die Fahrstuhltüren! Auf dieser Etage waren sie offen! Schnell spring ich auf die Beine. Ein Ausgang!? Der Schacht strahlt eine schwach rote Finsternis aus. Wie Ein Tor zu einer anderen, dunklen Dimension. Angst durchfährt meinen Körper. Ich überwinde sie und schaue durch den Türrahmen. Der Fahrstuhl ist bestimmt schon vor langer Zeit in die Tiefe gestürzt. Jedoch scheint der Schacht noch intakt zu sein. Auf jeder Etage Leuchtet ein rotes Signallicht über der Tür. Über mir lagen also noch ganze drei Stockwerke. Auf der linken Seite führt eine verankerte Leiter den Schacht hinauf. Ich nehme all meinen Mut zusammen, dann besteige ich die Leiter. Sie fühlt sich rau und rostig an. Vorsichtig steige ich Sprosse um Sprosse nach oben. Angst und Panik sind wie verflogen. Stattdessen macht sich ein Gefühl von Aufregung und Vorfreude breit. Nur noch ein paar Sprossen! Der Ausgang schien in greifbarer nähe. Langsam breitet sich ein leichter Schmerz in meinen Armen und Beinen aus. Ich klettere, sprosse um sprosse, immer höher. Endlich, ich habe das Ende der Leiter erreicht. Glücklicherweise sind auch auf dieser Etage die Fahrstuhltüren geöffnet. Nicht viel. Gerade weit genug damit ich mich durchquetschen kann. Vorsichtig strecke ich mein linkes Bein aus. Ich schiebe meinen Fuß in die Türspalte. Dan ergreife ich mit meiner Linken Hand die Linke Fahrstuhltür. Das Adrenalin nimmt langsam zu. Meine Hände zittern leicht. Das ist bereits die hälfte! Als nächstes ergreift meine Rechte Hand die zweite Tür. Jetzt hab ich es so gut wie geschafft. Langsam entspann ich mich ein wenig. Zum Schluss nehme ich meinen rechten Fuß von der Leiter. Da passiert es! Meine rechte Hand rutscht an der feuchten Tür ab. Die Füße verlieren ihren halt. Adrenalin durchströmt den Körper. Kurzzeitig blicke ich satte acht Stockwerke in die Tiefe. Instinktiv ergreift meine freie rechte Hand die Linke Tür. Nun halte ich mich mit beiden Händen nur noch an einer Tür. Die Beine hängen in der Luft. Das Adrenalin steigt unermesslich stark an. Heftige schmerzen durchziehen meine Arme. Ich beiß die Zähne zusammen. Die Hände schwitzen. Fangen an zu rutschen. Ein Adrenalinschock durchzieht meinen Körper. Was mach ich nur? Mir bleibt nicht viel Zeit zum überlegen. Die Leiter! Mein Fuß kann sie nicht wirklich berühren. Sie ist zu weit weg. Verdammt! Meine Hände Rutschen immer mehr. Die Schmerzen in meinen Armen werden schlimmer. Ich versuch mich hochzuziehen, doch meine Füße finden keinen festen Halt. Rutschen immer wieder ab. Meine Rechte Hand rutscht von der Tür. Schnell ergreif ich mit ihr den Türabsatz. Lange kann ich mich nicht mehr halten! Mir kommt eine letzte Idee. Ich fange an mit meinen Beinen hin und her zu pendeln. Den Schwung nutze ich dazu um mit meinen Füßen hoffentlich einen Absatz zu erreichen. Ich muss mich beeilen. Die Schmerzen erreichen ein unerträgliches Ausmaß. Schweiß auf meinem Gesicht. Das Herz Hämmert wie wild. Der Puls ist nicht mehr messbar. Ich schwinge mit den Beinen. Strecke sie aus. Dann endlich fassen meine Füße festen halt. Ich schaffe es mit einer Hand die rechte Tür zu ergreifen. Mit letzter Kraft hangle ich mich die beiden Türhälften hoch. Meine Füße finden nun in der Türspalte festen Stand. Ich bringe die letzte Kraft auf und schiebe die Fahrstuhltüren noch ein paar Zentimeter auseinander. Langsam schiebe ich mich hindurch. Erschöpft falle ich zu Boden. Meine Arme schmerzen und brennen wie die Hölle. Die Schläfe pocht. Mein ganzer Körper ist verschwitzt. Der Atem geht schnell und schwer. Angst, Hunger und Kälte sind wie vergessen. Verdammt, war das knapp!

Mein Herz pumpt immer noch rasend schnell Blut durch meinen Körper. Mein Atem geht schnell und ich keuche. Mit jedem Atemzug spüre ich ein kaltes und schmerzhaftes Stechen in den Lungen. Meine Arme schmerzen, brennen und die einzelnen Muskeln ziehen schmerzhaft. Meine Augen sind vor Erschöpfung geschlossen. Ich bin Müde. Langsam umfängt mich wieder Finsternis. Ich brauch eine Pause. Einfach nur Ruhe. Und so liege ich hier auf dem harten und kalten Boden und lausche in die Finsternis meiner Gedanken hinein.
Nein, ich habe keine Zeit um mich auszuruhen! Ich habe schon viel zu lange geruht und nun immer wieder Pausen eingelegt. Es wird Zeit das ich endlich voran komme! Ich will endlich hier raus. Ich muss wissen was passiert ist. Langsam setze ich meine Arme in Bewegung. Schmerzhaftes ziehen durchfährt jeden einzelnen Muskel. Ich drücke meine Hände auf den Schmutzigen Boden. Nur langsam schaffe ich es mich abzustoßen und mich wieder aufzurichten. Mir wird schwarz vor Augen. Ein seltsames Schwindelgefühl umfängt mich. Kurz darauf ist es wieder vorbei. Ich schau mich um. Hier oben liegt viel Schutt und Geröll. Die Tür die aus dem Treppenhaus heraus führt ist aber glücklicherweise offen. Die Wand um den Türrahmen ist stark brüchig und voller risse und Löcher. Die Tür selbst ist nach außen hin offen und mit Beulen und Dellen übersäht. Hier und da zeigen sich große Rostflecke und die gelbe Lackfarbe ist weitgehend abgeblättert. Langsam gehe ich durch den Türrahmen. Dahinter, ein aus zusammengestürzten Wänden und Trümmern gebildeter Hohlraum. Wahrscheinlich war das einst die Eingangsetage des Parkhaus gewesen. Nun ist es nur noch eine einzige Trümmerhöhle. Durch ein großes Loch in der Decke scheint grelles Tageslicht herein. Ich halte mir die Hand vor die Augen damit ich nicht geblendet werde. Dichter Staub wirbelt innerhalb des Lichtkegels. Ein seltsamer und beruhigender Anblick. Ich lasse meinen Blick durch die Gegend schweifen. Ein großer Hohlraum aus Trümmern und Geröll, einer kleinen Gebirgshöhle gleich. Unter den gewaltigen Betontrümmern zeigen sich hier und da einige zerquetschte Autowracks. Es grenzt fast an ein Wunder das ausgerechnet das Treppenhaus verschont blieb. Noch bevor sich meine Augen an das grelle Tageslicht gewöhnt haben beginne ich über einen Trümmerberg zu dem Loch zu klettern. Nun wollte ich keine Zeit mehr verlieren. Ein paar mal rutsche ich ab und schmerzen durchfahren meinen erschöpften Körper. Immer wieder wirbele ich Schmutz und Staub auf. Aufregung packt mich. Ich komme den Loch immer näher. Immer wieder muss ich dem starken kratzen im Hals nachgeben und heftig husten. Dennoch verspüre ich gewaltige Freude und ein heldenhaftes grinsen formt mein Gesicht. Endlich ereiche ich die Ränder des Loches. Doch im selben Moment ist meine Freude wie weggeblasen. Ungläubig starre ich in die sich mir bietende Landschaft. Alte und verfallene Gebäude erstrecken sich vor meinen Augen. Dazwischen verläuft eine von Kratern gezeichnete Straße. Aus riesigen Rissen im Asphalt wuchern große Grassbüschel und kleinere Sträucher. Die Gebäude sehen nicht besser aus. Viele liegen in Trümmern, riesige Schuttberge von denen meist nur noch die ersten zwei Etagen stehen. Dornen- und Efeuranken zieren nun die verwitterten und verfallenen Ruinen. Ich klettere langsam aus meinem Loch heraus. Vorsichtig steige ich den Schutthaufen herunter. Zaghaft berühren meine Füße die Bodenplatten des ehemaligen Bürgersteigs. Aus den Ritzen zwischen den Bordsteinplatten wuchert Grass Zentimeter hoch in die Lüfte. Mein Mund steht vor Unglaube und Endsetzen weit offen. Meine Zunge ist trocken, genauso wie mein Hals. Ich wage es kaum zu blinzeln. Immer noch fassungslos lasse ich meinen Blick wieder über das sich mir bietende Bild schweifen. Krater und zertrümmerte Ruinen, die gesamte Straße entlang. Und inmitten diesem Bildes des Todes und der Zerstörung, blühende Vegetation. Sinnbild des Lebens und des ewigen Kreislaufs. Aus jeder Ritze, jedem Loch sprießen Pflanzen, wächst Grass. Trotz allem Frust den ich in diesem Moment verspüre ist es dennoch ein wunderschöner und doch grausamer Anblick. Was ist nur passiert? Diese Frage hiebt wie ein Donnerschlag auf meinen Verstand ein. Mein Blick schweift unentwegt über die verfallene Landschaft. Dann richte ich meinen Blick gegen den Himmel. Er ist von einer dicken Wolkenschicht bedeckt. Leicht ergraute stellen hier und da. Es scheint bald Regen zu geben. Ich senke meinen Blick, widme mich wieder der Straße. An vielen stellen ist der Asphalt gesprengt. Von gewaltigen Rissen durchzogen. Dennoch ist immer noch gut der verlauf der Straße zu erkennen. Langsamen Schrittes gehe ich auf einen der großen Krater zu. Er ist gut und gerne drei Meter Tief und hat einen Durchmesser von ungefähr zwanzig Metern. Aber vielleicht ist er auch größer. Ich konnte so etwas noch nie gut einschätzen. Der Krater ist innerlich schon von Zentimeter hohem Graß bedeckt. Was hat ihn wohl einst verursacht? Am wahrscheinlichsten ist es wohl das hier eine Rakete oder ein anderer Sprengsatz eingeschlagen oder explodiert ist! Aber aus welchem Grund? Gab es einen Anschlag? War Krieg? Ich muss antworten finden. Vorher jedoch sollte ich aber wohl eher was zu Essen finden! Mein Magen rumort. Der schmerzhafte Druck ist zurückgekehrt. Nun scheint er aber schlimmer als zuvor zu sein. Ich sacke in die Knie. Vielleicht finde ich ja irgendwo einen Supermarkt oder ein Restaurant. Hoffnungsvoll schaue ich mich um. Allein bei dem Anblick der starken Vegetation und der zerfallenen Gebäude verliere ich den glauben daran hier noch etwas zu finden das nicht schon längst vergammelt ist. Aber ich muss es versuchen! Mein Magen knurrt und rumort. Ich halte mir den Bauch während ich mich vor schmerzen krümme. Dieser Hunger! Ich halte das nicht mehr all zu lange aus! Zaghaft richte ich mich auf. Ein ziehender schmerz durchfährt kurzzeitig meine Eingeweide. Langsamen Schrittes gehe ich die Straße runter auf der Suche nach was zu Essen. Meine Blicke schweifen über die zerfallenen Ruinen. Doch ich kann nichts entdecken was auch nur entfernt einem Supermarkt oder einem Restaurant ähnelt. Nach einigen Metern bemerke ich ein Bündel aus Stoff das langgestreckt auf der Straße liegt. Langsam komme ich ihm näher. Doch irgendetwas ist Komisch. Das Bündel liegt in einer seltsamen und doch vertrauten Form vor mir. Neugierig nähere ich mich ihm noch ein wenig. Dan sehe ich das dieses Bündel nicht nur aus Stoff besteht sondern auch aus Knochen und Lederhaften Haut und Fleischresten. Eine Leiche! Stark verwest, wie es scheint. Nur noch die Knochen und ein paar Hautreste sind übrig geblieben. Schlagartig schießt in mir die Bildhafte Erinnerung der Leichen im Bunker hoch. Übelkeit überkommt mich und dieses mal schaffe ich es nicht den Brechreiz rechtzeitig zu unterdrücken. Eine ekelhaft stinkende Brühe ergießt sich auf den überwucherten Überresten der asphaltierten Straße. Meine Kehle brennt, meine Nase ist von der ekelhaften Magensoße verstopft. Keuchend ringe ich nach Luft. Doch kaum komme ich zu Atem muss ich schon wieder würgen und spucken. Nun ist mein Magen vollkommen leer. Geschwächt und hungrig lasse ich mich auf alle viere sinken. Keuchend atme ich Luft ein, welche ekelhaft nach erbrochenem schmeckt. Direkt vor mir liegt die Leiche, mit dem Rücken zu mir. Ich zwinge mich dazu auf den Boden zu schauen. Vorsichtig nehme ich meinem Arm hoch und wische mir den Magensaft von meinem Mund. Zaghaft blicke ich nun doch auf die Leiche. Ich nehme meinen Arm vom Mund und strecke ihn dem Körper entgegen. Wiederwillig umschließen meine Finger die Abgefaulte knochige Schulter. Ein schaudern durchfährt mich wehrend ich versuche den Ekel zu unterdrücken. Mit einem kräftigen Schwung drehe ich den Toten Skelettkörper um. Lehre Augenhöhlen starren mich von dem Knochenschädel der Leiche an. Der Unterkiefer ist bereits abgefallen. Und kurz darauf fällt auch der Schädel von seinem angestammten Platz herunter und rollte mir vor die Hände. Entsetzt schaue ich auf das Gerippe des Toten. Seine Kleidung besteht nur noch aus halbzersetzten Stoffresten. Über den Brustkorb ist eine Tasche geschnallt. Diese ist ebenfalls schon stark zerfallen. In der Tasche jedoch befindet sich etwas hoch interessantes. Ein Fotoaperrat. Er sieht noch ziemlich brauchbar aus. Angewidert und von Eckel befallen versuche ich dem Knochenleichnam die Kamera abzunehmen. Nach einigen Sekunden vorsichtigem ziehen halte ich die Kamera in meinen Händen. Es ist eine Digitalkamera mit Display. Sie ist ziemlich schmutzig und total verwittert. Dennoch versuche ich sie einzuschalten. Wie erwartet bleibt der Versuch erfolglos. Ich möchte sie dennoch mitnehmen, vielleicht ergibt sich eine Möglichkeit die Kamera zu reparieren. Mein Magen rumort schlimmer als zuvor. Der Hunger hat mich ganz in seinem Bann. Ich muss dringend etwas zu Essen finden! Langsam versuche ich mich aufzurichten und plötzlich fällt mir auf das überall irgendwo auf der verwitterten Straße bis auf die Knochen verweste Leichen liegen. Trauer und Frust packen mich. Und wieder muss ich mir die Frage stellen, was ist passiert? Wieso mussten so viele sterben? Doch nun muss ich erst an mich denken und die wichtigste aller fragen beantworten: Wo zur Hölle bekomme ich etwas zu futtern her? Es ist klar, wen ich nicht demnächst was zu essen finde werde ich elendig verhungern! Mir ist bereits schwindelig. Der Hunger beherrscht mich völlig. Ich kann an nichts anderes mehr denken außer an etwas zu essen. Essen! Egal was! Hauptsache ich bekomme etwas. Und langsam setze ich meine Suche fort in der Hoffnung bald auf etwas nahrhaftes zu stoßen. Quälend langsam torkle ich durch die Straße und achte gar nicht mehr auf die Verwüstungen. Schritt für schritt gehe ich voran. Langsam breiten sich schwarz- flimmernde Punkte vor meinen Augen aus. Ich bin kurz davor das Bewusstsein zu verlieren! Nein! Nicht schon wieder! Das lass ich nicht zu! Doch ich muss mich an einer alten Mauer abstützen. Langsam geben meine Knie nach. Hunger und vor allem Erschöpfung zerren an mir. Ich kann nicht mehr. Ich bin kurz davor aufzugeben. Einfach fallen lassen. Einfach einschlafen. Dem Drängen von Hunger und Müdigkeit nachgeben. Das wäre dann der sichere Tot. Ich kann das nicht zulassen! Ich überwinde mich, zwinge mich dazu weiter zu machen, weiter zu laufen. Und dann stehe ich plötzlich am Rande eines lichten Waldes. Meine Gedanken sind zu sehr auf die suche nach Nahrung konzentriert als das ich mir die Frage zu stelle könnte wo ich hier überhaupt bin. Ich schaue mich lediglich kurz und mit erschöpftem Blick um. Vor mir stehen ungefähr zwei Dutzend Apfelbäume. Und mit einem mal erhält sich mein Blick. Äpfel! Das ist meine Rettung! Mit letzter Kraft stolpere ich zum nächstgelegenen Baum. Die Äpfel sind noch grün und nicht sehr groß, doch das ist mir egal. Sofort reise ich zwei herunter und beiss hinein. Ein stark säuerlicher Geschmack durchzieht meinen Geschmacksnerven, jedoch beachte ich ihn nicht. Innerhalb einer Minute sind beide Äpfel vollkommen aufgegessen. Sofort pflücke ich mir noch mehr Äpfel von dem Baum herunter. Langsam verschwindet das Hungergefühl. Erst wie ich wirklich satt bin setze ich mich an den Fuß des Baumes und ruhe mich ein Weilchen aus. Meine Augen schließen sich. Dunkelheit umfängt mich wieder und kurz darauf bin ich eingeschlafen.
             
Schwül und heiß brennt die Sonne. Der Himmel ist blau und wolkenfrei. Leise summt im Hintergrund die Musik aus dem Radio. Häuser und Straßen ziehen an der Windschutzscheibe vorbei. Laut ist das Rauschen des Fahrtwindes der durch die offenen Türfenster herein bläst. Die Klimaanlage läuft auf vollen touren. Sechzig Kilometer pro stunde werden auf dem Tacho angezeigt. Plötzlich ist ein Lautes Donnern zu hören. Ein heller Lichtstreifen ist am Himmel zu sehen. Dann noch einer und noch einer. Es werden immer mehr und sie nähern sich immer schneller. Dann Plötzlich ist ein heftiger Stoß zu spüren. Krachen und scheppern ist zu hören. Alles wirbelt durch die Gegend. Schwärze vor Augen. Das Donnergrollen wird lauter, kommt näher. Jemand reist die Autotür auf. Greifende Hände sind zu spüren. Sie ziehen und zerren. Dann der heiße Asphalt unter den Beinen. Brennend und schmerzhaft, wie glühende Kohlen. Wackelig sind die Beine, schwindelig der Verstand. Eine Stimme ist zu hören. Ein Mann. Er blickt panisch. Schnell schreiten die Beine. Er zieht und zerrt. Dann Eine gewaltige Explosion. Die Autos werden durch die Luft gewirbelt. Eine Feuersäule schießt empor. Die Druckwelle trifft ein. Hart der Aufschlag. Der Schädel schmerzt. Dunkelheit macht sich breit. Das Gesicht einer Frau taucht auf. Wunderschön doch besorgt. Es verfällt langsam. Die Haut altert und verfault. Die Augen fallen aus ihren Höhlen. Die Nase zerfällt. Das Haar stirbt aus, ist tot. Das Gesicht der Toten Frau, qualvoll ist der Ausdruck. Angst und Panik machen sich breit. Ein erschütternd qualvolles schreien ertönt aus dem verwesten Schlund der toten. Kaltes Entsetzen erfüllt den Geist. Panik und Angst sind nun Beherrscher der Gefühle. Das Tote Gesicht nähert sich. Der Schlund wird größer, verschlingt den Verstand und das Gefühl in die ewige Verdammnis zu stürzen erfüllt den gesamten Körper.  

Schreiend wache ich aus diesem Albtraum auf. Schweißgebadet und mit aufgerissenen Augen sitze ich im Schatten des großen Apfelbaumes. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Ich  Atme flach und schnell.
Was war das nur? Ich versuche meine Gedanken zu ordnen. Langsam sinke ich in mich zusammen. Meine Hände stützen den schweren Kopf. Der Blick ist zu Boden gerichtet. Zaghaft fängt mein verstand an das erlebte zu verarbeiten. Ich gehe die Bilder des Traumes ein weiteres mal durch. Sie haben sich tief in meine Gedanken eingeprägt. Doch ich erkenne keinen sinn. Die Bilder waren lebhaft und intensiv. Doch je mehr ich darüber nachdenke desto verwirrender wird es. Langsam blicke ich auf. Ich starre in den nun grau bewölkten Himmel. Die Blätter der Bäume rauschen im Wind. Sanft streicht dieser über mein Gesicht und sticht mir leicht in die weit geöffneten Augen. Diese fangen sofort an zu tränen woraufhin ich sie schließe. Im selben Moment schießen die Bilder der Explosion in mir hoch. Rasch sind meine Augen wieder geöffnet. Ich denke an die Toten im Bunker. Trauer und Schuldbewusstsein plagen mich wieder. Nein, ich sollte mich nicht schuldig fühlen! Ich sollte endlich anfangen die gesamte Situation etwas positiv zu sehen! Ich habe überlebt, was auch immer damals geschehen ist. Mir wurde eine zweite Chance zu teil! Und diese Chance soll genutzt werden! Ich bin nun zu allem entschlossen. Und schnell steh ich wieder fest auf meinen Beinen, bereit die Fragen zu klären die mich plagen. Bereit diese zweite Chance zu nutzen. Und ohne weiter Verzögerungen und mit ein paar Äpfel als Reiseproviant mache ich mich auf den Weg das heutige Berlin zu erkunden.

An vielen stellen sind vereinzelt kleinere Bäume und Sträucher. Der Boden ist überwiegend von Grass und einer seltsam Matschigen Vorm von Erde überzogen. An vielen stellen sind farbenprächtige Blumen zu sehen. Die Vögel zwitschern und manchmal erblicke ich ein Eichhörnchen. Oder zumindest etwas das starke Ähnlichkeiten damit hat. Einzig die großen Asphaltbrocken und die überwucherten Gebäuderuinen deuten darauf hin das ich mich inmitten eines alten Stadtgebietes befinde. Vegetation überall. Selbst total zerbeulte Autowracks die immer noch brav auf ihrem Parkplatz stehen sind vollkommen zugewuchert. Es sind schon bizarre Bilder die sich mir bieten. Ein Mercedes steht einsam und alleine mitten auf den bröckeligen Überresten der Straße. Die Karoserie ist ziemlich zerbeult und der Lack blättert an vielen stellen. Moos befällt den gesamten untern teil des Wracks. Die Windschutzscheiben sind entweder gesprungen, gesplittert oder vollkommen zugeschmutzt. Die verfallenen und zersetzten gummiartigen Überreste der Reifen hängen schlapp über den rost roten Felgen. Efeu rankt sich über die Motorhaube und den gesamten Vorderteil des Wagens. Aus dem offenen Kofferraum wächst ein Dornenbusch. Das Dach ist vollkommen verbeult und verschmutzt. Ich widme mich der Beifahrertür vor mir. Zaghaft strecke ich meine Hand aus. Meine Finger tasten wie in Zeitlupe nach dem schmutzig rostigen Türgriff. Ein hohles knacken ertönt als ich daran ziehe. Ohne zu realisieren was genau ich da eigentlich mache öffne ich überraschend aber entschlossen die Beifahrertür. Rost und Moos bröckeln von Tür und Rahmen während ein lautes rostig- kratzendes quietschen ertönt. Leicht erschrocken weiche ich in einem kurzen Satz zurück. Wie in einem Aufschrei des Entsetzen festgefroren sitzen die verwesten Leichnahme zweier Menschen immer noch auf ihren angestammten Sitzplätzen. Die Unterkiefer sind weit geöffnet. Tief schwarz sind die Augenhöhlen welche mich scheinbar qualvoll anblicken. Der Sicherheitsgurt hängt halb zersetzt schlaff von den knochigen Schultern. Es haben sich die verwesten Finger des Beifahrers fest in das verdreckte Armaturenbrett eingegraben. Entsetzlich! Alles schaut so aus als wären beide während der Autofahrt qualvoll gestorben. Erst jetzt schaue ich auch auf den Rücksitz. Und diesmal verschlägt es mir nicht nur die Sprache! Mit hängenden und bis auf die Knochen zersetzten Köpfen sitzen dort zwei kleinere Leichen. Mein Gott, das sind Kinder! Erschüttert stolpere ich einige Schritte von dem Wrack zurück. Hitze steigt in mir hoch. Zornig blicke ich zu dem Wrack. Ich bin vollkommen außer mir. ! Verflucht, was soll das? Herr Gott noch mal! Wut und Zorn durchfluten mich. Hitze steigt in meinen Kopf. Wütend stampfe ich auf. ! , , ! Arrrrg! Meine Hand greift nach dem Gesicht. Wirkt als stütze. Tränen schießen in die Augen. Doch nach wenigen Minuten ist der Zornausbruch wieder vorbei. Ein paar mal atme ich ruhig und kräftig durch. Luft rasselt durch meine Kehle. Ich blicke hinauf zum Himmel. Was soll das nur? Warum das ganze? Ist das überhaupt real? Mich plagt ein seltsam verwirrender Gedanke. Ich habe das Gefühl mitten in einer dieser schlimmen Endzeitgeschichten zu stecken. Alles wirkt so unreal und wie in einem bösen Traum. Dunkel, düster und einsam. Eine Geschichte die sich nicht wirklich so zuträgt. Und stetig habe ich die Hoffnung endlich aufzuwachen. Andauernd plagt mich das surreale Gefühl das dies alles einfach enden soll und alles so sein soll wie vorher. Und ich erwehre mich der Tatsache das dies kein buch ist das man zuklappen kann wen man genug davon hat. Ein seltsames Gefühl ist das. Und langsam richte ich meinen Blick wieder auf die Überreste des Mercedes vor mir. Mit einem tiefen Atemzug schließe ich die Tür so gut es geht und mache mich dann wieder auf den Weg. Egal ob real oder nicht. Ich muss etwas tun, egal was es ist. Ansonsten verliere ich noch meinen Verstand. Mein Vorhaben ist es nun erst mahl nach Hause zu gehen. Jedenfalls das was davon übrig geblieben sein mag. Dazu muss ich als erstes einen Orientierungspunkt finden um herauszufinden wo ich überhaupt bin! Zum glück gibt es in Berlin mehr als genug davon. Und egal wie viel Zeit vergangen sein mag, ich bin mir sicher das dass Brandenburger Tor oder die Siegessäule noch heute stehen! Also mache ich mich wieder auf den Weg. Autowracks überall wo ich hinkomme. Alle ähnlich zugewachsen wie der Mercedes, manche sogar noch schlimmer. Je weiter ich komme desto dichter wird die Vegetation und der Verfall der Gebäude. Mittlerweile ist das Dickicht so dicht das der Himmel fast gänzlich von Blättern und Ästen verdeckt wird. Auch der Boden weist immer weniger Spuren von Asphalt und anderen Straßenresten auf. Lediglich verrostete Straßenschilder deuten weiterhin daraufhin das ich mich immer noch auf der Straße befinde. Natürlich grenzen Ruinen den Weg ein. Dennoch fühle ich mich mittlerweile wie im Schwarzwald. Hie und da schaue ich einmal in ein zerborstenes Schaufenster oder durch eine verdreckte Scheibe. Doch viel ist nicht zu erkennen. Hauptsächlich Verwitterung, Vegetation und Tod. Eine präzise Beschreibung der Umgebung in der ich mich befinde würde reichen um eigens noch einmal acht Buchseiten auszufüllen. Man stelle sich einfach eine Stadt wie Berlin vor, man gibt zeitlichen verfall und ein plötzliches Massensterben hinzu und vermengt das ganze mit einer ausgeprägten, sehr zentralen Vegetation und man hat ungefähr das Bild das sich mir bietet. Meine schritte gehen weiter. Mein Blicke streifen durch die Gegend. Erfassen vieles und doch zu wenig. Und dann plötzlich hören die Ruinen und Schilder auf. Doch meine Füße tragen mich unbeirrt weiter. Ich stoße auf einen kleinen Fluss denn ich über eine kleinere Brücke in der Nähe schnell hinter mir lasse. Immer tiefer gerate ich in das Dickicht des Waldes. Bis ich nicht weit von mir ein seltsames Monument erblicke. Sofort ändere ich meinen Kurs. Marschiere nun direkt auf das seltsame Monument zu. Meine Schritte beschleunigen sich. Ich fange an zu rennen. Der Wald wird etwas lichter. Alte Straßenlaternen sind hier und dort zu sehen. Auch Reste von Asphalt sind wieder zu erkennen. Und direkt vor mir steht nun das besagte Monument. Und erst wie ich knapp davor zum stehen komme erkenne ich es. Trotz Moos und Efeu bewuchs ist der hohe und schmale Aufbau der Siegessäule noch deutlich zu erkennen. Der Stein scheint an manchen Stellen geborsten und stark verfallen. Doch die Säule steht noch immer! Selbst nach all der Zeit und ohne Menschliche Renovierungen! Und die Engelsfigur an ihrer Spitze wacht nun über diese tote Stadt des Lebens. Nun habe ich einen Orientierungspunkt erreicht! Nun weis ich genau wo lang ich muss! Kurz schau ich mich um und finde gleich darauf die Überreste der Hauptstraße die direkt zum Brandenburger Tor führt. Ein letztes Mal schaue ich die Säule hinauf bevor ich mich von ihr abwende und mich wieder auf den Weg mache. Jetzt wo ich genau weis wo ich bin fällt es mir viel leichter mich zu orientieren. Und ein feierliches lächeln zeichnet sich auf meinen Lippen ab. Endlich geht es voran! Gemütlich schreite ich die zugewachsene Allee zum Brandenburger Tor entlang. Und  es dauert auch nicht lange bis das besagte Monument in sicht kommt. Doch unterwegs treffe ich immer mehr auf verweste und von Pflanzen zugewachsenen Kadavern. Es sieht wirklich danach aus als wären sie alle in Panik und entsetzen losgerannt und dann einfach tot umgefallen! Aber wie war das möglich? Ich fange an zu überlegen. Da plötzlich kommt mir ein schrecklicher Gedanke. Was wen es einen Atomaren Anschlag gegeben hat!? Was wenn die tödliche Strahlung noch immer präsent ist? Hitze steigt in mir hoch. Eine darauf folgende Gänsehaut lässt mich schaudern. Angst und Panik machen sich wieder bemerkbar. Wieso habe ich daran nicht früher gedacht? Ich hätte es ahnen sollen als ich den ersten Leichnam entdeckt habe! Ich bin schockiert. Wieder blicke ich zu einer Leiche die an meinen Füßen liegt. Nein, das darf doch nicht sein! Sollte ich eine zweite Chance erhalten haben nur um darauf an einer Tödlichen Strahlung dahin zu raffen? Das wäre so ungerecht! Das darf einfach nicht sein! Meine Augen fangen langsam an zu tränen. Es ist nicht gerecht! Wieder blicke ich zu der Leiche hinab. Da befällt mich ein weiterer Gedanke.
Selbst bei einer starken  Strahlungsdosis  welche ja von der Entfernung zum Einschlagspunkt abhängig ist, könnten nicht alle Menschen der Stadt gleichzeitig daran sterben! Erleichtert atme ich auf. Die Hitze in meinem Körper schwindet. Ein Atomarer Angriff kann ich also vermutlich ausschließen! Was war es dann? Ein Angriff von feindlichen Soldaten? Ist ja möglich! Wenn eine große Armee durch die Straßen von Berlin gezogen ist haben Sie sicher so viele wie möglich eliminiert. Aber es ist sicher schwierig so viele Leute zu rekrutieren und dann noch fast unbemerkt hier her zu bringen! Am wahrscheinlichsten ist also das ein Angriff mit Chemischen oder Biologischen Waffen statt gefunden hat! Natürlich! Das ist die einzige Logische Erklärung! Und wahrscheinlich sind die tödlichen Substanzen schon vor Jahren abgeklungen. Ansonsten wäre ich wahrscheinlich längst tot! Oder? Was wen es ein Tödliches Bakterium wahr oder ist, welches mich nur langsam tötet? Würde ich dann merken ob ich damit infiziert bin? Wie angewurzelt stehe ich nun mitten auf der Straße. Ich versuche mir vorzustellen wie sich dieses Virus oder Bakterium auswirken könnte. Auf jeden fall wird es Tödlich sein. Aber es hat keinen Sinn auf Spekulationen zu setzen! Am Ende stellt sich wahrscheinlich heraus das Berlin durch etwas ganz anderes ausgelöscht wurde. So was wie durch einen Angriff Außerirdischer. Ich muss lächeln bei dem Gedanken. Es klingt so absurd. Doch es ist alles möglich! Aber was bringt es mir meinen Kopf darüber zu zerbrechen? Irgendwie werde ich schon eine Antwort darauf finden. Nun erst mal sollte ich weiter gehen. Also setze ich meinen Weg fort. Das Brandenburger Tor ist nicht mehr weit entfernt. Schon kann ich erste Details erkennen. Die Sechs großen Pfeiler sind im unteren bereich völlig von Moos zu gewachsen. Efeu rankt sich neben einigen Dornenranken an die Spitze der Pfeiler. Der obere Toraufbau ist fast gänzlich von der Vegetation verschont geblieben. Dafür wird er von tiefen und großen Rissen geziert. Schmutzig Braun ist der ehemalig beige Stein aus dem das Tor früher bestand. Immer näher tragen mich meine Schritte an das Tor heran.
Mein Blick richtet sich nun auf den Boden vor und unter dem Brandenburger Tor. Überraschend sehe ich dort nicht die üblich grüne Vegetation. Nein, ein großes Roßenmeer bedeckt die meiste Fläche des Torbodens. Ein wirklich wundervoller Anblick der mich mit Seelischen Frieden erfüllt. Aber auch jede menge Tulpen und Lilien zieren viele Stellen in der nähe des Tores. Und da sind auch noch einige wundervolle aber sehr fremdartige Blumen. Eine neue Kreuzung? Auf jeden fall ein hübscher Anblick. Ich durchquere das Blumenmeer wobei ich eine tiefe Schneise hinterlasse. Ich spüre die Dornen der Roßen die mir in den Stoff meiner verfilzten Hose stechen. Doch ich beachte es kaum. Ich blicke nach oben als ich das Tor unterquere. Lange Efeuranken hängen von der steinernen Decke herunter. Lianen im Urwald gleich. Ich komme auf der anderen Seite heraus.
Hier scheint dann das Blumenmeer zu enden. Graß macht sich breit. Dazwischen liegen noch immer die Pflastersteine die einst eine Fußgängerzone anzeigten. Die hohen Gebäude in der Nähe sind nur noch verfallene Ruinen. Ich lasse meinen Blick durch diese zerfallene und grüne Umgebung schweifen. Eine einst so lebendige Gegend und nun lebt hier die Vegetation auf! Der Wind rauscht durch das Zentimeter hohe Graß und streicht mir beruhigend über die Wangen. Wieder richtet sich mein Blick hinauf zum Himmel. Dunkelgraue schwärze läst die Sonnenstrahlen ersticken und es dämmrig werden. Eine seltsam ungemütliche Atmosphäre macht sich langsam breit. Also mache ich zügig kehrt und gehen wieder durch das Brandenburger Tor zurück. Auf der anderen Seite angekommen richtet sich mein Weg nach rechts. Eine Abkürzung um zu mir nach hause zu kommen. Schon höre ich ein lautes unheilvolles grollen. Ein Gewitter bahnt sich an. Langsam muss ich mich wieder durch das Dickicht kämpfen. Und nun ist es auch noch dunkler als zuvor. Kurzzeitig verliere ich die Orientierung. Dann plötzlich trete ich wieder aus dem Wald heraus auf eine Lichtung. Ich schaue mich um. Vor mir Prunkt ein gewaltiges Gebäude. Über dem Säulen gestütztem Haupteingang steht in großen Lettern
„Dem Deutschen Volke“. Der Reichstag! Verfallen und mit Altersspuren überseht, wie alles in dieser Stadt. Moos und Efeu Zieren neben Graß und Sträuchern so wie ein paar Roßenbüsche das Antlitz des Schmutzigen Gebäudes. Die meisten Scheiben sind zerborsten oder gerissen. An vielen stellen sind teile des steinernen Stucks abgebrochen. Einer der stützenden Säulen ist zusammengebrochen und liegt nun zerborsten im Graß vor dem Haupteingang. Von dem Ehemalig verglasten Haupteingang ist nur noch das verrostete Stahlgerüst übrig. Aus diesem Winkel kann ich leider nicht zur Glasskuppel hinauf sehen. Ich vermute aber das  auch da nur noch das Eisengerüst steht. Ich überlege kurz ob ich nicht hinein gehen soll. Es gibt sicher viel interessantes zu sehen. Ich schüttle leicht den Kopf. Nein, erst möchte ich nach hause! Später kann ich immer noch auf Erkundungstour gehen! Ich Blicke wieder zu dem Schriftzug über dem Haupteingang. Dann gehe ich weiter. Es geht durch dichtes Dickicht. Das Grollen und Donnern wird nun immer lauter, immer bedrohlicher. Unmut macht sich breit. Die ersten Blitze schießen über den Himmel. Grell flackert das Licht. Unbehagen erfüllt mich. Ein Anflug von Angst ergreift mich, lässt mich unweigerlich schaudern. Meine Schritte beschleunigen sich. Einige Augenblicke später bin ich wieder zwischen Ruinen. Doch habe ich die Orientierung verloren. Schnell renne ich durch die verlassenen und verwucherten Straßen. Ich schaue mich nach einem Orientierungspunkt um. Doch ich kann nichts erkennen. Zu stark ist der Verfall. Zu groß die Vegetation. Wieder Rumpelt und Donnert es. Diesmal schlägt der Blitz ganz in der nähe ein. Kurz darauf wieder ein Schlag, wieder ein Blitz. Und wieder trifft er ganz in der nähe auf die Erde. Langsam wird es gefährlich! Meine Angst wächst. Kurz überleg ich, mich vielleicht in eine der Ruinen zu flüchten, als ich plötzlich inne halte. Nicht weit von mir entfernt habe ich etwas entdeckt. Ein bestimmtes Gebäude. Nicht weit von mir. Schnellen Fußes halte ich darauf zu. Vor den Überresten des verglasten Gebäude Haupteinganges stehen zwei alte Autowracks und versperren den schnellen Zugang. Geschwind quetsche ich mich durch eine Lücke zwischen ihnen hindurch. Dann stehe ich vor den zerborstenen Überresten der gläsernen Automatiktüren. Leider ist das große Loch in den automatischen Glasstüren nicht groß genug um hindurchzuschlüpfen. Aufschieben geht auch nicht mehr. Zu scharf sind die gesplitterten Kanten des Glases. Ich versuche kurzerhand mit meinen Füßen die Scheibe einzutreten und das Loch zu vergrößern. Und nun beginnt es langsam zu regnen. Anfänglich sehr sanft, doch schnell ist aus dem sanften Regen ein kräftiger Sturm geworden. Mit lautem Getöse pfeift der Wind über mich hinweg und dicken Tropfen prasseln wie tausend eiskalter nadeln  auf meinen Körper. Innerhalb von Sekunden bin ich bis auf die Knochen durchnässt. Schnell versuch ich das Loch mit dem Ellenbogen auf Kopfhöhe weiter zu bearbeiten. Man hat so was ja schon oft in Filmen gesehen und da hat es auch gut funktioniert! Knackend splittert das Glass unter dem Druck meines Elenbogens. Dann bin ich einen kurzen Moment unachtsam und rutsche bei einem schlecht gezielten schlag mit meinem Ellenbogen ab. Gerade noch kann ich mich im Gleichgewicht halten bevor ich fast gegen die seitlich hervorstehenden Glaskanten gestürzt wäre. Ohne zögern schreite ich durch das Loch das ich geschaffen habe. Wieder Donnert ein Blitz herunter. Ich blinzle. Wische mir die Nässe aus dem Gesicht. Die triefend nasse Kleidung verbreitet Kälte. Doch sie ist nichts im Vergleich zu den Eisschrank ähnlichen Verhältnissen in den Tiefen des Bunkers aus dem ich komme. Ein leichter Windzug läst mich kurz frösteln. Ich blicke mit großem Unbehagen hinaus in das Unwetter. Jedoch mit dem sicheren Gewissen vorerst in Sicherheit zu sein!

Der Wind pfeift durch die Zerborstenen Fenster der Eingangshalle. Das wenige Licht das herein scheint schafft es nicht die Schatten der Dunkelheit zu verjagen. Nur ein gelegentlicher Blitzstrahl bringt kurz licht in das nacht schwarze dunkel. Meine Augen blicken in die Finsternis. Laut prasselt der Regen auf die zugewachsene Straße. Trommelnd schlägt er gegen die letzten Reste der Eingangsverglasung. Wieder zuckt ein Blitz auf, gefolgt von einem langen und lauten Donnergrollen. Meine Augen erfassen kurzzeitig die Umrisse der Empfangstheke und der alten Leder überzogenen Sitzbänke an der linken Wand. Dann herrscht wieder Finsternis. Angst und Neugierde überfluten mich gleichermaßen. Vorsichtig gehe ich ein paar schritte vorwärts. Glassplitter knirschen unter meinen ausgeleierten Schuhsohlen. Mein Atem geht langsam und recht flach. Die Dunkelheit läst in mir Unbehagen und furcht aufkommen. Sanfte Schauder durchfahren meine Haut und lässt meine Armhaare sich aufrichten während ein säuselnder Wind mich umfängt. Ein plötzlicher Donnerschlag läst mich leicht zusammenzucken. Der folgende Blitzstrahl währt etwas länger und ich kann mehr erkennen. Auf der rechten Seite steht ein Servicecomputer. Alt und durch Natur und Wetter verdreckt und schon lange unbrauchbar. Links stehen die Sitzbänke. Der Lederüberzug ist schon lange  aufgeweicht und großteils mit grünlich- weißen Schimmel bezogen. Durch große Risse und Löcher quillt die ebenfalls geschimmelt Füllung heraus. Kurz bevor der Blitzstrahl abklingt erkenne ich noch einen dreckigen rechteckigen Glasstisch der vor der Sitzgruppe steht. Gleich darauf folgt wieder Dunkelheit. Lange ist nur das rauschen des Regens und das Pfeifen des Windes zu hören. Ein Schauder durchfährt meinen Körper. Wieder gehe ich vorsichtig weiter. Ich bin kaum fünf schritte gelaufen da kracht und blitzt es wieder. Vor mir sehe ich die Empfangstheke. Brust hoch und in Form eines Halbkreis. Die Holzverkleidung ist längst vermodert und die Steinerne Ablage ist von schmutz und kleineren Schuttbröckchen überzogen. An der Wand hinter der Theke Hängt ein großes Gemälde. Die Leinwand ist trotz der schützenden Verglasung längst von Feuchtigkeit zerfressen. Auf ein weiteres verhindert die zurückerende Finsternis weitere Blicke. Ungeduldig stehe ich vor den Umrissen der Theke, in Erwartung des nächsten Blitzes. Als endlich einer aufzuckt  folgt ihm ein gewaltiger Donnerschlag. Tief und Bedrohlich laut schalt er durch den weiten Raum. Kurze Angst bricht in mir hoch. Großes Unbehagen erfüllt mein Herz. Ein Schreck fährt mir durch die Knochen. Ich blicke gebannt auf das Antlitz eines weiteren Leichnams hinter der Theke. Leicht erschrocken und etwas überrascht setzt mein Herz kurzzeitig aus und beginnt unregelmäßig zu schlagen. Langsam kehrt die Dunkelheit zurück und mein Herz findet den Rhythmus wieder. Nur noch ein kurzer Seufzer und die Angst in mir ist wieder verschwunden. Mittlerweile habe ich mich mit der Tatsache abgefunden dauernd auf Überreste von Menschlichen Kadavern zu stoßen. Doch manchen Schreckmoment werd ich wohl noch häufig erleben. Als der nächste Blitz grell aufflackert und von einem tiefen Donnerraunen begleitet wird blicke ich von der Theke auf. Rechts neben der Theke befindet sich ein durch eine Glaswand abgetrennter Raum hoher Flur. Die Scheiben sind schmutzig und dunkel. Die Gläserne Verbindungstür steht weit offen. Dann wird es wieder dunkel. Ich blicke zu der Linken Seite neben dem Tresen. Als wieder ein kurzer Lichtstrahl die Halle erhellt kann ich dort einen ebenfalls verglasten Zugang zu einem Treppenhaus erkennen. Hier aber ist einer der Raum hohen Scheiben eingeschlagen. Die Tür ist auch hier weit offen. Gleich nachdem der letzte Blitzstrahl verschwindet entscheide ich mich vorerst nach rechts zu gehen. Zielstrebig schreite ich durch die Dunkelheit. Allein ein lautes raunen und das pfeifende Lied des Windes begleiten mich. Vorsichtig strecke ich eine Hand aus und versuche somit die Glaswand vor mir zu ertasten. Als dann wieder Licht durch die Halle schießt bemerke ich das ich bereits die gläserne Tür durchquert habe. Langsam haben sich meine Augen an die Finsternis gewöhnt die mich nun umgibt. Doch mehr als Umrisse kann ich nicht mehr erkennen. Gelegentlich erhellen Blitze kurzzeitig noch einen Teil des weit hinten liegenden Flures. Zielstrebig steuere ich auf eine verrottete Holztür zu. Spröde ist das Holz und die rostige Plakette an ihrer Front hängt nur noch an einer Schraube. Ich nehme den rostig- rauen Griff in die Hand. Mit schwerem quietschen öffne ich die knatternde Tür. Zaghaft und mit größter Vorsicht trete ich in den Raum dahinter. Absolute Finsternis herrscht über diesen Ort. Keiner der grellen Blitze kann noch bis hier her vordringen. Meine Schritte setze ich mit Vorsicht und bedacht. Behutsam tasten meine Hände durch die Dunkelheit. Ein unruhiges Gefühl überkommt mich langsam. Diese Blindheit ist angsteinflössend. Jeder Zeit könnte ich über etwas stolpern oder mit etwas zusammenstoßen. Plötzlich berühren meine Finger etwas kaltes. Schreckhaft ziehe ich meine Hände zurück. Stock steif bleibe ich stehen. Der kurze Schreck lässt meinen Puls aufrasen. Zaghaft und vorsichtig, strecke ich meine Rechte Hand aus. Ich versuche das kalte etwas vor mir zu ertasten. Meine Fingerspitzen berühren langsam eine glatte kalte Oberfläche. Dann strecke ich meinen Arm vorsichtig weiter aus. So weit bis meine ganze Hand flach auf der kalten glatten Oberfläche ruht. Langsam ziehe ich noch meine Linke Hand dazu. Ein leichtes Gefühl der Freude macht sich breit. Mein erleichtertes Grinsen bleibt durch die Dunkelheit ungesehen. Suchend betaste ich mit meinen Händen die gesamte glatte Oberfläche. Ich stoße auf etwas das anscheinend aus dem Objekt herausragt. Ich greife mit meiner rechten Hand danach. Vorsichtig umschlissen meine zittrigen Finger den kalten Eisengriff. Meine Aufregung wächst. Ich spüre jeden Herzschlag einzeln. Der Atem pulsiert. Dann drücke ich den Griff vorsichtig nach unten. Ein langes zartes Zischen ist zu hören als ich das Ding öffne. Mit lautem Quietschen ziehe ich den Griff zurück. Ein seltsamer Altersgeruch steigt mir in die Nase. Immer noch Blind durch die Dunkelheit g
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