Varnerla

So. Hier hätten wir das erste Kapitel meiner Geschichte. ^^

Dervalien, der 13.3.478.

„Varnerla de Vour, sie stehen heute vor dem Gericht des Bösen, angeklagt wegen der Ermordung von Delorus, dem besten Krieger in Zondrox Armee. Was haben sie zu ihrer Verteidigung zu sagen?“ rief der dunkle Richter laut. Seine Stimme hallte in dem großen stickigen Raum in dem Varnerla, ein junges Mädchen, eine der besten Krieger von Zondrox stand. Mit kühlem Blick, unberührt von den tausenden Augen, die sie anstarrten, sah sie zum Richterpult auf. „Ich habe nichts getan. Ich habe lediglich Delorus Leichnam gefunden. Ich würde ihm nie was antun.“ sagte sie ruhig. „Von wegen! Ich hab dich doch gesehen! Du Lügnerin!“ schrie jemand von der Seite. Varnerla strich ihr Haar beiseite und sah zu dem, der geschrieen hatte. „Das musst du gerade sagen, Mero. Wo du doch so scharf auf Delorus Position warst.“ Dann wandte sie sich wieder zum Richter. „Habt ihr überhaupt Beweise dafür, dass ich es war?“ rief sie zum Richter. „Nun…“ begann dieser. „Das ist nicht nötig!“ eine tiefe dunkle Stimme ertönte. „Zondrox…“ murmelte Varnerla. „Wir wissen alle, dass du dich nie mit Delorus vertragen hast. Leugne es nicht! Du lebst schon hier, seit du 5 bist. Was habe ich dich gelehrt? Ich habe dir jegliches Mitgefühl ausgetrieben, jede Art von Gefühl außer Hass und Grausamkeit. Du solltest deine Fähigkeiten gegen die gewöhnlichen Menschen einsetzen! Nicht gegen, meine Männer. Nun…du hast dich als unwürdig erwiesen. Aber das ist nicht verwunderlich…ich hätte nie ein Mädchen in meine Truppe aufnehmen sollen. Verschwinde! Hiermit verbanne ich dich. Lass dich nie wieder bei und blicken!“ „Was? Aber, das kannst du doch nicht machen!“ schrie Varnerla. Zu spät. Zwei Wachen hatten ihr bereits ihr Schwert abgekommen und sie mit voller Wucht auf die, vom Regen aufgeweichte, Wiese geworfen. Sie jaule kurz auf. Dann stand sie auf. Kurz bevor das große Tor zu Zondrox Schloß geschlossen wurde, sah sie noch Mero’s hämisch grinsendes Gesicht. Die Wut kochte in ihr hoch. Wütend trat sie einen Stein, der gegen das Tor knallte. Doch er verschmorte sofort, als er das Tor berührte. „Zondrox Bann…“ murmelte Varnerla. Noch ein paar Minuten blieb sie im Regen vor dem Schloss stehen. Dann drehte sie sich um und ging den Berg hinunter. „Verdammter Mistkerl…“ murmelte sie. „Das wirst du bereuen. Ich lass mich nicht einfach rauswerfen!“ Wütend ballte sie ihre Faust. „Komme, was wolle. Ich komme zurück ins Schloss. Und dann wirst du dafür bezahlen…glaub mir…“ Sie drehte sich noch einmal kurz um, und machte sich dann auf den Weg nach Bera. Einem kleinen Dorf. „Mmh…zuerst brauche ich ein Schwert.“ dachte sie. „Zum Glück gibt es in Bera einen Schmied…“ Nach 4 Kremias war sie im Dorf. Bera war ein ruhiger, kleiner Ort. Einer der 3 Orte, die Zondrox nicht überfallen hatte. 7 von den 10 Orten, Dervaliens sind bereits in Zondrox’s Besitz. Nur Bera, Kurani und Gelius waren verschont geblieben. Bera, weil es nutzlos für Zondrox war, Kurani, weil es vollständig aus Eis bestand und Zondrox, Eis nicht sonderlich mochte und Gelius weil es der Königssitz war und einen mächtigen Schutzbann hatte. Varnerla blieb dieser Orten immer fern. Aber jetzt musste sie hierhin. An den einzigen Ort, an den Zondrox nie ging. Sie sah sich um. Durch den Regen wirkte der ganze Ort grau. Es war etwas unheimlich. Aber wenn es eins gab, was Varnerla nie hatte, war es Angst. Sie bemerkte ein großes Haus. Ein kleines Schild mit der Aufschrift: „Barakus Schmiede“. Schnell ging sie hinein. Ein kleiner, kräftiger Mann lächelte sie an. „Guten Abend, junge Dame. Was laufen sie denn im Regen herum? Warten sie. Ich hole ihnen ein Tuch.“ Schnell verschwand er im Hinterzimmer. Varnerla schmunzelte. „So was…er erkennt mich nicht…“ dachte sie und blicke auf ihre Schulter. Dort war immer noch das Abzeichen von Zondrox. Sie nahm es in die Hand und riss es mit voller Kraft von ihrer Kleidung. Ihr Ärmel riss ebenfalls ab. Aber das war ihr egal. Sie warf das Abzeichen mitsamt dem Ärmel in den Ofen, der hinten im Zimmer stand. „Kein Wunder…jeder der mich bisher gesehen hat, ist tot. Kurz drauf, kam der Mann wieder angetrabt. „So, was willst du eigentlich hier?“ fragte er und gab ihr ein Handtuch. Varnerla nahm es und trocknete ihr Gesicht ab. „Ich will ein Schwert.“ sagte Varnerla ernst. „Du? Du zartes Mädchen? Was willst du denn damit?“ fragte der Schmied. „Ich will Zondrox stürzen.“ „WAS? Spinnst du? Zondrox ist furchtbar mächtig. Und außerdem hat er einen Bann um sein Schloss gelegt.“ „Ich weiß. Aber mit den 7 Blukertas kann ich diesen Bann locker brechen. Aber dafür muss ich die 7 besten Männer von Zondrox besiegen. Und dafür brauche ich ein Schwert. Also. Gib mir eins!“ sagte Varnerla. „Sag mir erst mal wer du bist!“ sagte der Schmied. „Va…ähm…Sangila.“ antwortete Varnerla. „Er kennt mich zwar nicht. Aber mein Name ist sehr bekannt. Ich muss ihn umändern, wenn ich nicht im Gefängnis landen will.“ dachte sie. „Nun, du hast Mut. Ich gebe dir ein Schwert.“ sagte der Schmied. Er nahm ein silberglänzendes Schwert aus einer Ecke und gab es ihr. „So…und was hast du jetzt vor? Ich würde nach Vorai gehen. Dort ist einer dieser Blukertas. Ich wünsche dir viel Glück.“ Varnerla blickte das Schwert an. „Ist das auch scharf?“ „Ja, natürlich…du kannst es ruhig testen…“ Varnerla sah ihn finster an. „Gern.“ Mit voller Wucht rammte sie ihm das Schwert in den Bauch. Der schmied röchelte und brach dann stöhnend zusammen. Varnerla zog das Schwert aus seinem Körper, wischte das Blut ab und schnürte es sich um. „Stimmt, es ist wirklich sehr scharf. Vielen Dank.“ sagte sie kalt, drehte sich um und ging, schweigend aus der Schmiede. Den Mann, blieb totenstill auf dem Boden liegen, während sich Varnerla auf den Weg nach Westen zum Dorf Vorai machte….