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Autor Thema: Lughnasad  (Gelesen 1397 mal)
Luna
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Wesen & Alter: Vampir-Hexe, 346 J
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« am: 31.Juli.2005, 18:08:55 »

Lughnasad

Lugnasad ist, wie gesagt, der 1. Erntemond. Wir feiern die Spitze des Sommers. Wir danken der Göttin für die reichen Ernten und die Geschenke aus ihrem Schoß. Das Fest wird auch im Hinblick auf den nahenden Herbst gefeiert
Es ist die letzte große Feier vor dem herannahenden Herbst und der damit verbundenen Zeit der Ruhe und Dunkelheit.

Lugh
Lughnasad bedeutet "Zusammenkunft im Namen des Lugh".
Lugh ist der keltische Sonnengott, Patron von Handwerkern und Künstlern und galt als hervorragender Anführer und Kämpfer. Diesen Traditionen folgend werden an Lughnasad noch heute Bardenwettstreits und sportliche Wettkämpfe ausgetragen.

Rituale zu Lughnasad

Lughnasad ist ein Ernte-, Dank- und Opferfest.
Es ist die Zeit der Reife und Fülle.

Die Symbolik des Getreides spielt eine große Rolle.
Die erste Getreibegarbe musste der alten Tradition folgend am frühen Morgen vom Familienoberhaupt unter Segenssprüchen mit der bloßen Hand geerntet werden. Die letzte Garbe wurde nicht geerntet, sondern blieb auf dem Feld stehen, um nicht den bösen Korngeist zu entfesseln.

Aus dem Korn der neuen Ernte wurden Brotlaibe und Brötchen gebacken. Alle Arbeitsgänge dazu mussten zur Tagzeit, d.h. zwischen Sonnenaufgang und -untergang, ausgeführt werden.
Die ersten Brote wurden geopfert oder während einer rituellen Mahlzeit verzehrt.
Auch heute noch werden zu diesem Fest Brote gebacken (Vereinigung der Elemente).

Auch in anderer Form steht das Getreide im Mittelpunkt dieses Festes.
Weizengarben schmücken den Altar, auf Kordeln aufgefädelte Maiskörner sind Schutzamulette für die kommenden Monate und auch Kornpuppen (gebunden aus Getreidehalmen oder aus Maiskolben geschnitzt) schützen Haus und Hof während der bevorstehenden dunklen Jahreszeit.

Lughnasad ist auch das Fest der Kräuterweihe und ein guter Zeitpunkt, um Heilkräuter zu ernten, zu segnen und zu verarbeiten, z.B. zu Kräuteröl oder Essig

Als Räucherungen zu Lammas bieten sich frische, fruchtige Mischungen an, z.B. Sandelholz, Brombeerblätter, Aloe und Blütendüfte (z.B. Rose, Heidekraut, Apfel), Weihrauch

hier noch ne nette geschichte dazu:




Der letzte Sommer

Dies war der letzte Sommer ihres Lebens, das war ihr schon als junge Frau prophezeit worden. Damals hatte sie nicht viel darum gegeben, aber das war heute anders. Schon seit einigen Monden sah sie den Schatten hinter sich, wenn sie im geschwärzten Spiegel nach Antworten aus ihrem Inneren suchte.

Zu Anfang war er nur schemenhaft gewesen - weit weg - verschwommen, aber inzwischen war er ganz nahe. Längst konnte sie Einzelheiten seiner Konturen erkennen, sah, wie sein Umhang sich bewegte, bald würde sie auch die Züge seines Gesichtes wahrnehmen können und dann war ihre Zeit gekommen.

‚Heut noch nicht.’

Diese Nacht würde sie noch feiern, noch einmal aus vollem Herzen Lugnasadh zelebrieren, danach konnte er dann ihretwegen kommen und sie holen.

Verstohlen betrachtete sie ihre Hände, wie hatten diese sich im vergangenen Jahr verändert. Sie waren knotig geworden, die Haut erinnerte an altes Pergament, die Finger waren krumm und verweigerten oft den Dienst.

Auch dieses altersbedingte Einschränkung würde ihr heute Nacht nicht im Wege stehen. Energisch, wie um diesen Gedanken zu bestätigen, packte sie den Brotteig und begann ihn kräftig durchzukneten. Duft von Roggenmehl, Hefe und herzhaftem Sauerteig stieg in ihre Nase. Sie schloss die Augen, sog den Geruch ein, unterbrach die Arbeit allerdings für keinen Augenblick.

Hier in diesem Brotteig vereinte sie die Elemente. Korn stand für die Erde, Wasser stand für dieses Element, durch die Hefe und das kräftige Walken kam Luft hinein, somit war auch dieses Element vertreten, zum Schuss vervollständigte Feuer das Werk und die Einheit der Elemente war erstellt.

Sie zählte schon über 80 Lenze, aber niemals hatte sie begreifen können, dass es Menschen gab, die eine solche Vereinigung nicht erkannten. Diese Menschen sahen sie immer völlig verdattert an, wenn sie von diesen Dingen sprach. Leider gehörten auch ihre 3 Töchter dazu. Warum hatte die Göttin ihr ausgerechnet Töchter geschenkt, die keinerlei Interesse an der Magie hatten und auch nicht einen Loter Talent aufzeigten.

Bei zwei ihrer Enkelinnen war das anders gewesen, Viola und Margarete hatten die Kunst von ihr gelernt. Nach der Ausbildung waren die beiden dann fortgezogen, um in anderen Dörfern als Hebammen zu arbeiten. ‚Die Göttin möge sie schützen.’
Seit zweieinhalb Jahren lebte Diana, ihre jüngste Enkelin, in ihrem Haus. Diana hatte ebenfalls kein Talent zur Magie. Nach dem Tod ihres Mannes war Diana zu ihrer Großmutter gezogen und versorgte von Stund an das Haus und erledigte die anderen Arbeiten, welche sie nicht mehr verrichten konnte.

Diana war ein gutes Kind, aber mehr als all ihre Töchter und Enkelinnen war Rosalinde ihre Urenkelin ans Herz gewachsen. Diana erwartete das Kind bereits, als ihr Mann in einer kalten Winternacht beim Holz schlagen von Wölfen gerissen wurde. Das war ein schrecklicher Winter gewesen, Mensch und Tier litten am Hunger und an der Kälte. Viele Einwohner des Dorfes wurden krank, nicht wenige starben.

Im darauf folgenden Sommer war dann Dianas Tochter zur Welt gekommen, genau in der Lugnasadh-Nacht. Rosalinde sah darin ein Zeichen, dass dieses Kind etwas ganz besonderes würde und sie behielt, wie eigentlich immer, Recht. Diana und Rosalinde kamen überein, das Kind nach dem Erntemond zu benennen und gaben ihr den Namen Lunah.

In diesem Moment kam Lunah auf ihren kurzen Beinchen in die Küche gelaufen, im Haar trug sie, zur Feier ihres Geburtstages, einen Kranz aus Gänseblümchen, aber ansonsten sah sie gar nicht feierlich aus. Offensichtlich hatte sie draußen auf der Ziegenwiese gespielt und war von oben bis unten mit Matsch beschmiert.

„Ihhh, du kleiner Dreckspatz, mach meine Küche nicht dreckig oder ich stecke Dich kopfüber in den Wassertrog!“
„Trinken!“ rief Lunah und strecke ihrer Urgroßmutter einen Becher entgegen. Lunah war zumeist sehr sparsam mit Worten, nicht aus Bequemlichkeit, sondern weil Sprache für etwas Kostbares hielt, dass man nicht verschwenden sollte. Das merkte man daran, dass Lunah oft lange überlegte bevor sie etwas sagte, die Worte waren dann aber sehr klug gewählt und aussagekräftig.

Unwillkürlich musste Rosalinde lächeln - ‚Was für ein einzigartiges Kind.’ Sie nahm den Becher entgegen und füllte ihn halb mit Ziegenmilch, anschließend reichte sie ihn Lunah zurück. Gierig trank das Kind, offenbar hatte das Toben auf der sonnigen Wiese sie sehr durstig gemacht.

„Mehr!“ erneut streckte sie den Arm aus, nun war ihr ohnehin stark verschmutztes Gesicht noch um einen kräftigen Milchbart reicher.

„Tut mir leid, mein Engel, aber wenn du jetzt die ganze Milch trinkst, ist nichts mehr für die Feier übrig und dann quengelst du noch mehr als jetzt. Bitte such Deine Mutter, damit sie dir den Dreck abwäscht, so kannst du nicht mitfeiern.“

Lunah machte kugelrunde Augen und lief aus der Küche, nicht ohne kleine nasse Fußabdrücke auf den Dielen zu hinterlassen.

Rosalinde konzentrierte sich wieder auf ihre Arbeit. Mit geübten Handgriffen, formte sie den Teig zu drei Brotlaiben. Für jeden Part der Göttin einen. Jeden Laib segnete sie ausgiebig und dankte der Göttin. Im Anschluss daran deckte sie die Laibe mit einem Tuch ab und verließ die Küche.

Im ersten Stock hörte sie Diana mit ihrer Tochter schimpfen und das Plätschern im Wassertrog. Vor sich hin nickend betrat sie ihre eigene Stube. Die Vorhänge waren zugezogen, sodass der Raum im Zwielicht lag.
Nachdem Rosalinde die geschlossen und verriegelt hatte, war es still im Raum, wunderbar still.

Die Ruhe fühlte sich wie die Liebkosung eines lange vermissten Freundes an, wie einfach wäre es, sich dieser Liebkosung hinzugeben. Die Augen zu schließen, Arbeit, Familie, Raum, Zeit zu vergessen, hinter sich zu lassen und nur noch Ruhe zu empfinden, himmlische Ruhe - ewige Ruhe.

Eine Wolke schob sich vor die Sonne, der Raum wurde noch merklich dunkler. Wie aus unendlicher Ferne hörte Rosalinde eine Panflöte erklingen. ‚Nein, ich bin noch nicht soweit.’ schoss es ihr in den Kopf. Hektisch suchte sie nach einem Ausweg, wenn sie sich jetzt umdrehte oder einen Schritt nach hinten machte, würde er sie in die Arme schließen und dann wäre es vorbei. ‚Salz!’ Sie hatte nach der Teigzubereitung das kleine Säckchen mit dem wertvollen Inhalt in ihre Schürzentasche gesteckt, um es wieder unter der Matratze zu verstecken. Vorsichtig, mit angehaltenem Atem, ließ Rosalinde ihre zittrigen Hände in die Tasche gleiten, fand das Säckchen und öffnete die Schleife. Sich etwas Salz in die rechte Hand zu rieseln war schwierig, aber schließlich hatte sie es geschafft.

Mit einer ruckartigen und für eine so alte gichtgezeichnete Frau durchaus behänden Bewegung warf sie das Salz über die linke Schulter. Zeitgleich bewegte sie sich nach vorne und riss die Vorhänge zur Seite. Ein heller Sonnenstrahl durchflutete den Raum.

Gerettet.

Schwer atmend ließ sie sich auf dem Hocker am Fenster nieder und griff sich mit beiden Händen an die Brust. Für eine ganze Weile blieb sie dort sitzen, erholte sich von dem Schrecken und dankte dem Sonnengott Lugh für seine Hilfe. Vermutlich war sie auch eingenickt, denn als sie sich erhob, war die Sonne schon ein ganzes Stück weitergewandert.

-- Zeit die Brote in den Ofen zu schieben. --
Gespeichert

Höhre auf deine Innere Stimme!  Hex Hex
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