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Autor Thema: Kîné  (Gelesen 43458 mal)
Salvia
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Wesen & Alter: Vampirelfe, ca. 262 Jahre
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« Antworten #40 am: 07.Juni.2004, 17:15:03 »

ich frag ja nur das war kein befehl nur reines interesse Tongue
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Azarun
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« Antworten #41 am: 07.Juni.2004, 17:16:04 »

Kapitel 7
Das Dorf der Elben war wie eine Festung. Sie mussten vor etwas panische Angst haben, wenn sie einen Palisadenzaun um ihre Siedlung bauten, auf dem ständig Wachen patrollierten. Und doch war es kein Hindernis für Azarun. Im richtigen Moment schlüpfte er noch immer in der Gestalt als Wolf durch das kurz geöffnete Tor. Jetzt wurde es richtig spannend, denn er konnte weder in der Gestalt eines Wolfs, noch in der eines Vampirs einfach zu einem Elben hingehen und ihn nach der Quelle fragen. Aber in solchen Fällen verlies sich Azarun immer auf Improvisation. Wie hatte einmal ein bedeutender Mensch gesagt: Keine Taktik übersteht den ersten Kontakt mit dem Feind.
Auf leisen Pfoten schlich er sich bis zu einer Hütte durch, in der gerade sehr viel und sehr laut diskutiert wurde. In ihrem Schatten nahm er Position und lauschte.
„Und deshalb bin ich der Meinung, dass wir das Dorf noch weiter sichern sollten.“, sagte gerade eine Stimme, die wie die eines alten Mannes klang.
„Bisher seid ihr mit euren Ahnungen noch nie falsch gelegen.“, kam gleich darauf die Antwort einer Stimme, in der Stolz und eine Spur Ignoranz lagen, „Und doch habt ihr uns auf die wichtigste aller Fragen noch nicht geantwortet. Wer oder was kann so etwas vollbringen?“
„Es wäre in der Tat angebracht, dass du uns darüber aufklärst, Sett.“ Das war die Stimme, mit der normalerweise Diplomaten oder Unterhändler zu reden pflegten.
„Ach, reicht euch nicht, was ihr gesehen habt. Ihr beide müsst doch am besten wissen, dass dort Kräfte am Werk waren, die nie, niemals wieder einen Fuß auf diese Welt setzten hätten dürfen. Allein das sie schon stark genug sind um offen zu agieren zeigt uns wie es um uns steht. Bis jetzt war es nur ein Dorf von dem wir wissen. Bald werden es Hunderte sein. Und dann Tausende, bis nichts mehr von uns oder Menschen oder Zwergen übrig sein wird.“
„Dann brauchen wir Hilfe. Wir müssen die anderen Völker warnen und um Hilfe rufen.“, warf wieder die stolze Stimme ein. Azarun war sich mittlerweile fast sicher, dass sie zu einem Krieger gehörte und die altklingende Stimme zu einem Magier.
„Und wer würde kommen? Menschen?“ Er lachte kurz auf, „Zwerge? Das ist lächerlich. Oder, hoffst du auf andere Völker? Vielleicht sogar auf die Vampire? Das ist ja noch lächerlicher!“, spottete die Stimme des Diplomaten (?).
Als er das hörte wäre Azarun am Liebsten in den Raum gestürmt und hätte ihm gezeigt wie unnötig sein Spott war.
„Also stehen wir vor einer Sackgasse. Wenn wir wenigstens die Kräfte der Quelle nutzen könnten.“, seufzte der Magier (Azarun horchte auf).
Bei diesen Satz fuhr der Krieger zornig auf: „Ihr könntet uns auch gleich mitteilen, warum wir niemanden über die Quelle erzählen und sie niemanden zeigen dürfen. Wir haben nichts zu verbergen und doch tut ihr als würde unser Leben an der Geheimhaltung der Quelle hängen.“
„Und was sagt euch, dass es das nicht tut? Ihr seid noch jung, Skar, deshalb wisst ihr es nicht besser.“, konterte der Magier, „Wenn wir es überall herumerzählen werden es unsere Feinde schneller erfahren, als ihr es eich vorstellt.“
„Sie ist sicher. Niemand wird sie in den Höhlen finden.“, beendete Skar das Gespräch.
Azarun zog sich in die Schatten zurück. Er hatte gehört, was er hören wollte.

Eine Stunde trennte ihn von der Elbensiedlung, was bedeutet, dass er nur noch ein kleines Stück bis zu den Höhlen, die sich durch den nahegelegenen Berg zogen, hatte. Der Wald begleitete ihn jetzt nur noch in Form von vereinzelten Bäumen, denn der Hang bestand zunehmend aus Steinen. Azarun wusste, dass dieser Berg alt war und dass er wie ein riesiger König über das Land thronte, aber dass er einen so wichtigen Ort beherbergte hätte sich er sich niemals träumen lassen.
Er konnte sogar den Höhleneingang schon sehen.
Und doch, er hatte ein ungutes Gefühl, das er sonst nur hatte wenn er verfolgt wurde. Wie um sich selbst zu beruhigen sprach er vor sich hin:
„Fast da. Ich bin schon fast da. Nur noch ein Paar Meter. Gleich geschafft.“
Und plötzlich ertönte hinter Azarun eine Stimme wie Eis:
„Sei dir da nicht so sicher, Vampir!“
Azarun drehte sich langsam herum. Der alte Elb Sett stand mit einem zugespitzten Holzstab in der Hand etwas hinter ihm.
„Dachte ich mir doch, dass mir jemand folgt.“
„Gut gedacht.“, lobte Sett, aber war das wirklich Sett? Azarun hatte beim verlassen des Dorfes einen kurzen Blick auf die drei Elben werfen können und da hatte Sett das Klischee eines gütigen Mannes perfekt erfüllt. Jetzt war sein Blick kalt. Alle Güte, Freude und überhaupt jede Art von Emotion war daraus verschwunden. Sie strahlten eine so absurde Kälte und Rücksichtslosigkeit aus, dass man ihren Blick nicht lange ertragen konnte. Vielleicht lag das an ihrer leuchtend roten Farbe. Genau an dieser Farbe erkannte Azarun seinen „Gesprächspartner“. An der Farbe und an einigen Kleinigkeiten. Sett sah zwar noch immer alt aus, aber nun drückte allein seine Körperhaltung aus, dass er sich nicht im mindesten alt fühlte. Seine Gestalt war nicht länger die eines alten Mannes sondern die eines Kriegers, dessen Wortschatz das Wort Gnade nicht beinhaltete.
„Was sucht ein Dämon hier?“, fragte Azarun laut um seine Überraschung zu verbergen.
„Das geht dich nichts an.“ Antwortete Sett (?) kalt. Seine Stimme stand seinen Augen in nichts nach. „Aber ich glaube ich kann dir sagen, dass du diesen Ort nicht wieder verlassen wirst. Wir dachten schon, dass du dich einmischen würdest, du bist schließlich einer der wenigen, die unseren Plan wirklich gefährden können, aber...nun, jetzt ist es bald noch einiger weniger.“
Azaruns Überraschung wurde immer größer und in gleichem Masse wuchs seine Verwirrung. „Plan? Gefährden? Kläre mich bitte auf, bisher bin ich nur von Ort zu Ort geschickt worden, ohne dass mir jemand etwas erklärt hätte. Und zu guter letzt kommst du und willst mich töten.“
„Du weißt nichts?“ auch Sett schien nun verwirrt, aber während Azarun das höchstens ärgerte, war Sett darüber erfreut. „Du weißt nichts! Ich töte dich unwissend.“ Er jubilierte regelrecht. „Aber das ist auch egal. Was würdest du mit diesem Wissen anfangen?“
„Ich würde dich zusammenschlagen und dann die Höhlen betreten.“
Sett lachte laut. „Ausgerechnet du! Kîné der Fürst. Kîné der Schlächter. Sieh dich an. Wenn die Geschichten stimmen warst du früher ein mächtiger Krieger, vielleicht der Mächtigste. Rücksichtslos und vor allem gnadenlos, heißt es. Sieh an was du jetzt bist. Verlust und die Zeit haben dir Stolz, Ehre und Stärke genommen. Du bist jetzt nichts weiter als einer von den vielen Vampiren. Du bist erbärmlich!“ die letzten Worte schrie er wie ein Nebelhorn.
Azarun wurde es jetzt zu bunt. „Woher kennst du meinen Namen und wie kommst du auf die Idee über mich zu spotten? Du musst doch wissen, dass du mich niemals besiegen kannst.“
„Wie ich schon sagte, sei dir nicht so sicher. Unser Todesdrache hat versagt, gut eine unglückliche Wendung, aber du hattest nur Glück. Ich bin aus anderem Holz geschnitzt.“
Azarun kam nicht einmal mehr dazu, sich zu fragen woher Sett von dem Drachen wusste, denn dieser Sprang einfach über ihn hinweg und trat ihm dabei mit aller Kraft gegen den Hinterkopf.
Azarun flog einige Meter bis sein Flug an einer riesigen Eiche endete, die er glatt entwurzelte. Kostbare Sekunden verbrachte er damit gegen die aufkommende Ohnmacht anzukämpfen und sich aufzustehen. Er dreht sich zu der Stelle an der Sett stand oder eher stehen sollte, denn sie war leer. Dass Sett wieder hinter ihm stand bemerkte Azarun erst als ihm dieser die Beine mit einem Fußfeger unter dem Leib weg trat und ihm dann im fallen den Ellenbogen gegen den Brustkorb rammte. Der Schmerz kam pichend in Azaruns Lunge auf und er hustete Blut. Wieso war Sett so stark und so schnell. Dämonen waren normalerweise keine schweren Gegner. War Sett vielleicht kein normaler Dämon? Oder hatte Sett Recht und Azarun war wirklich so schwach wie ein Kind. Zum ersten mal seit Jahrzehnten fragte er sich ob es gut war, dass er seine letzten Jahrhunderte mit dahinvegetieren verbracht hatte.
„Das ist viel zu einfach.“ Sagte Sett vor sich hin und verpasste Azarun einen so harten Fußtritt in den Bauch, dass dieser von seiner liegenden Position dreißig Zentimeter in die Luft gehoben wurde, was Sett sofort für einen Fauststoß in seine Wirbelsäule nutzte. Endlich spürte Azarun die heilende Kraft in seinem geschundenen Körper. Aber selbst sie war schwach.
Sett nahm seinen Stock zur Hand und setzte das angespitzte Ende auf Azaruns Bauch.
„Das ist zu einfach. Du bist kein Gegner für mich. Ich nagele dich hier fest und schicke dann Skar um den Müll zu beseitigen.“ Mit aller Kraft trieb er den Stab durch Azaruns Bauch und noch tief in den Boden.
Azarun stöhnte. Der Schmerz raubte ihm für einige Sekunden die Besinnung. Es floss kein Blut aus der Wunde und Azarun spürte, dass seine Heilkraft bei dieser Verletzung machtlos war. Sett war schon verschwunden um Skar und andere Elbenkrieger zu holen. Er wollte sich wirklich nicht die Finger schmutzig machen. Azarun umklammerte den Stab und versuchte ihn herauszuziehen, doch das Holz bewegte sich keinen Millimeter. Mit zitternden Händen zog Azarun eines seiner Messer unter dem Mantel hervor, sägte etwas an dem Stab herum und hackte dann einfach darauf ein. Viel zu wenige Holzsplitter flogen davon und winzige Scharrte blieben in dem Holz zurück. Er schlug mit aller Kraft auf den Stock ein und endlich zeigten sich Fortschritte. Und trotzdem, Azarun blieb nicht genug Zeit um das ganze Teil durchzuhacken. Er hob vorsichtig den Kopf und schätze die Länge, die der Stab noch aus Azarun herausstand auf etwas vierzig Zentimeter. Er packte den Stock an seinem oberen Ende, nahm allen Mut zusammen und zog sich mit einem lauten Stöhnen fast die Hälfte von den vierzig Zentimetern hinauf. Jetzt schoss Blut aus der Wunde und der Schmerz nahm ein völlig unerträgliches Maß an. Ein weiterer Ruck und ein leises Wimmern brachten Azarun endlich aus seiner misslichen Lage. Aber nun war sich Azarun nicht mehr ganz sicher ob es nicht gnädiger gewesen wäre auf Sett zu warten. Unendlich langsam kam Azarun wieder auf die Beine und taumelte auf den Eingang zu den Höhlen zu. Er lehnte noch lange an dem Stein und wartete bis der Schmerz auf ein erträgliches Maß gesunken war, dann erst betrat er die Höhlen. Es wurde dunkel um ihn.
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Salvia
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« Antworten #42 am: 07.Juni.2004, 17:29:09 »

sehr brav *küsschen*

interessante wendung
aber ein wenig verwirrts mich *kopfkratz*
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Azarun
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« Antworten #43 am: 07.Juni.2004, 19:04:06 »

Freu dich, in den nächsten Kapiteln erfährst die meine Vergangenheit.
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Salvia
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« Antworten #44 am: 07.Juni.2004, 19:46:26 »

jo na da bin ich gespannt ... *lächelt*
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Azarun
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« Antworten #45 am: 11.Juni.2004, 23:15:50 »

Gut, dann weiter.
Soll ich das wirklich posten...? Hm...ich weiß nicht.
Naja, jetzt ist es eh zu spät.

Kapitel 8
Es war ein wahres Labyrinth. Unmengen an weiteren Höhlen zweigten ständig von der Haupthöhle ab, aber Azarun wusste, dass, wenn er abbiegen würde verloren gewesen wäre. Er hätte den Weg nie wieder gefunden oder wäre in eine Falle getappt. Bei jedem Schritt hinterlies er einige Blutspritzer auf dem Fels obwohl er immer eine Hand auf die Wunde gepresst hatte. Er wusste nicht wie lange er schon ging als er auf das Tor traf. Es war groß wie drei Männer, aber nicht verschlossen. Die graue Farbe passte zur Umgebung und, als Azarun darauf zu taumelte, schwang es langsam auf. Nicht das leiseste Geräusch erklang dabei.
Und genauso leise schloss es sich hinter Azarun wieder. Er war jetzt eingeschlossen.
Mit schweren Schritten ging er schwankend weiter. Wenn die Quelle nicht bald vor ihm auftauchte würde er kurz vor seinem Ziel in Starre verfallen. Kaum hatte er das gedacht erschien direkt vor ihm ein großes Becken. Die Dunkelheit wurde von dem klaren Wasser vertrieben, das ein warmes weißes Leuchten ausstrahlte.
Ratlos ging Azarun vor davor in die Hocke. Er wusste nicht was er jetzt zu tun hatte. Niemand hatte ihm gesagt was man tat wenn man vor der Quelle saß. Neugierig lies er etwas von dem Wasser in seine hohle Hand fließen. Er hob seine Hände an den Mund und trank es gierig.
Zuerst geschah nichts, dann pochte der Schmerz in seinem Buach kurz und heftig auf und verschwand dann ganz. Als Azarun auf die Wunde herabsah konnte er gerade noch erkennen wie sich die Haut über dem nun gesunden Fleisch schloss. Das Wasser hatte eine mächtige heilende Wirkung. Er trank noch mehr von der reinem Flüssigkeit, bis plötzlich ein völlig neuer Schmerz auftauchte. Diesmal war es ein kaum spürbares brennen in den Adern.
Azarun betrachtete seine Hand. Ein schwaches weißes Schimmern war durch die Haut sichtbar. Das Wasser war in seine Adern geflossen!
Genau als ihm das klar wurde erstarkte der Schmerz. Aus dem leichten Brennen wurde ein unvorstellbares Glühen, das Azarun in die Knie zwang. Ihm wurde bewusst, dass ervermutlich gerade sein Schicksal besiegelt hatte. Das Glühen wurde zu einem noch schlimmeren verbrennen und Azarun erschien es als hätte er kein Wasser sonder Feuer getrunken.
Er sank auf den Rücken und schloss die Augen.

Der Wasserfall war riesig. Das Rauschen war riesig. Alles um ihn herum war riesig während Azarun fiel, und fiel, und fiel.
Die Luft bildete einen sanften Widerstand vor ihm, störte ihn jedoch nicht ab. Der Grund mit noch mehr weißem Wasser sprang ihm entgegen, er schoss durch die Oberfläche und fiel einfach noch weiter, nur langsam von der Flüssigkeit abgebremst. Im gleichen Augenblick begann der Schmerz. Jeder Millimeter seines Körpers schien zu brennen, zu glühen und sich in dem Flüssigkeit aufzulösen. Aus dem Wasser wurde Säure, die ihn allesvernichtend umschloss. Doch nach endlosen Sekunden voll grausamer Pein landete er sanft auf dem Grund und alles um ihn herum wurde zu einem grellen Weiß. Er stand in einer völligen weißen Leere.
Nur sie war noch hier. Sie war wunderschön, auch wenn ihre Gestalt ständig verfloss und sich neu bildete.
„Sei gegrüßt junger Vampir.“ Sie hob mit einer andächtigen Bewegung die Hand und deutete eine grüßende Geste an.
„Wo bin ich hier? Und wer seid ihr?“ fragte Azarun neugierig.
„Du bist an einem Ort, der keinen Namen hat. Und ich bin die Herrin des Ortes, der keinen Namen hat.“ Sie legte den Kopf leicht schief „Du hast von meinem Wasser getrunken. Das heißt du bittest um meine Hilfe. Wer von dem Wasser trinkt bittet mich um etwas, dass ich an ihm verändern soll. Was ist dein Begehr. Du hast nur ein einziges Mal um hierher zu kommen, also wird dies dein einziges Begehr an mich sein. Und bedenke außerdem, dass ich eine Prüfung fordern werde. Und sie wird nicht einfach sein.“
Azarun überlegte wie er es sagen sollte, denn auch das hatte ihm niemand gesagt. Im Grunde war er nur auf Befehl Kains hier. „Gut. Ich möchte...stärker werden als ich jetzt bin. Ich möchte werden, wie ich in der Schlacht an Kains Seite war. Noch etwas stärker wenn möglich.“
Sie lächelte, auch wenn das in ihrem Gesicht schwer zu erkennen war.
„Wie zu dieser Zeit. Ich habe auch schon die Prüfung für dich. Zeige mir, wie du damals warst. Wie alles damals war. Durchlebe einen teil deiner Vergangenheit noch einmal.
Bevor Azarun protestieren konnte hatte sie schon beide Hände leicht gehoben und es wurde zum zweiten Mal an diesem Tag schwarz um ihn.

„Kîné? KÎNÉ!“ Jemand rüttelte ihn an der Schulter.
„Was? Wer?“ Azaruns Geist fand nur schwer zurück in die Realität.
„Du hast wie erstarrt dagestanden mein Freund.“ Sagte Fian. „Und aus dem Fenster gestarrt.“
„Ach, wirklich. Meine Gedanken sind abgeschweift. Verzeih.“
„Schon gut, ich hoffe ich störe dich nicht. Aber vergiss nicht, du sollst heute noch zu dem aufständischen Dorf reiten. Kain wird sicher sehr erzürnt sein wenn du das verpasst.“ Fian lächelte warm und verlies dann den Raum.
Kîné sah sich in dem Raum um. Alles war wie gewohnt. Der Tisch, die zehn Stühle, Kains großer Thron. Und doch, etwas stimmte nicht. Kîné schob den Gedanken beiseite. In dem Palast Kains war alles wie immer. Das zweite Jahr seit Kain die Herraschft über alle Völker für sich beansprucht hatte und Frieden eingekehrt war. Zur Zeit wohl eher weniger Frieden als Krieg, fügte Kîné in Gedanken hinzu. Immer mehr Aufstände waren zu vermelden, allen voran natürlich die Elben. Deswegen sollte Kîné auch zu diesem Dorf reiten und die dortig Lebenden zur Vernunft bringen. Kaum jemand verstand, dass Kain nicht einfach nur Macht wollte, sonder Frieden im ganzen Land zu garantieren versuchte. Wenn diejenigen, die es nicht verstanden sich wenigstens gefügt hätten, aber so roch es förmlich nach Krieg.
Ein guter Grund um gleich zu reiten, sagte sich Kîné und trat auch auf den Gang hinaus.
Der Palast war zwar groß wie eine Stadt, aber trotzdem kannte er sich hier aus als wäre es seine Heimat. Das monumentale Gebäude war noch sehr jung, aber für die Ewigkeit gedacht. Wer es von weitem sah wurde sofort in seinen Bann gezogen. Die hohen, zum Himmel gereckten Türme, die pechschwarzen Mauern, das schmiedeiserne Tor. Alles erweckte den Eindruck einer gigantischen Trutzburg, die nur geschaffen wurde um ihre Gegner in Furcht zu versetzen. In Wahrheit jedoch war es einer der gemütlichsten Orte, die Kîné sich vorstellen konnte. Sogar die Wände schienen Wärme auszustrahlen, sodass es die Kamine mit den prasselnden Feuern gar nicht gebraucht hätte. Selbst der Korridor, den Kîné gerade durchquerte war behaglich.
Zwei Treppen und noch einen Korridor später erreichte er den Innenhof und ging auf die Ställe zu. Als Vampir auf Pferden zu reiten empfand er als überflüssig. Schließlich hätte er auch gut fliegen oder laufen können und wäre genauso schnell angekommen, wenn nicht sogar schneller. So legten sie den Weg auf Pferden zurück, die ebenfalls Futter und einen Warmen Platz brauchten. Es war pure Verschwendung.
Kînés Pferd war schon bereit. Niemand hier wäre auf die Idee gekommen einen Sattel zu benutzen, aber eine silberne Panzerung schützte fast den ganzen Körper des Tieres. Zusätzlich hing an seiner Seite noch ein großes eisernes Schild, das einen Mann, der versuchte es zu tragen sicher zu Fall gebracht hätte.
„Seid ihr fertig, Herr?“ fragte einer der fünfzehn Soldaten, die mit Kîné reiten sollten, als dieser aufgesessen hatte.
Er machte sich nicht die Mühe zu antworten. Stattdessen fragte er: „Was genau ist bei diesem verdammten Dorf vorgefallen?“
„Es begann mit der Beschwerde, dass unsere Rationen zu gering wären. Selbstverständlich schickten wir einen Boten , der ihnen mitteilen sollte, dass die Rationen für sämtliche Dörfer dieser Größe reichen und das sie die einzigen wären, die sich über Knappheit beschwerten. Wie auch immer, das einzige was wir von unserem Boten zurückerhielten war ein Haufen Asche. Sie haben ihn verbrannt.“ Merkwürdigerweise stand in den Augen des Soldaten Belustigung.
„Wahrscheinlich wäre es das Beste diese Bastarde allesamt niederzumetzeln und in ihrem eigene Blut liegen zulassen.“ Regte Kîné sich auf.
Der Soldat antwortete nichts, aber in seinem Gesicht konnte man genau sehen, dass er sich fragte ob sein Anführer das ernst gemeint hatte oder ob es bloß Spaß war.
„Wenn sie so etwas mit einem Neutralen anstellen, was würden sie dann erst mit sechzehn Kriegern tun.“ Überlegte er laut.
„Wir werden sehen.“ Schloss Kîné das Gespräch und ritt voraus.
Der Weg war weit, aber gut passierbar. Die meiste Zeit konnten sie über Straßen, Felder oder Wiesen reiten und brachten so die Strecke rasch hinter sich.
Als sie vor dem Wald, in dem das Dorf der rebellierenden Elben sein sollte angekommen waren lies Azarun seine kleine Truppe ausschwärmen und die Gegend erkunden, bis alle Reiter ohne Nachrichten von möglichen Hinterhalten zurückkehrten.
„Und trotzdem glaube ich nicht, dass sie uns als Freunde begrüßen werden.“ Merkte der Soldat, der anscheinend den Redner für die ganz Truppe darstellte, an.
Zum ersten mal seit sie den Palast verlassen hatten musterte Kîné seine kleine Armee. Es waren Krieger aus der Garde, also die Elite Kains, und trotzdem, während man dies den anderen Elitesoldaten auch sofort ansah waren das eher unscheinbare Vampire.
„Ich reite voran, die anderen folgen knapp dahinter in Dreiherreihen. Der Pfad führt uns direkt zu dem Dorf. Macht euch ruhig kampfbereit, wir werden da drin nicht viel zu lachen haben.“
Selbstbewusst ritt Kîné voran und zog sein Schwert vom Rücken.
Der Wald war nicht besonders dicht, aber er verschluckte trotzdem sofort alle Geräusche von draußen. Der Pfad schlängelte sich durch das Unterholz.
Nachdem sie eine Viertelstunde lang geritten waren blieb Kîné plötzlich stehen.
„Ich spüre Elben, wenig vor uns.“ richtete er das Wort an die Soldaten.
„Sie lauern uns tatsächlich auf?“ Fragte ein Soldat überrascht, erwartete jedoch keine Antwort sondern schwang seinen Speer durch die Luft und streifte den Schild über seinen Arm.
„Sie wollten uns eine Falle stellen. Nutzen wir das für uns aus. Tötet jeden den ihr findet. Lasst niemanden übrig!“ rief er laut uns sprengte vor.
Mit einem Satz setzte sein Pferd über einen dichten Busch und Kîné erkannte ein kurzes Aufblitzen von Metall im Unterholz vor sich. Ohne Rücksicht ritt er einfach darüber hinweg und lachte kurz als ein krachendes Geräusch und ein schmerzerfüllter Schrei ertönten.
Einen weiteren Elben schlitzte er vom Pferd herab auf ohne dass dieser eine wirkliche Chance gehabt hätte.
Es waren sowieso nur wenige Bogenschützen, die sich versteckt hatten, doch Kîné nahm sich vor die anderen mit diesen Mutigen abzuschrecken.
Einen dritten Bogenschützen zerhackte er den Bogen als dieser gerade schießen wollte, was dazu führte, dass die Sehne wie eine Peitsche über das Gesicht des Elben fuhr und eine tiefe blutige Furche darüber kratzte.
Ein ganz besonders mutiger Schütze schoss einen Pfeil auf Kîné ab, den dieser jedoch mit dem bloßen Schwert aus dem Weg schlug. Bevor der Elb einen weiteren Pfeil aus dem Köcher ziehen konnte, war er heran und setzte das Schwert auf dessen Brust.
„Wenn du dich ergibst lasse ich vielleicht Gnade wallten!“ Sagte Kîné leise.
Der Blick des Elben wurde ängstlich und erlies sofort den Bogen mit einem Pfeil fallen.
Ungeachtet seiner Worte stieß Kîné trotzdem das Schwert bis zum Heft durch die Brust seines Gegners. Als der Elb mit gebrochenen Augen zu ihm herauf sah hob er eine Augenbraue und flüsterte: „Vielleicht auch nicht.“
Dann zog er das Schwert mit Genuss wieder zu sich heran und wandte sich den anderen zu. Die Garde hatte gute Arbeit geleistet. Keiner der törichten Fallensteller hatte überlebt. Der Boden war getränkt mit Blut, obwohl es nur wenige Tote waren.
„Jetzt haben wir klare Verhältnisse. Wir reiten weiter zu dem Dorf und stellen sie zur rede.“ Legte Kîné fest. „Wenn sie keine gute Ausrede parat haben machen wir sie genauso nieder.“
„Herr, wenn wir alle Männer in dem Dorf...“ setzte ein Soldat an, doch gleich fiel ihm Kîné ins Wort: „Wer sagt, dass wir nur die Männer hinrichten?“
Damit ritt er weiter den Pfad entlang.

Als die Truppe im Dorf einritt gab es fast eine Panik. Vielleicht waren die Leute dort es gewohnt keine Vampire in ihrer Siedlung anzutreffen, vielleicht war es auch etwas ganz anderes. Auf jeden Fall liefen alle wirr durcheinander und versuchten in ihren Hütten Schutz zu suchen bis sich ein groß gewachsener und stattlicher Elb vor Kîné aufstellte, der bis dahin nur dem Treiben zugesehen hatte.
„Ich bin Loto, Herr.“ Sagte er ohne eine Spur Freundlichkeit. „Verzeiht den Aufruhr, doch normalerweise kommen keine Vampire hierher.“
„Ja, ich vermute sie werden von den Kriegern vor euren Toren abgeschlachtet.“ Entgegnete Kîné spitz, was einen erneuten Aufruhr zur Folge hatte und die Männer dazu brachte nach ihren Frauen in den Hütten zu sehen.
„Ihr habt...?“ fragte Loto fassungslos.
„Ja, haben wir.“ Antwortete Kîne zornig. „Ich bin kein Freund langer reden. Ich möchte nicht wissen ob ihr unseren Boten getötet habt, ich möchte auch nicht wissen ob ihr uns angegriffen habt. Ich möchte ganz einfach wissen warum! Was bringt ein Dorf, dem es doch sichtlich gut geht dazu über ihre Herrscher herzufallen?“
„Die Rationen, die bei uns verteilt werden sind zu gering, Herr.“ Kîné konnte in seiner Stimme hören, dass sogar er wusste, dass das eine platte Ausrede war.
„Die Rationen reichen für jedes Dorf, nur für eures nicht. Sehr merkwürdig.“ Spottete Kîné laut, damit möglichst viele es hörten.
„Gut, dann sage ich euch die Wahrheit. Unserer Ansicht nach ist kein ein geltungssüchtiger Größenwahnsinniger, dem wir niemals die Treue schwören werden. Solange wir noch Luft zum Atmen haben werden wir uns gegen ihn und auch gegen euch“ Er deutete anklagend auf Kîné, „zur Wehr setzen!“
Es wurde schlagartig ruhig. Niemand sprach ein Wort, bis die Stille von Kînés Klatschen durchdrungen wurde.
„Bravo. Sehr eindrucksvoll gesagt. Leider können wir keine Revolutionäre gebrauchen. Sag Loto, hast du eine Frau?“
„Was? Jaja, Herr.“ Kîné hatte es geschafft Lotos Stimme zum zittern zu bringen.
„Gut, dann schaff sie her.“ Befahl er ihm.
„Lasst meine Frau aus dem Spiel.“ Loto war kurz davor die Fassung zu verlieren.
„SCHAFF SIE HER!“ schrie Kîné das es bestimmt der ganze Wald hören musste.
Loto gab einem Mann hinter ihm einen kleinen Wink und nur wenig später erschien dieser in Begleitung einer schönen jungen Elbin wieder.
„Hier bin ich, Herr.“ Sagte sie selbstbewusst.
„Sagt endlich was ihr wollt und verschwindet wieder!“ rief Loto zornig.
„Was ich will ist denkbar einfach. Wir haben es euch schon hundertmal gesagt, alles was wir wollen ist Frieden. Jeder der Widerstand gegen uns leistet, leistet Widerstand gegen den Frieden. Wenn ihr schon nicht einverstanden seit, dann gebt wenigstens Ruhe. Heute haben eure Krieger einen Angriff auf mich versucht. Das erzürnt mich sehr. Ich bin in Freundschaft gekommen, aber das hat die Situation ein klein wenig geändert.“ Kîné stieg ab und nickte seiner Truppe zu, die es ihm gleichtat. „Haltet sie fest!“ befahl er und gleich darauf wurden Loto und seine Frau von acht starken Armen gehalten, gegen die alles wehren nichts half.
Gemächlich zog Kîné ein Wurfmesser aus der Tasche.
„Was wir hier vorfanden ist organisierter Widerstand. Ihr benutzt Waffen, die ihr von anderen zum Kampf gegen uns bekommen habt, nicht wahr?“ Er sah Loto erwartungsvoll an, sodass diesem nichts anderes übrig blieb als zu nicken.
„Aber ich glaube du sagst mir nicht von wem.“ Fragte er. Loto sah ihn trotzig an und presste die Lippen aufeinander.
„Sehr schade.“ Langsam hob Kîné das Messer und zielte auf Lotos Frau. Sie keuchte vor Schreck und versuchte sich aus dem Griff der Soldaten zu befreien, doch vergebens.
Auch Lotos Widerstand war gebrochen. „NEIN! Lasst sie gehen! Ich sage alles was ihr wissen wollt.“
Kîné lächelte grausam. „Schon besser.“ Er dehnte die beiden Worte und sah Loto fordernd an.
„Es...Es waren Leute hier. Sie trugen schwarze Kapuzenmäntel und merkwürdige Waffen. Sie gaben uns die Bögen, nahmen uns aber das Versprechen ab, dass wir gegen Kain rebellierten. Das ist alles. Mehr weiß ich wirklich nicht.“
„Dämonen.“ Flüsterte Kîné. „Was suchen Dämonen hier?“
Laut sagte er jedoch. „Das reicht auch schon. Aber jetzt verabschiede dich von ihr.“ Er hob wieder das Messer und holte weit aus.
„NEIN! Ihr habt versprochen, dass ihr sie in Ruhe lässt.“ Schrie Loto panisch und auch seine Frau begann zu kreischen.
„Habe ich etwas gesagt?“ fragte Kîné mit einem eisigen Lächeln.
Loto warf sich gegen seine Peiniger, aber sein Widerstand war nutzlos.
Kîné warf das Messer auf die Elbin und erst im letzten Moment riss er es leicht herum. Ein leises Sirren durchbrannte die Luft und fast im gleichen Augenblick fiel Loto mit durchgeschnittener Kehle auf die Knie. Jetzt ließen die Soldaten ihn fallen aus Angst das Blut könnte sie besudeln. Loto blieb noch Zeit für ein kurzes Röcheln und einen gebrochenen Blick bevor er sein leben aushauchte.
„Lasst sie los.“ Sagte Kîné mit einem kalten Blick zu der Elbin. „Brennt alles nieder. Übergebt die Häuser und alles in ihnen dem Feuer. Danach reiten wir zurück.“
„Herr, meint ihr wirklich, dass...“ wollte einer der zögernden Soldaten hervorbringen, doch Kîné schnitt ihm mit einer leichten Handbewegung und einem Zischen das Wort ab.
„Tut es einfach! Keine Gnade.“
Der Krieger sah nicht glücklich darüber aus, aber er wagte keinen weiteren Einwand. Kîné eilte ein gewisser Ruf voraus.
Als sie wieder ihre Pferde bestiegen und aus dem Wald ritten, hob sich ein rotes Leuchten vom Horizont ab und Schreie klangen ihnen nach. Doch die einzige Regung, die kîné zeigte war ein kaltes Lächeln.
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« Antworten #46 am: 12.Juni.2004, 10:14:26 »

tz Elbenschlächter *wegdreht*
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« Antworten #47 am: 12.Juni.2004, 17:45:43 »

Ouh, da gibt es wohl einiges gut zu machen. Schnell weiter:

Kapitel 9
„Und wiedereinmal bist du über das Ziel hinausgeschossen! Kannst du nicht an dich halten? Wenigstens eine Chance hättest du ihnen geben können.“
„Nein, nein und nochmals nein! Je mehr du dagegen sprichst, desto sicherer bin ich, dass mein Entschluss richtig war.“
Kîné stritt jetzt schon seit einer geschlagenen Stunde mit Sando, der der Meinung war, dass die „Abschlachtung von zweihundert Elben“ nicht gerechtfertigt war.
Alle zehn Naythvar hatten sich um den großen Tisch versammelt, der sonst nur für Beratungen oder- Kriegsentscheidungen da war. Kain hatte sie rufen lassen, und ein Ruf Kains war für Kîné wie ein Ruf des Gottes, den die Menschen so stark anbeteten. Aber er war sich nicht sicher ob das für alle im Raum galt.
„Schon einmal etwas von Ehre gehört?“ Versuchte Sando den Streit wieder neu entflammen zu lassen.
Fast wäre Kîné ihm an die Gurgel gesprungen. „Erzähle du mir nichts über Ehre.“ Sagte er stattdessen in einem solchen Ton, der schon allein gereicht hätte um einen Feind in die Flucht zu treiben. Tatsächlich erfüllte er seinen Zweck, Sando provozierte nicht weiter, auch wenn sein Blick verdeutlichte, dass er das liebend gerne gemacht hätte.
„Es wäre besser für euch, wenn ihr jetzt Ruhe geben würdet. Kain kommt!“ sagte Fian besänftigend.
Und tatsächlich betrat genau in diesem Moment Kain den Versammlungsraum.
Sofort verstummten alle Gespräche und alle Augen wanderten zu ihm. Er trug das normale, schwarze Gewand, das man sich an einem Vampir vorstellen würde. Kein Schmuck und keine Waffe trübten die Erscheinung. Und doch, seine ganze Gestalt zeigte aufs Deutlichste, dass er weder Schmuck noch Waffen brauchte um imposant zu sein.
Mit andächtigen Bewegungen setzte er sich zu seinen Söhnen und Töchtern. Trauer zeichnete seine Züge.
„Ich habe euch rufen lassen um über die neuesten Begebenheiten zu sprechen. Wie ihr wisst häufen sich die Widerstände gegen unsere Herrschaft. Das ist jedoch nicht von selbst entstanden sondern durch fremde Einflüsse eingeleitet worden. Ich frage euch deshalb...“ anscheinend wollte Kain gleich zu dem eigentlichen Grund dieser Versammlung kommen „...was sollen wir tun. Mein Entschluss steht bereits fest, doch lasst eure Meinungen hören.“
Das war untypisch für ihn. Normalerweise berief er nur sehr selten solche Versammlungen ein, also war das schon merkwürdig genug. Kain schätzte es nicht seine Entscheidungen vor anderen rechtfertigen zu müssen. Und normalerweise hätte er auch niemals von vornherein gesagt, dass die ganze Besprechung sinnlos war. Sicher, jeder hier wusste, dass Kain schon lange bevor seine Naythvar überhaupt wussten was passiert war einen Entschluss gefällt hatte, doch niemals hätte er das vorher gesagt. Das bedeutete, dass er eben noch keinen Entschluss hatte und sich nun durch die Meinungen derjenigen, denen er am meisten vertraute, nämlich seines eigen Fleisch und Blut, ein Bild zu machen.
Kîné erhob sich langsam. „Ich denke wir sollten nicht beginnen über Rebellen zu philosophieren. Schlagen wir die Aufstände mit harter Hand nieder und Schluss.“
Kain blickte ihn mit seinen goldenen Augen an.
„Natürlich, das musste von dir kommen. Doch, ich habe nicht Jahre für Frieden gekämpft um dann das Land wieder in Blut ertrinken zu lassen.“
Jetzt erhob Îlschi ihre Stimme. „Ihr sagtet es wären fremdbeeinflusste Aufstände, Herr? Wer sollte so etwas tun?“
„Nun, wenn ich das wüsste wären wir jetzt nicht hier.“ Antwortete Kain mit leisem Spott in der Stimme.
„Ich bleibe dabei, töten wir sie alle.“ Rief Kîné laut.
„So wie die Elben, nicht wahr?“ fragte Sando säuerlich.
„Wenn nötig ja.“ Präzisierte Kîné mit funkelnden Augen.
Fast wäre wieder ein Streit zwischen beiden entbrannt, doch Kain gebot ihnen Einhalt. Er hob einfach die Hand. Es war nichts weiter als eine winzige Geste, doch sofort stand die Welt still. Keine Stimme war mehr zu hören, sogar die Geräusche des Windes und der Vögel verstummten mit einem Schlag. Atemlose Stille füllte den Raum aus.
„Kein Streit jetzt! Kîné, du hast wieder einmal deine Grausamkeit unter Beweis gestellt, und du Sando, wenn du weiter provozierst kannst du auch gehen.“
Beide setzten sich wieder, peinlich bemüht sich dabei nicht anzusehen.
„Gut, das war Punkt eins. Nun zu Punkt zwei. Es wird Krieg geben.“
Als er das sagte horchten alle auf und ein trauriges Lächeln schlich sich auf Kains edles Gesicht. „Ihr habt richtig gehört. Ich weiß jetzt, dass diese kleinen Revolten nur dem zweck dienen von einem großen Heer abzulenken, dass sich nicht weit von unserem jetzigen Standort sammelt. Angeführt wird es von Dämonen und weiter besteht es aus Elben und Zwergen. Und, wie könnte es anders sein, Menschen.“
„Was?“ stammelte Îlshi fassungslos. „Alle vier Rassen?“
„So verwunderlich es klingt, es ist so. Und uns bleibt keine Wahl, als uns dieser, nebenbei gesagt zehnfachen Übermacht zu stellen. Dafür haben andere gesorgt. Warten wir bis sie zu uns kommen erdrücken sie uns einfach dadurch, dass sie uns zahlenmäßig überlegen sind, greifen wir sie gleich an, vernichten sie uns, weil sie sich in uns fremden Territorium befinden. Alles was wir tun können ist warten, bis sie nahe genug sind und dann auf offenem Feld gegen sie kämpfen.“
„Herr, versteht mich bitte nicht falsch, aber die Dämonen werden mit Waffen zu Felde rücken, die uns...“ begann Sando, doch Kain lies ihn nicht einmal aussprechen.
„Natürlich werden sie das! Doch das werden wir auch.“
Kîné sah Kain lange an bis er endlich fragte: „Herr. Wann?“
„Uns bleiben drei Tage bis es soweit ist.“ antwortete Kain.

Das Heer war sehr sehr groß. An die zehntausend Vampire, vielleicht sogar mehr. Doch je länger Kîné sich diese Zahl auf der Zunge zergehen lies, desto klarer kam in ihm der Gedanke auf, dass ihre Gegnerzahl zehnmal so hoch war. Allerdings musste man bedenken, dass es ein Heer von zehntausend unsterblichen Kriegern war, die hunderttausend sehr leicht sterblichen Bauern gegenüberstand.
Kîné sah sich um. Er saß auf einem riesigen Schlachtross direkt neben Kain. Direkt neben seinen Geschwistern. Alle hatten sie sich in stählerne Panzer gekleidet, trugen Waffen für Riesen gedacht und allein durch ihr bloßes Ansehen konnte einem schon Bange werden.
Ganz im Gegensatz zu Kain und Kîné. Beide trugen nichts weiter als ihre normale Kleidung und ihre normalen Waffen. Beide setzten nicht auf ihre Kraft sondern auf ihre Schnelligkeit. Außerdem, wozu Wunden verhindern wenn diese sowieso in Sekunden heilen.
Aber genau dieses fehlen von Einschüchterungsmitteln machte sie beide zu den vielleicht imposantesten Figuren auf diesem Schachbrett, das ihre Schlacht hier zweifellos war.
Die Schlacht, die kurz bevor stand. Nur noch eine Frage von Minuten. Sie hatten keine große Taktik, und auch ihre Gegner hatten das nicht. Die Heere würden einfach aufeinander lospreschen und sich dann an einer Front vernichten bis sie sich vermischten.
Und allein bei dem Gedanke daran wurde Kîné übel. Nicht etwa, weil er um sein Leben fürchtete, nein, das nicht, sondern weil er ganz genau wusste, dass der Gegner es sofort auf Kain abgesehen hatte. Sicher, Kîné wusste nur zu gut zu was Kain fähig war (er hatte einmal gesehen wie Kain neun Feinde getötet hatte einfach indem er sie ansah), aber trotzdem, es würde nicht einfach sein bei Kain zu bleiben und ihm Schutz zu geben.
Kain hob sein Schwert. „Es ist soweit. Wir...“
Doch Kînés Gedanken schweiften ab. Er dachte an die vergangenen drei Tage. Fast die gesamte Zeit hatte er mit Training verbracht. Alles was er tun konnte um sich auf die Schlacht vorzubereiten hatte er getan und doch, irgendwie fühlte er sich überrumpelt. Oder hintergangen, auch das konnte es sein. Kîné war sich hundertprozentig sicher, dass Kain schon viel früher von dem Krieg und vielleicht sogar von dieser Schlacht gewusst hatte, auch wenn er erst vor drei Tagen damit zu ihnen gekommen war. Genau das war es ja, er hätte zumindest einen, nämlich Kîné einweihen sollen. Kain vertraute Kîné am meisten und machte daraus auch keinen Hehl und nun hatte er in diese Brücke aus Vertrauen eine Scharrte geschlagen. Sehnsüchtig blicke Kîné zum Himmel. Wie gerne wäre einfach davongeflogen wie ein Fogel. Das Fliegen war nicht das eigentliche Problem, Kîné war schon mächtig genug um Flügel heraufzubeschwören, doch wäre er dann ein Ausgestoßener gewesen, ein Bastard.
Außerdem konnte er seine Spannung auf den Kampf auch nicht unterdrücken. Schon seit er denken konnte war er es gewesen, der von allen Naythvar die kriegerischste Ader gehabt hatte, der von allen der Grausamste war. Aber was hieß schon Grausam? Das war nur ein Wort, das andere über ihn sagten. Er selbst hielt sich nicht für grausam, sondern für zielstrebig und gnadenlos. Aber, war das vielleicht dasselbe? Das war eine Frage, die er sich schon hundertmal gestellt hatte. Und trotzdem, selbst wenn er erkannte, dass Stolz und Ehre nichts wert waren, er hätte doch nicht aus seine Haut gekonnt. Kîné war Kîné, und im Moment war er froh darüber.
Langsam lies er seinen Blick über seine Männer schweifen. Ja, Kain hatte ihm doch tatsächlich das Kommando über die Elite übertragen. Jedem Vampir ist ein gewisses Maß an Kampferfahrung in die Wiege gelegt, oder es bildet sich über die Jahre hinweg, aber diese Leute, die in die Elite aufgenommen wurden waren Kampfmaschinen. Die besten Krieger ihres Heeres, gnadenlos und bis zum zerreisen gespannt. Sie durchliefen an die hundert Jahre einfache Ausbildung, bis sie überhaupt einmal damit rechnen konnten aufgenommen zu werden. Hundert Jahre Grundschule, für die anderen Rassen undenkbar. Jeder von ihnen hatte mit seinem geschulten Geist eine gefährlichere Waffe als es jemals geben würde und sie scheuten den Tod nicht. Selbst diese Unsterblichen scheuten den Tod nicht. Und es waren nur zur Hälfte Männer.
Jetzt folgten sie ihm...
Welch eine Macht er damit in den Händen hielt. Diese fünfhundert Krieger konnten es mit dem gegnerischen Heer alleine aufnehmen und hätten am Ende noch übe den leichten Sieg gelächelt, wären da nicht die Dämonen gewesen. Wer oder was sie waren wusste niemand. Sie waren einfach da, mehr interessierte nicht. Sie waren wirklich grausam und blutrünstig und sie hatten Waffen, vor denen sogar ein Vampir Furcht zeigen durfte. Es gab viele Legenden über sie, die eine hirnverbrannter als die andere, aber in allen lag ein bisschen Wahrheit: jedes mal wenn man auf diese Wesen traf floss Blut.
Kain hob seinen langen Speer und riss Kîné damit abrupt aus seinen Gedanken.
„Kîné, ich werde mit dem Hauptheer etwas auf ihre rechte Flanke zielen und du attackierst sie dann von der anderen.“ Er formte mit beiden Händen eine Scherenbewegung, die aber wegen dem Speer in seiner Hand etwas kläglich aussah.
Kîné nickte nur. Jetzt hatte ihn der Blutdurst wirklich übermannt und seine Augen begannen zu leuchten. Sein Schwert wurde plötzlich ganz leicht in seiner Hand und vibrierte als würde es genau wie er erfreut sein so viele Feine vor sich zu haben.
„FÜR DIE EHRE!“ schrie Kain über ihre Köpfe hinweg und stürzte mit seinem Pferd den Feinden entgegen. Zehntausend Vampire folgten ihm.
Auf halben Weg hob Kîné kurz die Hand und deutete leicht nach rechts, worauf die Elite sofort einen bogen auf die rechte Flanke des Gegners beschrieb.
Und tatsächlich wäre ihre Scherenbewegung fast gelungen hätte nicht ein sirrendes Geräusch Kînés Pferd getötet. Er flog in hohem Bogen über den Hals seines Tieres und rollte sich auf dem Boden ab. Als er zu seinen Leuten zurückblickte sah er schon etliche Verwundete und sogar schon einige wenige Tote.
„BOGENSCHÜTZEN!“ rief er laut und schlug einen Sirrenden Pfeil mit der bloßen Hand beiseite, was er sofort mit einer tiefen Furche im Handballen bezahlte.
„Bogenschützen! Wir müss...“ Er stockte. Die Schützen, die ein pfeilhagel eigentlich voraussetzte waren nicht da. Es gab keinen Platz zum verstecken aber trotzdem fuhren Pfeile unter sie, die irgendwo herkommen mussten. Und plötzlich erkannte er wo sie herkamen. Sie erschienen einfach kurz vor der Elitegarde in der Luft. So, als ob sich der Wind gegen sie verschworen hätte und seine Wolken als mit Widerhaken besetzte Pfeile auf sie regnen lies.
Diese Erkenntnis zahlte Kîné mit einem kurzen pochenden Schmerz im Unterarm und einem heftigen Brennen, das sich daraufhin bis zu seiner Schulter hinauf zog. Eines dieser Dinger hatte seinen Arm gestreift. Blut floss aus der Wunde, verklebte das Heft seines Schwertes und rann sogar über die Klinge.
Doch vielleicht war auch das geplant, denn als Kîné den Blick wieder von seinem Arm hob hatte sich der Pfeilregen gelichtet und es kamen keine Pfeile mehr aus der Luft. Stattdessen kamen jetzt Soldaten. Wieder schien es als würden sie aus blanker Luft entstehen, selbst wenn das völlig unmöglich war. Kîné blieb keine Zeit über das Phänomen nachzugrübeln, denn sie Soldaten waren heran. Es waren ausnahmslos Menschen, die offenbar die Flanke des Heeres schützen sollten. Endlich stand die Elite einer Situation gegenüber mit der sie umzugehen wussten. Ein offener Zweikampf, das war besser als ein Spießrutenlauf durch einen Pfeilhagel.
Den ersten Soldaten empfing Kîné mit einem so schnellen Aufwärtsstreich, dass dieser fast in zwei Teile zerschnitten worden wäre. Mit einer eleganten Bewegung um die eigene Achse trat er einem weiteren Menschen die Beine weg und erstach ihn noch im Fall.
Kîné war nun gänzlich umringt von menschlichen Soldaten und entfernte sich langsam aber sich auch von seinen Kriegern, die ebenso verbissen wie er um jeden Millimeter Boden kämpften.
Er konzentrierte sich kurz auf einen besonders wüst aussehenden Angreifer uns lies ihn mehrere Meter in die Luft hochwirbeln. Jetzt attackierten sie ihn von allen Seiten.
Er duckte sich unter einem schnellen Schwertstoß und stach dabei seinerseits mit dem Schwert nach dem Angreifer. Er spürte wie sein Schwert einen Brustpanzer durchdrang und zog es sofort zurück um es unglaublich schnell über die Schulter zu wirbeln und es einem Soldaten, der versucht hatte in seinen Rücken zu gelangen in den Hals zu stoßen.
Er kämpfte als ob es kein Morgen gäbe und Unmengen an Feinden fielen seiner Klinge zum Opfer, bis sich das Blatt langsam wendete. Die blutigen Anfänger waren schon alle tot, die Schlacht tobte schon seit einiger Zeit, jetzt kamen kampferprobte Hünen auf Kîné zu. Für jeden, den er erschlug, musste er mit einer Verletzung rechen. Es waren immer nur kleine schmerzende Schnitte, aber jeder einzelne lies etwas Blut aus seinem Körper rinnen und forderte Kraft für die Heilung. Schon bald waren seine Kleider zerfetzt und blutdurchtränkt.
Er wusste, er konnte nicht länger standhalten, also nahm er all seine Konzentration zusammen und verpasste einem besonders großen Mann einen so wuchtigen Hieb per Telekinese, dass dieser meterweit nach hinten geschleudert wurde und seine Kameraden dabei reihenweise mit umriss. Eine übermütige Frau, die Kîné mit einem langen Spieß zu erstechen versuchte packte der Vampirfürst am Arm und riss sie mit dem Rücken zu sich. Er stieß ihr die Fangzähne so erbarmungslos in die Kehle, dass das Genicke einen protestierenden Laut von sich gab. Gierig trank er das hervorströmende Blut, presste ihren Körper gegen seinen und lief rückwärts durch die entstandene Gasse auf seine Krieger zu. Es funktionierte tadellos. Entweder die Menschen hatten Angst sie könnten ihre Kameradin verletzen oder sie fürchteten den Vampir, der sich so durch ihre Reihen gemetzelt hatte, sie ließen ihn entkommen. Fast jedenfalls...
Kîné warf die inzwischen tote Kriegerin weg und lief auf den Platz zu, an dem er seine Truppe das letzte Mal gesehen hatte. Sie waren immer noch dort, aber sie waren alle tot. Grausam verunstaltet mit verengten Gliedern und Grauen in den Augen. Sie lagen in einem Meer aus Blut. Und zwischen ihnen stand das einzige Wesen, das zu so etwas fähig war, ein Dämon.
Er stand da als ob nichts geschehen wäre, als ob es um ihn herum keine Schlacht gäbe und als ob zu seinen Füßen kein fünfhundert tote Vampire lägen. Eine höhnische Karikatur eines Todesengels, der sich diejenigen geholt hatte, die mit ihrer Unsterblichkeit dem Tod trotzten.
Und als das Etwas seinen glühenden Blick auf Kîné richtete, wusste dieser, dass alles geplant war. Vom ersten Schritt waren sie in eine Falle getappt.
„Skararun.“ Zischte der Dämon und seine leuchtenden roten Augen verengten sich.
Er hob seine Waffe, ein langes Breitschwert, das zu schwingen sogar Kîné aus dem Gleichgewicht gebracht hätte.
Kîné wusste nicht was der Dämon damit sagen wollte und er dachte nicht genauer darüber nach. Vor ihm stand der Schlächter von fünfhundert Vampiren und hatte nichts besseres zu tun als auf einen fünfhundertersten zu warten. Unbändiger Hass flammte in Kîné auf und er sprang ohne Vorwarnung seinen Gegner an. Allein in dem Sprung steckte genug Kraft um jeden anderen zum stolpern zu bringen und so schnell, dass ein menschliches Augen ihn nicht gesehen hätte bis es zu spät gewesen wäre, doch der Dämon war schneller. Kîné wusste gar nicht wie ihm geschah und wie seine Gegner es geschafft hatte auszuweichen als plötzlich Funken von den sich kreuzenden Klingen stoben.
Nur dank des Stoßes, der ihn leicht zurückwanken lies, behielt Kîné seinen Kopf. Stattdessen streifte das Breitschwert nur seine Wange.
In Gedanken ging er jede mögliche Taktik gegen diesen Feind durch. Trotz dem unscheibaren Äußeren und Kleidung des Dämons war er ihm mindestens ebenbürtig. Ein fairer Kampf würde Stunden dauern und der Sieger würde erst in letzter Sekunde feststehen, also war es Zeit etwas unfair zu werden, selbst wenn ihm das widerstrebte.
Doch je mehr er darüber nachdachte, desto unsicherer wurde er sich, wie er den Dämon überhaupt töten, ob er den Dämon überhaupt töten konnte. Er sah zwar durch die Kapuze des Schlächters nur seine rotglühenden Augen, aber Kîné wusste, dass der Dämon das Problem nicht hatte.
Plötzlich spürte Kîné etwas an seiner Wange herunterrinnen und er wischte es mit einer Hand weg. Der Schnitt des Dämonenschwertes war noch immer da! Und er blutete noch immer! Wie konnte das sein? Er hätte schon längst heilen müssen.
Und als ob der Dämon Kîné unausgesprochene Frage gespürt hätte hob er sein Schwert und strich liebkosend über einige Gravierungen über dem Heft. Das Schwert schlug Wunden, die ein Vampir nicht heilen konnte. Fassungslos lies Kîné für den Bruchteil einer Sekunde seine Deckung fahren, aber selbst dieser kleine Moment genügte dem Dämon um das Blatt gänzlich zu wenden.
Er trieb Kîné mit wuchtigen und trotzdem unglaublich schnellen Schlägen vor sich her bis er, als er genug von dem Spiel hatte, erst Kînés rechten Arm bis zum Ellenbogen aufschnitt und dann mit einem letzten harten Schlag das Schwert, das nun keinen Halt mehr hatte aus dem Weg schlug.
Schmerz durchflutete Kînés Arm. Die Wunde war tief genug um auch den Knochen in Mitleidenschaft gezogen zu haben und blutete wie ein Springbrunnen. Er sah zu dem Dämon auf und erwartete im nächsten Moment den erlösenden (?) Schmerz zu spüren, doch er blieb aus. Sein Gegner wartete direkt vor ihm. Anscheinend ging ihm das zu einfach.
Jetzt konnte Kîné seinerseits den kleinen Augenblick des Zögerns seines Feindes ausnutzen. Er mobilisierte seine letzten Kräfte, schnellte wie von einer Bogensehne geschossen hoch und rammte dem Dämon die gestreckten Finger beider Hände in die Brust.
Ein kurzes Knirschen deutete an, dass der Brustkorb seines Gegners den Geist aufgab.
Mit einem Wutschrei stieß er noch einmal zu und trieb fast seine ganze Hand in die Brust des Dämonen, um gleich darauf zurückzuspringen und sich außer Reichweite des Getroffenen zu bringen. Seine Hände waren blutüberströmt.
Aber der Angriff hatte seinen Zweck erfüllt, Kînés Gegner war mit einem seufzenden Geräusch in die Knie gesunken und versuchte den Blutstrom aus seiner Brust mit den Händen zu stoppen.
Langsam und sich an dem erbärmlichen Anblick seines Gegenübers weidend ging Kîné näher an die keuchende Gestalt heran. Er wischte sich genüsslich beide Hände an seinem Hemd ab.
„Du bist mir nicht gewachsen, du Bastard!“ sagte er leise mit eisigen Augen aber freudiger Spannung in der Stimme. „Und jetzt, fahr zur Hölle!“
Er richtete die rechte Hand auf den Dämon und mit einer winzigen Anstrengung seiner Gedanken lies er die schwarze Gestalt in Flammen aufgehen. Er gab sich nicht zufrieden nur normales Feuer zu entfachen, sondern konzentrierte sich mehr und mehr bis ein weißes Glühen und ein lauter, schmerzerfüllter Schrei von der Vernichtung des Mörders der Elitegarde Kains zeugte.
Kîné warf nicht einmal einen Blick auf die brennende Gestalt zurück sondern lief einfach los. Er musste sofort zu Kain und ihm von den Geschehnissen berichten. Doch kaum hatte er seine ersten Schritte getan, als er auch schon bemerkte, dass er niemals rechtzeitig bei Kain ankommen würde. Zumal sich ein ganzes Bataillon Schwertkämpfer anschickte ihn bei seinem Spurt zu behindern. Also griff er zu einer Kunst, die er erst vor kurzer Zeit ausgefeilt hatte und der er noch nicht sehr vertraute.
Kîné verschränkte die Arme fest um seinen Körper und krümmte sich zusammen soweit es ging. Er sammelte alle seine Konzentration und Konzentrierte sich auf einen Punkt auf der anderen Seite des Schlachtfelds, von dem er wusste, dass er in Kains Nähe lag.
Mit einem einzigen Schlag lies er seine ganze Gedankenkraft fahren und warf den ganzen Körper zurück.
Mit einem lauten Fauchen löste Kîné sich in einen winzigen Blitz, der so schnell wie Licht über das Feld jagte und schließlich zehn Meter über dem Boden wieder zu einem Vampir wurde.
Kîné stand noch eine Sekunde genau so da, wie er sich in den Lichtblitz verwandelt hatte, doch am Ende holte die Schwerkraft ihn ein. Zwar konnte er den Sturz mit einer schnellen Rolle abfangen, doch trotzdem schoss ein stechender Schmerz durch seine Beine.
Zum Glück war nichts gebrochen. Anscheinend würde Kîné noch etwas mehr Zeit mit dem verfeinern dieser Art der Fortbewegung verbringen.
Er konnte Kain sehen, was wohl daran lag, dass er nur einen Meter neben ihm gelandet war. Und trotzdem war das keine Besserung, denn damit hatte er sich dem Feind in die Hände gespielt. Das Heer der Vampire hatte sich gerade ergeben. Es gab keinen Vampir, der ohne Wunden davon gekommen war. Von den 10000 Kriegern, die aufmarschiert waren, lagen 9900 regungslos am Boden.



Stille.
Kein Laut umgab die zehn Gestalten, die regungslos in einem kleinen Kreis nebeneinander saßen.
Die Erde war verbrannt. Zusammengeschmort.
Der Himmel war weiß. Das perfekte Gegenteil der zu der Erde.
Kein Wasser und kein Windhauch gab es hier.
Stille.
Das ganze Land (Land?) schrie ihnen seine Abneigung entgegen. Es war Frevel, dass Leben dieses Land gesehen hatte. Das hätte nicht passieren dürfen. Der Wahnsinn hauste hier.
Kîné war verrückt. Jeder, der dieses Land betrat wurde verrückt. Kain war dies erspart geblieben. Die Elben hatten ihn sofort nach ihrem Glorreichen Sieg hingerichtet. Von dem einstigen Volk der Vampire war nichts mehr übrig.
Natürlich war es eine Falle gewesen. Hätte Kîné doch nur auf sein Herz gehört. Zu spät. Zu spät. Zu spät.
Keine Zeit? Kains zehn Statthalter waren hierher verbannt worden. Er selbst getötet und dann im Dreck verscharrt.
Nein, über Zeit brauchte er sich keine Gedanken machen.



Wenden wir uns nun den Siegern zu.
Ich glaube ihr könnt euch denken, dass man die zehn mächtigsten Vampire (Kains Macht war schließlich gebrochen) nicht einfach so wegsperren kann. Erst recht nicht in eine solche Welt. Ermöglicht wurde dies nur durch einen Stein, der von Elben hergestellt und von Dämonen mit magischen Kräften versehen wurde. In einen komplizierten Mechanismus aus Technik und Magie eingesetzt verschloss er die Grenze zwischen der...lasst es uns wirkliche Welt nennen und der...anderen?
Wie auch immer, es sah schlecht für mich und meine Geschwister aus. Das Land, das nun unser Zuhause werden sollte raubte uns die Sinne bis uns der Wahnsinn zu sich nahm. Wir konnten das einzige, das uns noch von unserer Rückkehr trennte nicht erreichen und es selbst mit unseren gesammelten Kräften nicht außer Kraft setzten.
Unsere Rückkehr schien völlig unmöglich, bis, ja bis etwas erlösendes passierte. Und jetzt lasst uns wieder zur Geschichte schreiten.

Gwendes Schritte hinterließen feine Abdrücke in dem staubigen Boden, was den mystischen Glanz diese Ortes einen kleinen Stich versetzte. Seit einem Jahr war dieser Boden nicht betreten worden, auf den Tag genau die einzuhaltende Zeit. Jedes Jahr wurde aufs Neue ein Wächter hier herunter geschickt um nach den Stein zu sehen. Dieses Artefakt, dass das Volk der Elben angeblich schon seit dem großen Krieg vor einem riesigen Übel beschützte. Gwende fiel es schwer sich damit anzufreunden. Es hieß, dass der Kristall, den Gwende in Gedanken immer abfällig „Stein“ nannte, zehn unglaublich mächtige Kreaturen von der Welt verbannte. Er verschloss das Tor in einen andere Welt, durch das man ansonsten mühelos hätte gehen können. Anfangs beschloss man alle fünfzig Jahre nach im zu sehen, den Mechanismus zu überprüfen und vieles mehr. Doch, vor zehn Jahren begann plötzlich die Kraft des Steines nachzulassen und die Spanne zwischen den einzelnen Kontrollen wurde drastisch verkürzt.
Heute war ihr großer Tag. Unter den Elben war es eine sehr große Ehre diese Kontrollgang durchführen zu dürfen, erst recht wenn man eine Frau war.
Aber, wenn man es genau nahm war Gwende nicht mal das. Erst vor zwei Monaten hatte sie das Alter erreicht, in dem man nicht mehr als Kind bezeichnet wird. Es war also eine doppelte Ehre, denn damit war sie eindeutig die jüngste Wächterin, die es je gab, was etwas großes für ihre Zukunft bedeuten sollte.
Sie hatte das Tor erreicht. Nicht das, welches sie eigentlich suchte, sondern das, welches den langen gewundenen Gang von dem Saal, der den Mechanismus beherbergt trennte. Mit einiger Mühe öffnete sie das Tor von zweifacher Manneshöhe und ebenso mühevoll zog sie es hinter sich wieder zu. Vor ihr lag das Tor zur anderen Welt und als sie es sah, fragte sie sich leise wie sie jemals an seinem Nutzen zweifeln konnte.
Es zeigte eine weite Landschaft. Der Boden war pechschwarz, ganz so als ob alles verbrannt worden wäre. Der Himmel war von so greller weißer Farbe, dass man meinte er würde allein alles Licht spenden. Und vielleicht tat er das auch, denn nirgends schien eine Sonne auf diesem Himmel zu erstrahlen, was den fürchterlichen Eindruck wenigstens etwas gemildert hätte. Das ganze Bild wurde nur von einem blassen, leicht bläulichen Schimmer getrübt.
Und genau als Gwende das in den Sinn kam, konnte sie ihre Neugier nicht halten. Langsam ging sie auf das Tor zu. Auf halbem Wege musste sie den Kristall umrunden, der in einem Gespinst aus dünnen Drähten mit boden und Decke verbunden war. Auch er leuchtete blass hellblau. Merkwürdig, hatte man Gwende doch klar gesagt, dass der Stein ein intensives grelles blaues Leuchten haben musste.
Ob das natürlich war?
Trotzdem ging sie vorsichtig weiter, bis sie direkt vor der Barriere aus hellblauem Licht stand.
Ehrfurchtsvoll hob sie die Hand um das Licht zu berühren, aber irgendetwas hielt sie davon ab. In ihrem Unterbewusstsein meldete sich das logische Denken, welches ihr sagte, dass die Barriere nur deshalb so durchsichtig war, weil sie sich schon kurz vor dem Zusammenbruch befand. Jede Störung konnte das Ende bedeuten, also täte sie gut daran, sofort loszulaufen und Hilfe zu holen. Aber je mehr sie darüber nachdachte, desto weniger wollte sie das, denn sie hatte keine Lust darauf in den Augen der Anderen als ängstlich zu gelten. Schon ihr ganzes Leben musste sie mit diesem Vorurteil kämpfen, ohne dass sie wusste warum.
Also hob sie tatsächlich die Hand und legte sie auf den Lichtschimmer. Zuerst glomm er grell auf, aber seine Macht war wirklich erschöpft. Anstatt sie zu verbrennen versengte das Licht nur einen Teil ihrer Haut. Doch selbst das war schon zuviel für den Stein und mit einem leisen Seufzen hauchte er seine letzte Kraft aus. Das Licht erlosch gänzlich.
Gwende wich nun ernsthaft in Furcht versetzt zurück.
Hätte sie doch nur auf ihren Verstand gehört, jetzt war es allerdings zu spät.
Kaum war das Licht erloschen, begann das Bild der grausigen Landschaft zu verschwimmen und machte schließlich einem Wirbel aus Farben Platz.
Gwende wich bis zu dem Gespinst des Steines zurück. Dieser Wirbel konnte nur bedeuten, dass etwas durch das Tor kam!
Auf einem kleinen Stück Glas neben ihr blinkte plötzlich das Bild eines Mannes auf Gwende, völlig auf dem falschen Fuß erwischt sprang mit einem ängstlichen Hopser davon weg.
Aus dem Tor schoss ein armdicker Lichtstrahl und durchschnitt die Luft dort, wo vor einer Sekunde noch ihr Herz gewesen war. Wo das grüne Licht die Wand traf schmolz der Fels und rann glühend auf den Boden.
Panik ergriff Gwendes ganzen Körper und sie drückte sich eng an die Wand und wimmerte leise. Als ihr Blick wieder das Dimensionstor traf,  war sie nicht länger allein. Ein großer, ganz in schwarz gekleideter Mann stand dort.
Er trug eine schwarze Hose, ein schwarzes Hemd und darüber einen weiten schwarzen Mantel. Bei genauem Hinsehen konnte man sogar einen schwarzen Gürtel mit verschlungener silberner Schnalle ausmachen. Er besaß keine Waffen, aber allein die Köperhaltung zeigte, dass er das gar nicht nötig hatte.
Am schlimmsten jedoch war sein Gesicht. Es war schön. So unbeschreiblich schön
Seine Gesichtszüge waren edel, keine Falte verunzierte diese Züge. Nur eine kleine Narbe, die knapp über der rechten Augenbraue begann um dann gleich in selbiger zu verschwinden zeigte, dass er nicht immer friedlich war. Seine Nase war genauso perfekt wie seine Züge. Nicht zu lang, nicht zu kurz, wer nur flüchtig hinsah hätte vielleicht an eine Stupsnase gedacht. Sein Mund ergänzte sich ausgezeichnet mit dem Rest seine Gesichts. Er war wohl geformt und strahlte Sinnlichkeit aus. Und erst die Augen! Sie waren von so durchdringenden Blau, dass man meinte sie würden im Dunkeln leuchten. Bei genauem hinsehen konnte man sehen, dass einzelne weiße Edelsteine in ihnen strahlten, was vielleicht am Licht im Saal lag, vielleicht war das auch angeboren.
Der Mann war wirklich schön, aber er war ein Vampir. Das erkannte man sofort, obwohl wende noch keine n Blick auf seine Zähne erhascht hatte. Aber sie hatte schon einmal einen Vampir gesehen und der hatte genauso weißes Fleisch gehabt wie dieser, was, wie man ihr später erklärte, daran lag, dass er tagelang kein Blut bekommen hatte.
Aber egal was er war, dieser Mann strahlte Schönheit mit jeder Pore seine Körpers aus, hätte nicht im Moment unbeschreiblicher Hass seine Züge gequält.
Gwende konnte sich nichts vorstellen, das solchen Hass rechtfertigte, aber der Vampir war von ihm durchdrungen. Das merkte sie als er seine Augen auf sie richtete.
Die Blicke seiner Augen fühlte sie wie Eis auf ihrer Haut und sie sah förmlich, wie ihr Anblick seinen Hass noch schürte.
Doch trotz ihrer Angst konnte sie nicht weglaufen. Ihre Bein gehorchten ihr nicht mehr.
Langsam, mit raubtierartigen Schritten kam der Vampir näher und fauchte sie leise an, wobei sie einen kurzen Blick auf seine langen Fangzähne werfen durfte.
Endlich konnte Gwende sich wieder bewegen und sofort rannte sie zum Tor des Saales zurück, das sie sogar zur Hälfte öffnen konnte, als sie ein harter Schlag im Bauch traf und fast durch die ganze Halle schleuderte. Nachdem sie mehrere Meter gerutscht war sah sie wie der Vampir die Tür ganz ohne Anstrengung zuschob und dann wieder auf sie zu ging.
Sie kroch von ihm weg so weit es ging, aber schon bald war sie mit dem Rücken zur Wand und er war heran. Vorsichtig hob er das wimmernde und flehende Mädchen in die Luft bis ihre Gesichter auf gleicher Höhe waren, was bedeutete, dass Gwende vom Boden gehoben wurde.
Sie begann zu betteln: „Nein! Lass mich. Gnade.“
Aber er sah sie nur an, der Hass in ihm schien sich noch zu steigern, strich ihr langes Haar von ihrem Hals und sagte mit einer ebenso klaren, sinnlichen wie eiskalten Stimme: „Keine Gnade.“
Dann schlug er grob sein Zähne in ihren Hals und Gwende vergaß die Welt um sie herum.
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« Antworten #48 am: 13.Juni.2004, 00:26:01 »

toll gleich zweihundert elben aufwärts
*knurrt*

aber der schluss ist schön von der seite den find ich total schön
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Luna
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« Antworten #49 am: 13.Juni.2004, 08:37:59 »

ich hab erst angefangen zu lesen.......    mach einfach weiter so  das klasse
ist das den schon ganz vertig geschrieben?    soory bin nur neugierig
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« Antworten #50 am: 13.Juni.2004, 20:26:00 »

ich auch ^^... neugeirig auf den nächsten teil *g*
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« Antworten #51 am: 19.Juni.2004, 09:48:21 »

und ähm wann gehts weiter ?
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Luna
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« Antworten #52 am: 19.Juni.2004, 18:56:39 »

:-?   ja bitte   schreibt weiter eure geschichte
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« Antworten #53 am: 19.Juni.2004, 21:19:33 »

Hm...langsam bekomme ich ein problem. Ich muss hier so schnell posten, dass mein Vorsprung bald ausgebraucht ist.

Kapitel 10
ENDLICH FREI!
Kîné betrachtete seine Hände, durch die langsam das Blut des Mädchens zu fließen begann. Eine wohlige Wärme, wie er sie seit so unglaublich langer Zeit nicht verspürt hatte durchströmte ihn. Er hatte als Erster den Schritt durch das Tor gewagt, nachdem die Barriere nachgegeben hatte, doch jetzt standen sie alle um ihn herum.
Er war der einzige, der etwas Farbe hatte, der einzige, der nicht wie frisch aus dem Grab aussah.
„Was tun wir jetzt?“ fragte Brîan.
„Jetzt zahlen wir es ihnen heim!“ antwortete Kîné leise.

Lasst uns nicht allzu sehr in Details verfallen, zumal es eine äußerst blutige und langwierige Angelegenheit wäre, was wir mit den übrigen Wächtern, die den Palast des Kristalls bevölkerten gemacht haben. Ihr werdet es euch denken können. Sagen wir nur so viel: Danach war der Hass, den ich über mehrere hundert Jahre angestaut hatte bis aufs letzte verraucht.
Nun ja, was gibt es noch zu sagen? Nichts...eigentlich...vielleicht, dass wir zehn uns danach beraten haben und zu dem Schluss gekommen sind uns über alle Welt zu verteilen, um alles über Kains Verbleib, das Volk der Nacht, und die vergangene Zeit herauszufinden.
Kains Verbleib? Er wurde gefoltert und dann bei lebendigen Leibe im Dreck verscharrt. Wer weiß wo er liegt kann ihn noch besuchen gehen, aber er kann sein Gefängnis nicht verlassen.
Das Volk der Nacht? Es widert mich an was aus ihnen geworden ist. Das einstig so reine Blut ist zu Basterden verkommen. Fast die Hälfte aller Vampire war zu der Zeit nicht würdig zu leben. Dahinvegetierende Ungeheuer. Zum Glück ging diese Zahl bis heute immer mehr zurück, bis sie fast auf Null sank.
Die vergangene Zeit? Nun, das ist schon schwieriger. Ihr wisst vermutlich selbst am besten wie schnell die Zeit vergehen kann. Und für uns war es beeindruckend die Veränderungen zu sehen, die während wir verbannt waren geschahen. Aber trotzdem war es noch zu früh um zu sagen, dass wirklich wichtige Dinge erfunden worden sind.
Also, überspringen wir eine kleine Stelle und gehen gleich zu dem Kîné der Neuzeit, der euch als Azarun bekannt ist.

Ihm war übel, ganz so als hätte er zuviel und zu schnell getrunken.
Aber je länger er einfach dalag, desto klarer arbeitete sein Verstand wieder. Schließlich ging das soweit, dass er sich völlig erheben konnte und über das Geschehene nachdenken konnte. Er hatte seine Vergangenheit noch einmal erlebt was nicht gerade eine schöne Prozedur war. Aber als er sich über den kleinen See vor ihm beugte, sah er dass er auch viel dafür bekommen hatte. Sein weißes Haar, dass er in letzter Zeit völlig hatte verkommen lassen hing ihm nun in einem Pferdeschwanz bis zur Schulter, so wie er es früher getragen hatte.
Seine Augen, die in letzter Zeit immer abgestumpfter geworden waren, erstrahlten nun wieder in ihrem üblichen faszinierendem Blau, so wie sie früher waren.
Überhaupt, sein ganzer Körper schien wieder hergestellt zu sein. Er konnte wieder Kraft in seinen Gliedern spüren und nicht das dumpfe Gefühl von Schlaf, das er seit einiger Zeit ständig mit sich herumtrug.
Er war zurückgekehrt. Wie hatte er sich nur so gehen lassen können? Aber jetzt war alles wieder so wie es sein sollte. Der Fürst der Vampire war wieder da und nicht sein schwächlicher Schatten.
Seine Sinne waren um das Vielfache geschärft und irgendwie meinte er, dass das Wasser ihn nicht nur hergestellt sondern auch noch über seinen Wunsch hinaus gestärkt hatte. So klar und weit hatten sich seine Sinne noch nie erstreckt. Und irgendwo tief im Berg spürte er eine riesige Kraft, die ihn zu rufen schien.
Er konnte einen dunklen Gang sehen, der vom Hauptgang abzweigte. Azarun wusste, wenn er den Weg nach Draußen verlor würde er hier wahrscheinlich tausend Jahre festsitzen, aber trotzdem drang er tiefer in den Berg ein, um diese Macht zu finden.

Jaja, sicher wollt ihr schon wissen was ich fand nicht. Geduldet euch, ich möchte euch die Zeit ja nur verkürzen. Es würde einfach zu lange dauern, Azaruns Weg zu dem Geheimnis dieser Kraft zu beschreiben, was er auf dem Weg alles fand, und genauso wäre das mit dem Weg zurück, also lasst uns wieder einen Sprung wagen. Azarun findet hier nämlich etwas, das sein ganzen Lebensverlauf schon seit ewigen Zeiten prägte und auch prägen wird.

Endlich war er seinem Ziel ganz nah und nun das! Eine meterdicke Felswand trennte ihn von dem Ding, das ihn rief und es gab sicher keinen Schalter oder Tür für diese Wand!
Ob er irgendwo eine falsche Abzweigung genommen hatte? Nein, er war immer der Stimme gefolgt, er war sicher richtig. Ob das Etwas ihn testen wollte? Möglich, aber das musste bedeuten, dass es einen Weg gab die Felswand aus dem Weg zu räumen.
Mit kritischem Blick betrachtete Azarun seine Hände. Sollte er es wagen einfach etwas Druck auf die Wand auszuüben?
Es blieb ihm nichts anderes üblich, es sei denn er kehrte um, aber jetzt hatte er keine Stimme, die ihm den Weg zurück nannte. Es hätte seinen Untergang bedeutet. Es blieb ihm wirklich nichts anderes üblich.
Aber er kannte seinen neuen Kräfte noch nicht. Was, wenn er den ganzen Berg zerlegte? Oder was, wenn er trotz allen Bemühungen nichts ausrichten könnte?
Egal, es war nie Azaruns Art gewesen über Dinge lange nachzudenken.
Er suchte festen Stand, richtete beide Hände auf den meterdicken Fels und konzentrierte sich.
Ein ebenso meterdicker Strahl schoss aus seinen Händen hervor, pulverisierte den ganzen Fels und drang noch einen Kilometer weiter durch massives Gestein bis seine Kraft endlich versiegte. Hustend und von Staub bedeckt taumelte Azarun fluchend durch die geschaffene Öffnung. Im schwindelte was er gerade vollbracht hatte, obwohl er sich extra angestrengte nicht allzu viel Kraft aufzuwenden.
Als sich das feine Pulver auf dem Boden festgesetzt hatte sah Azarun endlich was ihn gerufen hatte.
Es war ein Schwert.
Er betrachtete es genau. Es lag auf einem groben Felsaltar, der aussah als ob der Berg ihn selbst erdacht hätte. Die Klinge war gewunden, aber nicht wie man es hin und wieder bei Menschenschwertern sah, sondern nur ganz leicht, so als ob es nur der Zierde diente. Das Heft war mit pechschwarzem Band überwickelt, aber obwohl es Stoff war, der sich der Hand sofort anpasste sah er aus, als ob er genauso geschmiedet wäre. Unter dem Heft waren winzige Runen angebracht, die zu beiden Seiten zu langen Wiederhaken ausliefen, die alleine schon gereicht hätten um eine Stahlrüstung zu durchdringen.
Vorsichtig ging Azarun näher heran. Das Schwert schimmerte, obwohl hier herinnen fast kein Licht war. Um genau zu sein schien alles Licht von dem Schwert auszugehen.
Und ehrfürchtig nahm Azarun die Waffe in die Hand. Sie lag wirklich perfekt und sofort züngelten grüne und türkise Blitze um die Klinge, aber da gab es noch ein Problem. Er konnte es nicht heben. Das Schwert schien Tonnen zu wiegen.
Je mehr er sich anstrengte desto sicherer war er, dass es die Waffe war, die sich wehrte. Mit jedem Versuch sie zu heben schien sie schwerer zu werden. Die nächste Überraschung erwartete ihn als er versuchte seine Hand von ihm zu lösen.
Es ging nämlich nicht. Sofort schossen die Blitze über seinen Arm, seine Schulter, hüllten ihn schließlich ganz ein und plötzlich erfüllte Kälte seine Seele.
Es war als würde eine Hand nach seinem Innersten greifen, es von seinen Köper trennen und damit verschwinden. Azarun konzentrierte sich krampfhaft nicht seine Seele an dieses Schwert zu verlieren, doch schon wurden es mehr und mehr Blitze und die imaginäre Hand schien stärker zu werden.
Hinterher konnte er nicht sagen ob Sekunden oder ob Wochen vergangen waren, er wusste nur, dass die Klinge ihn freigab. Er fiel vornüber und wieder überzogen ihn Blitze, aber diesmal sanft und warm, und sie gaben ihm neue Kraft.
Er verlor nicht die Besinnung sondern konnte nur wenige Sekunden später sogar wieder aufstehen und das Schwert spielerisch durch die Luft schwingen. Was vorhin noch unschaffbar war, war nun ein Kinderspiel. Das Schwert wog nichts. Azarun kamen Legenden in den Sinn, von zwei Schwertern, die angeblich über das Fortbestehen der Welt entschieden, die die Seelen ihrer Gegner verschlangen und so immer mächtiger wurden und die nur von Wesen geführt werden konnten, die mächtig genug waren um das Schicksal der Welt zu verändern. Er hatte das immer als erfunden abgetan, aber jetzt da er eines dieser Schwerter in der Hand hielt...
Die Waffe schien in seiner Hand zu vibrieren und wieder züngelten Blitze um Azaruns Körper, aber nun waren sie von dunkler Kraft erfüllt als wollten sie ihn beeindrucken und ihm zeigen was für Macht sie besaßen.
Azarun legte das Schwert wieder zurück auf den Steinaltar, doch als er seine Hand vom Heft löste schossen sofort neue Blitze hervor und hinderten ihn daran. Doch kaum gab er den Versuch auf schmiegte sich wieder alles perfekt aneinander. Ein plötzliches Schaben erregte Azaruns Aufmerksamkeit. Auf dem Altar lag noch eine kleine Stahlklammer, die offensichtlich gerade einige Zentimeter zu ihm hergerutscht war. Er nahm die Klammer und betrachtete sie kurz, dann hob er sie auf seinen Rücken und wollte sie dort befestigen, doch sofort rastete sie mit einem nüchternen Klicken von alleine ein. Azarun konnte jetzt sein Schwert auf dem Rücken tragen, was es ihm sogar gestattete ohne Probleme zu machen.
Unfassbar was er gefunden hatte. Ein Schwert, dessen Macht seiner eigene in nichts nachstand und das vielleicht sogar einen eigenen Willen hatte und das, wenn man der Legende glauben konnte, unzerstörbar war. Aber das ganze hatte auch seine Nachteile, das sollte Azarun bald merken. Das Schwert konnte nicht ohne ihn, sobald es ihm weggenommen worden wäre, wäre es nur eine Stück Metall gewesen. Dies wurde jedoch nahezu unmöglich, denn niemand konnte das Schwert gegen Azarun Willen auch nur ansehen. Wer es trotzdem versuchte büßte seine Seele ein.

Ahja, so war das damals. Ich erinnere mich noch genau. Aber das Wichtigste ist bereits erzählt. Vielleicht sollte ich nicht erklären wie ich es gefunden habe, sondern was ich fand.
Ein Schwert, wie schon gesagt. Ein Seelenräuber, auch schon gesagt. Unzerstörbar, schon genannt. Aber, sine Macht? Unvorstellbar! Annähernd wie meine. Um der Wahrheit die Ehre zu geben genauso groß wie meine. Das einzige verwunderliche war dies: Knapp unter dem Heft, beim Übergang zur Klinge war eine kleine Ausbuchtung, über die ich zunächst nichts wusste. Nach einiger Zeit riet mir jedoch eine ernst zunehmende Quelle ich sollte es mit einem Splitter eines möglichst reinen Geschöpfes versuchen. Ein Einhorn, wie mir schon bald klar wurde, wäre das beste. Wie ich zu dem Splitter kam wisst ihr ja.
Doch obwohl ich ihn besaß nahm das Schwert den Splitter nicht an. Versuch um Versuch schlug fehl, bis ich es aufgab. Vermutlich musste ich einfach warten bis sich der richtige Augenblick ergab.
Weiter mit der Geschichte, aber lassen wir einiges Unwichtige aus.
Ich verließ die Höhle dank der treuen Führung meines neuen Schwertes und draußen angekommen entfernte ich mich sofort aus dem Wald. Ich wusste nicht was zu tun war und so begab ich mich auf die einzige Spur, die ich hatte. Dämonen. Vor einiger Zeit hatte ich von einem bekannten Vampir von einem großen Treff gehört, das besonders unter Dämonen angesagt war. Ein Lokal oder so im Herzen von Los Angelos. Es war kein Problem dorthin zu kommen und meinen „Kontaktmann“ zu treffen, das Problem war eher verbaler Natur. Und da ich unser Gespräch passend für den Charakter dieser Zeit fand, möchte ich es mit euch teilen.

Mischa war schwarz, was durch den Vampirismus mit einem leicht goldenen Glanz verstärkt wurde. Seine Augen waren dunkelbraun und strahlten trotzdem fast so wie meine. Er hatte eine Glatze, was ihm jedoch außerordentlich gut stand.
Ihm habe ich zu verdanken, dass ich mich in der heutigen Welt etwas besser zurecht finde, denn er brachte mir die passende Sprache für den passenden Moment bei.
„Okay, du suchst Infos, eh? Findest sicher dort drin, aber glaube nicht, dass die dich einfach so reinlassen! Erst rescht nisch in diesa Kleidung.“
„Was ist an meiner Kleidung falsch? Ich trage sie seit Jahren und nie gab es etwas daran auszusetzen.“
„Ja, klar, das sieht man. Und wie du redest, Mann! Du überlebst keine Sekunde in dem Schuppen. Mach dir das konkret: Heutzutage reden die Menschen anders und wer uner ihnen lebt muss sich ihnen anpassen. Und wenn du unter den Demons hier drin Infos finden willst, musst du dich auch anpassen. Ich habe keine neuen Kleider für dich, aber ich glaube, ich weiß wie wir dich trotzdem fitt kriegen. Dein Haar ist das erste Problem. Öffne es und lass es einfach willkürlich hängen, kümmer dich nicht drum. Dann deine Zähne, verberg sie etwas. Und schließlich deine Art zu gehen. Zeig doch nich edem, dass du Krieger mit Leib un Seele bisch.“
„Sonst noch etwas?“, fragte ich bissig, weil ich es hasse herumkommandiert zu werden.
„Yeah, geh allein. Ich komme nich mit. Is mir zu heiß da drin. Das is eine Stripteasebar.“ Er lachte ganz so als ob er einen wahnsinnig lustigen Scherz gemacht hätte. „Naja, um ehrlich zu bleiben, ich glaub nich dass dus schaffst denen auch nur eine Silbe über ihren Plan zu entlocken. Selbst wenn da immer ein oder zwei von den großen hocken. Wie auch immo, ich verschwind etz. Respect, eh? Ein letzter Tipp noch, halts Maul solangs geht, sobald die dich reden hören bisch tot.“

Das Gespräch ging trotzdem noch etwas hin und her, aber der Kern ist erfasst. Ich lebe jetzt schon so lange, aber Mischa rief mir das eigentliche Problem aller Vampire vor Augen, das ich nicht selbst sehen wollte. Viele Menschen denken es wäre toll ewig zu leben, Macht zu haben, als Jäger der Nacht umherzustreifen, aber tatsächlich ist es das nicht. Die Ewigkeit ist grausam und der Blutdurst pocht ständig auf dein Gewissen. Hinzukommt, dass Vampire sich nur sehr schwer selbst verändern, während die Welt um sie herum das ständig tut, bis sie schließlich lauter alte Gestalten in einer neuen Welt sind.
Viele treibt das in den Freitod.
Zum ersten Mal merkte ich, dass selbst der Sohn Kains nicht vor solchen Dingen gefeit ist und seit damals bin ich ständig auf der Suche nach Wegen um mich selbst an das Neue anzupassen, nicht in der alten Zeit hängen zubleiben. Selbst wenn das zuweilen sehr schwer ist.
Letztendlich betrat ich die Bar. Und ab hier wieder zurück zum Thema.

Die Luft war stickig, sogar seine unsterblichen Lungen begannen zu protestieren als sie dem Qualm zu Sauerstoff umwandeln mussten.
Rotes Licht durchschnitt hier und da den Nebel, und das ganze erschien dadurch irgendwie grotesk. Man konnte gerade weit genug sehen um mitzubekommen, wie eine Dämonen an einer Metallstange inmitten des großen Raumes ihre Kleider von sich warf.
Und doch, obwohl seine Sinne fast gänzlich aufgefallen waren, konnte er einzelne Menschen ausmachen, vereinzelt den Geruch von Blut herausriechen. Es waren nicht nur Dämonen da. Merkwürdigerweise beruhigte ihn das nicht, eher das Gegenteil war der Fall.
Er ertappte sich sogar dabei, wie er nervöse Blicke über seine Schulter warf.
Er war hierher gekommen um einen Dämonen zu fangen und auf die Vorfälle in letzter Zeit anzusprechen, oder besser auszuquetschen, aber kaum schloss sich die Tür hinter ihm, erkannte er, dass er hier keine Antworten sondern nur neue Fragen erhalten würde.
Trotzdem postierte er sich in einem dunklen Eck, neben der Treppe zum Keller. Wie er erhofft hatte nahmen ihn sofort zwei Bodyguards aus Korn, was wiederum ihren Brötchengeber auf ihn aufmerksam machte. Er schritt langsam die Treppe hinab und konnte dumpf fühlen, wie er ihm folgte, während die Bodyguards oben Stellung hielten, offenbar weil er es ihnen so angeschafft hatte.
Unglaublich wie einfach diese Falle gestellt werden konnte ohne dass es irgendjemand merkte. Und das obwohl auch mein „Verfolger“ ein Dämon war. Alles verlief reibungslos.
Er war am Ende der Treppe angekommen. Mehr um zu spielen als zur Tarnung ließ Azarun seinen Körper zu einer Nebelschwade werden. Normalerweise hätte er das niemals gemacht, denn selbst auf einen absoluten Dummkopf musste es komisch wirken, wenn eine Wolke aus Nebel in annähernd menschlicher Form in einem engen Ganz waberte, aber jetzt erschien ihm das als nötig für den ersten Eindruck.
Schon kam der Dämon den Gang hinunter und schritt geradeswegs durch Azarun hindurch. Er blieb stehen als er vor der verschlossenen Tür stand und kratzte sich verwundert am Kopf. Azarun materialisierte sich hinter ihm und packte ihn grob am Hals.
„Ich will Antworten! Je mehr du weißt um höher sind deine Chancen weiterzuleben. Erstens, warum greift ihr mich an? Warum habt ihr eure Spitzel sogar bei den Elben? Warum das alles?“
Der Dämon gab einen gurgelnden Laut von sich und Azarun, der zuerst dachte er wolle antworten ließ den Griff etwas lockerer.
„Dai Djan! Dai Djan!”, begann der Dämon nun ohne Unterlass zu stammeln und selbst als Azarun seinen Griff wieder verstärkte sprudelten diese Worte über die Lippen des Dämonen.
Er erkannte, dass es der größte Fehler seine Lebens war hierher zu kommen und mit einem Ruck brach er seinen Gefangenen das Genick.
Er rannte mehr als dass er ging, weil er diesen Ort möglichst schnell verlassen wollte. Doch kaum betrat er die Bar glühten plötzlich von überallher rote Augen auf, die sich auf ihn hefteten. Sie hatten ihn entdeckt. Jetzt blieb ihm nur noch die Flucht.
Dumm nur, dass die rettende Tür auf der anderen Seite des Raumes war.
Mit einer andächtigen Bewegung nahm Azarun sein Schwert vom Rücken, das als würde es sich auf den kommenden Kampf freuen einen einzelnen türkisen Blitz um die Klinge zucken ließ. Unter den bösen Blicken der Dämonen schob er sich Schritt für Schritt näher zur Tür, als ihm eines klar wurde: seine Gegner waren nicht nur Dämonen, denn auch wenn das völlig unmöglich war begannen zwei oder drei Vampire ihn einzukreisen. Hatte sich sein eigenes Volk gegen ihn verschworen?
Ohne Vorwarnung ertönte direkt hinter Azarun eine Stimme, allzu vertraut und doch wegen ihrer eisigen Kälte unerkennbar: „Tötet ihn, er hat unser Vorhaben in Erfahrung gebracht. Aber macht es schnell und gnädig.“
Azarun wollte sich umdrehen um zu sehen wer gesprochen hatte, doch der plötzliche Angriff aller drei Vampire hielt ihn davon ab. Er sprang so schnell es ging zur Seite konnte jedoch einen tiefen Schnitt über den Oberschenkel nicht vermeiden.
Sofort rollte er sich ab und sprang wieder vor, was seine Gegner niemals erwartet hätten. Ehe sie sich versahen waren sie nur noch zu zweit.
Doch als die Dämonen sahen wie leicht der Vampir sich hatte übertölpeln lassen, griffen sie auch in das Geschehen ein. Egal wie sehr Azarun sich anstrengte, für jeden, den er tötete erschienen immer wieder zwei Neue, und bald waren seine Kleider blutdurchtränkt. Mittlerweile gelang es einzelnen Dämonen, die Vampire waren schon lange tot, sogar sich in seinen Rücken zu stehlen. Obwohl Azaruns seelenräuberisches Schwert ständig unter sie fuhr und der Boden schon glitschig vor Blut war, musste Azarun immer mehr Schnitte in Kauf nehmen.
Das Ende kam schließlich durch einen besonders mutigen Dämon, der selbstmörderisch einfach auf ihn zu sprang. Bewaffnet war dieser mit einem langen Speer, den der Dämon so schnell einsetzte, dass Azarun in seiner schlechten Verfassung nicht einmal eine Chance blieb.
Der Speer war auf Azaruns Herz gezielt, doch das verfehlte er um Haaresbreite, durchschlug stattdessen Schulter und Schulterblatt um auf der anderen Seite wieder hervorzubrechen.
Wahre Ströme von Blut ergossen sich aus der Wunde, als Azarun die Waffe stöhnend abbrach und herauszog.
Von nun an war der Kampf entschieden.
Die Dämonen drangen auf Azarun ein als wäre er nur ein Mensch und er musste schon froh sein, wenn er ihren Schlägen ohne eine neue Wunde mitzunehmen ausweichen konnte. Ihm wurde schon nach wenigen Sekunden klar, dass er das niemals überleben würde.
Seine einzige Möglichkeit war Flucht, und das möglichst schnell.
Aber es gab nur eine Chance aus dieser wilden Meute zu entkommen, doch dafür brauchte er etwas Zeit, die ihm seine Gegner niemals ließen.
Aber Azaruns Improvisationsgabe ließ ihn nicht im Stich.
Er sprang in einem hohen Salto zurück, steckte das Schwert auf den Rücken und ließ eine riesige Flammensäule auf den Boden niedergehen. Als er mit einem leisen Schmerzensschrei landete, hatten die Dämonen besseres zu tun, als ihn weiter anzugreifen, aber schon begann das Feuer auch an ihm zu lecken.
Er nahm all seine Kraft zusammen und schon spürte er das wohlvertraute Kribbeln, als weite, schwarze Rabenflügel aus seinem Rücken brachen.
Ohne darauf zu achten wohin er flog stieß er sich einfach ab und durchstieß glatt eine massive Mauer, worauf die verwundete Schulter mit einem protestierenden Schmerz reagierte.
Im Flug dreht sich Azarun noch einmal zu der Bar um und schoss weitere Feuerbälle auf sie ab, bis fast das ganze Viertel in einem Flammenmeer versank. Dann endlich flog er so schnell er konnte und er stoppte auch nicht als er den Atlantik erreichte.
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Luna
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« Antworten #54 am: 19.Juni.2004, 21:39:33 »

das ging nun doch schneller als gedacht, werd es morgen in aller ruhe lesen, dankeschön.....
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Salvia
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« Antworten #55 am: 19.Juni.2004, 21:57:47 »

Na da gehts zu.. aber schön dass es einen teil zu lesen gab *lächelt*
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Azarun
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« Antworten #56 am: 19.Juni.2004, 22:00:00 »

Nun, es wird noch ganz andere Sachen zu lesen geben.
Spätestens dann, wenn ich sie aufgeschrieben hab. Smiley
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Salvia
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« Antworten #57 am: 19.Juni.2004, 22:05:50 »

Ja Massenkarambolage *grinst*
na ich bin wirklich schon gespannt
fies wärs ja gewesen mitten im kampf aufzuhörn
aber du bist ja brav
immer schöne kleine teilchen *lächelt*
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Azarun
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« Antworten #58 am: 19.Juni.2004, 22:08:29 »

Ja, immer kleine Teile. Aber vielleicht steigerts ja die Spannung wenn ich dir schon sage wie wahnsinnig aufregend der nächste "Teil" wird.
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Salvia
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« Antworten #59 am: 19.Juni.2004, 22:14:42 »

wow *vor spannung zitter* jo ich bin scho gespannt *grinst*
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