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Autor Thema: Raphael(iorus) Kansaare  (Gelesen 12334 mal)
Mondkind
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« am: 04.November.2004, 19:24:42 »

Hier ist sie, die Geschichte zum Bild...
zweite Kap. folgt bald, ich schreibe das erste Kapitel mal nicht ganz so super ausführlich...

Prolog
Die Frau hielt ihr Neugeborenes in Händen. Doch, sie sah es nicht an, wie man sein Kind ansieht. Sie sah es an, als wäre es der Teufel persönlich, wobei ihr dieses ja nun eine wahre Ehre gewesen wäre. Sie wollte dieses Kind nicht, sie hatte es nie gewollt. Doch, hatte ihr Mann sie dazu gezwungen. „Mögest du nie im Leben Freunde haben, geschweige denn eine Familie. Du sollst den Namen Raphaeliorus erhalten, denn ich hasse dich wie einen Engel.“
Zischte sie ihrem Sohn zu. Wie gerne hätte sie ihn umgebracht, aber die Familienehre ließ dies nicht zu. Ausschließlich ungewollte Mädchen durften ausgesetzt oder umgebracht werden, aber ein Junge mussten am Leben gelassen werden.
Raphaeliorus schlief tief und hörte nichts von all dem, was seine Mutter sagte. Aber er sollte es spüren, sein ganzes Leben lang.

1.   Kapitel
Dichter, weiß-grauer Nebel lag über der feuchten Landschaft. Die Sonne hatte schon längst die allerletzten Hoffnungsschimmer an diejenigen abgeschickt, die Vögel hatten aufgehört zu singen und man hörte nur noch den leisen Wind, der sanft über die Wiese strich und seinen eisigen Atem jedem ins Gesicht hauchte, der es wagte, um diese Zeit noch draußen zu sein.
Drei Gestalten gingen durch diese Wiese, zwei ausgewachsene Männer, ungefähr achtzehn und sechsunddreißig und ein etwa dreizehnjähriger Junge, der von den beiden älteren hinterher gezogen wurde. “Lauf schneller, Raphael! Wir haben nicht ewig Zeit.“ Herrschte der Älteste der drei den Jungen an, der kaum wahrnehmbar nickte.
„Ja, Vater.“ Murmelte er und beschleunigte seine Schritte, wobei er gerade seine Atemschwäche verfluchte, die ihm wieder zusetzte.
Da wurde er grob am Arm gepackt und zur Seite gerissen. „Träum’ nicht! Nimm’ dir ein Beispiel an deinem Bruder Manuel, der macht niemals Schwierigkeiten!“ Manuel drehte sich hämisch grinsend zu Raphael um, der dessen Blick hasserfüllt erwiderte.
„Wir sind da.“ Meinte der Älteste plötzlich, kniete sich hin und strich Mengen an Moos und Gras beiseite, als ob es das einfachste auf Erden sei.
Zum Vorschein kam eine wohl schon lange nicht mehr benutzte Falltür, die komplett aus Stein erschien. Ein dicker, rostiger Eisenring war an ihr befestigt und genau diesen packte jetzt der ältere der Männer und riss ihn hoch. Eine vielleicht ein Meter dicke Steinplatte wurde knirschend und mit lautem Quietschen aus den Angeln gehoben, der Wucht des Rucks nicht standhaltend. Mit ausdruckslosem Gesicht kippte der Mann den Koloss einfach nach hinten weg, sodass er mit lautem Knallen auf die Erde aufschlug. Eine alte Treppe führte hinunter, das Ende war nicht zu erkennen. Manuel  ging mit der Fackel, die er schon lange bei sich trug, voran, hinter ihm Raphael und dann der andere Mann.  
Sie liefen diese Treppe noch nicht wirklich lange hinunter, da hörte man, wie ein Schlüssel in ein Schloss gesteckt, herumgedreht und wieder herausgezogen wurde. Eine schwere Tür wurde aufgestoßen und das Geräusch der schreienden Angeln hallte durch den engen Raum.
Mit bedächtigen Schritten und wachsender Aufregung betrat Raphael diesen stockfinsteren Raum, während sein Bruder die Fackel in einen der Ständer an die Wand stellte. Damit löste er eine Art Kettenreaktion aus, denn im nächsten Moment gingen zahllose, weitere Fackeln an der Wand an und durch diese vielen kleinen Feuer konnte man schließlich den gesamten Raum überblicken. Es war mehr eine Halle mit nur einer, rund angelegten Wand, an der sich grausame, gemalte Kampfszenen zwischen Engeln und Dämonen abspielten. Auf dem Boden war Das Familienwappen der Kansaares’ abgebildet. Dieses stellte eine Fledermaus mit roten Katzenaugen dar, die ein Schwert in der Kralle trug. Sah man nach oben, war dieses Wappen noch einmal zu sehen, nur das diese Fledermaus nicht so ordentlich gemalt war, was daran lag, dass die Farbe schon von diversen Pflanzen zugewachsen war.
In der Mitte des Raumes stand ein steinerner Altar, der mit etwas überzogen war, was getrocknetem Blut erschreckend ähnlich sah.
Alle drei legten ihre schwarzen Umhänge ab und standen nun mit nacktem Oberkörper und einer Wildlederhose da. Zwei, der älteste und der jüngste hatten rabenschwarzes Haar, der andere Mann war strohblond. Was sie jedoch alle gemeinsam hatten waren die orangefarbenen Katzenaugen.
Raphael wurde von seinem Bruder zu genau dem Altar gestoßen, darauf gedrückt und mit Lederfesseln festgebunden. Er sah den Mann aus angsterfüllten Augen an, doch der grinste nur gemein. ‚Ich hasse dich, mein Sohn und du wirst es auch nicht ändern können, ich habe dich gehasst, ich hasse dich und ich werde dich immer hassen.’ Dachte der Älteste, während er einen vergoldeten Becher unter dem Altar hervor holte. „Manuel…?“
Wortlos reichte Manuel dem Mann ein Messer mit braunem Griff und silberner Klinge. Kurzerhand schnitt sich Raphaels’ Vater die Schlagader an der Hand auf und hielt den Becher darunter, sodass das Blut hineintröpfelte und nahm ihn erst wieder weg, als der Becher voll war. Leise murmelnd hielt er den Becher direkt über Raphael, der zitternd vor Angst auf dem kalten Stein lag.
Als der Vater die Lateinischen Worte zu Ende gesprochen hatte, öffnete Raphael den Mund, um ihn zu fragen, was er denn gerade gesagt hatte, da es äußerst bedrohlich klang.
Doch er kam nicht dazu, denn sein Vater hatte ihm die dunkelrote Flüssigkeit schon eingeflößt und er schluckte sie gequält hinunter. Plötzlich merkte er, wie sich etwas Gewaltiges in ihm aufbäumte, eine enorme Kraft, die ihn von innen in Flammen aufgehen ließ und seinen Lippen entfuhr ein schmerzerfüllter Schrei. Seine Augen färbten sich dunkelrot und enorme, schwarze Fledermausflügel schossen aus seinen Schulterblättern hervor. Keuchend blieb Raphael liegen, jedoch nicht lange, denn schon riss er an den Fesseln, die nachgaben und mit lautem Peitschen an den steinernen Altar zurückschlugen.
Taumelnd stand er auf, sah nach oben und schlug ein paar Mal mit den Flügeln um sich danach abzustoßen und dem oberen Familienwappen entgegenzurasen.
Kurz davor stoppte er ab und blieb fast in der Luft schweben, indem er weiterhin mit dem Flügeln schlug. Währenddessen sahen sich Manuel und der Vater an, nickten und breiteten ihre eigenen Flügel aus. „Wir müssen ihn da herunterholen.“ Meinte Manuel und die beiden flogen ebenfalls dem Wappen entgegen und bremsten ab, wie es Raphael auch getan hatte. Der Vater schlug Raphael mit voller Wucht in den Magen und ein ebenso gefühlskalter Schlag seines Bruders in den Nacken ließ den Jungen bewusstlos abstürzen
Und auf dem harten Boden aufschlagen. Böse lachend landeten Manuel und der Vater neben dem Jungen. „Hier soll seine Wohnstätte sein.“ Grinste der Vater. „Wir schicken seinen kleinen Bruder immer hier hin, damit er ihm das notwendigste bringt. Das gleiche haben sie mit seinem Großvater gemacht und der hat sich geändert.“ Die beiden Männer gingen aus der Halle, nahmen aber die Fackel nicht mit. Die schwere Eichentür wurde wieder verschlossen und zurück blieb der bewusstlose Junge Raphaeliorus Kansaare.
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« Antworten #1 am: 04.November.2004, 19:42:24 »

oh das is super geschrieben... un ich warte jez schon auf die fortsetzung  Cheesy
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« Antworten #2 am: 04.November.2004, 20:18:58 »

*froitsich*
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« Antworten #3 am: 05.November.2004, 12:18:27 »

Ich fahr übers Wochenende weg...
Also müsst ihr wohl warten...
Aber dafür wird's zweite etwas ausführlicher, versprochen^^
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« Antworten #4 am: 05.November.2004, 20:17:29 »

So lange naja da steigt die Spannung
bis jetz super
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« Antworten #5 am: 11.November.2004, 20:47:45 »

Sooo, hier das zweite!!!
(Mach ich da aber ein aufhebens draus...)

Raphael stand gähnend auf.
Bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, dauerte es nicht lange. Das war bei ihm mittlerweile Routine und da er den Raum sowieso auswendig kannte, brauchte er sie auch nicht. Seit wann war er nun schon hier?
Er hatte lange schon aufgehört, die Jahre zu zählen, die er in diesem Raum verbracht hatte, in dem man ihn zurückgelassen hatte.
Erst war er hektisch umhergegangen und hatte einen Ausweg gesucht, dies aber aufgegeben. Es war aussichtslos. Das einzige, was ihm noch geblieben war, war ein Holzstab. Seine komplette Form war gerade, als wenn ihn jemand so gebogen hätte. Die Enden waren abgeschliffen worden und er gehörte Raphael. Das war das wichtigste, denn der Stab war das einzige, was er besaß, außer dem, was er anhatte, was auch nicht sonderlich viel war.
Raphael nahm seinen Stab in die Hand und wirbelte durch die Halle, die Gegner stellte er sich vor. Meistens gewann er. Wie hätte er auch verlieren können?
Oft stellte er sich ganze Heere vor, gegen die er dann alleine kämpfen musste und dann zeigte er sein außerordentliches Kampfgespür.
So sprang er auch diesmal in dem großen Raum mit dem Altar in der Mitte herum und besiegte einen unsichtbaren Gegner nach dem anderen.
Meist waren diese Gegner Menschen oder Dämonen, jedoch seltsamerweise niemals Engel, wie es doch für einen Dämon "normal" wäre.
Raphael hatte nie einen Engel gesehen, geschweige denn getroffen. Nun gut, gesehen schon, an den Wandmalereien, deren Sinn er immer noch nicht verstand, aber einen richtigen, lebendigen Engel noch nicht.
Somit, so dachte er, konnte er ja nun auch nicht gegen sie kämpfen, da er nicht wusste, ob sie nun freundlich oder unfreundlich ihm gegenüber waren.
Zwar hatte seine Familie ihm oft seinen kleinen Bruder heruntergeschickt, um ihm zu sagen, sie ließen ihn erst dann hinaus, wenn er anfangen würde, die Engel zu hassen, aber Raphael blieb lieber sein ganzes Leben lang eingesperrt, als etwas grundlos zu hassen.
Schritte kamen die Treppe hinter der schweren Eichentür hinunter und ein Schlüssel drehte sich im Schloss.
Raphael drehte sich um und blickte gespannt zur Tür, bereit, seinen kleinen Bruder zu begrüßen.
"Hallo, Raphael!" eine helle Jungenstimme erklang und ein erfreutes Lächeln huschte Raphael über das Gesicht. "Hallo, Gabriel!" rief er und ging seinem kleinen Bruder entgegen. Wieso sie seinem kleinen Bruder einen Engelsnamen gegeben hatten, wusste er. Gabriel wurde nach dem Engel benannt, weil der kleinste der drei Söhne derjenige war, der am unerwünschtesten war und blieb. Somit hatte sein Vater ihm den Namen Gabriel Kansaare gegeben. Dennoch, Gabriel blieb ein Dämon, jenes war sicher.
Der Kleinere steckte eine Fackel in eine der Halterungen und entflammte damit die restlichen Fackeln an der Wand, sodass der Raum komplett erhellt wurde. Kurz kniff er die AUgen zusammen, da ihn das grelle Licht blendete, das er nicht gewohnt war.
"Raphael, ich...ich soll dir sagen, dass du ... gehen sollst." Raphael verstand den Sinn der Worte nicht, die traurig über die Lippen von seinem kleinen Bruder kamen. "Wie bitte?" fragte er nach, damit er auch ja nichts falsch verstand. "Sie werfen dich aus dem Familienstand. DU wirst nicht mehr akzeptiert." Raphaels Augen trafen die seines Bruder. "Sie...lassen mich gehen?" ungäubig und voller Freude umarmte Raphale seinen kleinen Bruder, dem Tränen über das Gesicht rollten.
Ärgerlich wischte dieser sie weg. "Gabriel, ich verspreche dir, egal wo ich bin, ich werde dich niemals vergessen und irgendwann komme ich wieder und nehme dich mit, klar?" Gabriel sah auf. "Versprochen?" wisperte er. "Versprochen." versicherte ihm sein großer Bruder.
Diesmal lächelte auch Gabriel. "Dann ist ja gut." Raphael nickte, nahm seinen Stab und ging. Er ging einfach, als würde er es jeden Tag tun, entfernte sich mit jedem Schritt weiter von dem Raum, in dem er so lange gelebt hatte und mit jedem dieser Schritte durchströmte ihn mehr Freude, aber auch ein schlechtes Gewissen, seinen kleinen Bruder alleine zu lassen. Immerhin war dieser der einzige, der ihm Freundschaft gegeben hatte. 'Ich werde ihn ja wiedersehen!' dachte Raphael und trat in die Nebelfelder, die über dem schneeweißen Teppich aus gefrorenem Wasser hingen. Nebel, wie er ihn zuletzt gesehen hatte, als er an der Oberfläche war.
Er kniete sich nieder, nahm eine Hand von dem eiskalten Schnee und schloss lächelnd die Augen. Endlich war er frei.
Noch war es Nachts, dass hieß, seine Augen konnten sich glücklicherweise langsam an das Tageslicht gewöhnen, welches der Dunkelheit folgen würde. Doch, diese Dunkelheit war anders als die in dem Raum unten. Diese Dukelheit war freundlicher.
Erst jetzt bemerkte er, dass er kein Oberteil anhatte und fing an, zu zittern. Auch hatte er nicht bemerkt, dass sein Bruder hinter ihm stand. "Ich denke, den brauchst du." murmelte dieser, worauf sich Raphael umdrehte und einen Mantel in die Hand gedrückt bekam.
"Bis auf Irgendwann einmal!" rief Gabriel und rannte davon, in Richtung Schloss. In die Richtung des Schlosses, das Raphael nicht annahm.
Schnell zog er den Mantel über und stapfte in die entgegengesetzte Richtung. Kleine, weiße Pünktchen kamen von oben herabgewirbelt und ein leichter Wind kam auf, der ihm die schwarzen Haare durcheinanderblies.
Raphael war es egal. Er war frei, frei von der ewigen Dunkelheit und frei von seiner Familie.
Dachte er zumindest.
_____________________
Muahahaa! Ja, ich musste es zum Schluss nochmal spannend machen *evil* Hatte jetzt doch etwas gedauert, Schule und co., ihr versteht ja...
Nun, mach' jetzt Schluss...

*wink* Nächstes kommt bestimmt^^
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« Antworten #6 am: 12.November.2004, 17:49:39 »

wieder echt super un dass ein nächster kapietel kommt, das hoff ich doch  Cheesy
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« Antworten #7 am: 12.November.2004, 20:21:17 »

Kapitel drei.

Die beißende Kälte raubte ihm fast den Atem. Einziger Lichtblick in dem immer kälter werdenden Winter war, dass er bald vorbei sein würde.
Zwar war er ein Dämon, aber er fror. Und wie. Weiß-Graue Wolken stiegen auf, wenn er ausatmete und vermischten sich mit der eisigen Luft. Er hatte die Kapuze tief in sein blasses Gesicht gezogen und zog den Umhang fester um seinen dünnen Körper.
Zwar schneite es nicht mehr, dafür war der Wind umso stärker, als wolle er sich vergewissern, dass auch jeder weiß, dass er noch da ist.
Raphael blieb stehen und sah sich um. Es war ein fremdes Zeitalter.
Viel zu lange war er in diesem Raum gefangen gewesen, kannte nichts mehr, außer sich selbst.
Viele der Menschen, die an ihm vorbei liefen, sahen ihn mitleidig und misstrauisch zugleich an.
Bäume. Viele, karge Bäume standen hier, kein bisschen grün war zu sehen und der weiße Schnee war unberührt.
Raphael ging weiter. Wenn er nicht erfrieren wollte, musste er das. Er ging stetig weiter, kam schließlich an seinem ersten Ziel an.
Dem Hafen von England.
Er wollte gerade ein Schiff betreten, dass angelegt hatte, als ein Seemann kam.
Er rief irgendetwas auf einer Sprache, die Raphael nicht verstand.
"Ah...I don't understand what you..." fing er an, jedoch wurde er von dem Mann unterbrochen, der nun auch Englisch sprach.
"Ach, ein Engländer? Nun, du brauchst eine Fahrkarte!"
Raphael näherte sich dem Mann mit gesenktem Blick.
"Ich...habe keine." flüsterte er.
Der Mann zog die Schultern hoch.
"Dann kann ich dich auch nicht durchlassen!"
Raphael seufzte. "Soll ich etwa schwimmen?"
Der Mann lachte. "Das wirst du wohl kaum schaffen! Und jetzt verschwinde!"
Raphael drehte sich um und ging.
Aber nicht weg, nein.
Er blieb in einiger Entfernung stehen und drehte sich wieder um. Dann beobachtete er den Mann, der ihn ebenfalls genauestens musterte. "Na los, verschwinde!" rief der. Raphael rührte sich nicht vom Fleck, sondern zog sich nur die Kapuze vom Kopf, sodass seine Augen sichtbar wurden. Der Mann erschrak heftig und stolperte ein paar Schritte zurück.
"E-Ein Kansaare! Verzeiht, ihr könnt natürlich durch, bitte, verzeiht meinen Ungehorsam!" Raphael nickte und betrat das Schiff.
____________
Ich höre jetzt erst Mal auf, da mein Vater neben mir einen Apfel isst und das lautstark...*drop* Das kann ich nicht haben!!!
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« Antworten #8 am: 12.November.2004, 20:34:23 »

ui, so schnell hätt ich gar nich mit nachschub gerechnet ^^
schön schön  Smiley
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« Antworten #9 am: 12.November.2004, 21:11:47 »

Mehr!! Super Cheesy
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« Antworten #10 am: 12.November.2004, 21:33:59 »

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« Antworten #11 am: 13.November.2004, 13:00:18 »

Da mein Vater jetzt keinen APfel isst und ich auch endlich mal meine Ruhe habe: (höhö...)

Fortsetzung Kapitel drei

Es war anders, als die, die er kannte.
Es war zwar auch aus Holz, aber...anders eben.
Die fünf riesengroßen, strahlend weißen Segel bäumten sich im Wind auf, die Wellen des Wassers schlugen etwas über die Hälfte der Höhe des Schiffes und auf dem Deck...
Nun, auf dem Deck waren Leute. Wie hätte es auch anders sein sollen?
Aber, es waren Leute, die Raphael nicht gefielen. Reiche Leute, gefolgt von Ärmeren, die das Gepäck trugen. Ein paar hatten wohl den Ruf des Seemannes gehört, denn sie sahen Raphael angsterfüllt an.
Dieser hatte mittlerweile seine Kapuze wieder tief ins Gesicht gezogen. Er wollte nicht zu viel Aufsehen erregen, daher stellte er sich etwas abseits von den fröhlich schwatzenden Leuten. Da er nichts anderes zu tun hatte, hörte er ihnen ein wenig zu.
"...Ja! Dieser Franklin ist ein wahres Genie! Die Idee mit dem Drachen war wundervoll!" rief einer.
EIn anderer schüttelte nur den Kopf. "Darauf hätte jeder kommen könne, Mister Johnson."
Mr. Johnson lachte. "Deswegen ja! Er hat etwas gemacht, was uns Einfallspinseln niemals in unserem Leben in den Sinn gekommen wäre, da wir uns zu fein dafür sind!"
Raphael wand sich ab. Diese Sprachweise...Er war eine andere gewohnt und sprach so nur in Gegenwart seines kleinen Bruders...Oder hatte immer so gesprochen...
Jemand rempelte ihn an. Ein bestialischer Gestank drang ihm in die Nase, als ein Mann mit unnatürlich roten Wangen sich zu ihm herunterbeugte.
"Ey, Kleiner, pass mal auf!" herrschte der Mann ihn an. Raphael nickte. "Die Schuld liegt auf meiner Seite, ihr habt Recht, ich hätte nicht hier stehen dürfen." Der Mann lachte. "So ist's Recht Kleiner! Sowas wie dich gibt es heutzutage nicht oft!" Der Mann lachte weider und Raphael bedankte sich bei seiner Familie, dass sie ihm kaum etwas zu Essen gaben...Diesmal meinte er es wirklich ernst und ganz ohne Ironie.
Den Geruch, den der Mann verbreitete, würde sogar eine Fliege abschrecken.
Raphael sah ihm hinterher, wie er weiter torkelte und fragte sich, was mit ihm nicht in Ordnung sei.
"Hey, du! Ich hoffe, mein Vater hat dich nicht zu sehr belästigt."
Erschrocken drehte sich Raphael um und sah ein braunhaarigen Mädchen mit ebenso braunen Augen, das direkt vor ihm stand und ihn anlächelte.
"Nicht doch, er hat mich nicht im geringsten gestört. Aber sag', was hat er?"
Das Mädchen zog eine Augenbraue hoch. "Redest du immer so? Nun, egal. Der ist bloß sturzbetrunken. Mal wieder."
Raphael unterdrückte die Frage, was 'sturzbetrunken' war und nickte nur.
Das Mädchen lächelte wieder. "Ich geh' ihn dann 'mal einsammeln."
Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie zerschlissene Kleidung anhatte.
"Frieren sie?" fragte er zaghaft, worauf das Mädchen kurz stehen blieb.
"Das tue ich immer." Und bevor Raphael etwas sagen konnte, war sie schon weg. "Ist er denn auseinandergefallen?" fragte er sich leise selbst, da er den Sinn des Wortes 'einsammeln' in dieser Hinsicht nicht ganz verstand.

____________
Ihr müsst ihn verstehen...Hey, der hat ganze zwei Jahrhunderte nicht mitbekommen...Arme Socke...Nun gut, das war erstmal Kapitel drei...(Und nein, der und das Mädel treffen sich nicht wieder...höchstens auf dem Schiff vielleicht, aber da ist nichts, klaro?^^
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« Antworten #12 am: 13.November.2004, 20:37:03 »

mal wieder bitte mehr^^
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« Antworten #13 am: 13.November.2004, 20:44:09 »

*mich anschließ* mehr mehr mehr  Cheesy
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« Antworten #14 am: 16.November.2004, 19:38:20 »

hmpf...
Ihr macht es einem echt nicht leicht^^

Kapitel vier

Raphael stöhnte.
Musste dieses Schiff so schwanken? Es war schon genug, dass diese Leute sich betranken, wie sie es meinten, nein, dieses Schiff musste ja auch unbedingt schwanken!
Gut, es tobte ein Sturm, während sie auf See waren, aber das gab dem Schiff noch lange niicht die Erlaubnis, zu schwanken...
Manchmal glaubte er, die Wellen würden ihn fortspülen, aber trotzdem blieb er draußen, auf dem Deck.
Drinnen wurde gefeiert.
Die größeren Leute betranken sich, während die kleineren den Lärm aushalten mussten.
Jetzt schon waren Raphael die Geräusche zu viel, die aus der verschlossenen Tür drangen. Wie sollte er es dann erst da drinnen aushalten!?

*******Zeitsprung: vier Tage*******

Er seufzte erleichtert auf, als er wieder Land betrat. Wo auch immer dieses Schiff ihn hingebracht hatte, er verstand kein einziges Wort von dem Kauderwelsch, was diese Leute riefen.
Also drängte er sich an ihnen vorbei, den Umhang fest um sich gezogen.
Hier war es nicht minder kalt als in England, nein. Es schien sogar so, als ob es noch zehn Grad kälter wäre...
Jemand packte ihn am Arm und zog ihn mit sich, entgegengesetzt der Richtung, in die er eigentlich wollte.
Raphael konnte nicht erkennen, wer es war, er konnte nur erkennen, dass derjenige nicht viel älter sein konnte als er selbst.
Als sie weit ausserhalb des Gedränges ankamen, drehte sich dieser jemand um und zückte ein Messer.
"Dein Geld!" zischte der Junge, soweit Raphael es erkennen konnte. Er sprach außerordentlich gutes Englisch, was Raphael ihm nicht zugetraut hätte.
"Ich besitze nichts derartiges wie Geld." Er schloss die Augen.
Wohl oder übel müsste er auf blind spielen.
"Willst du vielleicht sterben?" Raphael spürte etwas kaltes an seinem Hals und vermutete, dass der Junge ihm weiter drohte.
"Nein, das habe ich im Moment nicht vor." gab er ruhig zurück.
"Nur, ist die Frage, ob du nicht sterben möchtest viel größer."
Der Junge fluchte irgendetwas auf einer Sprache, die Raphael gehört hatte, als er vom Schiff kam.
"Was meinst du damit?"
Raphael grinste und öffnete seine Augen wieder. Der Junge wollte aufschreien, aber Raphael presste eine Hand auf dessen Mund, sodass der Schrei erstickte.
Angsterfüllt starrte er Raphael an, der nun freundlich lächelte.
"Versprichst du mir, ruhig zu sein?" fragte er leise.
Der Junge nickte und Raphael nahm die Hand weg. Ein großer Fehler, wie sich herausstellte, denn schon schrie der Junge aus Leibeskräften etwas auf einer seltsamen Sprache. Raphael wollte wegrennen, jedoch hinderte der Junge ihn daran. Schon bald hatte eine Menschenmenge sie umkreist und Raphael war gefangen. Es gab nur einen Ausweg und den wollte und durfte er nicht benutzen.
Der Junge grinste, während er ihn festhielt. Raphael versuchte sich zu wehren, jedoch blieb dies erfolglos. Der Junge hatte eine erstaunliche Kraft, die es wohl aufbringen würde, einen erwachsenen Dämonen oder einen Engel festzuhalten, ohne das dieser freikäme.
Woher dieser Junge die Kraft hatte, blieb Raphael ein Rätsel.
Der Kreis wurde immer dichter und immer enger, bis die ersten direkt vor ihm standen. Eine Frau rief etwas und rammte ihm ihren hellgrünen Schirm in den Magen. Raphael unterdrückte es immernoch, seine Flügel einzusetzen, mit denen er sicherlich hätte fliehen können.
Er wiederholte immer wieder in Gedanken, das dies verboten war...
Angespornt von der Frau traten nun mehr Leute vor und schrien ihn an, traten und schlugen ihn.
Verboten...
Der Junge lies Raphael los, der sich sofort duckte, einem Schlag ausweichend. Als er wieder halbwegs gerade stand, bekam er von hinten etwas ab, direkt in den Rücken.
Verboten, die Flügel einzusetzen...
Ein weiterer, heftiger Schlag von vorne brachte Raphael aus dem Gleichgewicht und er stürzte. Immer noch traten die Leute auf den nunmehr wehrlosen Junge ein, rammten ihm diverse Dinge in den Körper.
Verboten... ...
Raphael tauchte in Tiefe Schwärze ein, schmerzlose Schwärze, vielleicht ohne Wiederkehr...

___________________
Menschen können ja so grausam sein.. *kopfschüttelt*
Nuja, glücklicherweise nicht alle^^
Übrigens, der Kerl ist in Norwegen...
Vielleicht habe ich mit den vier bis fünf Tagen ein wenig übertrieben, aber lassen wir das...
^^

Das Kapitel muss übrigens so kurz...
Also nicht meckern *höhö, als ob ihr das tun würdet, nicht?^^*
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« Antworten #15 am: 16.November.2004, 19:49:28 »

meckern? woran den? ich find nix zum meckern... un die länge des kapitels is net entscheidend, sondern die story darin - un die is supa  Cheesy
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« Antworten #16 am: 16.November.2004, 19:57:15 »

...Ich hab' mal geguckt, wie groß das ganze auf Schriftgröße eins ist^^
Funny, funny...
Nicht sehr groß o.O
Ehrlich gesagt kann man das nur lesen, wenn man auf 500%ige Vergrößerung geht XD
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« Antworten #17 am: 17.November.2004, 16:51:43 »

Sooo....

Kapitel fünf
Raphael merkte, dass er nicht tot war.
Sonst wären die Schmerzen weg, die entstanden, sobald er sich bewegte.
Und er würde keine Stimmen hören. Vielleicht war Letzteres auch nur Einbildung, aber zumindest wusste er, dass er nicht tot war und das war die Hauptsache.
Er öffnete die Augen. Das erste, was er sah, war die Decke eines Hauses. Eines Hauses aus Holz.
Den Schmerz halbwegs ignorierend setzte er sich auf und sah sich in dem kleinen Raum um.
Sanft wurde er wieder zurückgedrückt und eine vertraute Stimme drang an sein Ohr.
"Bleib  lieber liegen, sonst kann ich für nichts garantieren."
"Du..." zischte er. Der Junge lachte. "Ja, ich. Du solltest mir dankbar sein, dass ich dir dein Leben gerettet habe, sie waren kurz davor, dich umzubringen."
Raphael knurrte leise. "Du hast mir das Ganze doch eingebrokt."
Der Junge erwiderte nichts, sondern lachte nur wieder leise.
Mit erstaunlicher Behendigkeit sprang er auf das Bett, in dem Raphael lag und hockte sich direkt über ihn.
"So können wir uns doch viel besser unterhalten, nicht wahr?" Der Junge grinste.
Raphael jedoch blickte ihn nur misstrauisch an. Was hatte er vor?
Der Junge grinste weiterhin und hatte plötzlich Raphaels'
Umhang in der Hand, den er jedoch achtlos wegwarf.
Seine kalten Finger fuhren über die Haut von Raphaels' Oberkörper
und stoppten hin und wieder einmal, um abrupt die Richtung zu ändern. Währenddessen holte der Junge etwas aus seiner Hosentasche und jagte es Raphael in den Arm hinein.
Bei näherem hinsehen konnte Raphael erkennen, dass dies eine Betäubungsspritze war.
"Wir wollen doch nicht, dass du dich wehrst, oder?"
flüsterte der Junge und sein Gesicht näherte sich dem von Raphael.
"Gute Nacht." Das Letzte, was Raphael bemerkte, bevor er einschlief, war dass der Junge ihn küsste und er konnte sich denken, was er vorhatte...

*********Zeitsprung: nächster Morgen*********

Benommen wachte Raphael wieder auf.
Wage konnte er sich an das gestrige erinnern.
Er blickte sich um. Neben ihm schlief der Junge seelenruhig.
Raphael stand, soweit es ging auf. Was ihn wunderte, war das er außer seinem Umhang noch alles anhatte.
Der lag immer noch dort, wo der Junge ihn hingeworfen hatte.
Schnell zog Raphael ihn über und ging auf die Tür zu.
Seine Schuhe...
Er drehte sich auf der Stelle um.
Dort...Unter einem Tisch standen bzw. lagen sie.
Raphael hob sie auf, zog auch diese an und ging, in der Hoffnung, dass der Junge nicht aufwachen würde.
Noch einmal wollte er so etwas nicht durchmachen.
Er öffnete die Tür und trat hinaus in den Sonnigen Wintertag, der im Moment herrschte.
Aber für Raphaels' Seele gab es keinen Grund, darüber froh zu sein.

__________________________

Wer meint, zu wissen was passiert ist, behält es am besten für sich *räusper*
Meine Güte, die Kapitel werden auch immer kürzer...
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Irgendwie ist es doch blöd, egal was man im Leben macht, hinterher stirbt man trotzdem...
-naja, aber das ist ja eben der Grund, das Leben zu genießen, oder??
Zarah
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« Antworten #18 am: 17.November.2004, 20:20:32 »

dafür is des spannend... los, weiter  Cheesy
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Mondkind
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« Antworten #19 am: 21.November.2004, 15:57:02 »

Kapitel sechs
Er lehnte sich an einen Baum.
Ein leichtes Brennen zog sich durch seinen Körper, am stärksten dort, wo die Wunden waren.
Immer noch schneite es, immer noch blies der Wind kalt und erbarmungslos.
Raphael ging langsam weiter.
Er hatte keine Ahnung, wohin er gehen wollte, aber er ging einfach. Er war jetzt kurz vor einer Stadt, was hieß, er musste jetzt noch vorsichtiger sein.
Zitternd lief er auf der  Straße weiter, die sich vor ihm erstreckte.
Die Kälte stach ihm in den Augen, wenn er aufsah und so blickte er nur auf den Boden, was die Folge hatte, dass er mit jemandem zusammenstieß.
„Mein Gott, Junge! Jetzt pass’ doch einmal auf, wo du hinläufst!“ Raphael nickte nur und ging wortlos an der Person vorbei, die sich aber noch nicht zufrieden geben wollte.
„Jetzt entschuldige dich gefälligst!“ rief diese und riss ihn zurück.
„Es tut m-mir Leid“ brachte er hervor. „Das hätte auch schneller gehen können!“ Die Person stieß Raphael wieder von sich. Noch immer hatte er sie nicht angesehen.
Die Person gab ein wütendes Schnauben von sich, als sie weiterging.
Auch Raphael setzte seinen Weg fort.
Er konnte nicht wirklich glauben, dass die Menschen schon immer so unfreundlich waren.
Aber er hatte ja auch noch nie welche getroffen, von daher ergab sich das.
In der Stadt liefen glücklicherweise nicht viele Leute herum, was äußerst praktisch war, da Raphael nicht auf noch so eine Begegnung aus war.
Jedoch stieß er erneut mit jemandem zusammen, was allerdings nicht ganz seine Schuld war.
Ein Junge, vielleicht neun Jahre alt, rannte direkt in ihn hinein und fiel hin.
Raphael streckte die Hand aus, um dem Jungen aufzuhelfen, dass Gesicht von seiner Kapuze verdeckt.
Der Junge nahm die Hand, zuckte aber sofort wieder zurück.
„Du hast ja ganz kalte Hände!“ flüsterte er leise und mitleidig.
Raphael lächelte.
„Nun, ich…bin auch schon…einige Z-zeit unterwegs.“  Es strengte ihn an, zu sprechen und so beließ er es erst einmal dabei.
„Halt’ ihn fest, halt’ den Dieb fest!“ rief jemand vor ihm. Raphael sah auf und entdeckte einen wütenden Mann, der auf die beiden zu gerannt kam. „Halt’ ihn fest, verdammt noch eins!“
Raphael schluckte. Der Mann sah nicht so aus, als würde er den Jungen am Leben lassen. Ohne weiter zu überlegen, stellte sich Raphael schützend vor den immer noch am Boden sitzenden kleinen Jungen.
Der stand hektisch auf und wollte wegrennen, aber schon hatte sich ein Kreis um die beiden gebildet.
Bilder tauchten in Raphaels’ Erinnerung auf. Bilder, die er lieber vergessen würde.


… Der Junge nickte und Raphael nahm die Hand weg. Ein großer Fehler, wie sich herausstellte, denn schon schrie der Junge aus Leibeskräften etwas auf einer seltsamen Sprache. Raphael wollte wegrennen, jedoch hinderte der Junge ihn daran. Schon bald hatte eine Menschenmenge sie umkreist und Raphael war gefangen. Es gab nur einen Ausweg und den wollte und durfte er nicht benutzen.
Der Junge grinste, während er ihn festhielt. Raphael versuchte sich zu wehren, jedoch blieb dies erfolglos. Der Junge hatte eine erstaunliche Kraft, die es wohl aufbringen würde, einen erwachsenen Dämonen oder einen Engel festzuhalten, ohne dass dieser freikäme.
Woher dieser Junge die Kraft hatte, blieb Raphael ein Rätsel.
Der Kreis wurde immer dichter und immer enger, bis die ersten direkt vor ihm standen. Eine Frau rief etwas und rammte ihm ihren hellgrünen Schirm in den Magen. Raphael unterdrückte es immer noch, seine Flügel einzusetzen, mit denen er sicherlich hätte fliehen können.
Er wiederholte immer wieder in Gedanken, das dies verboten war...
Angespornt von der Frau traten nun mehr Leute vor und schrieen ihn an, traten und schlugen ihn.
Verboten...
Der Junge lies Raphael los, der sich sofort duckte, einem Schlag ausweichend. Als er wieder halbwegs gerade stand, bekam er von hinten etwas ab, direkt in den Rücken.
Verboten, die Flügel einzusetzen...
Ein weiterer, heftiger Schlag von vorne brachte Raphael aus dem Gleichgewicht und er stürzte. Immer noch traten die Leute auf den nunmehr wehrlosen Junge ein, rammten ihm diverse Dinge in den Körper.
Verboten... ...
Raphael tauchte in Tiefe Schwärze ein, schmerzlose Schwärze, vielleicht ohne Wiederkehr...


Raphael blinzelte. Der Mann stand mittlerweile vor ihm und schrie ihn an.
„Geh’ aus dem Weg!“ Raphael blickte sich um.
Der Junge stand noch immer hinter ihm. „Nein.“ Erwiderte er so fest, wie es eben möglich war.
„Ich werde nicht das Leben dieses Jungen auf’s Spiel setzen, eher mein eigenes.“
Der Mann zog eine Augenbraue hoch. Dann zischte er: „Du sollst mich vorbei lassen, sonst nehme ich wahr, was du eben gesagt hast!“
Er hörte den Jungen schreien…
Als er sich umdrehte, sah er dass ein Mann ihn gepackt hatte und ausholte zum Schlag.
Jedoch war Raphael schneller und schlug dem Mann mit seiner ganzen, übrigen Kraft mit dem Stab gegen die Hand. Fluchend umklammerte dieser sein Handgelenk. Raphael ließ sich nicht beirren, sondern stellte sich hinter den Jungen und verschränkte schützend seine Arme vor dessen Brust.
Leise flüsterte er ihm ins Ohr: „Hast du Angst vor Dämonen?“ Er merkte, wie sich der Körper des Jungen schlagartig verkrampfte. Dennoch schüttelte er den Kopf.
„Gut.“ Flüsterte Raphael. Er hasste es, seine Flügel einzusetzen, es war gefährlich, aber um das Leben dieses Jungens und um seines eigenem Willen musste er das.
Schwarze Flügel breiteten sich aus und ließen die Menge zurückschrecken. Stechend rote Augen sahen gen Himmel und eine Sekunde später flog Raphael schon mitsamt dem Jungen in seinen Armen über die Leute hinweg, in Richtung Stadtausgang. Der Junge zitterte vor Angst und Raphael spürte, wie das Herz schneller und schneller schlug. Der Junge hatte Angst vor ihm.
Er landete wieder und lies den Jungen los, der sofort zurücksprang und ängstlich ansah.
Dieser taumelte leicht, seine Augen färbten sich wieder orange und die Flügel verschwanden.
Schwer atmend sank er zu Boden. Das war zu viel gewesen.
Er wusste, er durfte nicht einschlafen, aber er war todmüde.
„Nicht…einschlafen…“ murmelte er, ehe er die Augen schloss und wieder im Reich der Träume versank.

**********Zeitsprung: ein paar Stunden***********


Es hatte aufgehört zu schneien.
Der Wind blies auch nicht mehr.
Raphael zweifelte langsam daran, doch noch am Leben zu sein, als eine kleine, kalte Hand sich auf seine Stirn schob.
„Mama, mach’ doch, dass er kein Fieber mehr hat, bitte!“ flehte der kleine Junge, dem Raphael das Leben gerettet hatte. Fieber? Ach, das waren diese dröhnenden Kopfschmerzen…
Eine Frauenstimme versuchte den Jungen zu beruhigen.
„Maximilian, du weißt das ich nicht zaubern kann. Ich kann nur tun, was in meiner Macht steht. Auf den Rest können wir nur hoffen.“
Müde öffnete Raphael die Augen. Mattes Licht erhellte den kleinen Raum ein wenig, verschwommen konnte er zwei menschliche Umrisse erkennen.
„Mama, sieh’ doch, er ist wach!“ ein freudiges Lächeln huschte über das verschlafene Gesicht von Maximilian.
Eine Frau, wahrscheinlich Maximilians Mutter, trat neben ihren Sohn.
„Maximilian…das…das ist ein Dämon!“ stotterte die Frau. Ihr Sohn nickte eifrig. „Aber ein freundlicher! Bitte sag’ der Kirche nichts, er hat mir immerhin mein Leben bewahrt!“
Die Frau wich erschrocken zurück und packte sich ein Messer vom Küchentisch. „Weiche, Dämon! Verschwinde und komm’ bloß nicht wieder!“ schrie sie.
Raphael schluckte und wollte sich aufrichten, jedoch fehlte ihm die Kraft. „Was soll ich in meiner Verfassung gegen zwei gesunde Menschen ausrichten?“ flüsterte er heiser.
Die Frau schien jedoch nicht überzeugt. „Bei euch Verfluchten weiß man nie! Vielleicht hast du meinem Sohn nur deshalb das Leben gerettet, weil du uns danach töten wolltest!“ die Hand, in der sie das Messer hielt, kam Raphaels Brust gefährlich nahe, während sie dies sagte.
„Wenn ich euch hätte töten wollen hätte ich es sicherlich schon längst getan.“ Seine Augen ließen Das Messer nicht aus den Augen. „Woher weiß ich, dass du die Wahrheit sagst, Dämon?“ knurrte die Frau, während sie ihren Sohn wegstieß, er an ihrem Kleid zerrte. „Mama, er tut nichts! So glaub’ ihm doch, er tut nichts!“ Tränen rannen die Wangen des Jungen hinunter. Schluchzend versuchte er weiter, seine Mutter von Raphael wegzuzerren, jedoch blieb dieses  Vorhaben erfolglos. Mittlerweile saß das Messer schon auf Raphaels Brust. Vor Angst zitternd blickte er der Frau direkt in die Augen. „Wollt ihr wirklich das Leben eines Wesens auf dem Gewissen haben, welches ihr nicht einmal kennt?“ er versuchte es ein letztes Mal, sie mit Worten zu überreden, aber immer noch triumphierte die menschliche Angst vor dem Ungewissen. „Ich kenne Dämonen, sie sind grausam! Sie töten ohne Grund! Und es ist besser, einen von ihnen umzubringen, als selbst an ihm zu sterben.“
rief sie.
Mit zittrigen Fingern hob sie das Messer, bereit, zu zustechen.
Raphael stöhnte auf vor Schmerz, als seine Kopfschmerzen heftiger wurden und er fast jede einzelne Wunde spürte, die seinen Körper zierte. Die Frau stockte, starrte auf den hilflosen Jungen, der zu ihren Füßen lag und schon halbtot war. Ein Mitleidsfunken kam in ihr auf und ihr mütterlicher Instinkt verbot es ihr, diesen Jungen zu töten, wo er sich doch sowieso nicht einmal bewegen konnte unter den Schmerzen, die er anscheinend ausstand.
„Maximilian, hol’ sofort ein nasses Tuch, so kalt wie es nur eben möglich ist!“ befahl sie ihrem Sohn, der losrannte wie von einer Tarantel gestochen.
„Ruhig, Junge, ganz ruhig. Wir werden das schon hinbekommen.“ Meinte sie leise und strich ihm beruhigend durch das rabenschwarze Haar. Raphael konnte nicht antworten, sondern hustete nur, dass es ihm in den Lungen wehtat. Dann verschwamm wieder alles vor seinen Augen und er schlief wieder ein, während die Frau ihm weiterhin etwas zuflüsterte und ihm durchs Haar strich.


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Ja, quälen wir mal unseren Hauptcharakter^^
Nein, scherz, aber irgendwann musste der ja auch mal krank werden.
(Ausserdem brauche ich einen Grund, wieso der nach Deutschland kommt, was er im nächsten Kap. tut^^')[/i]
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