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Autor Thema: Geschichten aus der Heimat  (Gelesen 4878 mal)
La Vibria
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« am: 06.April.2004, 19:23:48 »

Bei uns hier in Deutschland gibt es vielleicht nicht so viele fantastische Geschichten wie z.B. in Irland oder England, aber dennoch denke ich, dass wir ein Land sind, dass viel zu erzählen hat.

Wie ihr links lesen könnt, komme ich vom schönen Rhein. Genauer: aus Linz. Das liegt zwischen Koblenz und Köln und gegenüber von Remagen(vielleicht bekannt aus dem 2.Weltkrieg: die Brücke von Remagen). Hier ist alles noch sehr auf alte Geschichten und das Mittelalter gestützt, was man an den entsprechenden Festen sieht.
Durch Linz und Umgebung fährt eine kleine Eisenbahn, die sich "Drachenland-Express" nennt. - Und das sagt doch was aus.

Angeblich liegt hier bei uns, im Rheinischen Schiefergebirge, ein gigantischer Drache zwischen den Bergen und schläft (schon seit Jahrtausenden). Er ist so groß, dass wenn er aufwachen würde, er gar nicht mehr zwischen den Hügeln herauskäme. Man weiß also nie, ob man gerade auf einem Berg oder auf dem Rücken eines Drachen steht.

Ein ebenso großer Drache schläft im Rhein. Mit dem Schwanz in Bingen und mit dem Kopf irgendwo rheinabwärts (also in meiner Gegend etwa). Dieser rührt sich nur zweimal im Jahr, um mal Luft zu holen und sich auf die andere Seite zu wälzen. Daher haben wir zweimal im Jahr Hochwasser.

Und zu guter Letzt: Der Drache vom Drachenfels in Königswinter (etwa 10-15 Min mit dem Auto von Linz entfernt). Der typische Jungfrauen und Gold raubende Drache, wie er nur zu oft zu finden ist.
Jaaah, und dem wird immernoch, beim alljählichen Drachenfest, eine Jungfrau geopfert.

Und wie wir unsere Drachen haben, gibt es rheinaufwärts die Loreley und rheinabwärts die Kölner Heinzelmännchen.

Gibt es auch in Eurer Gegend Geschichten, Sagen, Legenden oder Märchen, die Eure Stadt oder alles was drumherum liegt besonders prägen oder einfach Geschichten, die man kennen sollte?
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Valyavelocryr
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« Antworten #1 am: 06.April.2004, 20:52:28 »

Also hier bei uns in Hückelhoven*Zu finden in der euregio....* gibts leider nit sowas besonderes... :?  :-?
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und so wirds auch immer bleiben!


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Luna
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« Antworten #2 am: 07.April.2004, 09:12:00 »

ich hab hier nicht weit von mir den harz  liegen....
hier sind auch wunderbarre geschichten und saagen drinne
ich werd mir mal die tage die mühe machen sie rauszusuchen,
ist  mehr über hexen

hier wird auch noch Baltane am 31. april  groß gefeiert  mit hexen feuern und zauberern
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Mononoke
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« Antworten #3 am: 07.April.2004, 10:29:39 »

echt beltane wo??? ich möcht auch mitfeiern!!! ich hab bei mir in der gegend noch keinen gefunden der solche feste feiert, auch meinen geburtstag LITHA muss ich auch immer alleine begehen.

mononoke
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Auch wenn ich unter Menschen war,
so war ich doch immer allein.

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Luna
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« Antworten #4 am: 08.April.2004, 08:52:04 »

Das wird im ganzen harz gefeiert    ist eigentlich egal  in welchen ort man kommt!  
groß ist z.b Schierke, Thale, Braunlage, Bad Grund......   usw.

hier mal ne kurtze geschichte:


Die Wurzeln der Walpurgisfeier liegen weit in vorchristlicher Zeit und gehen auf germanische Ursprünge zurück.
auch Baltane fest genannt.
Diese "Ureinwohner" des Harzes feierten an diesem Tag ein mit diversen Opfern einhergehendes Frühlingsfest als Freude über das Ende des Winters sowie Wotans Hochzeit (oberster Germanengott). Dabei wurden auch böse Geister vertrieben, was durch Verkleidungen mit Masken, Schüssen und Feuer geschehen sollte. Im Rahmen der Christianisierung vor etwas mehr als 1000 Jahren wurden Namen und Inhalt dieses heidnischen Spektakels formal der neuen Zeit angepaßt. Doch wer Augen hat, um zu sehen und Ohren, um zu hören, der muß erkennen, daß die Walpurgisnacht auch heute alles andere als ein christliches Fest ist.

Die Walpurgisnacht wird immer am Vorabend des Namensfestes der heiligen Walburga gefeiert, einer gelehrten Frau und Äbtissin eines Nonnenklosters, deren Leben in keinem Zusammenhang mit Hexen und dem Teufel stand. Erst ihre Heiligsprechung durch Papst Hadrian II. an einem 1. Mai stellte die Verbindung zur heutigen Walpurgisnacht her, denn durch zahlreiche Wundertaten, welche Walburga zugeschrieben werden, gilt sie auch als Schutzpatronin der Seefahrt und gegen böse Geister.

Der Sage nach versammeln sich zur Walpurgisnacht die Hexen auf dem Hexentanzplatz bei Thale, um von dort aus auf Besen, Mistgabeln, Katzen u.ä. "Fluggeräten" gemeinsam zum Brocken zu fliegen, wo das eigentliche Hexenfest stattfindet. Auf diesem tanzen angeblich alle Hexen in einem großen Kreis mit dem Rücken zueinander um das Feuer herum und küssen anschließend dem Teufel den Hintern. Dann lassen sie sich mit dem Teufel vermählen, worauf dieser die Hexen mit dem sogenannten Hexenmal zeichnet und ihnen die Fähigkeit zur Zauberei gibt.

Für die richtige Stimmung sorgte in vergangenen Jahrhunderten eine aus verschiedenen "magischen" Zutaten hergestellte "Hexensalbe". Diese bestand aus Zutaten wie Misteln, Johanniskraut, Stechapfel, Tollkirsche, Schierling u.a. Nachtschattengewächsen. Vor ihrem Flug rieben die Hexen sich und ihr Fluggerät mit dieser Hexensalbe ein. Sie bewirkte einen starken Rauschzustand, der den Damen wohl das Gefühl des Fliegens vermittelte und u.a. auch die sexuelle Phantasie anregte. Unter dem Einfluß dieses Rauschmittels kamen vermutlich die Erlebnisberichte von den Orgien mit dem Teufel zustande.
In der heutigen Zeit wird in Thale am Fuße des Hexentanzplatzes nach alten mittelalterlichen Rezepten wieder "Hexensalbe" hergestellt. Ein geplanter Verkauf an Touristen scheitert aber bislang an den einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen in Deutschland.
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Corvus von Andoria
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« Antworten #5 am: 08.April.2004, 09:19:55 »

doch drake...gibts bei uns. Irgendson kleines vieh an der rur...hat genaue story müsste ich unseren alten deutsch lehrer fragen ...habe ich vor 8jahren mal gehört.

Wesen sah aus wie ein Minigreif. Soll vor einigen Jahrhunderten mal im nebel nen Bauern angefallen haben. Der konnte aber in eine Kapelle flüchten. Aus Ärger (das wesen konnte geweihten boden nicht betreten) hat es diesen Ort verflucht und die Kapelle ist im Erdboden versunken.
Heute zeugt eine quelle davon, die ein komisch goldenes Wasser hat.

Drake jetzt sag nur noch du kennst die silberquelle nicht......... PADDEL
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Rhynn
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« Antworten #6 am: 09.April.2004, 12:26:15 »

Ich bin ja noch nicht so lange hier in der Eifel, diesen Sommer werden es vier Jahre, aber eine mythische Geschichte gibt es schon, die ich kenne. Es gibt hier in der Nähe ein kleines Städtchen mit einem Maar mittendrin, auf der einen Seite vom Maar steht eine Burgruine über Ulmen und auf der anderen Seit die katholische Kirche und am Maar ist eine kleine alte Quelle mit einem alten Steinaltar und die soll magische Heilkräfte gehabt haben. Jedenfalls gibt es da eine Geschichte, dass im Mittelalter zwei oder drei Hexen ihr "Unheil" in Ulmen getrieben haben sollen. Unter anderem sollen sie einen Handwerkergesellen verhext haben. Der hatte sich unter Zauberbann in die jüngere Hexe wohl verliebt, oder so was und ist natürlich daran zugrunde gegangen. Die genaue Geschichte krieg ich nicht mehr zusammen - aber in Ulmen auf dem Marktplatz steht ein Brunnen mit den Hexen und dem Handwerkerjungen und ein Teil der Geschichte ist auf dem Rand in Platten geprägt. Müßte ich aber nachsehen, wenn ich mal wieder in Ulmen bin. Außerdem heißt es in Ulmen nicht Tanz in den Mai, sondern Moarhexennoscht = Maarhexennacht.
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Luna
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« Antworten #7 am: 25.April.2004, 09:45:24 »

Ich hab noch was gefunden, nicht weit weg von mir nahe des kleinen Ortes Scharzfeld zwischen Herzberg und Bad Lauterberg befindet sich eine der größten Karsthöhlen des Harzes.
Diese Höhle trägt den ungewöhnlichen Namen "Einhornhöhle" und ist die größte Schauhöhle des Westharzes.

Die Einhornhöhle wurde im 16. Jahrhundert erstmals offiziell erwähnt. Vermutlich wurde sie aber schon viele Jahrhunderte vorher als Kultstätte genutzt.
Im Laufe der Zeit wurde die Höhle von diversen Gelehrten recht gut erforscht. Einige dieser Männer sind heute die Namensgeber mehrerer Höhlenabschnitte.
In der Einhornhöhle wurden schon vor mehr als 400 Jahren zahlreiche Knochen gefunden. Aus diesen rekonstruierte Otto von Guericke im 17. Jahrhundert ein Einhorn. Etwa einhundert Jahre später bestätigte Gottfried Wilhelm Leibniz diese Erkenntnis in einem seiner wissenschaftlichen Werke.
Da den Knochen des Einhorns heilende Kräfte nachgesagt wurden, wurde ein großer Teil der in der Einhornhöhle gefundenen Knochen als Medizin verkauft. Ebenso erging es übrigens den noch zu Beginn der Neuzeit reichlich in der Einhornhöhle vorhandenen Tropfsteinen. Sie wurden den Menschen als Hörner des Einhorns untergejubelt und ebenfalls für angeblich medizinische Zwecke verkauft. Erst im 19. Jahrhundert setzte sich endgültig die Erkenntnis durch, daß es sich bei den in der Einhornhöhle gefundenen Knochen um Bärenknochen handelte.

Heute ist die Einhornhöhle ein Natur- und Kulturdenkmal sowie eine der größten Touristenattraktionen im südwestlichen Teil des Harzes. Im Rahmen einer Führung können auch Sie diese Höhle besuchen. Den Eingang bildet ein im Jahre 1905 künstlich angelegter Stollen am eigentlichen "Ende" der Einhornhöhle. Der Führungsweg ist 365 Meter lang und folgt dem Hauptgang durch zahlreiche verschieden große Hallen bis zur "Blauen Grotte". In diesem Raum ist die Decke eingestürzt. Hier verlassen Sie die Höhle über eine Treppe.

es ist richtig klasse da mal durch zuwandeln.
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Revive
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« Antworten #8 am: 25.April.2004, 10:50:11 »

hört sich klasse an ! ..werds auf alle Fälle mal besuchen kommen, sobald sich die Möglichkeit ergibt Smiley
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La Vibria
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« Antworten #9 am: 26.April.2004, 14:40:43 »

Ich auch! ...wenn ich mal dahin komme...
Aber das wär mal ein nettes Ausflugsziel.

Wer mal im Sommer an den Rhein kommt, sollte mal eines der Mittelalter-Feste besuchen. Ist eigentlich auf jeder Burg entlang des Rheins. Mit Märkten und Ritterspielen und allem drum und dran.
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« Antworten #10 am: 10.Juni.2004, 10:01:31 »

wir haben hier auch die viele märchen städte in der nähe....

da wer z.b.  
Hameln, da war der Rattenfänger
Bodenwerder, da lebte der Baron Münchhausen,
die Sababug, das Dornröschenschloß,
Alfeld, mit den 7 bergen, wo das Schneewitchen mit den Zwergen wohnte,


und hier hab ich noch eine schöne sage aus den Harz:


Der Hexentanzplatz

Bizarre Felsen findet man bei Thale, wo sich Satan und Hexe "Gute Nacht" sagen.
Hier liegt der "Hexentanzplatz", der den Handlungsort so mancher Sage bildet. Eine davon handelt von der kleinen Hilda, die auf dem Weg war, um Heilkräuter zu sammeln. Doch hört mehr ...  

  Längst warfen die dunklen Tannen gewaltige Schatten, zischte der Wind in den Wipfeln und begann der Mond am Himmel zu steigen und sein fahles Licht über die einsamen Lichtungen zu werfen. In Mitten der unheimlichen Bergwelt suchte die kleine Hilda ihren Weg nach Hause, denn es war schon Zeit für das Abendmahl.
Mit einem mal gewahrte sie einen hellen Lichterschein. Voller Angst begann sie den Weg entlang zu hasten, fortwährend über alte Farne und Baumwurzeln stolpernd, mit der Nase voran.
 
 Könnte sie doch nur das unheimliche Licht abschütteln, das sich, bei hellerem Licht bestimmt als Katzenaugen ausmachen lassen würde. Was sollte es wohl sonst sein?  
  Kein Fauchen verriet Angriffslust. Atemlos verhielt Hilda und vernahm eine menschliche Stimme, die ihr zurief, "sie solle sich nicht fürchten", "sie werde ihr Kenntnis über all die vielen Heilkräuter des Waldes vermitteln".
Hilda erahnte drolle Boshaftigkeit und stürzte weiter, den Weg entlang, bis sie schließlich erkannte, daß ihr die Hexe Watelinde auf den Fersen war. "Nun aber nichts wie weg!" dachte sie und rannte voller Unabsicht auf den Hexentanzplatz. Sie war in die falsche Richtung gelaufen!
 
  Hilda fing an, wie von Sinnen nach des Herrn Hilfe zu schrein, worauf ein Sturm entfachte und Blitze wie wilde Bestien durch die Lüfte zuckten. Voller Angst kauerte sich unsere kleine Hilda an den Boden und wartete darauf, von der Hexe gefaßt zu werden.
Doch just in diesem Moment geriet diese in den orkanartigen Sturmwirbel und wurde mit solcher Wucht an den Felsen geschleudert, daß sie auf der Stelle versteinerte.

Völlig erschöpft, aber frohen Mutes tastete sich Hilda den Berg hinab und war froh, als sie den flackernden Kerzenschein in der Stube ihrer Eltern erblickte.
 
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Luna
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« Antworten #11 am: 11.Juni.2004, 09:15:06 »

hier hab ich noch ne sage:

Der König der Zwerge

Gleich mehrere Geschichten erzählt man sich vom Hübichenstein, der in der Nähe des kleinen Harzdörfchens Bad Grund liegt. Aber wir wollen hier nur eine zum Besten geben:

Der Zwergenkönig Hübich regierte einst am Fuße des Felsens über ein Heer an Elfen und Gnomen und ward all jenen freundlich gelegen, die Hilfe benötigten. Wer es jedoch wagte, sein Reich zu betreten, den verbannte er auf die 40 m steil aufragende Felsklippe.
So begab es sich eines Tages, daß ein Bergmann in den Gruben nach Erzen schürfte. Der Hübich hatte ihn schon lange im Blick und fand Gefallen an dem jungen Burschen, der bis über beide Ohren in seine Arbeit verliebt war. Ihm gefiel es, die kostbarsten Edelmetalle ans Tageslicht zu bringen und im Schein seiner Grubenlampe nach seltsam funkelnenden Gesteinen zu suchen.

Wie er so schürfte und mit seiner Hake nach den Erzen schlug, da vernahm er ein Klopfen und Pochen. Er hielt inne und lauschte, doch nichts passierte. Wieder vernahm er ein Klopfen und Rufen und er dachte, daß sich der Hübich mal wieder einen Spaß mit ihm erlaube. Doch im gleichen Augenblick begann der Berg zu zittern und zu dröhnen, Steine prasselten hernieder und alles um ihn herum stürzte ein.
Der junge Bergmann war in seiner eigenen kleinen Welt gefangen. "Wie schön wäre es jetzt, wenn ich durch den Wald gehen könnte, von den Sonnenstrahlen gewärmt werden würde oder einfach nur den Mädchen hinterher sehen könnte" - dachte er und schon begann er bitterlich zu weinen.
 
  Plötzlich legte ihm der Hübich seine Hand auf die Schulter. "Wir haben dich gewarnt, doch du wolltest nicht hören. Nun bist du gefangen, die anderen sind alle ums Leben gekommen. Willst Du in unserem Reich bleiben?"
Traurig schüttelte der Bergmann den Kopf. "Ich brauche die Sonne und das Licht, ich bin ein Mensch und kein Zwerg wie du. Lass mich wieder hinauf, du bist mächtig und vermagst das wohl."
 
 "Nun gut, dann folge mir, aber sieh nicht zurück!" Gesagt - getan, voran ging es, immer hinauf, vorbei an düsteren Gängen, Gold- und Silberadern und so manch Kostbarkeit. Als er schließlich die Sonne erblickte, wußte er, das er sich richtig entschieden hatte.
Der Bergmann bedankte sich freundlich und Hübich verschwand wieder im Inneren des Berges. Doch was war das. Die Welt schien so anders. Tapfer schritt er hinab ins Dorf. Ein paar Kinder spielten auf der Straße und als sie ihn sahen, nahmen sie schreiend Reißaus. Der Bergmann schüttelte verwundert den Kopf und ging zu seinem Häuschen, doch oh Schreck, hier wohnten Leute, die er niemals zuvor gesehen hatte.

Er schritt zum Brunnen und als er sein Spiegelbild betrachtete, begann er fürchterlich zu weinen. Seine Kleider waren zerrissen und er war um Jahre gealtert. Niemand kannte er mehr. Die Leute lauschten gebannt seiner Geschichte und nur die Alten unter ihnen konnten sich erinnern, daß einst ein Unglück in dem Berge geschah und seit jener Zeit niemand mehr in Grund nach Erzen gesucht hatte. Der Erzschacht ist bis heute verschlossen und die Menschen träumen noch immer von den Schätzen, die er in seinem Innern verborgen hält. Unser Bergmann jedoch lebte glücklich bis ans Ende seiner Tage.

 

Der Hübichenstein ist das urgeschichtliche Überbleibsel eines ehemaligen Korallenriffs. Heute ragt der Felsen ca 50m über die Umgebung hinaus, wobei eine Besteigung über in den Fels gehauene Stufen möglich ist, und mit einem herrlichen Ausblick belohnt wird.
 Zu Ehren von Kaiser Wilhelm I. wurde 1897 der Adler auf dem Felsen angebracht.
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