Titel: Lady's Gedichte Beitrag von: lady of the dragon am 18.September.2007, 08:19:05 Vor unvorstellbar langen Zeiten weilten Drachen in der Welt, zogen durch endlose Weiten, kreisten hoch am Himmelszelt. Die Hüter der Magie und Weisheit, mächtig, stolz, frei wie der Wind - doch Wandel löste ab ihr Walten, die Zeiten längst vergangen sind. Die Nacht brach an für jene Drachen,
finster, düster, schwarz und kalt. Wo einst zu hören war ihr Lachen dort wurd’ es still und stiller bald. Ihr Flügelschlag verklang ganz leise, fast unbemerkt zogen sie fort, begaben sich auf weite Reise an einen stillen, fernen Ort. Die Menschen wollten sie nicht mehr, grau und öde wurd’ das Land, wo Fantasie und auch Gefühle zusammen gingen Hand in Hand. Vergessen, glaubt ihr, sind die Drachen? Verliert nur nicht so schnell den Mut, der Rhythmus ihres Schwingenschlages pulst immer noch in uns’rem Blut. Er flüstert von uralten Zeiten, ein längst verlor’ner, fremder Klang, und bringt zurück aus fernen Weiten den lang vermissten Drachensang. Der Fantasie sind nun entsprungen, Geschöpfe der Gedankenwelt, feurigen Atem in den Lungen ziehen sie über’s Himmelszelt. Silberglanz auf mächt´gen Schwingen, Schuppenhaut im Sternenlicht, erzähl´n von wunderbaren Dingen - hört ihnen zu und stört sie nicht. Die Augen funkelnd wie Diamanten, weise das Herz und voll Magie, sie bringen uns zu Unbekanntem, ins herrlich’ Reich der Fantasie. Wie glühend’ Feuers rote Flammen, oder schwarz wie dunkle Nacht, gleißendes Licht auf Schimmerschuppen - in unser’n Träumen halten sie Wacht. Mit weiten, wild geblähten Nüstern, Feuerflügeln, Drachenherz - Schwingen sich, leise wie ein Flüstern, über Trauer, über Schmerz. Könnt ihr nicht seh’n die herrlich Wesen, unvergleichlich stolz und frei? Als wär’n sie niemals fort gewesen, sie waren mit uns - stets dabei. Ihr müßt nur lauschen, müßt verstehen - Drachen sind stets bei uns hier, in unser’n Herzen möcht’ ich sehen dies wunderbare Schuppentier. Dunkelheit, schwärzer als jede Nacht Vorbei, verloren, die letzte Schlacht In Ketten liegt nun was immer war frei Ich kann nichts mehr tun Nun ist es vorbei Sie kamen aus Gier, auf der Suche nach Ruhm, sie glaubten, sie würden das Richtige tun. Verkauften ihre Ehre, verkauften ihr Leben, Verloren sich selbst in ihrem düsteren Streben Das Schwert in der Hand stürzten sie in die Schlacht Das Herz ward zu Stein, das Feuer entfacht Vergessen ist die Eintracht aus den alten Tagen Sie glauben nicht mehr das, was die Alten sagen Die Freundschaft zu Drachen ist nur noch Legende Begegnest du einem, so ist es dein Ende Ein Drache, ein Monster, das tötet und raubt War das, was der vernebelte Verstand geglaubt. Und so zogen sie aus, zu hunderten Mann, Waren gänzlich verblendet von des Wahnes Bann Die großen Hüter von Weisheit und von Magie Einen nach dem anderen erlegten sie Unermüdlich trieb es sie von Ort zu Ort, Sie fanden einen jeden Drachenhort. Die Zeit war gekommen, der Kampf war nicht lang Das Feuer erlosch, der Flügelschlag verklang Majestätische Wesen einst stolz und erhaben Flüchteten nun bis sie sich in ihr Schicksal ergaben Der Glanz war nun matt, verschwunden das Lachen Alle getötet, bis auf den einen, den letzten Drachen Dunkelheit, schwärzer als jede Nacht Vorbei, verloren, die letzte Schlacht In Ketten liegt nun was immer war frei Ich kann nichts mehr tun Nun ist es vorbei Sie kehrten zurück, den Drachen gefangen Unter Lob und Jubel, die Barden sangen Seine Schwingen gestutzt, durch Ketten gebunden So nah am Tod, es schmerzen die Wunden Und niemand höret sein Klage-Lied Wer ist nun das Monster, der Mörder, der Dieb? Im dunklen Verliese liegt er nun, der letzte der großen Weisen Haucht sein Leben aus, verlässt den Schmerz, begibt sich auf endlose Reisen Die Siegreichen feiern und werden geehrt, doch verstehen sie nicht des Verlustes Wert Das Licht weicht dem Dunkel, Fühllosigkeit herrscht statt Fantasie Der Drachen Flammen erloschen und mit ihnen ihre Magie Dunkelheit, schwärzer als jede Nacht Vorbei, verloren, die letzte Schlacht Gefangen, ohn' Ausweg, was immer war frei Ich konnte nichts tun Es ist vorbei. in Dunkelheit ein Licht entfacht die Flammen tanzen - prasseln ein Schatten gleitet durch die Nacht man hört ein Schuppenrasseln mit weiten Schwingen - ganz aus Haut sein Odem flammt bei einem Hauch vorm Schatten sich so manchem graut Böses dem der Böses tut - ist ein alter Brauch in wunderschöner Farbenpracht die Schuppen voller Glanz doch in der Nacht ne Schattentracht an ihm ein langer Schwanz ein edles Wesen - seine Art mit einem Herz - das voll von Güte der Schattenflug wirkt avangarde das Schwache er behüte er gilt als Wächter einer Zeit wo Edelmut noch ehr'voll war sein Schatten fliegt in Ewigkeit in manchem Herz - er immer da verzaubert - nicht nur mit Magie Gedanken vieler Wesen Seelenschatten trugen sie an ihm sind sie genesen auch wenn wir Drachen niemals seh'n am Tag im Sonnenschein ihre Schatten werden nicht vergeh'n - schau tief in dich hinein - Titel: Lady's Gedichte Beitrag von: Neferion am 18.September.2007, 12:48:48 wieder mal ein schönes gedicht zum einen doch dann dann etwas traurig obwohl du uns drachen meistens schmeichelst*grins*
Titel: Lady's Gedichte Beitrag von: Mendox am 18.September.2007, 12:59:06 Wieder mal wunderbare Zeilen...
Titel: Lady's Gedichte Beitrag von: Ariguseli am 18.September.2007, 15:04:49 dem kann ich nur zustimmem ^,.'.,^ ... gefällt mir
Titel: Von Drachen und Menschen Beitrag von: lady of the dragon am 20.September.2007, 23:59:18 Ein majestätisches Wesen, so ein Drache.
Wenn er seine Schwingen entfaltet Und die Luft durch ihr schlagen erkaltet. Ein wunderschönes Wesen, so ein Drache. Wenn er glitzert in der Sonne Oder im Mondlicht blitzt vor Wonne. Doch auch ein mysthisches Wesen ist so ein Drache. Wenn er in Gerüchten lebt Und am Rande der Wahrnehmung schwebt. So entsteht die Unwissenheit des Menschen. Der, was er nicht sieht und berührt, Gleich der Märchenwelt zuführt. So entsteht die Furcht des Menschen. Der, was er nicht kennt und ersehnt, Als böse und gefährlich ablehnt. Und so entsteht dann der Haß im Menschen. Der, was sich nicht nach seinem Willen richtet, Mit Feuer und Schwert für immer vernichtet. Titel: Drachenfrau Beitrag von: lady of the dragon am 25.September.2007, 07:01:14 Am Morgen hört' ich, wie jäh Stimmen brachen.
Um Mittag dann gingst du von hier. Am Abend sah ich einen Himmelsdrachen. Und in der Nacht kam er zu mir. Er flüsterte ein Lied in fremden Sprachen: "Ich nehm' dich mit weit fort von hier zu einem Ort in mir, an dem wir Sachen machen, die tief verborgen ruhn in dir." Ich durfte im dunkeln Feuer entfachen, durfte spielend in Spiegel sehn, sah darin Liebe, sah beide uns lachen, konnte endlich Freiheit verstehn. Und ewige Treue wir uns versprachen, tanzten befreit durch helle Nacht, mit Messern in unsere Herzen stachen, bis neues Leben war erwacht. Am Morgen stieg ich aus rauchendem Rachen. Um Mittag dann kamst du hierher. Am Abend sah ich nicht den Himmelsdrachen, doch seinen Kuss, den gabst DU mir. Titel: Drachenträne Beitrag von: lady of the dragon am 25.September.2007, 07:02:25 Die Götter der Winde - Die Hüter der Welt
Mit traurigem Blicke Das Versprechen einhält Das Herz so rein, so gütig und sanft Du göttliches Wesen, dein letzter Kampf Dein Herz voll Kummer, Verzweiflung und Schmerz Den Hütern der Welt, ihr verstummtes Herz Breite aus deine Flügel und schwing dich empor Die Welt unter deinen Füßen, den Wind hinterm Ohr Das Leben bedacht zum Planeten gebracht Stetig der Kreislauf, wie der Tag wird zur Nacht Die Wesen der Liebe - Die Schützer der Welt Verraten, gejagt - Für Ruhm, Ehr‘ und Geld Die Götter der Winde - Die Hüter der Welt Ihr Versprechen gehalten - sich dem Schicksal gestellt Drachenträne - Heiliger Kristall Wasser des Lebens, der Welt - überall Breite aus deine Flügel und fliege geschwind Die Strahlen der Sonne, die Brise, der Wind Ein letzter Funke Leben, du des Himmels Kind Das Funkeln der Sterne in all ihrer Pracht Ein letzter Augenblick - Besonnen, bedacht Du Gott der Winde - Hüter der Welt Dein Schicksal besiegelt, dein Körper entstellt Deine letzte Reise - Wahrer Held Hast du dich zu den andern, zu den Sternen gesellt. Titel: Lady's Gedichte Beitrag von: Ariguseli am 25.September.2007, 10:25:54 Wunderschön :D
Titel: Lady's Gedichte Beitrag von: Neferion am 25.September.2007, 12:27:24 schönes gedicht
Titel: Lady's Gedichte Beitrag von: Tuuli am 25.September.2007, 21:36:49 ich find die gedichte einfach nur mitreißend :) sehr lesenswert
Titel: Lady's Gedichte Beitrag von: lady of the dragon am 28.September.2007, 14:32:36 Der Drache
Es war einmal ein Drache, der war Herscher aller Welten. Sprach man seinen Namen, so verfinsterte sich der Himmel, die Sonne schien zu erlöschen, und der Boden zu beben. Seine Macht war Allmacht. Er konnte Welten erschaffen, oder sie zerstören. Aber trotz allem war er sterblich, und alt. Seine Herrschaft währte zehntausende von Jahren, aber was war schon die Zeit? Sie war nichts im Vergleich zu Ewigkeit, wie ein Stern im Universum. Sie lief unaufhaltsam ihrem Ende entgegen. Dem Ende aller Welten. Ein Besucher war gekommen, von weit her. Langsam, aber doch unaufhaltsam, näherte er sich dem alten Drachen, Mit jedem Schritt verstrichen die Jahre. Jetzt stand er vor ihm, mit einer Sense in der Hand, gehüllt in Dunkelheit, und Stille. So sprich deinen letzten Satz, und komm mit mir. Der Drache überlegte, und ließ sich Zeit. Und so sprach er. Ewigkeit so nah und fern, komm mit mir und lass mich sein. Ich bin der eine, und ohne mich gibt es kein Sein. So gingen sie. --- Meinungen erwünscht. Titel: Einzige Liebe Beitrag von: lady of the dragon am 28.September.2007, 14:34:35 Weit entfernt - auf hohem Berge
eingetaucht in Dunkelheit steht ein Schloss im Land der Zwerge zeugt von Macht und sehr viel Leid dessen Mauern schwarz und rauh größtenteil's aus Stein gehau'n bei dem Anblick wird's ei'm flau Totenköpfe ziern das Tor - blutverschmiert - das Grau'n doch sieht man es nur in der Nacht bei hellem Mondenschein vom Dunkel löst es sich ganz sacht als wär's ein Totenschrein das Schloss erfüllt mit Eigenleben glucksen - wildes Treiben Dinge die sich selbst bewegen Geräusche - schlimmes Leiden Flammen züngeln - prasseln leise im Kamin von selbst entfacht knistern eine alte Weise und der Herr des Zorn's erwacht eine Rüstung ohne Ritter scheppert durch den großen Saal Blitze - Donner - ein Gewitter kündet von der tiefsten Qual die Ritterrüstung zieht am Schwerte beschützt ein Wesen aus lichtem Schein es ist die Frau - die er begehrte sie sollte SEIN auf ewig sein doch wie so oft kam hier die Macht in Form von Orks daher die haben sie dann umgebracht keine Chance für Gegenwehr so steigt der Kampf in jeder Nacht an dem der Mond hell scheint am Ende hällt er sie noch sacht und um die Liebe weint doch bevor das ganze Treiben das eigene Gleichgewicht verliert beginnt die Uhr die eins zu schreiben jede Bewegung stoppt - gefriert Es war ganz still in jener Nacht der Schein des Mondes nicht zu sehn als mir die Art von Tod gebracht wo Leichen einfach aufersteh'n mit Schaudern denk ich an die Nacht und an den bösen Handel nun durch des Wesens finstre Macht ich auf der Erde wandel in dieser jenen dunklen Nacht der Wind strich durch mein Haar hat mir ein Kainskind zugelacht mit Augen kalt und klar es heulten Wölfe in der Nacht als ich erlag dem Blick der Biss so zart und doch nicht sacht es gibt kein Weg zurück ein eisiger Hauch zog durch die Nacht durchströmt von kalten Schauern bin selbst im Dunkel aufgewacht umgeben nasser Mauern die Stille tränkte jene Nacht in der ich meiner Gruft entstieg mit einer ganz besondren Schmacht und Angst, dass ichs nicht krieg so schlich ich leise durch die Nacht um meinen Durst zu stillen meine Kleidung eine dunkle Tracht gefärbt durch meinen Willen die Wolken flohen durch die Nacht mein Opfer sah mich nicht es hat den Trank mir zugebracht entstellt war sein Gesicht so trank ich in der Dunkelheit das Blut, den Saft des Lebens jetzt lebe ich in Ewigkeit die Gegenwehr vergebens doch Farben fehlen in der Nacht und Sonne brennt so sehr so doch nen schlechten Tausch gemacht das Grau ein trübes Meer Titel: Lady's Gedichte Beitrag von: lady of the dragon am 28.September.2007, 14:35:58 ein Untier - das die Menschen quälte
so manche Sage dies erzählte mit gier nach Gold und Jungfrau hold umschrieb man jenes Wesen es Flammen speit mit Schuppenkleid so konnte man es lesen nicht Güte - Weise - solche Dinge nun kamen Ritter mit der Klinge um jenes Wesen zu erschlagen - das Retten alter Ritterbrauch doch mancher starb im Drachenhauch jetzt hörte man die Klagen auch schwanden Drachen mit der Zeit doch nicht das angehängte Leid es wurde halt gelogen vergangen war nun Stück für Stück das Weise - und mit ihm das Glück der Mensch hat sich betrogen der Mensch - er selbst das Ungetüm läßt andre nicht in Frieden ziehn um Drachen nur noch Mythen ranken in Träumen leben und Gedanken Titel: Lady's Gedichte Beitrag von: lady of the dragon am 28.September.2007, 14:36:31 Grüne Schuppen, hart wie Stahl
furchteinflößend seine Pranken gleitet fliegend übers Tal Blick verträumt - wie in Gedanken seine Schwingen voller Kraft Dolche seine Zähne Magie ein Teil von seiner Macht im Kopf so viele Pläne Augen - die des Adlers gleich er sieht dich schon von weitem überblickt - das ganze Reich seit uralten Zeiten Schuppen glitzern - rötlich Licht Mond steht im Zenit fühlst dich wie ein kleiner Wicht denkst - was gleich geschieht tapfer suchst du einen Pfad soll dich vorwärts bringen wo ist nur das Königsgrab immer tiefer dringen leises Flüstern dringt ans Ohr Augen weit - vor Angst stehst dann plötzlich vor dem Tor Herz kurz still - du bangst aus dem Flüstern wird ein Singen suchst nach seiner Quelle Hexen jenen Sarg umringen Kerzen um die Stelle intonieren wie in Trance alte dumpfe Weisen darin siehst du deine Chance des Königs Schwert entreißen leise schleichst du an den Ort Gewölbe taucht in grünlich Licht fühlst dich wie im Drachenhort verlierst darauf die Sicht hörst nur noch ein Lachen es entsetzlich schrill schlag an deinen Kopf um dich rum wirds still beim Erwachen spürst du ihn Spannung steigt im Raum möchtest aus der Gruft enfliehn hoffst - es nur ein Traum Drache - Hexen - große Kämpfe Blitze zucken gleißend hell riesen Flammen - gift'ge Dämpfe dann ein Blitz besonders grell -abrupte Stille - Qualm verschwindet mit der Zeit mächtig steht er da keine Hexe weit und breit du weisst was geschah siehst den Drachen dicht vor dir Gefühle so gemischt wünschtest dich jetzt weg von hier die Angst jedoch verwischt verlässt so schnell das Drachental hörst laufend noch sein Knurren gehst bestimmt nicht noch einmal auf des Königs Spuren Titel: Lady's Gedichte Beitrag von: lady of the dragon am 28.September.2007, 14:38:00 Erschöpft betrat ich die Taverne. Meine Augen fielen mir vor Müdigkeit fast zu, als ich mich in eine dunkle Ecke verzog und etwas zu essen bestellte. Seit zwei Wochen war ich nun schon Tag und Nacht unterwegs, und ich hatte keine Ahnung warum. Irgend etwas zog mich Richtung Norden. Je länger ich an einem Ort weilte, desto stärker wurde das Drängen. Mit der Hoffnung, daß ich mein unbekanntes Ziel bald erreichen würde ging ich in meine Kammer.
Gegen Mittag des nächsten Tages kam ich in eine Stadt. Das Drängen war mittlerweile fast unerträglich geworden; es trieb mich in Richtung eines prunkvollen Palastes. Mir fiel die Armut auf den Straßen auf. Wer regierte hier eigentlich?! Als ich in den Hof des Palastes einritt, winkten die Wachen mich sofort in den Innenhof durch. Als ob man mich erwartete. Mißtrauisch harrte ich der Dinge die da kommen sollten. Der Hofmarschall kam und musterte mich. Was er sah? Nun... eine Abenteurerin: schwarze Stiefel, schwarze Hose, schwarzer Lederpanzer, feuerrote kurze Haare und ein nicht eben kleines Schwert auf dem Rücken, in dessen Knauf ein glühender grüner Edelstein saß. In den Armstulpen Wurfmesser, sowie Pfeile und Bogen am Sattel. Nicht gerade höfisch, aber ich war ja auch nicht freiwillig hier. Mit gerümpfter Nase führte der Hofmarschall mich zum König. "Also gut, was soll das hier?" unterbrach ich die Begrüßung des Königs, "warum bin ich hier?" Mürrisch blickte er mich an. "Du sollst eine geübte Kämpferin sein. Im Berg oberhalb der Stadt haust ein Drache, der immer wieder die Stadt und ihre Bewohner angreift. Ich möchte, daß du ihn tötest und mir seinen Kopf bringst. Deswegen habe ich dich kommen lassen." "Tja, die Mühe hättet ihr euch sparen können. Ich werde den Drachen nicht töten. Lebt wohl!" erwiderte ich und wandte mich zum Gehen. "300 Goldmünzen für den Kopf. Das würde deine Probleme auf einen Schlag lösen, habe ich recht?" Teufel auch, woher wußte er das? Vor ein paar Wochen war ich als Botin angeheuert worden, um 300 Goldmünzen zu überbringen. Ein wahres Vermögen also, das mir auch prompt von Gesetzlosen auf der Landstraße wieder abgenommen wurde. Da man mich einsperren wollte hatte ich mich aus dem Staub gemacht. Nun war natürlich eine Schar von Kopfgeldjägern hinter mir her. 300 Goldmünzen, und mein Leben wäre gerettet. "Ich werde es tun", stimmte ich zu. "Schön. Telyra, meine Vertraute, wird euch begleiten. Wir wollen ja nicht, daß ihr unterwegs verloren geht, oder?" Telyra hatte mich zu der Höhle geführt, und nun schlichen wir auf das Licht am Ende eines Ganges zu. "Du darfst nicht mit ihm reden, sonst ist es aus mit dir!" zischte sie mir zu. Ich nickte und betrat die Kammer, denn ich wollte es so schnell wie möglich hinter mich bringen. Besagter Drache war blau und nicht sehr groß. Ich griff an, doch kämpften wir beide eher halbherzig. Ich konnte mich nicht dazu durchringen, ihn zu töten, als ich etwas rasseln hörte... eine Kette? "Töte ihn!" brüllte Telyra hinter mir. Ich beachtete sie nicht. "Warte mal", rief ich dem Drachen zu und stoppte meine Attacken. Tatsächlich hielt auch er inne. Jetzt sah ich, daß an seinem Fuß eine schwere Eisenkette befestigt war. "Warum bist du angebunden?" "Weil ich den Stadtbewohnern gegen diesen Tyrannen von König geholfen habe", grollte er, "deswegen ließ er mich fangen und schickt mir nun immer wieder solche Drachentöter wie dich auf den Hals." "Ich werde dich nicht töten. Im Gegenteil, ich werde dich befreien!" Vom Gang her hörte ich Telyra lachen. "Du Närrin! Dann stirbst du eben, wie alle anderen, die sich geweigert haben!" Singend begann sie einen magischen Bann zu weben. Auf keinen Fall durfte sie den vollenden! Ohne nachzudenken schleuderte ich ein Messer. Als die Magierin mit einem Messer im Hals zusammenbrach, lösten sich die Fesseln des Drachen in Rauch auf. Befreit stampfte er auf. "Was wirst du nun tun?" fragte ich ihn. "Den König stürzen und die Stadt befreien, nichts besonderes also. Und du?" "Ich versuche weiter, 300 Goldmark zu verdienen, sonst kann ich meinen Kopf bald unter dem Arm tragen", seufzte ich. "Brauchst du nicht", grinste der Drache, "es war Telyra, der das Geld gehörte und die die Räuber anheuerte. Das mit den Kopfgeldjägern werde ich regeln, das kann ich gut. Du bist also frei zu gehen, wohin du willst. Nur eines würde ich gern wissen: Warum wolltest du mich schon zu Anfang nicht töten?" Ich lächelte in mich hinein. "Das kann ich dir jetzt nicht sagen. Vielleicht ein anderes mal." Ich verließ die Höhle, nicht ohne im Vorbeigehen mein Wurfmesser mitzunehmen. Im Wegreiten sah ich den blauen Drachen in Richtung Stadt fliegen. Vielleicht würden wir uns irgendwann einmal wiedersehen. Vielleicht. Titel: Lady's Gedichte Beitrag von: Neferion am 28.September.2007, 19:09:20 naja ging so
Titel: Lady's Gedichte Beitrag von: lady of the dragon am 11.Oktober.2007, 18:56:32 Weit entfernt - auf hohem Berge
eingetaucht in Dunkelheit steht ein Schloss im Land der Zwerge zeugt von Macht und sehr viel Leid dessen Mauern schwarz und rauh größtenteil's aus Stein gehau'n bei dem Anblick wird's ei'm flau Totenköpfe ziern das Tor - blutverschmiert - das Grau'n doch sieht man es nur in der Nacht bei hellem Mondenschein vom Dunkel löst es sich ganz sacht als wär's ein Totenschrein das Schloss erfüllt mit Eigenleben glucksen - wildes Treiben Dinge die sich selbst bewegen Geräusche - schlimmes Leiden Flammen züngeln - prasseln leise im Kamin von selbst entfacht knistern eine alte Weise und der Herr des Zorn's erwacht eine Rüstung ohne Ritter scheppert durch den großen Saal Blitze - Donner - ein Gewitter kündet von der tiefsten Qual die Ritterrüstung zieht am Schwerte beschützt ein Wesen aus lichtem Schein es ist die Frau - die er begehrte sie sollte SEIN auf ewig sein doch wie so oft kam hier die Macht in Form von Orks daher die haben sie dann umgebracht keine Chance für Gegenwehr so steigt der Kampf in jeder Nacht an dem der Mond hell scheint am Ende hällt er sie noch sacht und um die Liebe weint doch bevor das ganze Treiben das eigene Gleichgewicht verliert beginnt die Uhr die eins zu schreiben jede Bewegung stoppt - gefriert Titel: Lady's Gedichte Beitrag von: lady of the dragon am 11.Oktober.2007, 18:56:56 in Dunkelheit ein Licht entfacht
die Flammen tanzen - prasseln ein Schatten gleitet durch die Nacht man hört ein Schuppenrasseln mit weiten Schwingen - ganz aus Haut sein Odem flammt bei einem Hauch vorm Schatten sich so manchem graut Böses dem der Böses tut - ist ein alter Brauch in wunderschöner Farbenpracht die Schuppen voller Glanz doch in der Nacht ne Schattentracht an ihm ein langer Schwanz ein edles Wesen - seine Art mit einem Herz - das voll von Güte der Schattenflug wirkt avangarde das Schwache er behüte er gilt als Wächter einer Zeit wo Edelmut noch ehr'voll war sein Schatten fliegt in Ewigkeit in manchem Herz - er immer da verzaubert - nicht nur mit Magie Gedanken vieler Wesen Seelenschatten trugen sie an ihm sind sie genesen auch wenn wir Drachen niemals seh'n am Tag im Sonnenschein ihre Schatten werden nicht vergeh'n - schau tief in dich hinein - Titel: Lady's Gedichte Beitrag von: lady of the dragon am 11.Oktober.2007, 18:57:58 Am Morgen hört' ich, wie jäh Stimmen brachen.
Um Mittag dann gingst du von hier. Am Abend sah ich einen Himmelsdrachen. Und in der Nacht kam er zu mir. Er flüsterte ein Lied in fremden Sprachen: "Ich nehm' dich mit weit fort von hier zu einem Ort in mir, an dem wir Sachen machen, die tief verborgen ruhn in dir." Ich durfte im dunkeln Feuer entfachen, durfte spielend in Spiegel sehn, sah darin Liebe, sah beide uns lachen, konnte endlich Freiheit verstehn. Und ewige Treue wir uns versprachen, tanzten befreit durch helle Nacht, mit Messern in unsere Herzen stachen, bis neues Leben war erwacht. Am Morgen stieg ich aus rauchendem Rachen. Um Mittag dann kamst du hierher. Am Abend sah ich nicht den Himmelsdrachen, doch seinen Kuss, den gabst DU mir. Titel: Lady's Gedichte Beitrag von: raitsh van faith am 11.Oktober.2007, 19:20:28 wai^^ so schön wild aber doch schön. klasse!
die wortwahl ist vor allem schön. sehr bedacht, so wie es scheint. freue mich schon auf mehr *nickt* Titel: Lady's Gedichte Beitrag von: Ariguseli am 11.Oktober.2007, 19:46:27 wieder wunderschön :D
Titel: Lady's Gedichte Beitrag von: Mendox am 12.Oktober.2007, 18:09:02 Die Gedichte und die Kurzgeschcihte dazwischen sind sehr schön geworden. Nur weiter so, diese Zeilen inspirieren ungemein.
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