Tjaja, meine zweite Geschichte.
Ja, ich schreibe schon eine zweite, und ja, ich weiß dass ich mit der ersten noch nicht fertig bin. ^^
Aber seid bloß froh wenn nicht noch eine dritte dazu kommt. :lol:
Wieder gehts um Azarun aber diesmal wir es deutlich dramatischer und spannender als in der Ersten.
Ich möchte übringens anmerken: jedwede Namen in der Geschichte sind erfunden und haben mit eventuellen Originalen nichts zu tun. Genauso verhält es sich bei den Medien und den Orten. Also nehmt das ganze nicht zu ernst. ^^
Und jetzt, genug gelabert:
Der Preis der LiebeEpilog
„Ich bin verdammt. Ewig und immerdar. Was also kann ich tun?
Mein Herz ist Stein. Meine Augen sind kalt. Meine liebkosenden Hände sind harte Klötze.
Ich war der strahlenste Engel unter allen. Jetzt bin ich tot. Nein, meine Gefühle sind tot.
Mein ist der Tod. Mein ist die Rache. Mein ist die Liebe?
Ist es so? Ich bin gefallen, von den höchsten Höhen in die tiefsten Tiefen.
Wer sagt ich sei grausam lügt. Wer sagt ich sei brutal lügt. Wer sagt ich habe keine Gefühle lügt nicht. So ist es mein Schicksal als Verdammter über die Verdammten zu herrschen.
Ich bin kalt. Kalt wie Stein. Kalt wie Eis! Wirst du mir gewahr wird dir kalt. Siehst du mir in die Augen wirst du kalt.
Ich ging durch Feuer und Wasser, durch Erde und Luft, und so wird auch dieses Zeugnis meines Falls die Zeit auf diese Weise überstehen.
Ich bin Luzifer Morgenstern, Herr der Hölle, Gefallener Engel, Verdammter unter den Verdammten.“
-Auszug aus der „Höllenbibel“, das einzige Buch, von dem bis heute noch gesagt wird Satan selbst hätte es geschrieben.
Geschichte wird von den Siegern geschrieben, doch was ist, wenn der Sieger Lügen verbreitet? Was ist, wenn Lügen zu Wahrheit werden wird die wirkliche Wahrheit oft zur Lüge...
Doch wer vermag schon Wahrheit und Lüge stets zu trennen.
Beginn einer unsagbaren Geschichte, doch auch das Unsagbare kann wahr sein.
Mickail rannte durch den Wald, den er doch eigentlich fürchten sollte. Es wären Vampire dort in den Tiefen der Bäume, hieß es. Und sie würden jedermanns Blut trinken, der so töricht war und in ihr Reich eindrang, hieß es. Aber das Dorf wäre geschützt weil es am Rande des Waldes lag, zumindest hieß es so.
Aber es war wohl dumm anzunehmen, dass Wesen auf zwei Beinen diese nicht gebrauchten wen es um Nahrung ging. Jetzt war der Wald zu dem Dorf gekommen und bis auf Mickail hatte das niemand überlebt.
Wahrscheinlich würde auch er es nicht mehr lange überleben, denn seine Beine waren schon schwer wie Blei. Wie lange lief er wohl seit die ersten Flammen über den Dächern der Hütten erschienen waren?
Und trotzdem wusste er, seinen Verfolger war er nicht los. Vielleicht würde er ihn nie loswerden, zumindest nicht durch simples rennen.
Wie oft hatte er sich gewünscht ein mal ein Schwert in den Händen halten zu dürfen und ein mal einen ernsthaften Kampf zu bestreiten, doch jetzt? Das Schwert hatte er an seinen Feind eingebüßt, als Mickail es diesem glatt durch die Brust stieß. Dummerweise musste er dann mit ansehen wie sein Gegner das Schwert einfach herauszog und genüsslich die Klinge ableckte. Er sah es noch vor sich, als dieser elende Vampir den Dorfschmied, der herbeigeeilt war um Mickail Zeit zur Flucht zu verschaffen, mit diesem kalten Lächeln an der Kehle packte und so hart gegen einen Baum warf, dass die Knochen brechen mussten.
Mickail blieb stehen. Er hatte einfach keine Kraft mehr und außerdem spürte er wie sein Blut ihn durch Hunderte von kleinen Schnitten und Kratzern verließ, die er sich auf seinem Lauf durch das Unterholz eingefangen hatte.
Er atmete tief durch und sah sich nach Verteidigungsmöglichkeiten um. Er war bei Gott kein Feigling, die Tatsache, dass er sein Leben lang kein Schwert anfassen durfte lag darin, dass er ein Mensch war, der unter lauter Elben lebte. Zwar hatten sie ihn schon bald akzeptiert, doch getraut hatten sie ihm nie. So wurde er nicht zum Krieger ausgebildet, was ihm jetzt, nach zehn Jahren, sehr dumm erschien. Mit elf kam er hierher, ausgehungert und als Dieb, das einzige was er wirklich konnte, und hatte die Chance erhalten ein neues Leben anzufangen.
Und trotzdem schlug sein Herz schon seit jeher für Vampire. Schon seit er die erste Erzählung von ihnen hörte, damals war er fünf, wusste er, diese Wesen konnten nicht so böse sein wie es immer gesagt wurde. Selbst jetzt, nachdem er gesehen hatte wie ein einzelner von ihnen ein ganzes Dorf ausgerottet hatte, konnte er diesem Volk keinen Zorn entgegenbringen.
Plötzlich spürte Mickail eine Veränderung. Er war nicht mehr allein, jemand stand hinter ihm.
Langsam dreht er sich um und sah direkt in ein Paar strahlend blauer Augen, deren dunkle Tönung von vielen kleinen hellen Flammen geschmückt wurde. Das war der Vampir, doch wie konnte er so nahe sein?
Mit Erstaunen im Blick legte der Vampir seinen Kopf schief und sah an Mickail herab.
„Wegen dir bin ich also durch den ganzen Wald gejagt. Und du warst auch der, der mir das Schwert in die Brust stieß, habe ich recht? Und dabei bist du noch so jung, Kleiner.“
Das ist schon ein starkes Stück, einen 23 Jährigen jung zu nennen, wenn man selbst höchstens 30 ist, dachte Mickail bei sich um schon im nächsten Moment erschrocken seine eigenen Gedanken zu hören.
„27 meinst du wohl. 27 war ich damals, aber jetzt bin ich ein bisschen älter. 2500 Jahre sind schon etwas lang. Was meinst du, wie viele Jahre werden dich erwarten?“
Michkails Herz quittierte den Dienst. War das ein Angebot?
„Willst du mit mir gehen, Junge?“ fragte der Vampir.
Die Zeit um Mickail schien stehen zu bleiben Das hatte er sich immer gewünscht, und obwohl er gerade mitansehen musste wie fünfzig Elben von einem Mann getötet wurden, obwohl er gesehen hatte zu was sein Gegenüber fähig war blieb ihm bloß eine Antwort.
Langsam nickte er.
„Gut, dann bereite dich auf die Ewigkeit vor.“ Lautete die prompte Antwort des Vampirs.
Als Mickail wieder erwachte lag in einem höchst bequemen Bett. Doch irgend etwas war anders. Seine Art zu sehen hatte sich verändert.
Kaum hatte er diesen Gedanken fertig gedacht spürte er ein leises zwicken auf der Unterlippe. Er tastete nach seinen Zähnen und spürte, dass er jetzt über zwei lange Fangzähne verfügte.
„Wie soll ich mit diesen Dingern sprechen.“ Fragte e sich laut und wunderte sich im selben Moment, dass er anscheinend trotz überlangen Zähnen keine Probleme mit dem Sprechen hatte.
„Du kannst es doch schon.“ Kam plötzlich eine Stimme aus dem Dunkel eines Türrahmens. Doch da war gar kein Dunkel mehr, er sah dort genauso hell wie überall, nur ein leichter Schleier lag darüber.
„Ich möchte dir deine Mutter vorstellen.“ Sagte der Vampir, vielleicht war es jetzt unabgebracht ihn Vampir zu nennen wenn man selbst einer ist, und deutete auf eine zweite, zierlichere Gestalt neben sich.
„Sie heißt Zarah. Ach...“ sagte er gedankenverloren und lehnte sich gegen die Tür. „...wo habe ich nur meine Manieren? Ich bin Azarun.“