arakis
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« am: 28.September.2007, 21:35:47 » |
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Die Augen sind verschlossen. Trocken und zärtlich müde. Dir erscheint ein Tunnel, wie ein Rohr, gelöchert durch die Strahlen hellen Lichtes. Mitten im Raum schwebend, wirkt die Konstruktion unrealistisch, doch die Schrauben, die Segment für Segment zusammenhalten und der metallische Duft, in deine Sinne strömend, ist wahrlich diesseits. Du schlägst die Flügel kaum, gleitest im Mitten des Weges, der mit deinem Erscheinen an Licht gewinnt. Du glühst, und du bereist, was du sehen willst. Wie Spiegel aus Sehnsüchten sind links, wie rechts die Wände gewölbt mit Träumen aus deiner Nacht. Ein Hauch Wahrheit, ein Hauch Wunder, ein Hauch Schmerz.. Du schaust in das Leben, das du haben könntest. Und du erkennst in Ihnen die Bilder als Prophezeiung von Zukunft unbekannter Zeit. Wind strömt deinen Sinnen entgegen und schlägt wie Blut in deinen Körper. Er ist lebendig, wie du merkst.
Kurven findest du seltener als Auf und Abstiege. Hauptsache, die Dynamik stimmt. Du greifst die Teile aus dem Nebel, um sie zu erkennen und vereinleibst sie dir. Manchmal mit der Kraft, den Rohrgang zu sprengen, brichst du aus, in Illusionen aus vergessener Kraft. Deine Phantasie zu beleben.
Draußen sind die Augen geschlossen, der Wind ja stark. Kannst du glauben, in einem Auto zu sitzen ? Das Fenster zu kurbeln und auf die überwachsene Leitplanke zu starren ? Das Wetter leicht verwaschen mit weißen und blauen Pigmenten. Der Flug bleibt heiter. Die nächste Stadt wartet.
Willkommen. Atem stößt heraus und du schluckst das Licht hinunter. Die Risse im Tunnel schlängeln sich in alle Richtungen und die einbrechende Nacht verteilt Orte und Plätze zu Millarden, geformt zu Tieren, Symbolen und Metaphern. Du hast die Zeit hineinzublicken und zu deuten, was es ist. Dein Kopf streckt sich empor, du bist so frei. Es ist dein Blick, der aufrecht bleibt, dein Flügelschlag der dich lenkt. Endet das hier ? Dein Licht brennt und lodert auf, die Augen wachsam. Kaum merkst du, wie es sich windet und sich langsam schlafen legt. Innerlich zart, verteidigst du es.
Beseelt nimmst du die Kurven routiniert und erreichst den Steg am Ufer. Am Meer der Sterne. Ob oben eingebettet oder unten gespiegelt. Wellen schlagen sich nieder und verschmelzen in deinen ausgebreiteten Armen. Du kannst überall hin. Freiheit ist der Ort, der keiner ist, sondern vielmehr das Gefühl überall zu sein. Du landest an der Stelle, die du gesucht hast. Namenlos, durch zu viele Bezeichnungen. Du kennst es aber wohl.
Du blickst zurück und schaust wachsam über deinen Flügel hinweg und hindurch. Der Steg ist wohl doch kleiner als das Meer.
Es geht weiter, nimmst ein Paddel und hebst ab, wie auch immer du nun vorgehst. Ein Schatten deiner lässt du zurück, den die Sonne lustig dehnt und verzerrt. Die Autoschlüssel stecken noch.
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