Hey Leute... *grins* Ich schau auch mal wieder hier vorbei! *wink* Ich werd nur kurz mal etwas Amateurgeschreibsel von mir ablassen und überlasse euch dann wieder euch selbst
! Bis dann! *wink*
~Die Norm ist die Illusion der Realität~
Räder schnell bewegen
Nach und nach geht es voran
Regen schlägt gegen die Scheiben
Als wolle er weit weg vom Sturm
Starr blick ich durch die Gläser
Doch durchschaubar wird es trotzdem nicht
Wieso Kämpfe, wieso Kriege?
Für Öl, fürs Land. Nein, wir wissen es doch nicht.
Durchbrochen und verbogen
Jeder einzelne von uns
Durch Norm, Gesetz und Gruppenzwang
Was wärst du denn noch sonst?
Du kannst Menschen knechten
Einsperren, foltern, rauben
Niemand wird sich wehren
Wenn er bloß denkt, er sei noch frei
Mitläufer sind wir alle
Gesellschaft, Wirtschaft und System
Tanzt du aus der Reihe nur
Zukunft gibt's dann keine mehr
Was ist Freiheit? Merkst du es denn nicht?
Nur goldene Gitter und trotzdem Käfig
Wie eine Schafsherde mit unsichtbarem Hirten
Durch Angst getrieben, suchen wir nach Licht.
Seien wir doch ehrlich
Was wir tun, das wissen wir schon längst nichtmehr
Sie sagen und wir handeln
Alles Denken weit entfernt
Räder schnell bewegen
Nach und nach geht es voran
Sturm und Regen sind nicht immer eins
Wieso lassen wir uns dann noch knechten?
Freiheit suchen wir, nur Freiheit bloß.
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Kurzgeschichte: Last train home
Ich weiß garnicht, wie ich anfangen soll. Unsicher rutsche ich auf dem kalten Stahlblech hin und her und ziehe wieder meine Knie an die Brust. Ein kurzer Blick über die Schulter verratet mir, dass ihr immernoch ziemlich ausgelassen um das Feuer sitzt. Irgendwie schafft es dieser kleine Gedanke, mich zu einem Grinsen zu verführen.
Schwachsinn. Alles Schwachsinn."Halt doch die Klappe. Was weißt du schon."
Du könntest dich jetzt vor den nächstbesten Zug werfen. Dort vorne sind noch welche in Betrieb."Schnauze."
Kopfschüttelnd versuche ich, diese Gedanken abzuwimmeln. Auf einmal spüre ich, wie mich jemand von hinten packt und an meinem Shirt zerrt. Kreischend kralle ich mich im letzten Moment an der Kante fest und drehe mich erbost um.
"Mit wem redest du da?"
Überrascht blicke ich in dein Gesicht. Toll, ganz toll. Gleich wird mir wieder Schizophrenie nachgeworfen. Wobei... ist das denn so weit hergeholt? Wie auch immer. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass du bemerkst, dass ich mich auf einen der alten Wagons verzogen habe.
"Niemandem. Solltest du nicht bei den anderen sein?"
"Was denn, darf ich nicht bei dir sein?"
Unsicher schenke ich dir ein Lächeln und klopfe neben mir aufs Blech.
"Sicher. Setz dich doch."
Vorsichtig kletterst du zu mir auf das Dach des Zuges und lehnst deinen Kopf an meine Schulter.
"Müde?"
Fragend blicke ich in dein verschlafenes Gesicht. Du siehst so friedlich aus. Wie sehr vermisse ich diese Ruhe...
"Mhh... nein."
Grinsend umarmst du mich, was ich nur mit einem Schulterzucken quittieren kann.
Lüge. Alles Lüge. Und Mitleid. Niemand braucht dich.Kurz davor, wieder "Selbstgespräche" anzufangen, verkneife ich mir jegliche Aussage und verkralle mich unbewusst in deine Jeans.
"Ist was?"
"Schau doch nicht so besorgt. Mir geht's gut."
Ich zwinge mich zu einem Lächeln. Mit einem prüfenden Blick wird die Antwort hingenommen.
Siehst du? Niemand durchschaut dich. Niemand versteht dich. Wozu bist du noch hier? Sie brauchen dich genauso wenig wie der Rest der Welt!Verdammt... verdammt, halt endlich deine gottverdammte Klappe! Woher kommen Gedanken, die man garnicht hat? Wieder diese Kopfschmerzen...
Ich hab ja doch recht... und das weißt du..."Argh, verdammt!!"
Ups...
"Hey, was ist los?"
Besorgt richtest du dich auf und musterst mich von oben bis unten.
"Ähm.. nichts... hab nur Kopfschmerzen. Ich spazier mal eben 'ne Runde, ja?"
"Kann ich mit?"
"Diesmal nicht, okay?"
"Hey, ich und die anderen warten auf dich! Es ist doch dein Geburtstag!"
"Mh... ja, ich weiß. Ich bleib nicht lange weg, ja? Komme gleich wieder."
"Versprochen?"
"Versprochen."
Während du die Gitterstufen behutsam an der einen Seite wieder hinabkletterst, löse ich meine Finger, die ich hinterm Rücken überkreuzt hatte, springe an der anderen Seite hinab und begebe mich langsam zu den Gleisen, wo die Züge noch fahren. Und endlich fährt auch meiner ab...
Bist du jetzt zufrieden? Endlich hast du es geschafft. Endlich hast du mich soweit. Bis ans Ende getrieben hast du mich und die anderen konnten nur zusehen. Du hast mir mit deinen eisigen Klauen den Mund geknebelt, mit Handschellen meine Arme gekettet, damit ich keinen Halt mehr finde. Zugesehen hast du, als ich fiel und nichtmehr aufstehen konnte. Doch wieso ist die einzige Erlösung, die du mir gelassen hast, der Freitod? Sie trauern vielleicht doch...
...nein, nein tun sie nicht. Niemand steht an deinem Grabe. Niemand weint um dich. Alles aus Mitleid. Alles leer...___________________________________________
Kurzgeschichte: Die Fuchstänzerin unter der Kirschblüte
"Mama, da sitzt eine böse Hexe unter dem Kirschbaum! Ich hab Angst vor ihr!"
Der kleine Junge mit den dunkelbraunen Haaren und der gelben Baseballcap versuchte mit aller Kraft seine Mutter vom Tempel, und insbesondere von mir wegzuzerren.
"Was hat sie dir denn getan? Die sieht doch ganz nett aus..."
"Sie erzählt ganz böse Geschichten! Bitte Mama, lass uns schnell gehn, sie macht mir Angst!"
Die Mutter warf noch einen erstaunten Blick zu mir, den ich mit kühler Miene zurückwarf, und ging schulterzuckend weiter.
Ich hatte doch eigentlich nichts Grausames getan. Der kleine Bengel hatte es sich selbst zuzuschreiben. Schließlich war er selbst hergetrottet, als seine Mutter den Tempel besichtigte. Hier in Kyoto gab es ja viele Tempel, hätten sie sich einen anderen aussuchen sollen. Ich saß oft vor diesem hier, eigentlich immer, dem Ninna-ji. An Apriltagen wie diesen war es wunderschön hier. Warum gerade im April? Nun, in diesem Monat ist die Blütezeit der Kirschbäume und der Ninna-ji ist seit je her für seine Omurosakura (Kirschblüten) bekannt. Einst wurde dieser Tempel von Uda-Tenno erbaut und gilt seither als der Omuro-Palast, also bereits seit 888. Ihr seht schon, eine sehr alte Anlage mit vielen Nebengebäuden, kleinen Tempeln und Schreinen. Doch nur weniges davon ist mehr erhalten geblieben. Die heutigen Gebäude stammen von der Meji-Restaurierung aus dem Jahre 1869. Viele Gebäude wurden durch den Omin Krieg, der von 1467 bis 1477 hierzulande wütete, zerstört. Kyoto wurde damals regelrecht dem Erdboden gleich gemacht. Das älteste Gebäude stammt bereits aus dem frühen 17. Jahrhundert. 1994 wurde dieser Tempel sogar zum Welt Kulturerbe ernannt. Eine lange Geschichte ziert diese Anlage. Was mit meiner Geschichte ist? Ah, die wollt ihr garnicht wissen. Doch? Na dann... nicht besonders spannend. Ich bin ein seltsames Mädchen, die Leute würden mich auf den ersten Blick auf etwa 16 bis 18 Jahre schätzen. Lediglich die seltsam silbernen, bis zu den Hüften reichenden Haare könnten auffallen. Na ja, und vielleicht noch die seltsam strahlenden Augen, die manchmal ihre Farbe zu grün oder grau-violett wechseln. Ja, das könnte auffallen. Von meiner seltsamen Kleidung mal ganz abgesehen (denn wer trägt heutzutage noch einen uralten Kimono mit dem Yin-Yang Symbol darauf?) und der Tatsache, dass ich jeden Abend ab Punkt 19 Uhr hier kampiere, die Leute beobachte (oder sie mich, je nachdem) und mich nicht vom Fleck bewege. Nennt man mich deshalb vielleicht die Fuchstänzerin unter der Kirschblüte? Ja, mag sein. Wie die Leute auf einen Fuchs kommen? Nun ja, es gibt in der japanischen Sagenwelt gewisse Fuchsgeister, sogenannte "Kokki-Tenno". Das sind Fuchsdämonen, meistens von weißlicher Farbe, die sich in Frauen verwandeln können und nachts die Männer verführen.
Gewisse naive, dumme Erdnuckel sollen nachts hier mehrmals an genau diesem Ort ein tanzendes Mädchen, halb Fuchs, halb Mensch gesehen haben und teilen ihn nun mir zu. Erklärt wohl die Angst, die sie vor mir haben. Pah, was haben die schon für eine Ahnung. Und ich würde mich niemals diesen hässlichen Männern auch nur auf 15 Meter Entfernung freiwillig nähern... igitt! Genügt mir ja schon, dass ich von geistig-zurückgebliebenen Halbaffen, auch "Zivilisten" genannt, dumm angemacht werde. Obwohl der Rest der Gerüchte ja ganz interessant klingt...
Ihr fragt euch sicher, was für eine Geschichte ich dieser armen, kleinen Touristenratte von Kleinkind da niedergelegt habe?
Hehe... ich erzähle sie euch, setzt euch zu mir an den Kirschbaum.
Blickt mal hinauf. Was seht ihr? Nein, ich meine nicht den violett-blau-roten Himmel, der von der untergehenden Sonne bestrahlt wird. Nein, auch nicht den zartblauen Vollmond, der sich scheu und fast transparent am Abendhimmel zeigt. Nein, viel näher bei euch. Ja, richtig. Die Kirschblüten...
Fällt euch etwas auf? Richtig, sie sind zartrosa. Kirschblüten sind eigentlich vollkommen weiß, so weiß wie der frische, erste Schnee an einem eiskalten Wintermorgen. Warum werden Kirschblüten dann zartrosa? Wisst ihr es? Ich werde es euch verraten...
Unter Kirschbäumen liegen die Toten begraben. Sie sind zartrosa, weil sie das Blut der unter dem Baum begrabenen Toten aufsaugen und sich davon nähren.
Wieso sie hier die Leichen begraben? Ah, das ist schon lange her. Warum diese noch immer Blut haben? Blut ist geheimnisvoller als solch manch Sterblicher von euch anzunehmen vermag. Der Lebenssaft versiegt nicht so schnell...
Ja, das ist die traurige Wahrheit, an einem traurigen Ort. Passend? Ja, denke schon. Warum ich hier sitze, fragt ihr euch? Wenn ihr es wissen wollt... wie ihr meint.
Ich erzähle es euch....
Jede Vollmondnacht ziehen hier die Geister ihre Spuren. Sie kommen immer wieder, nähren sich vom frischen Blut derer, die friedlich in ihren Betten schlummern oder nachts hier, wie ihr, ihr Unwesen treiben. Sie brauchen ihren Lebenssaft, ohne ihn finden sie keine Ruhe, ohne ihn können sie nicht schlafen. Also muss jemand auf sie aufpassen und sie in den Schlaf wiegen. Deshalb spiele ich für die armen Seelen jede Vollmondnacht auf meiner Flöte ein Wiegenlied, welches sie zur Ruhe zwingt. Es ist niemandem aufgefallen, dass die Kirschblüten immer weißer werden, oder? Nein, ihr erblindeten, egoistischen Menschen bemerkt doch nie etwas so Wundervolles wie die Blüten der Kirschbäume. Zu einigen Zeiten waren sie tiefrot. Nun versuche ich die Sünden und Fehler von euch Menschen wieder reinzuwaschen...
Was bin ich, fragt ihr euch? Nur die Fuchstänzerin unter der Kirschblüte... Das versteht ihr nicht? Passt auf, ich erkläre es euch...
Kokki-Tenno, diese Fuchsgeister... haben bis zu neun Schwänzen. Es kommt auf ihr Alter an. Jedes tausendste Jahr bekommen sie einen Schweif dazu. Nach neuntausend Jahren werden sie gutmütig. 9000 Jahre lang leben sie in Sünde und Strafe, in Bosheit und Reue. Sie sehen alles. Von der Weltevolution, bis zu den Kriegen, bis zu dem Tode, bis zum Weltuntergang. 9000 Jahre müssen sie wieder gutmachen. Sie werden nach 9 Jahrtausenden als nun neunschwänziger Fuchsdämon wiedergeboren und versuchen ab diesem Zeitpunkt, ihre Schuld zu begleichen.
Was dies mit mir zu tun hat? Nun... mein 9000. "Geburtstag", wie ihr es nennt... hehe... war bereits im Jahre 1471. Richtig, zu der Zeit des Omin-Krieges. Ich gebe zu, ich bin nicht ganz unschuldig, was den Beginn dieser Schlacht angeht... Ihr könnt euch nicht vorstellen, wieviele Leben man doch in 9000 Jahren auslöschen kann? Nein, könnt ihr ja garnicht... egal. Und nun... nun versuche ich meine Schuld wieder zu begleichen. Nun kämpfe ich nicht für den Tod, nein, ich tanze für ihn. Entschuldigt ihr mich nun? Es ist schon spät.
Wo habe ich noch schnell meine Flöte?... Ah, da ist sie ja. So, ihr solltet jetzt los. Oder mögt ihr Untote? Es sind nurmehr 2 Stunden bis Mitternacht und der Vollmond leuchtet... er leuchtet so wunderschön. Seht ihr die Kirschblüten, wie sie im Mondlicht zum Wind tanzen? Es ist Zeit für mich, in ihre Melodie einzustimmen...
Und mit diesen Worten nahm das Mädchen ihre Querflöte und begann sanft und leise, sich im Takt der Kirschblüten im Winde zu wiegen....
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An die Fuchstänzerin unter der Kirschblüte.
An Neith.
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Kurzes Selbstgespräch zum Schluss ^___~...
"Hallo!"
"Wer bist du?"
"Du."
"Ja?"
"Nein."
"Was nein?"
"Naja, ich bin du. Oder auch nicht."
"Warum nicht?"
"Weil du auch ich bist."
"Das ist doch dasselbe!"
"Findest du?"
"Ja."
"Das ist Ansichtssache."
"Nein, das ist Tatsache."
"Schon wieder."
"Was?"
"Tatsachen SIND Ansichtssachen."
"Also bist du ich?"
"Ja, du bist ich."
"Und bin ich du?"
"Ja."
"Wieso rede ich dann mit dir?"
"Weil du es so willst."
"Will ich doch garnicht!"
"Dann würdest du es nicht tun."
"Du lässt mir ja keine Wahl!"
"Doch. Du lässt sie dir selbst nicht."
"Aber ich dachte, ich sei du?"
"Dann bin ich eben du und nicht du ich."
"Das ist doch dasselbe!"
"Ansichtssache."
"Du bist nervraubend, weißt du?"
"Natürlich weiß ich, dass du nervraubend bist."
"Nicht ich, DU bist es!"
"Wie du meinst. Dann sind wir es eben beide."
"Beide? Sind wir denn zwei?"
"Ansichtssache."
"Das ist keine Antwort."
"Nur, wenn du sie nicht hören willst."
"Sag einfach ja oder nein!"
"Ja oder nein!"
"Wah! Nicht so, du sollst dich entscheiden!"
"Du weißt auch nicht, was du willst."
"Doch, nur du verstehst mich nicht!"
"Du verstehst dich selbst nicht. Entscheide doch selbst."
"Soll ich?"
"Natürlich."
"Dann sind wir beide beide. Und jeder selbst."
"Wie du meinst."
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Hoffe auf viele Kritik =)!
greetz,
Kaze