Ich als Neuling auf dieser Seite wage es jetzt einfach mal, mich hier einzumischen.
Zu der Temeraire-Serie. Sie ist mir (momentan) einer der Liebsten, da ich nicht nur Dracen, sondern auch Geschichtsfan bin.
Frau Novik hatte aus einem ganz bestimmten Grund ausgerechnet die napoleonische Zeit gewählt.
Hätte sie einen früheren Zeitraum gewählt, wäre der Umgang mit den Drachen in Europa auf Grund von damaliger menschlicher Unwissenheit deutlich schlimmer gewesen.
Und in der Moderne konnte sie sich auch keine Zusammenarbeit dieser Art zwischen Drachen und Menschen vorstellen - was ich persönlich aber auch etwas schade finde.
Ich sehe die "Haltung" der Drachen in dieser Geschichte etwas gespalten. Zum einen hängen die Drachen beinahe mit ihrem Leben an ihren Kapitänen. Bestes Beispiel dafür sind ja Temeraire und Laurence. Der Drache würde für den Menschen in dem Sinne sogar in den Tod gehen, wie man im 4. Buch lesen kann. Und im fünften nimmt er sogar den Schmach auf sich, sich in eines der Zuchtgehege sperren zu lassen, NUR damit man Laurence nicht umbringt.
Anderer Seits werden eben diese Verbindungen von der von Novik geschilderten Politik ausgenutzt und beinahe mit Füßen getreten, OBWOHL sie, wie Marine und Landarmee ebenfalls ihr Leben auf's Spiel setzen, um ihr Land - oder eher das Land ihrer Kapitäne gegen Feinde zu beschützen.
Zum einen ist es ihr eigener Wunsch, diese Behandlung auf sich zu nehmen, um mit ihren Liebsten (Kapitänen & "Bordbesatzung" ) zusammen sein zu können - zum anderen grenzt es an Folterei.
Zudem: Temeraire hatte ja bis zu dem Aufenthalt in China keinerlei Gedanken daran verschwendet, überhaupt etwas an dieser Behandlung zu ändern. In dem Fall weiß man nicht und kann man auch nicht mit direktheit sagen, ob diese Haltung wirklich der Sklaverei nahe kommt - wo man es doch nicht besser weiß oder kennt. Und wenn man sich in diese Zeit von Napoleon zurück versetzen kann, sieht man viele Dinge in der Geschichte auch vollkommen anders.
Wahrscheinlich ist dies einer der Hauptgründe, warum Novik ausgerechnet diese Zeit und dieses Land für ihre Geschichte ausgewählt hat.
Zu Eragon kann ich nicht viel sagen. Ich hatte in das erste Buch hinein geschnuppert (wie bei allen anderen auch) und fand es nicht besonders fesselnd. Aber das ist jedem das Seine. In den Film bin ich, meiner jüngeren Schwester zuliebe, gegangen. Doch auch dieser wird eine einmalige Sache sein. Ich konnte mich nicht besonders damit anfreunden. Warum, kann ich aber auch nicht sagen.
Wie die "Haltung" in dieser Reihe also ist, werde ich nicht mit eigenen Worten sagen können und überlass es deswegen lieber ganz euch, die ihr euch sicher besser auskennt.
Und zu der Haltung und Ausnutzung selbst. Natürlich bin ich vollkommen dagegen. Nicht nur Drachen betreffend, sondern alle Wesen, denen ein solches Schicksal widerfährt.
Wie hier jemand (verzeih, ich weiß den Namen eben nicht) schon erwähnt hatte, liegt es an den Menschen, stärkere geschöpfe zu unterjochen. Sie sehen dies als eigene Probe ihres Könnens und ihrer *hust* absoluten und einzigartigen Schöpfung ihrer Selbst an. Jedes Wesen hat die Pflicht, sich unter den Menschen zu stellen, und sei er auch noch so dumm.
...
Leider sieht man in dem Fall: Je dümmer der Mensch, um so stärkere will er beherrschen. *seufz*
Und solange diese Menschen nicht lernen zu denken, müssen jene Geschöpfe fühlen, dass diese Menschen nicht denken. x[