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Autor Thema: [Traumtänzer]  (Gelesen 3992 mal)
Satu Chiyoko
Gast
« am: 03.Mai.2004, 15:27:36 »

[Traumtänzer]

Kommentar: Erstmal eine Art Warnung, da es um Kindesmissbrauch geht. Wer so etwas nicht lesen möchte, der möge es auch nicht tun! Für alle anderen, das Lied Namens "Kinderaugen" am Ende dieses Fics ist von Peter Rupprecht. Diese Geschichte spricht ein ziehmlich ernstes Thema an.

Das ganze war mehr ein Abschluß zu einer meiner früheren Geschichten, die ich hier vor langer zeit einmal gepostet hatte. Hm, ich weis nicht warum, aber finde es wäre angebracht das ganze zu posten, und zwar mit dem Satz:

'Drachenstaub ist abgeschlossen und wird nie mehr weitergeschrieben'
Fragt einfach nicht.

Keine Sorge, ich werde euch nie wieder etwas zu dem Thema posten. Wie gesagt, das hier war mal ein Abschluss zu der Geschichte. Oder ein Prolog. Zuviele Namen...



Seiltänzertraumgedanken

Nurnoch ein paar Stunden...
Niemand dreht sich um. Augen zu! Aus den Augen aus dem Sinn? Gar nicht wahr!. Herrscher! Demütigungsbeherrscher! Still und leise. Ungesehen bei anderen.
Zufall? Absicht!
Nurnoch ein paar Stunden, dann ist alles gut.
Papierkugel- Tor! Oder Kopf? Torkopf. Wieder Briefchen. Briefchenböse. Wieder eine Nachricht, die keine mehr war. Still und leise. Ungesehen? Die beste Freundin saß direkt an ihrem Tisch. Starrer Blick nach vorn, keine Regung. Rettung. Kein rettender Blick von der Seite. Keine Reaktion. Totale Stille. Im Kopf. Draußen. Drinnen. Überall.
Wo?
Alles gut...
Nichts gut. Gar nichts gut! Augen auf, Lehrer ansehen, auf die Lippen starren. Stumme Worte die die Ohren nicht erreichen. Stummfrageworte. Alle Blicke auf ihr. In ihren Kopf. Ganz hinein. Tür offen, Besucher in der Seele, sehen alle ihr Spiegelbild. Ganz leer innendrin. Starrer Blick nachvorn, keine Hilfe von der Seite.
Ganz still. Stumme Worte im Raum.
Ganz viel Lautes Gelächter. Teufelsgelächter. Menschengelächter. Böser Blick vom Lehrer. Nicht schlimm. Ist gleich vorbei. Boshaftes, lautes Lachen von überall her. In ihren Ohren. In der Seele. Geht nicht raus. Bleibt da. Festgeklebt.
Ohren zuhalten geht nicht. Alles laut. Geht nicht vorbei.
Und so nass sind die Augen plötzlich.
Geht nie vorbei. Immer da. Ganz tief in drin. Alles leer.
Raus. Weg. Ganz weit. Nicht zurückblicken.
Doch davonlaufen geht nicht. Nie geht das. Niemals.
Kleiner Zettel von links. Ganz vorsichtig nehmen. Inhalt prüfen. Böse?
Niemals! Beste Freundin, einzige Nichtlachseele.
Alles okay? Nein.
Ja. Alles egal. Alles ätzend. Alles böse. Böse Menschen. Böse. Tod.

Helles Klingeln. Engelsglocken! Stummes Stürmen.
Ganz schnell raus. Weg! Ganz weg. Raus schnell. Weg schnell. Raus ganz. Ganz schnell.
Einsteigen. Losfahren. Da sein. Spielen. Das Todesspiel spielen. Schlechtes Spiel.
Schönes Spiel? Schönschreckliches Spiel.
Dummes Spiel hat er gesagt.
Essen. Ganz still. Nicken. Alles gut. Wie immer. Nicht gelogen. Wieimmerschule.
Gar nicht gelogen. Alles gut, alles lieb.
Die Gabel schnell unter dem Tisch. Blut? Nein. Böse, geht nicht!
Gabelhandabdrücke.
Keinen Hunger.
Fernseh gucken.
Mit Oma spielen.
Opageschichten hören.
Zu spät. Abend. Bettgehzeit.
Ganz schnell die Treppe rauf. Rennen, Stufenzählen. Jede nehmen. Sonst nochmal hochgehen. Ganz leise und schnell. Ganz schnell und langsam. Ganz leise und langsam.
Klopfen. Klingeln. Lächeln? Nie. Kein Lächeln, kein Lachen, nur Weinen.
Wie lachen?
Wie geht das? Keine Zeit. Für Lachen. Für Lernen. Für Spielen.
Nur Träumen. Träumen von ganz vielen Dingen. Nacht. Allein und ganz ruhig.
Träumen von der Allesguthabdichlieblassunsballspielenzeit.

Nicht von der Seistillundleisehabdichsehrdollliebundnichtssagendürfenzeit.

Jetzt ist so eine Zeit.


Kinderaugen

Gute Nacht Engel, es wird Zeit ins Bett zu gehn
Die Dunkelheit umschließt den Mond, die Zeit scheint still zu stehen
Der Engel schleicht nach oben jeder Tritt tonnenschwer
Die Angst wird immer größer, die Seele ist längst leer.
Der Engel liegt im Bettchen den Teddy fest gedrückt
Sie hört nicht mehr die Spieluhr, sie scheint der Welt entrückt.
Das Zittern ihrer Händchen haucht dem Teddy Leben ein.
Zuviel geweint, zuviel Angst. Sie fühlt sich so allein

Kinderherzen zerbrechlich wie Glas
Kinderaugen wem macht so was wohl Spaß
Kinderseelen, im warmen Bett erfrorn.
Mami warum hast du mich geborn?

Es öffnet sich die Türe, lautlos voller Gier,
verschwitzter Leib , Geilheit pur, kein Mensch mehr nur noch Tier
Stille Tränen brennen wie Feuer, tiefe Narben ins Gesicht
Das letzte Beben seines Körpers das bemerkt sie nicht

Kinderherzen zerbrechlich wie Glas
Kinderaugen wem macht so was wohl Spaß
Kinderseelen, im warmen Bett erfrorn.
Mami warum hast du mich geborn?

"Papa was hab ich falsch gemacht? Will doch dein Engel sein!"
Die Angst vor dir ist riesengroß, doch noch noch mehr ganz allein zu sein.
Mama darf nichts wissen, sagst Engel müssen schweigsam sein!
sonst verlieren sie ihre Flügel, und stürzen ins Feuer rein.

Kinderherzen zerbrechlich wie Glas
Kinderaugen wem macht so was wohl Spaß
Kinderseelen, im warmen Bett erfrorn.
Mami warum hast du mich geborn?

Kinderseelen warum? warum nur mir?
Papa warum? Ich hab dich doch so lieb.
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« Antworten #1 am: 03.Mai.2004, 16:24:11 »

*mit bedenken zur kenntnis genommen*
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« Antworten #2 am: 03.Mai.2004, 17:15:48 »

*nachdenklich is*
hmmmm...
irgendwie traurig. und in einem Ungewöhnlichen Schreibstil. aber genau dieser Schreibstil trifft es ganz genau. Absolut perfekt. Und alles trifft genau zu.
Das ist es ja...... es gibt so viel böses auf dieser Welt.... naja, hoffen wir mal das das mal irgendwer ändert und wenn wir das selbst sind Smiley
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Drougén
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« Antworten #3 am: 03.Mai.2004, 17:39:35 »

*zu Dragon-Elf nick*
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« Antworten #4 am: 03.Mai.2004, 18:13:05 »

Zitat von: "Dragon-Elf"
*nachdenklich is*
hmmmm...
irgendwie traurig. und in einem Ungewöhnlichen Schreibstil. aber genau dieser Schreibstil trifft es ganz genau. Absolut perfekt. Und alles trifft genau zu.
Das ist es ja...... es gibt so viel böses auf dieser Welt.... naja, hoffen wir mal das das mal irgendwer ändert und wenn wir das selbst sind Smiley


verstehe schon, wie dus meinst, gebe dir da auch recht, aber ich denke "bedenklich" ist hier wirklich angebrachter als "perfekt" ...

ändern.. wie will man das ändern, wenn der betroffene sich nicht darauf einlässt ..man kann nur selbst aus einer solchen Misere finden ..freunde helfen dabei sicher ..aber wann man nicht selbst erkennt, woran man ist, dann kann zu spät sein ...ein leben nach außen hin aufzubauen ist einfach nötig, und das kommt durch eigeninnitiative, denn die Menschen beziehen dich so oder so in ihr leben ein ...ob als kumpel oder als stilles ding am rand ..das hängt eben von dem ab, was man aus der Situation macht ..sind die rahmenbedingen schwer und schier aussichtslos ists eben um so schwerer ...ich hoffe einfach jeder besitzt die innere Kraft sich aus einer solchen Situation wenn die person mal in einer solchen gefangen sein sollte, heraus zu finden und ich denke tief im inneren hat jeder eine solche macht das elend zu zerschlagen Smiley
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Drougén
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« Antworten #5 am: 03.Mai.2004, 18:25:07 »

revive, ich hab so ne situation. die leute die mit mir reden kann man an einer hand abzählen... (von angesicht zu angesicht, nicht im ICQ oder chat etc...)
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« Antworten #6 am: 03.Mai.2004, 18:30:49 »

das tut mir ehrlich leid ..umso besser ist es  ja, wenn du mal son nettes Treffen wie mit Xusal hast, oder ? Smiley
 ..aber ich will nochmal dazu sagen ...sollte man im leben wirklich auf viel unheil in Bezug auf solchen unglücken Situationen gestoßen sein, so findet man immer noch eine neue Chance sobald man in ein völlig neues Umfeld gelangt ..beispielsweise der Sprung von Schule auf Uni oder Ausbildung je nachdem ..wenn man von sich aus allerdings nichts ändern will, dann hilft wohl auch der größte gesellschaftliche umschwung nicht ..aber dann ist es schließlich genau das was man will oder es liegt dann an noch etwas anderem, was ein außenstehender einfach nicht ahnen kann

..oft hilft es einfach mit einem lächeln und eine positiven Stimmung voran zugehen Wink
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Mononoke
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« Antworten #7 am: 03.Mai.2004, 19:29:01 »

hört sich nach selbst erfahrung an so wie das geschrieben ist.

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Auch wenn ich unter Menschen war,
so war ich doch immer allein.

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« Antworten #8 am: 03.Mai.2004, 19:34:17 »

...ich versuche lediglich mich auf irgendeine art und weise in die personen hineinzuversetzen, was natürlich niemals in dem realen Maße möglich ist und irgendwelche Lösungen zu finden Wink
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Satu Chiyoko
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« Antworten #9 am: 05.Mai.2004, 15:17:11 »

Hai, RD hat recht.
Ich hab eine einzige, beste Freundin im realen Leben (und ich hoffe ich werde sie nie missen müssen). Bald komme ich auf eine andere Schule, sogar in einer anderen Stadt.

Ich freu mich ziehmlich und werde auch alles daran setzen ein paar neue Freunde zu bekommen. Allerdings werd ich davor einfach mal eine Art imagewechsel machen, da ich mir im Moment kaum selbst treu sein kann. Und das soll sich ändern. ^^




Der Text,
zuerst sollte es etwas ganz anderes werden. Eher meine, frühere Situation beschreiben. Aber irgendwie ist das Thema dann weggelaufen und ich hatte die Idee das ganze dem ernsten Thema kindesmissbrauch nochmal zuzuwenden.
Der Schreibstil war wie sooft ein Experiment, aber ich finde er passt hervorragend zu der Problematik. Naja.
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Mononoke
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« Antworten #10 am: 05.Mai.2004, 15:56:05 »

stimmt, kurze sätze, ausrufe ideen, gefühle, past super zu diesem.
aber trotzdem wunderts mich das du das so genau beschreiben kannst.

mononoke
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Auch wenn ich unter Menschen war,
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ERNEST HEMINGWAY -  Schriftsteller
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« Antworten #11 am: 05.Mai.2004, 16:01:22 »

sehr talentierte lyrikerin ..sollte mal beruflich was in der Richtung machen Wink
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Satu Chiyoko
Gast
« Antworten #12 am: 05.Mai.2004, 16:31:09 »

Naja,
der Teil der in der Schule spielt, und ein Teil von dem, was Zuhause spielt...angefangen dies zu schreiben hab ich in einer ziehmlich schlimmen Situation, wo ich mich wieder an alles mögliche von Früher erinnert habe.

Man könnte also von hautnah erfahrungen sprechen: das ärgern in der Schule, das nichts wissen wollen Zuhause etc...
Mit dem Thema Kindesmissbrauch habe ich mich mal aufgrund eines Romans beschäftigt.
Das Thema einzubauen viel mir dann nicht schwer ^^ Zumal es ja nur von der Gefühllichenlage sein musste. Ich war als Kind ziehmlich depressiv und es fällt mir auch nicht sonderlich schwer mich in Situationen alleart hineinzudenken. Man danke der Phantasie. ^^
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