Die Kraft des Schicksals:Eine neue Welt

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Tandros:
Heimkehr in die Neue Welt


"Grrr! VOLL-ID-IOT!", keifte das Mädchen mit den blauen Haaren
Die smaragd-grünen Augen des jungen Mannes weiteten sich vor Schock, als er sie bemerkte.
Seine perfekt sitzenden schwarzen Haare schwangen herum, als er sich umdrehte und vorsichtig von ihr Abstand nahm.
Er befürchtete offensichtlich Handgreiflichkeiten.
Er war zwar ungefähr einen Kopf größer als sie, schien aber auf alles gefasst zu sein.
Die Beiden standen in einer weiß-grauen Leere die aus sich immer wieder verändernden fließenden Batik-Mustern bestand. Man konnte nicht sicher sein ob sie senkrecht, waagerecht oder diagonal auf einer Fläche im Raum standen.
Der Leser sollte es sich am besten als "schräg" denken, das kommt dem Zustand ohne Gravitation, oder feste Materie, zu stehen, wohl am nähsten.
"Hallo, Somnia. Du auch hier?", fragte der junge Mann in Beruhigendem ton.
Wären sie nicht durch eine farblose Batik-Muster-Leere geschwebt, hätte man denken können sie wären auf dem Weg zu einem Date gewesen. Er trug eine ausgewaschene Jeans, dunkle Schuhe und eine schwarze Lederjacke mit Stehkragen, sie ein etwa knielanges weißes Kleid und Stiefel.
" Du auch hier?", äffte sie ihn nach, " Ja, du dummes Stück Schei*e. Natürlich bin ich auch hier! Verdammt mit dir bis in alle Ewigkeit in der Nicht-Existenz zu sitzen! Die Eule von Athene hatte es gut! Die musste es nur mit einer besserwisserischen Kriegstreiberin aushalten!
Und, ICH!? Ich muss an den einzigen Gott geraten, der keinen Bock hat seine Kraft einzusetzen! Aber halt, nicht nur das! NEIN! Er muss sich von dem verdammten 12 Verkörperungen des Bösen, dazu überreden lässen, sich aus der Realität verbannen zu lassen!"
"Errm, Somnia?"
"WAS IST FRIEDRICH! ES IST ZU SPÄT FÜR RECHTFERTIGUNGEN ICH WERDE DICH...", sie streckte ihre Hände aus und ihre Finger zuckten im unbändigen Drang ihm den Hals zu zerquetschen.
"Nein, nein, es ist nur..", er zeigte hinter sie.
Während Somnias Schimpftirade hatte sich hinter ihr ein wunderbar bläulich leuchtendes Portal geöffnet. Es war ellipsenförmig mit hellen und dunklen Adern, wie Lapislazuli.
"oh..", ihr Ärger war verraucht.
"Na das ging ja schnell..., ich werd dir das eine mal noch verzeihen."
Sie drohte noch einmal kurz mit dem Finger und trat durch das Portal, welches sie ohne widerstand verschluckte.
Friedrich sah das Portal skeptisch an. Aber, da Somnia so sorglos hindurch geschritten war, zuckte er mit den Schultern und folgte ihr.

Tandros:
"KNÄÄÄÄÄÄ, KNÄÄÄÄÄÄÄ", machte die Alarmsirene als Friedrich durch das Tor trat, das sich hinter ihm wieder schloss.
Einige Meter weiter presste Somnia sich gegen die Wand des Ganges, in dessen Mitte sich das Portal geöffnet hatte.
Sie standen praktisch vor Friedrich´s Zuhause.
Warum presste sie sich nun gegen die Wand? Dumme Frage. Wer würde das nicht tun, wenn er von 5 riesigen mechanischen Wächterspinnen bedroht wird, die Flammenwerfer und Strahlenkanonen auf einen richten?
3 Umzingelten sie am Boden, 2 hafteten über ihr an der Decke, jede etwa 1,50m groß, außerdem wiegten sie sich in einem monotonen Canon
"Bleiben sie wo sie sind, oder sie werden dematerialisiert!Bleiben sie wo sie sind, oder sie werden dematerialisiert!"
"Was ist denn hier los?", fragte Friedrich erstaunt.
Bevor ihm jemand die Situation erklären konnte schallte eine tiefe ältliche Stimme ältliche Stimme durch den Gang. Sie schien von überall zu kommen.
"Bitte wartet dort Gebieter! Ich werde gleich da sein!", sagte sie in hektisch, was gar nicht zu ihrer Stimmlage passte.
Direkt vor Friedrich ,an der gegenüberliegenden Wand, begann Metall wie ein Brunnen Quecksilbers aus der völlig weißen Wandverkleidung zu sprudeln.
"Was zum-?!", Somnia und Friedrich starten auf die Stelle, wo das Metall begann das Gesicht eines alten Mannes nach zu bilden.
Der Alte hatte ein faltiges, aber erhabenes Gesicht und einen langen fließenden Vollbart aus schwarzen und Silberen Kabeln und Röhren. Als er fertig damit war aus der Wand zu sprudeln, schwebte vor Friedrich ein alter Herr in langer silberner Robe, die einige Zentimeter über dem Boden endete.
Seine Arme waren dürr und umschlossen von Kabelsträngen und Pneumatik, wäre Haut darauf gewesen, hätte man sie sehnig nennen können. Der Mann, oder die Maschine hob eine stählerne Hand zu Gruß, deren Finger in ,Klauen ähnlichen, Spitzen endeten.
"Mein Gebieter!", sagte er und verbeugte sich tief vor Friedrich.
"Hey! Was soll das! Warum wird er empfangen wie ein König und ich werd hier bedroht!", keifte Somnia wütend.
Der Alte riss die Augen auf, die er bisher zu schlitzen verengt hatte.
Was eigentlich weiß sein sollte war schwarz, die Iris war silbern und bestand aus mehreren Segmenten, ähnelte einem Objektiv, und aus der Pupille glimmte ein türkis-blaues Leuchten.
Das Leuchten wurde kurz Heller, bei Menschen vielleicht Zeichen der Erkenntnis, er machte allerdings einen Scan von Somnia.
Er wand sich ihr zu.
"Du bist KEIN Mensch!", schrie er sie an, " Eine Bestie wie du hat nichts in unserer Domäne zu suchen!"
Somnia starrte ihn fassungslos an, wie hatte er erkannt das sie kein Mensch war?
"Bitte, wenn du mir nicht böse gesonnen bist, lass Somnia gehen. Sie gehört zu mir.", sprach Friedrich den Alten an.
Dieser sah Friedrich überrascht an, dann wieder Somnia und die Spinnen zogen sich ohne erkennbaren Befehl zurück.
"Herr, wie ihr wünscht!", wie fiel der Alte auf die Knie.
"ok, gib mir einen Moment."
Freidrich sah sich Kurz um. Er ging zur Tür, die in die Wohnung seiner Eltern führte, er schaute hinein, aber alles war dunkel und leer.
"hmm, ich nehme mal wir waren nicht einfach nur ein paar Minuten weg?"fragte Friedrich in den Raum.
"Nein, Herr. Ihr wart genau 630 Jahre nicht mehr in dieser Stadt. ", kam die die Antwort unerwartet vom knienden.
"Waaaaas?", fragte Friedrich überrascht.
Das war eine unglaublich lange Zeit. Er war 630 Jahre in die Zukunft gereist! Allerdings schien es ihn recht kalt zu lassen, zumindest war er in der Lage die Ruhe zu bewahren.
"Wer bist du überhaupt?", hakte Somnia nach. Diese hatte sich sicherheitshalber hinter Friedrich gestellt, sie mochte die Art wie die Maschine sie ansah nicht.
Der Alte gab ihr einen Abschätzigen Blick, doch antwortete.
"Ich bin Nimbus, Vorsitzender des Rates und Verantwortlicher dieser Stadt."
"Also der Obermacker.", stellte Somnia fest.
"Wartet...ich..", Nimbus stockte kurz, "Ja, ich bin der "Obermacker" hier. Entschuldigt bitte meinen kurzen Aussetzer, ich musste die alten Register nach diesem Begriff durchsuchen. Die alten Register sind etwas langsam", er schenkte Friedrich ein entschuldigendes Lächeln.
"Ok...Nimbus. Kannst du mir sagen, wie du das mit der Wand gemacht hast? das war sehr beeindruckend", kam Friedrich zum Punkt der grade im Vordergrund stand.
"Oh, ihr wisst nicht..? Ach ja, entschuldigt, ihr seit der erste Mensch seit über 400 Jahren", lachte er, " Ich hatte ganz vergessen, das ihr es gar nicht wissen könnt.", er schien sich wirklich köstlich zu amüsieren.
"Also, also gut, es ist ganz einfach. Ich bin zwischen den Molekülen der Wand gereist und habe mich hier neu re-etabliert. genau technische Daten, sind leider unter Verschluss zu halten, vor Nicht-Mechanischen. Es tut mir Leid, selbst wenn ihr ein Mensch seid."
"Aaaha. Cool. So genau wollt ich es gar nicht wissen."

Tandros:
"Also, okay. Warum nennst du mich Gebieter? Und woher genau weißt du,dass ich genau 630 Jahre weg war?", setzt Friedrich nach einer kurzen Runde Schweigen erneut an.
Somnia hatte sich entschieden das Gespräch Friedrich zu überlassen."Nun, weil ihr ein Gebieter seid. Ihr seid ein Mensch, der einzige in dieser Stadt übrigens. Menschen sind Schöpfer unserer Ahnen, natürlich gebührt euch absoluter Respekt.
Zum zweiten Teil, euer Gesicht wurde automatisch gescannt und eure Identität überprüft.
Wir haben Aufzeichnungen die Zeigen, wie ihr  vor laufender Kamera einfach verschwindet. Dies war genau vor 630 Jahren. Wir haben leider nicht herausgefunden wie....es geschah öfters.
Aus irgendeinem Grund schienen die Schöpfer diese Verschwinden nicht zu bemerken, noch seltsamer fanden wir, das sich auch niemand mehr an die Verschwundenen erinnerte. Wenn ich das bemerken darf, wir würden uns sehr über Informationen zu diesen Ereignissen freuen, da wir sie nicht zu verstehen scheinen." Friedrich nicht vor sich hin, während er das verarbeitete.
"Also hat sich niemand, nicht mal meine Eltern an mich erinnert?"
"Nicht soweit wir wissen, es tut mir sehr leid, Herr", er verbeugte sich entschuldigend.
"Wenigstens muss ich mir keine Gedanken darum machen, dass sie sich Sorgen um mich gemacht haben. Du sagtest vorhin, der erste Mensch seit 630 Jahren. Was ist denn mit all den Leuten passiert?"
Der Alte biss sich auf die Lippen, als würde ihn etwas stören.
"Wir..wissen es nicht genau. Unsere ersten eigenen Aufzeichnungen beginnen erst 210 Jahre nach eurem Verschwinden, als unsere Vorfahren zum ersten mal ein eigenes Bewusstsein erhielten. Alles was ich euch sagen kann, ist das eine schreckliche Seuche herrschte und die Menschen deshalb aus den Mechapolen flohen. So schließen wir es aus unseren Aufzeichnungen. Seit dem sind wir unserem Quellcode gefolgt."
"Also ist niemand mehr zurück gekehrt?" Nimbus antwortete mit einem knappen nein und einem Kopfschütteln.
"Und was besagt euer Quellcode?"
"Wie schön, das ihr darauf zu sprechen kommt, ich hätte es euch sowieso noch erklären müssen. Die fundamentalen Regeln des Quellcodes den uns unsere Schöpfer gaben, lauten:
Verbessert euch.
Verlasst die Umgebung der Städte nicht ohne gegenteilige Anweisung.
Alle Gefahren von Außerhalb müssen abgewehrt werden.
Nichts darf die Stadt von außen betreten.
Alle Menschen müssen zu ihrer eigenen Sicherheit aus der Stadt verbannt werden.
Jede Rückkehr muss ihnen verweigert bleiben.

Wir wissen nicht, warum man uns diese Regeln gab, aber wir befolgen sie. Eigentlich würden wir alles was kein Mensch ist und diese Stadt betreten hat töten.", er warf Somnia einen Seitenblick zu, " Doch sie gehört zu euch. Deshalb werden wir euch Beide nur bitten, die Stadt friedlich zu verlassen und nie wieder her zu kommen. Bitte versteht das, es ist nicht so als ob wir dies wollten, wir müssen.
Es sind die einzigen Dinge an die wir Gebunden sind."

Tandros:
Friedrich überlegte. Sollte er einfach..
"Du könntest einfach deine Kräfte benutzen und das alles Ändern", flüsterte Somnia in sein Ohr.
"Ja, aber das wäre schummeln. Lass uns die Stadt verlassen", sagte er lächelnd.
"Leider kann ich euch nicht erklären was es mit unserer Ankunft auf sich hatte, ich hab keine Ahnung wie das ging.", an Nimbus gewandt.
"Aber wir werden die Stadt verlassen, wenn ihr das wollt."
"Oh, danke", sagte Nimbus etwas enttäuscht. Es schien ihm ein großes Anliegen gewesen zu sein etwas über das Tor zu erfahren.
"Also gut, sollen wir noch irgendetwas tun, bevor ihr Abreist?" hakte der Mechanische nach.
Friedrich sah Somnia an. Es war eine Art telepathische Gedankenübertragung.
Stirn runzel: Brauchen wir irgend etwas?
Augen roll:Was sollten wir denn schon brauchen?
Schulter zuck:Ich weiß ja nich! leicht gestikulier Deshalb frag ich doch!
Nimbus sah dem treiben interessiert zu.
"Darf ich dann davon ausgehen, dass ihr nichts mehr wünscht, bevor ihr das Areal der Stadt verlasst?"
"Hmm, ein Kompass und vielleicht eine Karte wären nicht schlecht, glaube ich.", gab Friedrich zögernd zurück.
Sowas war immer nützlich. Zumindest was das Grundaustattung in einem Spiel. Also konntes es ja nicht so Falsch sein.


Als Somnia und Friedrich aus der Stadt hinaus traten blendete sie grelles Sonnenlicht. Es wurde noch vom Bode reflektiert und war sehr viel heller als das Licht in der Stadt und ihre Augen mussten sich erst an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnen.
Vor ihnen erstreckte sich eine Fläche sandigen Bodens, ein Ring zwischen der Stadt und dem Feld aus Solarzellen.
Nimbus schwebte in der Tür und verbeugte sich ein letztes mal mit verschränkten Händen.
"Es war mir eine Freude euch kennen zu Lernen, Gebieter. Bitte kommt nie wieder zurück, geht auf eurem Weg zum Rand keinen Schritt rückwärts und seht nicht hinter euch. Bitte, versprecht es mir."
Das fanden die beiden zwar etwas seltsam, aber es war nichts unmögliches.
"Alles klar, aber was für einen rand meinst du?", fragte Somnia. Friedrich setzte an es ihr zu erklären, doch Nimbus kam ihr zuvor.
"Jede Mechapole ist von einem Ödland umgeben, das während des baus der Stadt , durch starken Ackerbau, von allen Nährstoffen befreit wurde. Dieses Land gehört zum Areal der Mechapole und wird zu ihrem Schutz von jeglicher Vegetation frei gehalten." spulte er ab.
"Alter...heißt das WIR MÜSSEN DUR EINE WÜSTE LATSCHEN!?", brauste Somnia auf.
"Ödland", korrigierte der Ratsvorsitzende automatisch, was ihm einen mörderischen Blich von Somnia einbrachte.
Friedrich seufzte.
"Also schön, Nimbus, könntest du uns einen Wagen geben?", fragte Friedrich an Nimbus gewandt, der sie mitleidig ansah.
"Ich bat euch doch, nicht zurück zu sehen..", sagte er traurig.
Die Wände der Stadt erstrahlten rot als zweit etwa 20 Meter große Wächter, je zu einer Seite der Tür, aus der ihnen heraus traten. Jeder trug eine riesige Axt mit einer blau flammenden Klinge.
"Wow", pfiff Friedrich. "Also das, hab ich nicht kommen sehn. Somnia?"
"Was gibt´s?", fragte Somnia, die immer noch dabei war die Mechanoiden zu begutachten. Es war wirklich ein toller Anblick. Sie ähnelten riesigen gehäuteten Riesen, Somnia hatte mal welche gesehen, Die echten sahen aber furchterregender aus.
"Wir werden wohl laufen müssen", rief Friedrich während er schon in die Schatten der Solarmodule eintauchte.
"Warum sollten wir..och, Verdammt!", schrie sie als sie sah, das Friedrich schon los gelaufen war.
Sie bemühte sich grade los zu sprinten, als einer der Wächter seine Axt schwang . Seine Waffe brannte eine Tiefe Furche in den Boden und verdampfte alles was ihr in den Weg kam, als sie Somnia nur knapp verfehlte.
Dies schrak heftig zurück, sowas konnte selbst ihr gefährlich werden. Und schon war sie weg, ihrem Gott hinterher.
Der hatte mit seiner göttlichen Geschwindigkeit schon einige Kilometer Vorsprung.

Tandros:
Keuchend und würgend hatte Somnia schließlich zu Friedrich aufgeschlossen, der war wiederum in eines hysterisch-freudiges Lachen verfallen. Nicht unähnlich einer Hyäne.
"Warum lachst du!? Du hättest sie einfach weg-", prustete sie, stolperte und bremste mit dem Gesicht im Staub.
"Hätte ich nicht", lachte er als er anhielt um ihr auf zu helfen.
"Was heißt du hättest..." ,sie starrte ihn an, "was hast du diesmal wieder getan?"
Sie packte ihn am kragen bevor er antworten konnte und schüttelte ihn durch, wobei sie ihn immer wieder fragte "was hast du getan!?".
"Während wir hier rumlaufen, hab ich meine Kräfte eingeschränkt. Sonst wär es doch langweilig", antwortete er unschuldig,als sie endlich von ihm abließ.
"Und jetzt komm wieder runter. Lass uns gehn."

Und mit diesen simplen Worten, begann die nicht sooo epische Reise eines Gottes und des armen Schweins das ihn begleiten musste.

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