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Autor Thema: Der Preis der Liebe  (Gelesen 7757 mal)
Azarun
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« am: 19.September.2004, 01:57:48 »

Tjaja, meine zweite Geschichte.  Smiley
Ja, ich schreibe schon eine zweite, und ja, ich weiß dass ich mit der ersten noch nicht fertig bin. ^^
Aber seid bloß froh wenn nicht noch eine dritte dazu kommt. :lol:
Wieder gehts um Azarun aber diesmal wir es deutlich dramatischer und spannender als in der Ersten.
Ich möchte übringens anmerken: jedwede Namen in der Geschichte sind erfunden und haben mit eventuellen Originalen nichts zu tun. Genauso verhält es sich bei den Medien und den Orten. Also nehmt das ganze nicht zu ernst. ^^
Und jetzt, genug gelabert:

Der Preis der Liebe

Epilog
„Ich bin verdammt. Ewig und immerdar. Was also kann ich tun?
Mein Herz ist Stein. Meine Augen sind kalt. Meine liebkosenden Hände sind harte Klötze.
Ich war der strahlenste Engel unter allen. Jetzt bin ich tot. Nein, meine Gefühle sind tot.
Mein ist der Tod. Mein ist die Rache. Mein ist die Liebe?
Ist es so? Ich bin gefallen, von den höchsten Höhen in die tiefsten Tiefen.
Wer sagt ich sei grausam lügt. Wer sagt ich sei brutal lügt. Wer sagt ich habe keine Gefühle lügt nicht. So ist es mein Schicksal als Verdammter über die Verdammten zu herrschen.
Ich bin kalt. Kalt wie Stein. Kalt wie Eis! Wirst du mir gewahr wird dir kalt. Siehst du mir in die Augen wirst du kalt.
Ich ging durch Feuer und Wasser, durch Erde und Luft, und so wird auch dieses Zeugnis meines Falls die Zeit auf diese Weise überstehen.
Ich bin Luzifer Morgenstern, Herr der Hölle, Gefallener Engel, Verdammter unter den Verdammten.“

-Auszug aus der „Höllenbibel“, das einzige Buch, von dem bis heute noch gesagt wird Satan selbst hätte es geschrieben.


Geschichte wird von den Siegern geschrieben, doch was ist, wenn der Sieger Lügen verbreitet? Was ist, wenn Lügen zu Wahrheit werden wird die wirkliche Wahrheit oft zur Lüge...
Doch wer vermag schon Wahrheit und Lüge stets zu trennen.



Beginn einer unsagbaren Geschichte, doch auch das Unsagbare kann wahr sein.

Mickail rannte durch den Wald, den er doch eigentlich fürchten sollte. Es wären Vampire dort in den Tiefen der Bäume, hieß es. Und sie würden jedermanns Blut trinken, der so töricht war und in ihr Reich eindrang, hieß es. Aber das Dorf wäre geschützt weil es am Rande des Waldes lag, zumindest hieß es so.
Aber es war wohl dumm anzunehmen, dass Wesen auf zwei Beinen diese nicht gebrauchten wen es um Nahrung ging. Jetzt war der Wald zu dem Dorf gekommen und bis auf Mickail hatte das niemand überlebt.
Wahrscheinlich würde auch er es nicht mehr lange überleben, denn seine Beine waren schon schwer wie Blei. Wie lange lief er wohl seit die ersten Flammen über den Dächern der Hütten erschienen waren?
Und trotzdem wusste er, seinen Verfolger war er nicht los. Vielleicht würde er ihn nie loswerden, zumindest nicht durch simples rennen.
Wie oft hatte er sich gewünscht ein mal ein Schwert in den Händen halten zu dürfen und ein mal einen ernsthaften Kampf zu bestreiten, doch jetzt? Das Schwert hatte er an seinen Feind eingebüßt, als Mickail es diesem glatt durch die Brust stieß. Dummerweise musste er dann mit ansehen wie sein Gegner das Schwert einfach herauszog und genüsslich die Klinge ableckte. Er sah es noch vor sich, als dieser elende Vampir den Dorfschmied, der herbeigeeilt war um Mickail Zeit zur Flucht zu verschaffen, mit diesem kalten Lächeln an der Kehle packte und so hart gegen einen Baum warf, dass die Knochen brechen mussten.
Mickail blieb stehen. Er hatte einfach keine Kraft mehr und außerdem spürte er wie sein Blut ihn durch Hunderte von kleinen Schnitten und Kratzern verließ, die er sich auf seinem Lauf durch das Unterholz eingefangen hatte.
Er atmete tief durch und sah sich nach Verteidigungsmöglichkeiten um. Er war bei Gott kein Feigling, die Tatsache, dass er sein Leben lang kein Schwert anfassen durfte lag darin, dass er ein Mensch war, der unter lauter Elben lebte. Zwar hatten sie ihn schon bald akzeptiert, doch getraut hatten sie ihm nie. So wurde er nicht zum Krieger ausgebildet, was ihm jetzt, nach zehn Jahren, sehr dumm erschien. Mit elf kam er hierher, ausgehungert und als Dieb, das einzige was er wirklich konnte, und hatte die Chance erhalten ein neues Leben anzufangen.
Und trotzdem schlug sein Herz schon seit jeher für Vampire. Schon seit er die erste Erzählung von ihnen hörte, damals war er fünf, wusste er, diese Wesen konnten nicht so böse sein wie es immer gesagt wurde. Selbst jetzt, nachdem er gesehen hatte wie ein einzelner von ihnen ein ganzes Dorf ausgerottet hatte, konnte er diesem Volk keinen Zorn entgegenbringen.
Plötzlich spürte Mickail eine Veränderung. Er war nicht mehr allein, jemand stand hinter ihm.
Langsam dreht er sich um und sah direkt in ein Paar strahlend blauer Augen, deren dunkle Tönung von vielen kleinen hellen Flammen geschmückt wurde. Das war der Vampir, doch wie konnte er so nahe sein?
Mit Erstaunen im Blick legte der Vampir seinen Kopf schief und sah an Mickail herab.
„Wegen dir bin ich also durch den ganzen Wald gejagt. Und du warst auch der, der mir das Schwert in die Brust stieß, habe ich recht? Und dabei bist du noch so jung, Kleiner.“
Das ist schon ein starkes Stück, einen 23 Jährigen jung zu nennen, wenn man selbst höchstens 30 ist, dachte Mickail bei sich um schon im nächsten Moment erschrocken seine eigenen Gedanken zu hören.
„27 meinst du wohl. 27 war ich damals, aber jetzt bin ich ein bisschen älter. 2500 Jahre sind schon etwas lang. Was meinst du, wie viele Jahre werden dich erwarten?“
Michkails Herz quittierte den Dienst. War das ein Angebot?
„Willst du mit mir gehen, Junge?“ fragte der Vampir.
Die Zeit um Mickail schien stehen zu bleiben Das hatte er sich immer gewünscht, und obwohl er gerade mitansehen musste wie fünfzig Elben von einem Mann getötet wurden, obwohl er gesehen hatte zu was sein Gegenüber fähig war blieb ihm bloß eine Antwort.
Langsam nickte er.
„Gut, dann bereite dich auf die Ewigkeit vor.“ Lautete die prompte Antwort des Vampirs.


Als Mickail wieder erwachte lag in einem höchst bequemen Bett. Doch irgend etwas war anders. Seine Art zu sehen hatte sich verändert.
Kaum hatte er diesen Gedanken fertig gedacht spürte er ein leises zwicken auf der Unterlippe. Er tastete nach seinen Zähnen und spürte, dass er jetzt über zwei lange Fangzähne verfügte.
„Wie soll ich mit diesen Dingern sprechen.“ Fragte e sich laut und wunderte sich im selben Moment, dass er anscheinend trotz überlangen Zähnen keine Probleme mit dem Sprechen hatte.
„Du kannst es doch schon.“ Kam plötzlich eine Stimme aus dem Dunkel eines Türrahmens. Doch da war gar kein Dunkel mehr, er sah dort genauso hell wie überall, nur ein leichter Schleier lag darüber.
„Ich möchte dir deine Mutter vorstellen.“ Sagte der Vampir, vielleicht war es jetzt unabgebracht ihn Vampir zu nennen wenn man selbst einer ist, und deutete auf eine zweite, zierlichere Gestalt neben sich.
„Sie heißt Zarah. Ach...“ sagte er gedankenverloren und lehnte sich gegen die Tür. „...wo habe ich nur meine Manieren? Ich bin Azarun.“
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« Antworten #1 am: 19.September.2004, 11:10:06 »

Ich will dir ja nicht in die Geschichte Spammen aber das muss sein Cheesy
bis jetzt find ich die Geschichte richtig gut,sie ist richtig spannend und gut erzählt.
warte auf den nächsten Teil.(Die kann nur von einem Vampier geschrieben wurden  sein)
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Zarah
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« Antworten #2 am: 19.September.2004, 18:15:02 »

komisch, seinen eigenen namen drinnen zu lesen... aba bisher isses echt gut *nick*
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« Antworten #3 am: 19.September.2004, 19:34:08 »

Sag mal Aza, bist das wirklich du, der diese Geschichte geschrieben hat? Naja, muss so sein. Sie gefällt mir! Cheesy
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Aal kogaan los ved zeymah mahfaeraak...

Wie im Mantel tief geborgen,
fühl ich mich in schwarzen Schwingen,
werde niemals mich mehr Sorgen,
lass mich nie mehr nieder ringen.
(Auszug aus einem Gedicht von Marion Beier)

Azarun
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« Antworten #4 am: 19.September.2004, 21:43:37 »

Findige Leser werden schon gemerkt haben, dass diese noch vor der Ersten Spielt.  Smiley
Ich hab sie geschrieben, weil ich will dass ihr Azarun besser versteht.
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« Antworten #5 am: 20.September.2004, 15:52:17 »

Gefällt mir auch ziemlich gut... Smiley
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Nun ist es Zeit wegzugehen:
für mich, um zu sterben,
für euch, um zu leben.
Wer von uns dem Besseren entgegengeht,
ist jedem verborgen .

(Sokrates)

Nunja Leuts... Ich wünsche euch alles Gute und was sonst noch dazu gehört Wink Ich bin wech vom Fenster
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« Antworten #6 am: 20.September.2004, 21:23:09 »

Kapitel 2
Alastor lag verträumt im Gras und blickte in den Himmel. Normalerweise sollte er mit seinem Freund auf Jagd sein, doch heute war die nacht zu perfekt. Seine Schwerter lagen neben ihm und er hatte sowohl Mantel als auch Hemd ausgezogen. Bei dem Gedanken was Azarun sagen würde, wenn er ihn so sähe musste er lachen. Zweifellos gäbe das eines der vielen Wortgefechte zwischen ihm und seinem Vater, bei denen der Sieger doch so oder so schon feststand. Wie Alastor schon bald nach seiner Verwandlung, mit der er nicht nur seinen Namen sondern auch seine Lebensweise geändert hatte und seit der schon annähernd 50 Jahre vergangen waren, feststellte konnte Azarun nicht nur gut kämpfen sondern auch gut reden.
Aber trotzdem hatte sein jetziger Vater nichts mit dem Vampir gemein, der ihn damals die Unsterblichkeit einhauchte.
Azarun hatte sich verändert. Er trug jetzt nie schwarz, sondern kleidete sich wie ein richtiger Mensch mal so, mal so. Wenn er jetzt jagen ging, dann richtete er nicht wie früher ganze Dörfer hin sonder schnappte sich einen einzigen törichten Wanderer und fertig.
Wahrscheinlich lag das daran, dass Zarah immer mehr Zeit beanspruchte. Azarun und Zarah waren schon ein merkwürdiger Paar. Vor 70 Jahren hatte Azarun sie verwandelt, nachdem er sich während einem kleinen „Ausflug“ aufgefallen war. So lebten sie zu dritt.
Oft wurden sie sogar für eine gewöhnliche Familie gehalten, obwohl sie alle aussahen als wären sie gleich alt. Nicht selten wurden Zarah staunende Blicke nachgeworfen und nicht selten wurde Alastor auf der Straße von Frauen angesprochen. Er hatte seine natürliche Aura noch nicht richtig unter Kontrolle, diese Ausstrahlung, die ihn für menschliche Augen so perfekt erscheinen ließ. Zarah hingegen wollte sie nicht unter Kontrolle haben, ihr gefiel es wenn sofort alle Männer sie anstarrten als ob ein Engel vor ihnen stünde.
Azarun war da ganz anders. Die Leute übersahen ihn regelrecht, obwohl er einen eindrucksvollen Körper hatte. Naja, das haben wohl alle Vampire.
Tatsächlich hielt die drei ein starker Band zusammen, zwischen Alastor und Azarun war es Freundschaft und zwischen Azarun und Zarah war es Liebe.
Und so war Alastor schon bald gezwungen auch Zarah zu akzeptieren und siehe da: Schon bald entwickelte sich auch daraus eine Freundschaft.
Ah, Alastor erinnerte sich noch ganz genau als Azarun Zarah zum ersten mal sah. Zwar beruhte sein ganzes Wissen auf Erzählungen, aber Azarun konnte sehr lebendig erzählen. Es war in einem kleinem Dorf (Alastor hatte sich schon oft gefragt warum sich seine und Zarahs Verwandlungen so ähnelten), das den beiden Angreifern erbitterten Widerstand leistete. Als Azarun plötzlich die junge Frau, die verletzt am Boden lag, auffiel übersah er glatt einen heranfliegenden Speer, der sich ebenso glatt durch sein Herz bohrte.
Aber für Azarun war das kein Problem. Alastor bewunderte seinen Freund dafür. Einerseits war er ein sehr großer Krieger, hart im Nehmen und stark im Austeilen, andererseits wurde er in Zarahs Gegenwart sofort zu einem zärtlichen Liebhaber, so wie die zwei Seiten einer Münze.
Alastor seufzte und hob seine Kleider und Waffen auf. Es war Zeit zu ihrem gemeinsamen Heim zu gehen.

„Versteh mich doch, ich möchte nicht mehr morgens aufwachen und mich fragen ob ich heute eine neue Narbe abbekomme. Ich habe dich, das reicht mir. Früher lebte ich für den Kampf, jetzt lebe ich für dich. Warum sollte ich meine alten Sachen also noch aufheben?“
„Weil du sie vielleicht noch brauchst. Ich kenne dich doch, Liebster. Du denkst dein Handeln könnte deine Vergangenheit auslöschen, aber das wird nicht funktionieren.“ Zarah deutete nach draußen. „Und was wirst du Als erzählen? Ich glaube er wäre enttäuscht. Er ist wie du, weißt du?“
„Bitte verstümmele nicht ständig unsere Namen.“ Antwortete Azarun ärgerlich.
„Ach komm schon. Sei nicht so griesgrämig.“ Sie legte ihre Hand auf sein Herz und gab ihm einen Kuss.
„Gut, dann werde ich weder Kleider noch Waffen wegwerfen, aber ich werde sie wegschließen.“ Sagte Azarun schnell bevor Zarah ihm noch einen Kuss geben konnte. „Und wenn ich tatsächlich merke, dass ich nicht ohne Blutvergießen leben kann, dann hole ich sie wieder hervor. Ich möchte ja nicht deine Zustimmung, ich möchte dein Verständnis. Jetzt, wo ich dich und Als, ich meine Alastor, habe, wofür brauche ich dann Schwert und Mantel? Zu viel Blut haben sie geschmeckt und zu viel Tod gesehen. Alles was ich will ist eine ruhige Zeit mit dir.“ Er betrachtete sie grinsend. „Und ein großes Bett wäre auch noch toll.“

Als Alstor das Haus betrat sah er Azarun vor einer großen Truhe knien, sein altes Schwert in der Hand haltend. Es war das einzige was Azarun von seiner alten Vergangenheit geblieben war.
Doch jetzt legte er es fast zärtlich in ein riesiges Stück schwarzen Stoffes ein, das wohl ein Mantel sein sollte, aber eher aussah wie ein Umhang, und schloss es ein. Den Schlüssel betrachtete er kurz, dann konzentrierte er sich auf das kleine Metallstückchen und ließ es schmelzen.
„Ich hoffe die Geister, die ich in diese Truhe gebannt habe kommen nicht wieder hervor.“ Flüsterte Azarun.
Noch verstand Alastor nicht was er meinte, also zog er sich wieder zurück und blickte weiterhin in den Himmel.
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« Antworten #7 am: 21.September.2004, 14:34:10 »

Und bitte Kapitel 3 schön spanend und Dramatisch Cheesy
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Azarun
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« Antworten #8 am: 21.September.2004, 19:00:56 »

Damit kann ich nicht dienen. Musst noch auf Kapitel 4 warten. ^^

Kapitel 3
Kaum war er allein schob Azarun die Truhe von sich weg und ging unruhig im Zimmer auf und ab. Er beschloss im nahen Wald eine kleine Runde zu drehen, vielleicht würde er ja so seine düsteren Gedanken los.
Der Wald war zwar keineswegs undurchdringlich, aber er war finster. Selbst am Tage schaffte es das Licht nur an wenigen Stellen bis zum Boden. Genau der passende Ort um seinen Gedanken nachzuhängen.
Doch schon seit geraumer Zeit spürte Azarun, dass er verfolgt wurde. Doch wenn er stehen blieb und sich umsah entdeckte er nichts.
Deswegen ging er jetzt über eine Lichtung, um etwaige Verfolger sofort sehen zu können.
Mitten auf der Lichtung stoppte er und wartete. Irgendwie keimte Bedauern in ihm auf, dass sein Schwert gut verwahrt zuhause lag.
„Ich gehe hier, ich gehe da. Bin wieder Wind, bin fern und nah.“ durchdrang eine leise Stimme direkt hinter Azarun die Stille.
Erschrocken dreht er sich um und sah einem Fremden in die Augen, der völlig entspannt gegen ein unsichtbares etwas gelehnt Azarun maß.
„Mein Reich ist tot, bin ich das auch? Bin ich der Tod? Bin ich aus Brot?“ sagte der Fremde jetzt um dann in lachen auszubrechen bis er fast nicht mehr stehen konnte.
Azarun wartete völlig perplex ob wohl noch ein Beispiel kindischer Dichterkunst kommen würde, doch der Fremde endete mit seinem lachen von einer Sekunde auf die andere, als ob es jemand mit einer Schere abgeschnitten hätte.
„Entschuldige bitte, aber ich kann nicht dichten. Naja, andererseits kann ich es auch nicht lassen. Hm, ein Teufelskreis.“ Er betonte das Wort Teufel besonders merkwürdig.
„Ich...ähm...“ antwortete Azarun.
„Ja, das sage ich auch. Lutz mein Name. Nun, du fragst dich bestimmt warum ich hier bin?“
„Ich...“ begann Azarun, wurde jedoch sofort unterbrochen.
„Ja, ich weiß auch dass ich dir unbekannt bin. Niemand kennt mich, abgesehen von meinen treu ergebenen Dienern. Jaja... Also, um auf den Zweck meines Besuches zurück zu kommen, ich muss mit dir über Alastor sprechen.“
„Woher kennst du...?“ begann Azarun nur um gleich wieder unterbrochen zu werden.
„Nein, keine Fragen. Ich rede, du hörst zu. Das spart Zeit. Ich möchte, dass du mit Alastor sprichst und ihn fragst ob er nicht Interesse hätte mir zu dienen. Gib ihm das wenn du fragst und wundere dich nicht wenn seine Antwort dir merkwürdig erscheint.“ Er reichte Azarun ein Stück uralten Pergament, auf den ein Pentagramm gezeichnet war, das so perfekt in einem Kreis lag, dass keine Spitze den Kreis berührte obwohl sie sich zu nahe waren und dieses Symbol das Auge sofort in den Wahnsinn trieb.
„Ich frage mich wieso ich...“ wollte Azarun sagen, doch seine Worte gingen in einem lauten Rauschen des Windes unter und Lutz war verschwunden.
Erst fragte Azarun sich ob er das eben wirklich erlebt hatte, doch als sein Bild auf das Stück Pergament in seinen Händen fiel konnte er sich die Antwort selbst geben.

„Sonst hat er nichts gesagt?“ Alastor war fast in Ohnmacht gefallen als Azarun ihm von den Geschehnissen berichtete, und als er den Fetzen Pergament sah fiel er vom Stuhl.
„Was ist daran so wichtig?“ wollte Zarah wissen.
„Ihr beiden habt ja keine Ahnung.“ Empörte Alastor sich.
„Ja, das glaube ich auch.“ Versuchte Azarun zu verhandeln, doch Alastor ließ sich nicht bremsen. „Ich muss sofort mit diesem Lutz sprechen. Auf der Stelle.“
„Beruhige dich doch.“ Sagte Azarun und erhob sich aus seinem Stuhl.
„ICH WILL MICH ABER NICHT BERUHIGEN!“ rief Alastor lauthals.
„Schon gut, schon gut. Alles was ich wissen möchte ist, WER WAR DIESER KERL?“ rief jetzt auch Azarun.
„Jungs, ihr benehmt euch wie die Kinder.“ Sagte Zarah leise.
Azarun drehte sich beleidigt herum und Alastor stnd auf, erhob sich und verließ das Haus.
„Schön, dass du dich noch aufregen kannst.“ Spottete Zarah.
„Ich will wissen wer dieser Verrückte war und was er will, erst dann gebe ich Ruhe. Alastor wird mir wohl nichts sagen.“ überlegte Azarun laut. „Das Symbol hat ihn so umgeworfen, also muss er es kennen. Ob man so was in Büchern findet?“ fragte sich Azarun ebenfalls laut und wollte gerade zum Keller des Hauses gehen, als ihm plötzlich einfiel, dass Zarah auch noch da war. Sie spießte ihn mit Blicken regelrecht auf.
„Ich wüsste jetzt etwas besseres als in Büchern zu stöbern.“ Sagte sie verärgert.
Azarun beugte sich zu ihr und küsste sie. „Ich auch.“ Sagte er leise, hob sie hoch und trug sie zum Bett.
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« Antworten #9 am: 21.September.2004, 19:55:12 »

uiuiuiui! Aza! Ja, diese Seite ist wirklich fremd.... Die Story is zwar superspannend aber da irritiert mich etwas....  Cheesy
Aber egal, Hauptsache das nächste Kapitel folgt bald.
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« Antworten #10 am: 21.September.2004, 20:02:32 »

mit so ner geschichte hätt ich nu auch echt net gerechnet, aba imma weita so  Smiley
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« Antworten #11 am: 22.September.2004, 18:35:41 »

Kapitel 4
Als Azarun erwachte wusste er sofort was zu tun war, ganz so als ob seine Gedanken während dem Schlaf nur um diese eine Richtung gekreist wären.
Er erhob sich und ging nackt durch das Haus. Er spürte dass Alastor nicht hier war, etwas, dass es noch nie gegeben hatte. Aber in letzter Zeit war Alastor wie ausgewechselt.
Im Keller begann Azarun in der zugegeben etwas kleinen Bibliothek des Hauses zu suchen, er wusste zwar nicht wirklich was er suchte, aber vielleicht gab es irgendwo einen Hinweis warum dieses Symbol so anziehend auf Alastor wirkte.
Doch nirgends fand sich ein Buch oder ein Stück Papier das auch nur annähernd mit dem Zeichen in Verbindung stand.
Trotzdem, Alastor konnte nur so davon erfahren haben ( was auch immer gemeint war) und wenn sich nichts finden ließ hieß das nur, dass er es versteckt hatte. Langsam wurde Azarun unruhig. Bisher konnte er mit seinem Freund über alles reden, doch kaum tauchte ein Pentagramm auf galt das alles nicht mehr.
Langsam wurde Azarun allerdings auch neugierig, deswegen betrachtete er die wenigen richtigen Bücher genauer. Eines weckte seine Aufmerksamkeit. Es war neuer als die anderen, um nicht zu sagen ganz neu.
Er hob es aus dem Regal und sofort fiel ihm das eigentümliche Gewicht auf. Es hätte nicht so schwer sein dürfen. Aber es war ein Volltreffer, als Azarun es öffnete lag gut behütet ein zweites Buch in einem in die Seiten des Großen geschnittenem Quadrat, bedruckt mit eben jenem Symbol, dass Lutz ihm gegeben hatte.
Sofort hob Azarun es heraus und begann zu lesen, doch irgendetwas war komisch an der Tinte und der Art des Geschriebenen. Azarun fiel sofort der Geruch auf und erstaunt stellte er fest, dass die „Tinte“ eigentlich Blut war, guturalt und vollkommen verfärbt, aber Blut. Außerdem sahen die Seiten verbrannt aus und wieder nicht.
Sie sahen aus als wären sie mehrere Jahre in Wasser gelegen und doch nicht zerfallen, als hätten sie bebrannt und wären doch nicht zu Asche geworden.
Bis zum Zerreisen gespannt begann Azarun zu lesen.

„Ich bin verdammt. Ewig und immerdar. Was also kann ich tun?
Mein Herz ist Stein. Meine Augen sind kalt. Meine liebkosenden Hände sind harte Klötze.
Ich war der strahlenste Engel unter allen. Jetzt bin ich tot. Nein, meine Gefühle sind tot.
Mein ist der Tod. Mein ist die Rache. Mein ist die Liebe?
Ist es so? Ich bin gefallen, von den höchsten Höhen in die tiefsten Tiefen.
Wer sagt ich sei grausam lügt. Wer sagt ich sei brutal lügt. Wer sagt ich habe keine Gefühle lügt nicht. So ist es mein Schicksal als Verdammter über die Verdammten zu herrschen.
Ich bin kalt. Kalt wie Stein. Kalt wie Eis! Wirst du mir gewahr wird dir kalt. Siehst du mir in die Augen wirst du kalt.
Ich ging durch Feuer und Wasser, durch Erde und Luft, und so wird auch dieses Zeugnis meines Falls die Zeit auf diese Weise überstehen.
Ich bin Luzifer Morgenstern, Herr der Hölle, Gefallener Engel, Verdammter unter den Verdammten.“

Schon die erste Seite reichte Azarun um zu erkennen was Alastor da entdeckt hatte und er konnte ihn sogar verstehen, dass er sich niemanden anvertrauen wollte.

Etwas entfernt schritt Alastor derweil durch eine Traumwelt. Er wusste, dass um ihn herum eine Lichtung war, doch er sah mehr als das. Er sah Bäume, verbannt und verkrüppelt, große Flüsse, die Unmengen an Wasser trugen, doch das Wasser hatte Blut Platz gemacht. Überall um ihn herum lagen Leichen. Große herrische Gestalten mit riesigen Schwingen, die sich aus ihren Schultern erstreckten.
Jeder der Toten war bewaffnet, doch keinem schien das genützt zu haben. Oft sah es so aus als hätte es bei den Kämpfen nie Sieger gegeben, denn oft lagen zwei Tote in tödlicher Umarmung, beide mit der Waffe des anderen im Körper.
Erst jetzt wurde Alastor bewusst, dass vor ihm nicht nur Männer lagen. Bestimmt die Hälfte der Toten waren Frauen.
Und kaum hatte er das gedacht wuchsen weitere Erinnerungen in ihm. Wirre Namen schossen ihm durch den Geist und irritierten ihn. Luzifer, Ifrit, Hystiria, Gabriel, Michael.
Mit einigen fühlte er sich seltsam verbunden, bei den Gedenken an andere überkam ihn Zorn und Hass.
Er war fast am Ende des Schlachtfeldes, als er einen weiteren Engel am Boden kauern sah. Doch dieser war schwarz gekleidet wie die Nacht. Und mit Erstaunen erkannte Alastor diesen Engel.
„Luzifer.“ Sagte er laut und dieser dreht sich herum und sah ihn an.
„Herr.“ Flüsterte Alastor und sank auf die Knie.
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« Antworten #12 am: 22.September.2004, 18:56:53 »

irre, mach schnel weiter.
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« Antworten #13 am: 22.September.2004, 19:24:12 »

Wow, bloß nicht aufhören zu schreiben. Schon wieder eine Geschichte, die mich in ihren Bann gezogen hat....
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« Antworten #14 am: 22.September.2004, 19:25:37 »

die kapitel sin zu kurz... ich bin viel zu schnell fertig Oo
fleißig weita so  Cheesy
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« Antworten #15 am: 22.September.2004, 20:02:32 »

Jetzt wird es richtig interessant...

Freue mich auf die weiteren Kapitel
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Nun ist es Zeit wegzugehen:
für mich, um zu sterben,
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« Antworten #16 am: 22.September.2004, 21:03:01 »

Gott, ich kom gar nicht mit dem Schreiben nach. ^^
Okay, dann gibts das nächste Kapitel auch gleich, aber mehr geht wirklich nicht.

Kapitel 5
Doch diese fast schon freundschaftliche Stimmung wurde jäh unterbrochen.
„Ich möchte jetzt wissen was hier gespielt wird!“ tönte es laut und Azarun trat aus den Schatten.
Sofort erlosch die Illusion und aus dem strahlenden Engel Luzifer wurde wieder der gewöhnliche Mensch Lutz.
„Ich wusste du würdest kommen.“ sagte dieser. „Aber es gibt für dich nichts zu tun.“
„Klär mich auf!“ entgegnete Azarun barsch. „Lutz. Oder wie soll ich dich nennen? Satan? Teufel? Luzifer? Auch in der Namensdichtung bist du nicht sehr groß.“ Azarun warf Luzifer das Buch vor die Füße.
„Du hast es also gefunden.“ Sagte Luzifer traurig „Und ich bereue es trotzdem nicht es geschrieben zu haben. Darin ist die wahre Geschichte meines Falls und meines Untergangs festgehalten. Darin ist alles was ich je war und sein werde.“
„Ich habe nicht viel gelesen. Ich möchte es aus deinem Mund hören.“
„Gut, wie du meinst. Doch ich schlage vor wir nehmen einen anderen Ort.“ Luzifer klatschte in die Hände und von einem Moment auf den anderen standen die drei in seinem Reich.
Es zu beschreiben ist nicht möglich. Unter normalen Umständen wäre es gemütlich und bequem gewesen. Luzifers Thron stand in Mitten einer kleinen Halle. An der Wand dahinter war wieder mit Blut das Symbol gezeichnet, der einzige Schmuck der Wand. Dafür standen viele Möbel herum, genau so dass es zufällig wirkte in Wahrheit jedoch nur allzu berechnet war. Es wäre wirklich wunderschön gewesen, doch wo Hoffnung keimen sollte war nichts. Wo Gemütlichkeit sein musste war Leere.
Es führten nur zwei große Türen von der Halle weg, doch Azarun konnte fühlen, dass dieses Reich riesig war. Ein Labyrinth. Ein riesiges Labyrinth, kalt und hoffnungslos.
Azarun betrachtete jetzt auch Luzifer genauer und stellte erstaunt fest, dass er nun ganz so war wie man sich Satan vorstellt, oder auch nicht. Er war kein Ungeheuer mit Hörnern, sondern ein junger, schöner Mann mit großen schwarzen Rabenflügeln, die ihm vor langer Zeit ein mal aus dem Leib gerissen worden waren und so durch Schmiedeisen nachgebessert wurden.
Sein Gesicht war herrisch, aber nicht arrogant. Er sah aus wie ein Mann in den sich Frauen sofort verlieben könnten, wäre da nicht dieser...Schmerz in ihm gewesen.
Seine Züge waren hart weil sich Bitterkeit tief in sie eingegraben hatte. Seine Augen blassblau wie Eis und mindestens ebenso kalt. In ihnen lag ganz tief ein großer Schmerz, irgendwo verschüttet hinter Gefühllosigkeit. Seine Hände sahen schwach und feingliedrig aus, doch war auf den Handrücken wieder jenes Symbol tätowiert.
Nichts war mehr geblieben von der schwachen und unbeholfenen Art, die er noch vor Sekunden gezeigt hatte.
Als Luzifer offenbar beschlossen hatte, dass Azarun ihn genug gemustert hatte hob er die Stimme und sagte: „Du bist der erste Vampir, der in mein Reich tritt und es auch wieder verlassen wird. Du wirst die Antworten bekommen, doch ob du sie akzeptieren und verstehen willst ist eine andere Frage.
So beginne ich dort wo alle guten Geschichten beginnen: mit meiner Erschaffung.
Als Der HERR mich schuf beging er einen Fehler. Alle anderen seiner Diener waren an ihn gebunden, mehr oder weniger. Doch mich machte er unabhängig. Mein Herz war frei.
Doch ich war ihm loyal. Bald schon machte ich mir unter meinesgleichen einen Namen als harter aber überaus gerechter Streiter der Sache des HERRN. Ich war froh damals.
Doch von einem Tag auf den anderen änderte sich meine Art zu sehen.
Mir, der nie zuvor so starke Gefühle zuteil wurden, wurde das Geschenk der Liebe gegeben. Und welch Ironie verlor ich mein Herz an den Engel der Liebe. Und schon bald, welch süße Freude, merkte ich dass meine Gefühle erwidert wurden. So blieb mir und meinem Augenstern ein kurzes Jahr bis wir zur Rechenschaft gezogen wurden.
Engel müssen lieben, doch sie sollten Den HERRN lieben, nicht ihresgleichen. Sie müssen uneingeschränkt lieben, könnte man sagen.
Ich beging auf meine Art Hochverrat.
Dafür wurde ich, Luzifer Morgenstern, verbannt, auf ewig aus dem Paradies, auf das ich mit meiner Liebsten in der Welt der Sterblichen Menschlein wandle.
Wieder hatten wir ein herrliches, doch so kurzes Jahr bis diese VERBLENDETEN NARREN!
Entschuldigt. Bis sie unsere wahre Natur erkannten. Ich lebt mit meinem Augenstern geruhsam unter ihnen, tat ihnen kein Leid an, nichts! Doch sie hielten uns für verabscheuungswürdig und jagten uns. Elende BASTARDE!“ Luzifer brach ab und versuchte seinen Hass zu zügeln.
„In einer warmen Nacht lockten sie mich weg von meiner Liebsten, bis ich den Hinterhalt erkannte war es zu spät. Sie hatten ihr mit drei maldrei Pfählen das Leben ausgetrieben.
In diesem Moment, da das Blut meiner Liebsten, MEINES LEBENS, über meine Hände floss wurde ich zum ersten mal des Hasses gewahr, vor dem ich so oft gewarnt worden bin.
Was soll ich sagen? Ich habe meine Rache bekommen. Ich jagte ihre Mörder wie wildes Getier und ebenso kalt habe ich sie vernichtet. Mit ihrem Blut wusch ich mir das meines Augenstern ab, Tropfen für Tropfen. Als dann die Familien der Mörder an der Reihe waren ging ich nicht anders vor. Frauen und Kinder, ganz egal. Dann ihre Freunde. Die Freunde der Freunde. Jeden dem ich habhaft werden konnte!
Und zum ersten mal bediente ich mich der Dunklem Macht in mir.“ Luzifer lächelte bitter und betrachtete seine Hände.
„Und doch war das für mich nur Auftakt zu etwas viel größerem. Ich kehrte zurück ins Paradies und brach damit alle Regeln, die Der HERR aufgestellt hatte. Ich sammelte meine treuen Freunde um mich, allen voran natürlich Alastor, dem ich schon immer vertraute.“ Er lächelte Alastor zu. „Und siehe da, mein Heer war genau die Hälfte aller Engel, die anderen kämpften für Den Herrn. Sie kämpften und fielen. Nahezu alle. Das Schlachtfeld hast du gesehen. Und doch verlor ich. Am Ende blieben nur noch wenige meiner Treuen und sie alle wurden mit mir verbannt in diese Hölle.
Das ist mein Reich und mein Gefängnis, denn wenn ich es verlasse muss ich dies in der erbärmlichen Gestalt eines Menschen tun. Hier bin ich mächtig, doch diese Macht endet an den Grenzen meines Reiches.“ Er seufzte und sah sich um.
„An einem tag habe ich alles verloren. Seit diesem verhängnisvollen Tag da mein Augenstern starb stand mein Herz still.2 er legte die rechte Hand auf seine Brust.
„Gefühle gingen verloren und die Zeit spülte sogar die Erinnerungen an al das was uns ausmacht fort. Ich fühle nichts. Über allem thront mein kaltes Herz.“
Er stand auf und ging auf das Symbol hinter seinem Thron zu.
„Vielleicht hast du dich schon gefragt wofür es da ist. Ich möchte dir etwas zeigen, mein Freund. Komm und sieh.“
Luzifer hob seine Hand und deutete eine leichte Bewegung an. Sofort begann sich die Wand zu teilen und zu verschieben und gab einen Gang frei. Dahinter lag ein kleiner aber sehr hoher Raum, der obwohl völlig schmucklos doch ungemein eindrucksvoll war, denn perfekt in der Mitte des Raums lag das Grab.
Anfangs musste es ein einfacher Sarkophag gewesen ein, doch nun war er bedeckt mit Tausenden von steinernen Rosen, jede einzelne ein solches Kunstwerk, dass man meinte es wären wirkliche Rosen in einer Steinhülle. Und auch die Abdeckung war verändert worden. Man sah ihr an, dass sie schon einige Generationen gesehen haben musste.
Offenbar war sie ganz nach der Frau gestaltet, die dort beigesetzt worden war.
Ganz unzweifelhaft war es ein Engel so wie Luzifer sie beschrieben hatte. Ihr schmales Gesicht strahlte Sanftheit aus. Ihr ganzer Körper wirkte zerbrechlich, wären da nicht die riesigen Schwingen gewesen, die dem ganzen eine merkwürdige Mystik verliehen, denn um sie zu beherbergen musste auch das Grab über solche Schwingen verfügen, was dazu führte, dass das ganze so aussah als schwebe das Grab knapp über dem Boden.
„Was du hier siehst ist das klägliche Überbleibsel meines Lebens. Hier liegt seit Anbeginn meines Reichs Hystiria begraben. Mein Augenstern.“
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« Antworten #17 am: 22.September.2004, 22:16:57 »

Was muss ich da lesen? Die Kapitel sind zu kurz? Na wartet, euch zeig ichs!!!  Smiley

Kapitel 6
Azarun wollte nicht näher an das Grab heran, also lehnte er sich gegen die Wand.
„Das ist alles sehr traurig und rührend, aber was hat Alastor damit zu tun?“ fragte er schließlich.
„Ich bin nicht der, für den du mich hälst.“ Sagte Alastor matt.
„Leider. Weißt du, Alastor, Ifrit und ich, wir besitzen wirkliche Unsterblichkeit. Eine grausame Strafe. Wenn wir so stark verletzt werden, dass unser Körper nicht bestehen kann trennen sich Seele und Körper, damit der materiellen Gestalt zeit für eine Regeneration bleibt. Die Seele kann dann ziellos umherirren oder sich einen Wirt suchen. Alastor hat genau das getan. Er fiel vor hundert Jahren und seitdem liegt sein Leichnam hier unten in einem anderen Grab. Doch ich wusste ich würde seine Seele finden. Meinen letzen Freund gebe ich nicht auf. Ich habe gesucht und gesucht und schließlich gefunden. Jetzt steht er vor dir, wenn auch in einer anderen Gestalt. Leider hat dein Gedächtnis etwas gelitten, nicht war Alastor?“ Luzifer wandte sich von Azarun ab.
„Leider Herr.“ Sagte dieser leise.
„Das bekommen wir wieder hin.“ Zum ersten mal seit Azarun ihn sah lächelte Luzifer und Azarun fiel auf, dass es diesmal ein wirkliches Lachen war. Nicht so wie das Lachen, dass er noch vor kurzem im Wald gezeigt hatte und dass er wohl nach belieben ein und ausschalten konnte, dieses war wirklich ernst gemeint.
„Dann habt ihr euch ja gefunden und ich kann gehen.“ Sagte Azarun schnell.
„Ich glaube nicht, mein Freund.“ Antwortete Luzifer. „Du weißt alles und das ist zu viel. Aber du hast die Wahl. Ein Leben an meiner Seite oder den Tod. Wähle richtig, doch denke nicht deine Wahl würde auch auf die anderen Mitwisser zutreffen. Sie müssen sterben, leider.“
Schlagartig wurde Azarun klar, dass Zarah in Luzifers Augen auch so ein „Mitwisser“ war.
Er sah sich um und suchte nach einem Ausweg.
„Sei kein Narr! Ich weiß, dass du nichts so leid bist wie kämpfen und töten. Gib es zu, wenn du es über dich bringen würdest hättest du schon längst absichtlich den Tod gesucht. Wie leicht ist es in ein Schwert zu laufen und die Wunde nicht zu heilen? Doch du weißt, dass du dich nicht so einfach aus dem Schicksal schmuggeln kannst, deswegen versuchst du ein normales Leben zu führen. Aber ich sage dir etwas: Ich kenne deine Vergangenheit. Als du noch ein Mensch warst hast du gekämpft, als Kain dir dann Vampirismus schenkte hast du dich noch viel mehr in den Kampf gestürzt, glaubst du das alles kannst du nun ungeschehen machen? Glaubst du wirklich du kannst deine Natur leugnen? Du fühlst dich nur wohl wenn du ein Schwert in der Hand hast. Du kannst ohne deinen Gefährten aus Stahl nicht leben. Aber was rede ich, du weißt das alles ja selbst.“
Azarun senkte beschämt den Kopf. Was Luzifer sagte stimmte exakt. Und trotzdem würde er nicht wieder seiner alten Grausamkeit verfallen. Zu oft war das schon geschehen.
Es gab nur einen Weg aus dieser Hölle. Das Tor, von dem Luzifer gesprochen hatte.
Aber gab es in einer Welt, die nach den Regeln seines Gegners spielte überhaupt die Chance auf Rettung? Azarun konnte nur hoffen, dass Luzifer seine Macht hier etwas übertrieben hatte.
Langsam wich er zur Tür zurück.
„Ich schätze Mut, aber was du tun willst ist Selbstmord.“ Plötzlich erstarrte Luzifer wie vom Blitz getroffen.
„Halt, ich glaube...ja.“ er lächelte leicht. „Geh ruhig.“ Alastor sah seinen Herrn überrascht an. „Gehe dort entlang und halte dich immer an das Symbol der Menschenwelt.“
Azarun wusste zwar nicht was hier gespielt wurde, aber er ließ sich das bestimmt nicht zwei mal sagen. Sofort lief er los wie Luzifer es ihm gesagt hatte.

Zum Glück wusste er worauf er achten musste, sonst hätte er sich schon längst verlaufen. Dieses Reich, das nur aus Gängen und Hallen zu bestehen schien war riesig, aber je näher er dem Tor kam desto trostloser wurde alles.
Schließlich erreichte er ein großes Tor auf das mit blauer Farbe das gesuchte Symbol, das Azarun schon auf seinem lauf hierher oft als Wegweißer gedient hatte, prangt. Wie von Geisterhand öffnete es sich und gab den Weg frei.
„Erst droht er mir, dann lässt er mich gehen.“ Sprach Azarun laut mit sich selbst. „Das stimmt etwas ganz gewaltig nicht.“
Kaum hatte er den hinter dem Tor liegenden Raum betreten öffnete sich auch schon eine Spalte zwischen den Welten. Rote Flammen züngelten um einen weißen Kern und ließen das ganze wie ein Katzenauge erscheinen, das ständig kurz davor war zu verschwinden und nur durch einen irgendwo versteckten Mechanismus erhalten blieb.
Azarun stellte sich dicht davor und streckte vorsichtshalber erst die hand durch, denn hinter dem ganzen Vermutete er einen Trick, doch als sich nichts tat fasste er sich ein Herz und trat hindurch.
Es dauerte nur eine Sekunde, doch in dieser Zeit schien das ganze Universum sich gegen den Verrückten zu wehren, der seine Gesetze brach und diesen Pfad betrat.
Trotzdem ging alles gut und schon im nächsten Augenblick stand er mit beiden Beinen auf Boden, der ihm bekannt vorkam.
Er wusste wo er war. Auf sein Gesicht fiel ein roter Schein.
Jetzt wusste Azarun warum Luzifer ihn gehen ließ. Jetzt wusste er warum es ihm vergönnt war hierher zurückzukommen.
Er stand direkt vor dem Haus, dass er mit Zarah und Alastor gebaut und bewohnt hatte.
Ja, er hatte es bewohnt. Jetzt stand es in Flammen.
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« Antworten #18 am: 23.September.2004, 11:04:17 »

Das wird ja immer Spannender
Is das Symbol das Pendagramm oder ein anderes ,wenns ein anderes is bitte mall ein Bild reinstellen.
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« Antworten #19 am: 23.September.2004, 20:00:43 »

Schneller schreiben, bitte! Wie sagst du immer? Ach ja, keine Gnade für Langsamkeit!  Cheesy Also her mit dem nächsten Kapitel!
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Aal kogaan los ved zeymah mahfaeraak...

Wie im Mantel tief geborgen,
fühl ich mich in schwarzen Schwingen,
werde niemals mich mehr Sorgen,
lass mich nie mehr nieder ringen.
(Auszug aus einem Gedicht von Marion Beier)

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