Die Kraft des Schicksals :Zero

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Tandros:


Friedrich öffnete die Augen. Was für ein Mieser Traum. Toller start in meinen 21. Geburtstag, schwerfällig richtete er sich auf.
Ein kurzer schummriger Schwenk durch den Raum ,Schranktür, Tür, Bettende, Schreibtisch, Ablage. Dir Weckanzeige  sagte ihm es sei 9:55, der Weckruf hätte ihn vor zwei Stunden wecken sollen.... Krrrgk, knirschten seine Knie als der die Beine aus dem Bett schwang um sich auf dessen Kante zu setzen.Der Schlaf hatte sich nicht unbedingt erholsam auf sein denken ausgewirkt.Bad, dachte er und machte sich auf, durchs Wohnzimmer ins Bad zu schlürfen, wobei er sich im gehen auszog .
Klo, Dusche, Ra-...rasieren? Als Friedrich in den Spiegel sah staunte er nicht schlecht als er da ein Schlangentattoo entdeckte das seine rechte Schulter bedeckte und in keltischen Knoten teilweise bis zu seinem Handgelenk floss. Verwunder strich er über seine schwarz gefärbte Haut und ein leises schnurren erklang an seinem Ohr.
"Schatz, bist du da!?", erklang es aus Richtung der Wohnungstür und seine Stimmung hellte sich deutlich auf. Seine Mutter war gekommen um ihn abzuholen. Jetzt wurde ihm erst richtig bewusst, das er komplett verschlafen hatte.
" Moment, ich kommegleich!", rief er. das Morgenritual war vergessen, schnell rannte ins Wohnzimmer und zerrte sich hastig ein paar frische Kleider aus den Taschen, die er Gestern gepackt hatte. Das Tattoo konnte warten, jetzt musste er erst sicher gehn, dass seine Mutter es nicht sah, sie würde ihn ansonsten umbringen. Dass hieß, das nichts kurzärmliges in Frage kam, ah da, ein schwarzes langärmliges T-Shirt!
Er schlüpfte hinein, griff sich eine gleichfarbige Jeans-Hose, perfekt. Socken, Schuhe.. .Ungeduldig klopfte seine Mutter an die Tür, "Bist du fertig? Wir müssen unsre Bahn kriegen.", drängelte sie von draußen. Schnell band er sich die Schuhe, sammelte seine Schlafklamotten ein und stopfte alles in seine Taschen. Friedrich rannte zur Tür und riss sie freudig auf. Und da stand sie, langes glattes Haar, so schwarz wie seins und smaragd-grüne Augen. Sie war war etwa 2 Köpfe kleiner als er mit seinen 1,85 und die Zeit hatte ihr kaum etwas anhaben können. Er strahlte und sie  brachte nur einen überraschten Laut hervor, als der junge Mann seine Mutter in die Arme schloss und sie vom Boden riss. " Hey du Riese!", lachte sie, " Du willst deine Mutter doch nicht etwa in deinen Riesenpranken zerquetschen um nicht nach Hause zu müssen?", fragte sie lächeln. " Hoppla", sagte Friedrich und ließ sie etwas betreten runter. "Ok, bist du fertig? Alles gepackt? Hast du auch nichts vergessen?", fragte sie ihn und drängelte sich an ihm vorbei in die Wohnung, er folgte direkt hinter ihr. " ja, hab gestern alles gepackt.", antwortete er, doch sie war schon an den Taschen und inspizierte mit fachmännischem Blick. " hmm, getsern?", sie sah durch die offene Tür ins Schlafzimmer. " Und das Bett ist auch nicht gemacht... Bit du etwa grad eben erst aufgestanden und hast dich angezogen!?", fragte sie in vorwurfsvollem Ton, der keine Lügen erlaubte. Friedrich ließ die Schultern hängen. " Ja, tut mir leid. Der Wecker hat mich nicht geweckt, ich war grade im Bad, alsu du gerufen hast..."
"Wenigsten bist du ehrlich. Gut, dann schnapp deine Taschen un lass uns gehn, dein Vater wartet mit dem Mittagessen auf uns."
Er schnappte sich die Taschen und sie Verließen den Ort, an dem er während seines Schülerlebens  hauste. Seine Eltern besaßen eine zweistöckige Wohnung am Rand der Mechapole, das hieß, dass sie echte Fenster hatten, und nicht auf künstlich simulierte Natur starrten. Sie gingen einige Zeit durch die sterilen Gänge des Wohnbezirks, welche alle Wohnungen miteinander verbanden. Nach etwa einer halben Stunde standen Sie am Bahnsteig. Die Bahnen waren, neben den Fahrstühlen, das einzige Transportmittel um sich in den außen liegenden Wohnbezirken der runden Mechapole schnell fortzubewegen. Die äußeren Wohnringe waren durch diese radial und konzentrisch angelegten Bahnen unterteilt und verbunden. Seine mutter hatte ein scharfes Tempo vorgegeben um die bahn um 10.30 nicht zu verpassen, immerhin dauerte es fast 2 stunden um vom Lehr-, zum Künstler-Berzirk zu kommen.

Tandros:
Am Bahnsteig waren ungewöhnlich viele Leute mit gefärbten Haaren unterwegs. Es waren nicht viele, im Gegensatz zu der Anzahl in anderen Bereichen und vor allem im Freizeit-Distrikt, aber  im Lehr-Distrikt war das tragen gefärbter Haare eher ungewöhnlich. Naja, vielleicht Leute auf dem Weg zur Freizeit, sagte er sich und ging weiter. Im Zug hatten seine Mutter und er Zeit sich über Ereignisse im Leben des jeweils andren einzuweihen. Auch im Zug gab es ungewöhnlich viele auffällige  Leute, aber sie waren ja auf dem Weg zum Künstler-Distikt und Künstler sind nun mal Exzentriker..
Zuhause begrüßte er seinen Vater nicht ganz so übermütig aber trotzdem sehr froh ihn wieder zu sehn.Auf das Mittagessen, einem leckeren Fleischauflauf, gingen sie in den großen Wohnbereich.Die Wohnung seiner Eltern war eine art Loft und verfügte nur zur Hälfte über zwei Etagen. Zur randseitigen Hälfte gab es keine Trenndecke, dafür war die Außenwand eine zweistock hohe Glaswand und bot freien Blick auf das riesige Feld aus Sonnencollectoren das zu füßen der Stadt lag und den Wald und die Felder dahinter . Der Offene bereich vor der Glaswand war ein großer Wohnbereich und dort hielt er mit seinem Vater ein ähnliches Gespräch wie mit seiner Mutter. Nachdem niemand mehr etwas zu erzählen hatte und es langsam Abend wurde, machte sich Friedrich daran, seine Sachen auf sein Zimmer zu bringen und aus zupacken. Sein Zimmer war in der zweiten Etage , er überwand die Treppe und mit einem Seufzer der Erleichterung betrat er sein altes Zimmer, warf seine Tasche in die Ecke und streckte sich auf seinem Bett. Er drehte den Kopf zur Tür und betrachtete durch ein echtes Fenster, die Glasfront, den echten Sonnenuntergang.Die Last der Schulzeit viel von ihm ab und erfühlte sich zum ersten mal seit langem richtig zuhause. Ein kurzes schmerzhaftes stechen in seiner rechten Schulter, auf das ein seltsames Kribbeln folgte riss ihn aus seinem schwelgen und ließ ihn vom Bett springen. Das Tattoo...., er hatte es bereit komplett vergessen. Jetzt rannte er schnell die Treppe runter, zum Bad.verfolgt von dem Blick seiner Eltern, die auf dem Sofa saßen und den Sonnenuntergang genossen.
Mit überhasteten Bewegung schloss er die Tür ab und zog sich das T-Shirt aus. Was bei allen Gesetzen der Physik!, dachte er. Durch den Mangel an göttlicher Vorbelastung ist dies einer der härtesten Ausrufe zu denen er fähig war.
Das Tattoo bewegte sich! Die Schlange kroch unter seiner Haut..aber wohin wollte sie denn? Wo war ihr Kopf?
Er starrte in den Spiegel, drehte, verrenkte sich und suchte das Tattoo nach einem Kopf ab. Als er sich um dreht und über seine Schulter in den Spiegel schaute, sah er ihn. Wie das Tattoo, hatte er keine Einzelheiten, es war die schwarze Darstellung eines Schlangenschädels mit aufgerissenem Maul und böse aussehenden Augen. Das Maul war vollgestopft mit Spitzen zähnen und die gespaltene Zunge ragte daraus hervor, wie bei einem Wappen. Der Kopf bewegte sich seitlich den Nacken hinauf zu seinem Ohr. Friedrich riss die Augen auf angesichts dieses merkwürdigen Spektakels und ein Quäntchen furcht ließ sich nicht verleugnen. Als der Kopf hinter seinem Ohr angekommen war beruhigte sich das Tattoo, es hatten sich andre Kelten Knoten gebildet, aber nun lag es wieder still da, wie unter die Haut gespritzte Tinte es tun sollte.
"Hey!", hauchte ihm eine Stimme ins Ohr. Friedrich sah sich erschrocken um und versuchte schnell wieder das T-Shirt an zuziehen . Warte, diese Stimme...
"Keine angst, ich bin´s, Somnia", lachte ihm die weibliche Stimme in Ohr. " nah, überrascht mich wiederzusehn?".
Friedrich schob seinen Kiefer vor und sah missbilligend in den Spiegel.
"Dir hab ich also diese Tattowierung ?" fragte er kalt.
"Jap", sagte Somnia freudig, "Danke für den Namen, auch wenn er nicht ganz passt."
"Bite, Bitte, aber warum kann ich mit dir sprechen ohne zu schlafen? Und was soll dieses doofe riesige Tattoo?" fragte Friedrich um der Sache auf den Grund zu gehn.
"Du könntest ruhig etwas freundlicher im Bezug auf mein Aussehen sein, du bist ganz schön unsensibel.", warf sie ihm eingeschnappt vor.
"Aber für die langsamen hier: Ich bin das "Tattoo". und wir können sprechen, weil du mir einen namen gegeben hast."
"Was hat das den jetzt mit deinem namen zu tun!?", jetzt war er komplett verwirrt.
"Naja, indem du mir einen Namen gegeben hast, hast du mich zu deinem göttlichen Begleiter gemacht. So wie Athene und ihre Eule .", erklarte Somnia hilfsbereit.
"Wer? Was? Also sagst du mir, ich hab mir das selbst eingebroggt?" fragte er noch verwirrter.
"Wenn du es so ausdrücken willst... ja, du bist selbst dran schuld.", sagte sie und Friedrich könnte sich das dämliche Grinsen das zu diesem Satz gehörte gut vorstellen.
"Ok, egal" egal, sagte er schicksalsergeben" aber warum eine Tattowierung? Meine Mutter bringt mich um, wenn sie dich sieht", jammerte er.
"Komm schon, isses so schlimm, wenn dir jederzeit eine erotische Frauenstimme ins Ohr flüstern kann? Außerdem siehst du damit aus wie´n richtiger Kerl, trainier die Muskeln noch ein bisschen und du kannst dich obenohne in die Schlacht stürzen" zog sie ihn auf. Säuerlich sah er die Tattowierung im Spiegel an.Er atmete tief durch und akzeptierte die Situation. Er würde sie wohl kaum loswerden können. "Also gut, aber wehe meine Eltern sehen dich. Könntest du vielleicht etwas weiter.....hochkriechen?", er schauder, als er sich klar macht, das sie unter seiner haut rumkroch.
" Ich möchte gern Kurzärmliges tragen können, ohne wie ein Verbrecher aus zusehn." erklärte er und schon begann das grausige Spiel von vorn und das Tattoo ordnete sich unter seltsamen Kribbeln neu an. Nun zog es sich in vielen Schlingen und Knoten von der rechten Brust, über die Schulter. bis zum Schulterblatt. Nur der Kopf und das stück am Nacken waren noch zu sehen, doch er würde seine Haare einfach etwas wachsen lassen und sie dann offen tragen.
"Ok, schon besser." gab er seine Zustimmung.

Tandros:
"Willst du denn nicht wissen, was meine Aufgabe ist? ich soll-"
"Nö, kein Interesse. Ich muss jetzt auf Toilette, putz mir die Zähne und dann geh ich schlafen. Du könntest dem Wecker helfen mich Morgen zu wecken, das wöre sör nett von diör", unterbrach er sie, wieder in seinen sehr gelassenen Ton verfallend,immerhin war ja alles wichtige geklärt war. er tat, was er angekündigt hatte und schlich sich zurück in sein Zimmer, inzwischen war es draußen Dunkel und seine Eltern waren auch schon in ihrem Zimmer.
Im Wald hinter dem Sonnenfeld, wie man die Sonnencollectoren kurz nannte, schienen Lichter zu scheinen, aber er war auch schon sehr Müde. Er fiel ins Bett und war eingeschlafen.

Am Morgen wurde er von einem stechenden Schmerz in der Schulter und dem nervigen Ton des Wecker aus seinem traumlosen Schlaf gerissen." Das war gemein!", stieß er hervor, als er sich aufgerichtet und der Schmerz abgeflaut war.
" Du wolltest das ich helfe", schnaupte Somnia, " und das is nunmal das einzieg was ich tun kann um die wach zu bekommen."
Er akzeptierte das Argument, wenn auch wiederwillig und machte sich daran seine Kleider aus der Tasche zu räumen, einige zog er an, den Rest räumte er in den Schrank.
Schwarzes T-Shirt, kurzärmlig und dunkle Jeans, er war kein Fan davon von Veränderung, er mochte die Mode des 21.Jahrhunderts. Er fand die Ganzkörperanzüge ,die alle mögliche über Chips regelten, unbequem.
In der Küche begrüßte er seine Eltern, schnappte sich ein Brötchen und und war weg, um den Künstler-Distrikt aufs neue zu erkunden.

Tandros:


" Du wirst nicht gehn!", hallte die Stimme durch das Baumhaus. "Das ist gefährlich!"
Es war die Stimme einer weiblichen Elfe, um genau zu sein, einer Mutter- deren Tochter , in einen grau-grünen Umhang gehüllt, grade durch die Tür nach draußen huschte und diese von außen verklemmte.
"Tut mit leid, Mutter. Ich bin auch bald wieder da!", sagte sie und rannte los. Die Tür schlug auf und riss fast aus den Angeln als ihre Mutter sich mit voller Wucht dagegen warf, doch die Elfe war bereits im Wald verschwunden. "MIRA! Komm zurück!", schallte ihr Ruf durch den Urwald und wurde von sommerlichen Blätterdach geschluckt.

Mira war schon zu weit um noch umzukehren, geschweige denn, den Ruf ihrer Mutter zu hören. Es tat ihr zwar Leid, ihre Mutter allein zuhaus zu lassen, doch sie hielt es nicht mehr aus, so eingezwengt in einem haus mitten im Wald, sogar abseits von ihren Artgenossen. Sie rannte so schnell sie konnte ,wirbelte trockenen Staub auf, sprang über Wurzeln, durchstieß Gebüsche. Es war ein rausch, nichts konnte sie aufhalten- RUMMS!  Ein Ast auf Magenhöhe hielt sie auf, gab ihr die Fähigkeit der spontanen Kompaktdrehung, kurz war der  Boden über ihr und schon machte ihr Rücken großflächige Bekanntschaft mit steiniger Walderde, als sie flach auf den Boden krachte. Ein leises Ächzen war alles was sich aus ihrer Kehle entrang. Ihr Körper verhärtete sich reflexartig als der Schmerz einsetzte.
"gahh!", stöhnte sie und traute sich keinen Mucks mehr, aus Furcht vor dem Schmerz.
Ganz toll. Ich bin ne Elfe im Wald, ein Heimspiel. Und was passiert? Ein Baum boxt mir in die Magengrube. Das-ist-sowas-von-nicht-cool, dachte sie ziemlich klar nachdem sich der schlimmste Schmerz verzogen hatte. Sie versuchte ächzend und stöhnend auf doe Beine zu kommen, schaffte es aber nur in Sitzposition.
Schwer atmend lehnte sie sich an den gewalttätigen Baum. Na gut, der Baum hatte nichts getan, aber so konnte sie es besser verkraften. Ihr Rücken schmerzte und ihr Frühstück wollte "Guten Mittag" wünschen, aber sie hangelte sich am Baum hoch in den aufrechten Stand.
"Zu großen Taten!", sagte sie sich selbst und fing an, sich den Bauch haltend, durch den Wald zu hinken.
Nach einer Weile nahm der Schmerz ab, sie konnte aufrechter gehen, doch ihre Glieder dafür wurden immer schwerer. Vielleicht war es genug für heute?
Sie suchte sich einen windgeschützten Ecken zwischen den Wurzeln einer großen Eiche, hüllte sich in ihren Mantel und schlief ein.

Tandros:
Null Offenbarungen später, am Morgen, wachte sie ausgeschlafen und mit guter Laune auf. Verschlafen sah sie sich um, kroch ein stück und stand auf und streckte sich. Sie ließ den Umhang auf den Boden gleiten und die Sonne auf ihre hellbraune Lederkleidung scheinen. Sie schüttelte ihr rubinrotes Haar auf, sah sich etwas wacher um und bemerkte einen kleinen Tümpel in der Nähe.
AH, Wasser. Sie hockte sich an den Rand der Wasserlache und spritzte sich etwas davon ins Gesicht, Bäh, Wasser, Jetzt war sie wach und betrachtete kurz ihr Spiegelbild. Die Spitzen ihrer langen Mähne trieben im Wasser und ihre tiefblauen Augen schauten vom Tümpel aus zu ihr hoch. Einige kleine rote Kratzer,folgen durchquerter Büsche, standen im scharfen Kontrast zu ihrer bleichen Haut. Rothaarige Elfen waren selten, und die kleine Gruppe von Verehrern aus dem Dorf bewies, dass sie nicht unattraktiv war, selbst im Vergleich mit mit andren Vertretern ihres Volkes.  Trotz, oder gerade deswegen, konnten Kratzer im Gesicht nicht an ihrem Selbstvertrauen kratzen. Sie wusch sich Hals, Gesicht und die spitzen Ohren, trank etwas von dem Wasser und richtete sich wieder auf. In letzter Zeit befand sie sich recht oft in Bodennähe. Beunruhigend. Sie hatte nie das Gefühl gehabt ungeschickt zu sein, es musste an der Vorfreude liegen. Wie lange Träumte sie schon davon die Städte der Menschen zu besuchen. Seit sich dieses Volk, einst die Plage des Planeten genannt, in ihre riesigen Glasfestungen zurückgezogen hatte, war es still um sie geworden.
Die wenigen die es je dort hinein und wieder hinaus geschafft hatten, überbrachten fast unglaubliche Sagen. Sie seien friedfertig geworden, in der Kunst bewanderter als Elfen, in der Technik, weiter als jeder Zwerg. Essen wurde aus dem nichts erschaffen und niemandem fehlte es an irgendetwas. Die mächtigen künstlichen Gebirge, die sie überall zurückgelassen hatten, alte Maschinen und Kunstwerke zeigten die potenzielle Wahrheit dieser Behauptungen.
Mira hatte schon einige dieser Ruinen besucht(natürlich ohne es ihrer Mutter zu sagen), meist nur kleinere, welche aber trotzdem größer als jedes Elfendorf waren. Sie war fasziniert von diesem verschwundenen Volk, das angeblich die Macht hatte die Realität zu beugen und dessen Schuld es war, dass Elfen keine Magie mehr nutzen konnten.
"Wegen ihnen müssen wir uns tief in den Wäldern verstecken!", hatten die Älteren oft gesagt, die sich noch an die Tage erinnern konnten, als Elfen und andre Wesen noch offen,  ohne die Menschheit leben konnten, oder mit ihr koexistierten. Soweit Mira von den Älteren erfahren hatte, wussten die Menschen nichts von dieser Gabe, was überhaupt erst der Grund war, warum sie wirkte.
Sie schreckte aus ihren wilden Gedanken auf, als sie an den Waldrand kam. Vor ihr erstrecke sich eine riesige kahle Fläche. Ja, neben allem was man über die Menschheit sagen konnte, musste man auch darauf hinweisen, dass sie vor ihrem Rückzug nicht oft gutes Vollbracht hatten, wie gesagt, sie waren eine Plage gewesen. Die riesigen Flächen, die sie zum Anbau ihrer Nahrung benutzt hatten, hatten sich nur langsam erholt und manche garnicht.
Hier stand sie vor einem dieser Flecken. Er erstreckte  sich hunderte Kilometer in viele Richtungen und sie musste ihn durchqueren um zur Mechapole Mitteleuropas zu gelangen. Sie lag zwischen den Grenzen des ehemaligen Deutschland und Frankreich und stand auf den Ruinen des einstigen Luxemburg. Das war ihr Ziel. Nun war es kein idyllisches Ödland, wie das Outback Australiens. Die Fläche erinnerte eher an einen abstrakten Kriegsschauplatz, wo Technik und Natur miteinander gerungen und beide verloren hatte. Riesige rostige Gerippe, gefallene Krieger aus Stahl, warfen abstrakte Schatten in der heißen frühmorgendlichen Sonne. Einzelne Schippen, Klingen und Rohre konnte Mira in den eingestürzten Schrotthaufen erkennen, dazwischen alte Baufällige Straßen von der Witterung zu freien staubigen Streifen in einer Landschaft des Todes verwandelt. Einige beeindruckende Gebilde, terracotta Kriegern gleich, zeugten in riesigen, aufrechtstehenden Reigen, von der einstigen Raffinesse ihrer Erbauer und trotzten den Elementen sogar noch heute. Vergessen von ihren Herrschern, lagen hier die Zeugen eines vernichtenden Krieges. Mira verfiel in eine leicht melancholische Stimme, beim Gedanken an diesen Krieg, den hier niemand gewonnen hatte. Die Soldaten waren mit dem Land gestorben und ihre Herren hatten überlebt. Trotzdem hegte sie keinen Groll gegen die Menschen. Sie  hatten zwar Fehler gemacht,  aber diese auch erkannt. Obwohl viel Schaden im Prozess angerichtet wurde, hatten sie die Welt vor sich selbst gerettet. Mira war nicht alt genug um mehr darüber zu Wissen, als das was ihre Mutter und die Alten ihr erzählt hatten, aber sie fand, seine eigenen Fehler ohne fremde Hilfe zu erkennen und einzugestehen, das war ein größerer Fortschritt als all die Technik die dieses Volk entwickelt hatte. So sah sie es, aber die Vergangenheit war ihr relativ egal, jetzt waren die Städte der faszinierendste Ort der Welt für sie und sie würde vieles auf sich nehmen, um sie zu sehn. Also blieb ihr nichts andres Übrig als sich einen weg durch die Trümmer zu suchen. Sie versuchte sich in den Schatten zu halten um der sengenden Sonne zu entgehen. Mit der Zeit gewöhnte sie sich an den Zickzack-Parcours und legte an Tempo zu.

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