Die Kraft des Schicksals :Zero

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Tandros:
Nun, endlich begann die Stadt am Horizont langsam größer zu werden. Mira sah bereits das Funkeln des Sonnenrings am Abend des fünften Tages. Emmely hatte stark untertrieben als sie von der Wirkung der Nahrung gesprochen hatte. Schon eines dieser belegten Brötchen hatte ihr genug Energie für zwei Tage gegeben und das "Cola" hatte beinahe den gleichen Effekt. Elfen spürten instinktiv wie viel Energie sie zu sich nahmen und Mira begann bereits zu befürchten Fett anzusetzen. Wofür auch immer dieser alte Kult diese Nahrung kreiert hatte, ihr kam es jetzt zu Gute.  In dieser Nacht konnte sie kaum schlafen zum einen war da die Vorfreude, morgen abend würde sie die Stadt erreichen, zum andren stand der Boden unter ständiger Vibration. Mira stellte sich vor dass dies der Herzschlag der Mechapole war, ja dass die Mechapole selbst ein riesiges Ungetüm war, das inmitten seines Netzes aus Tod und Hitze, auf immer neue Nahrung wartete, die es in seinen schnellen und hektischen Stoffwechsel aufnehmen konnte. Ein Geschöpf in dem ein interessantes Leben auf sie wartete, sie musste sich nur fressen lassen. Mit diesen Gedanken sank sie in den Schlaf.

"Ahne Meier", sprach der Hüter der als Wachposten eingeteilt war in seinen KomLink. Er hatte sich schon früh an die Dunkelheit es Raumes gewohnt. Das einzige Licht spendeten die Anzeigen, was es leichter machte sich auf diese zu konzentrieren.
"Einige unsere Sensoren haben eine Person ausgemacht die sich der Stadt nähert."
"Was kümmert uns das? Jeden Tag betreten und verlassen Leute die Stadt. Warum kontaktieren sie mich wegen sowas!?", kam eine dunkle  etwas entnervt klingende Stimme aus dem Komlink.
"Herr, diese Person ist zu Fuß und bewegt sich mit einer beständigen Geschwindigkeit von 25 km/h. Sie wollten benachrichtigt werden wenn Dinge dieser Art passieren.
Es folgte eine kurze Pause.
"Gut gemacht Hüter. Wie weit is die Person entfernt?", fragte die Stimme des Ahnen.
"Sie hat am äußersten Rand unseres Sensorenfeldes angehalten und ist noch etwa 150 Kilometer von der Stadt entfernt.
"Gut, bereitet so viele Experimente wie möglich vor, sobald das Subjekt den Sonnenring erreicht, lasst ihr sie frei", sagte der Ahne ruhigmit meinem leichten Ton der Belustigung in seiner Stimme. Dem Hüter stockte der Atem, schon einige male hatte er nun diesen grausamen Befehl ausführen müssen, er wusste dass manche seiner Kollegen diese Signale lieber ignorieren, um dies zu vermeiden. Aber was sollte er tun? Er hatte es bereits gemeldet. "Bereitet auch die Kameras vor und sendet Mitteilungen. Morgen wird ein Spektakel."
Mit einem leisen Knacken endete das Gespräch und der Hüter war wieder abgeschnitten von der Außenwelt.
Auch wenn er sich sträubte diese grässlichen Kreaturen anzufordern, so musste er seinem Befehl doch nachkommen, also bereitete er alles vor für das "Spektakel".

Verschlafen öffnete Mira ihre Augen. Die Sonne stand schon hoch am Himmel und blendete sie. Halbblind rappelte sie sich auf und klopfte sich staub und Erdklumpen aus der Kleidung. Ihr Rücken war steif und fürchterlicher Muskelkater fraß an ihren Nevern.  Ist es diese Schinderei wirklich wert? fragte sie sich und kramte in ihrem Beutel herum. Sie stärkte sich mit etwas Cola und einem Brötchen und machte sich auf den Weg. Sie war schon zu weit, um noch aufzugeben.  Sie hoffte ins ständig die Stadt am Abend zu erreichen, sie hatte nur noch eine halbe Flasche Cola und die Sonne versuchte kontinuierlich sie zu mumifizieren. Mira spürte schon nach einigen Minuten laufen wie ihr Körper und ihr Geist erschwachten. Zu weit um noch umzukehren? Sicher... aber auch weit genug um zu überleben? Die Schmutzschicht auf ihrer klebrigen schwitzigen Haut gab ihr das Gefühl als wolle selbst das Ödland sie zurück halten. Und das schlimmste war- Die SCHMIERE GEHT NICHT AB!
Immer und immer wieder versuchte sie den Schmutz von ihrer Haut zu Streichen, sie rieb ihre Arme, rieb sich die Hände versuchte ihn ab zu schaben, gehen war nur noch Nebensache. Dieses dreckige Gefühl, der Schweiß, die Hitze, ihr eigener Körpergeruch. Müdigkeit und Mutlosigkeit-egal! Mira war komplett entnerv und lies ihrem Frust freien Lauf und der verwandelte sich flux in Aggression und Zyklen wutentbrannter Sprints.
"Diese dämliche Steppe! Diese ka** Stadt! doofe Menschen, plöde Sonne, STEINE! KACKteen!" fluchend und schimpfend arbeitete sie sich durch das Ödland, alles beleidigend was es auch nur wagte sich ihr zu zeigen. Sie schwang ihren Zeigefinger wie ein Dirigent, auf dass alles zittern mochte was sich nicht unter ihrem anklagend zeigenden Finger wegducken konnte.  Sie dozierte über jeden einzelnen Fehler den Andre gemacht und die Mira in diese Lage gebracht hatten. Es war vollkommen klar das dies alles die Schuld andrer Leute war! Und diese Leute würden büßen!! Wenn, nein,  sobald sie hier raus- Häh
Sie verließ ihren Monolog darüber warum die Welt abgrundtief schlecht und ihr gegenüber ungerecht war ,denn etwas stimmte nicht.
Wann war es denn so dunkel geworden? Der Himmel wechselte gerade von dunklem Lila zu Violett und Dunkelblau. Alle ihre Gefühle wichen einem kleinen Anfall von Panik, wo war sie? War sie eigentlich in Richtung der Stadt gelaufen? Sie hatte all ihren Proviant verbraucht!
Was wenn sie in die falsche Richtung gegangen war? In einiger Entfernung vor ihr ragten dunkle Gebilde auf, die sich selbst für ihre Elfenaugen nur schwach von der Nacht abhoben. Wieder Ruinen von alten Farmwerkzeugen? Es gab keinen Mond und Sterne konnte sie auch kaum ausmachen. Völlig ohne Lichtquelle konnte sie es nicht wagen solche Orte zu betreten. viel zu leicht konnte sie sich an einer der Klingen, Spitzen oder Drähte verletzen, hier draußen gab einem selbst die kleinste Infektion eine Chance zu sterben.
Ok, beruhigen, sie sah sich nach einer einigermaßen ebenen Stelle um und legte sich dort hin. Vorerst würde sie sich nicht vom Fleck bewegen und auf den Morgen warten.

Tandros:
Miras signal war unweit vom Rand des Sonnenrings stehen geblieben. Es hatte sehr viel Länger gedauert als der Wachposten vorher gesagt hatte. Das Signal war nämlich nicht, wie zuvor in gerader Linie auf die Stadt zugelaufen, sondern hatte sich mal schneller und mal langsamer in schlangenlinien an den Sonnenring herangeschlichen. Der Hüter, sein Name war Simon, meldete dem Ahnen das das Signal nun in Reichweite des "Spektakels" war.
"Reichlich spät", antwortete Meier, etwas Missgelaunt. Die Ahnen warteten schon seit dem frühen Nachmittag ungeduldig auf die Benachrichtigung. Per Videokonferenz nahmen gemeinsam an dem Schauspiel teilnahmen, dar keiner seinen respektiven Bezirk verlassen konnte. Einer nach dem andren klinkte sich ein bis insgesamt 7 holografische Bildschirme in Simon´s Wachkabine aufleuchteten. So konnten die Ahnen auch aktiv in die vom Wächter gesteuerten Abläufe des Spektakels eingreifen. Über die Außenkameras konnten die Ahnen die Ereignisse live verfolgen.
"Möge das Spektakel beginnen", sprach Meier, offensichtlich der Anführer der Ahnen, und gab Simon den Befehl, zu walten.
Widerwillige leitete Simon die Prozeduren ein, die in einem der sogenannten Spektakel enden würden...

Mira wurde von mechanischem Krachen geweckt. Das Geräusch riesiger Stahlgelenke, schabend und quietschend, kreischend und blechern erfüllte die Schwärze der Nacht so ohrenbetäubend das Mira ertaubt wäre, hätte sie sich nicht ihre feinen Ohren zu gehalten. Unter ihr vibrierte der Boden so stark das sie spürte wie sie leicht auf und ab hüpfte. Erschrocken und leicht benommen rollte sie sich auf alle viere und sah in die Richtung der Ruinen. Hätten diese etwa begonnen einzustürzen? Grade wenn sie  in der Nähe war?
Sie rappelte sich auf und konnte sehen, wie sich die schwarzen Schatten  der Ruinen bewegten, sie kippten und klappten zusammen...zu koordiniert, als das es einstürzende Ruine sein konnte. Mit einen lauten Knallen stoppten alle Aktivitäten und eine kurze heftige Erschütterung ging durch den Boden. Die Schatten bewegten sich nicht, Stille kehrte ein.
Das war doch eindeutig ein einrasten gewesen, oder? was geht hier vor.... dachte sie, gebannt in die Dunkelheit spähend.
Fumm! Riesige Flutlichter brannten sich in ihre sensibilisierten Netzhäute, als hätte sie direkt in die Sonne gestarrt. Geblendet taumelte sie zurück und hob die Hände gegen das Licht. Mira kniff die Augen zusammen und erkannte mehrere lichtdurchflutete Gänge in der Dunkelheit. Sie lagen etwa 50 meter vor ihr und hatten die dunklen Schemen der Ruinen ersetzt. Wände aus Licht mit Dächern aus schwarzem Nachthimmel, das war alles was sie von diesen Gebilden erkennen konnte. Einer der Gänge war ihr direkt zugewandt, der Boden war die gleiche öde versandete Erde, den es hier überall gab. Langsam gewöhnten sich ihr Augen an das grelle Licht und sie ging näher an der Gang heran. Wieder waren es ihre Ohren die Ankündigten was kam.
Kettenrasseln, knirschen und im Boden des grell erleuchteten Ganges öffnetes sich ein Schlund zur Hölle. Obwohl, so stimmte das nicht, Mira hatte schon Eingänge zur Unterwelt gesehen, das hier versprach schlimmeres. Zuerst ein schwarzer Spalt, sie erkannte eine Bodenplatte die sich direkt vor ihr langsam anhob. Sie wich zurück und starkte in die immer größer werdende Öffnung.
 In den unterirdischen Schatten erkannte sie das bösartig wirkende Licht von Infrarotlampen. Es verschlug ihr den Atem als ihr der Atem des Todes entgegen schlug. Unvorbereitet wie sie war hätte sich fast übergeben, es fühlte sich an als hätte ihr jemand in den Magen geboxt und ihre Gedärme verknoteten sich vor ekel. Die beiden Stangen ,die die Platte aufgedrückt hatten, rasteten ein knirschend ein. Sie starte in Öffnung, eine steile Rampe führte in eine art Untergrundpassage, die in dieses unheimlichen rote Licht
getaucht war. Die Passage war mit Stahl ausgekleidet, an der Decke und im Boden, unter Gitterplatten, verliefen Rohre und Kabel. Angewidert wich sie noch einige schritte weiter zurück als sie die Ursache des bestialischen Gestanks im Licht des Ganges erkannte . Der Gitterboden und die Wände waren, natürlich, bedeckt mit Blut und Gedärm, hier und da lagen auch einige  undefinierbare Gliedmaßen im roten Schein der Lampen. Das war alles was sie in dem Zwielicht des Ganges erkannte, als sie den süßlichen Geruch der Fäulnis nicht mehr ertrug,wand sie sich ab und entfernte sich von der Öffnung, um ihre Lungen mit frischer Luft zu füllen. Just in diesem Moment hörte sie das Trommeln und scharren. Am ganzen Körper stellten sich ihre die Haare auf, das Trommeln tönte aus den Tunnel. Ein gespenstisches Kreischen entstieg der Öffnung, die Aufhängung den Bodenplatte klapperte und der staubige Schmutz rieselte aus den Gelenken der Stangen. Das beunruhigende war jedoch....das nicht die Öffnung der Grund für ihre Gänsehaut war. Die ganze Atmosphäre war angespannt , Mira wand sich von der Falltür ab und beobachtete angestrengt die Finsternis.
Das Kreischen im Gang verstummte Schlagartig, genauso wie das trommeln.
Hinter ihr suchte eine Pranke halt im Sand rund um die Öffnung, sie war blutbeschmiert und von unzähligen Schnittwunden versehrt.
Das Scharren der Pranke lenkte Mira ab und sie drehte sich um.  Langsam und keuchend zog sich eine Haarige, hässliche Fratze in Mira´s Blickfeld. Das Gesicht war tief gebräunt und die unteren Eckzähne standen wie Hauer aus dem Mund und überragten die Oberlippe. Die Elfa sah genauer hin, wenn sie sich nicht täuschte... dann zog sich da ein schwer verletzter Ork über die Kannte der Öffnung ins Freie. Mit dem einen Arm zog er sich vorwärts, der andre hing leblos, immer noch eine grobe Kriegsaxt fest umklammernd, an ihm herunter. Als er den Kopf hob und Mira erblickte wurden seine Augen groß und entsetzen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.

Ahne Meier war nicht amüsiert darüber, das der Ork wohl im Tunnelsystem überlebt und jetzt sogar daraus entkommen war.
"Hüter...was hat das zu bedeuten? Wo sind die Biester?", mehrere Ahnen erhoben ebenso ihre Stimme und Simon sah sich der Situation gegenüber, seinen Vorgesetzten zu erklären was passiert war.
"A-Ahne Meier...",stotterte er nervös. Bloß nichts anmerken lassen, schließlich hatte nicht ER den Ork in die Tunnel dringen lassen, was er wortgetreu berichtete. Simon hatte nur dafür gesorgt dass er sie vor Mira´s Augen verließ, was er klugerweise verschwieg.
"Der Ork scheint in der Passage gewütet zu haben. Es gibt keine Biester in der Nähe der Öffnung mehr...." erklärte Simon das nichtvorhandensein der Mutantenviehcher denen die Ahnen so gern beim fressen zusahen.
"Wie gut das wir vorgesorgt haben", sagte ahne Meier süffisant.
"Wir haben bereits veranlasst Experimente aus nahe gelegenen Öffnungen...oh, es geht weiter", sagte er und Simon sah förmlich das Grinsen das dem Ahnen wohl grade das Gesicht halbierte. Simon starrte gebannt auf die Bildschirme.
Was jetzt kam, konnte er nicht mehr abschätzen.

Tandros:
"Lauf!" entrang sich der Ruf, eigentlich nur ein raues Flüstern aus der Kehle des Orks.  Die Elfe verstand erst nicht, doch dann spürte sie einen Luftzug und wie die Luft, begannen auch die Schatten sich zu bewegen. Sie sprang noch rechtzeitig zur Seite, als sich ein riesiger Schatten aus der Finsternis jenseits des Lichtscheins  löste und mit einem Satz in der Öffnung verschwand. Mira lag am Boden, gestürzt durch ihre eigenes Ausweichmanöver, allein durch das Adrenalin in ihrer Blutbahn gerettet, Energie hatte sie schon seit Stunden keine mehr. Nun wurden ihre Gliedmaßen schwer wie Blei und machten ihr das aufstehen nur umso schwerer. Überall stachen und schmerzten ihre überstrapazierten Muskeln. Endlich stand sie, die Beine waren wacklig und ihre Arme hingen Schlaff an ihr herunter und sah zur Klappe hinüber.
Es dauerte einige Sekunden bis sie merkte was nicht stimmte, der Ork war verschwunden.
Ok, das is mies dachte sie schwach und sah sich um, laufen hat er gesagt, pfff!. Sie ging den gleißenden Gang entlang, da sie noch mehr der Schatten in der Finsternis vermutete, hier sah sie wenigstens wovon sie gefressen werden würde. Das grelle Licht nahm hier etwas ab, die Wände waren schmutzig. Sie beugte sich vor um das Geschmiere an den Wänden genauer unter die Lupe zu nehmen. Ihr denken war grade etwas verlangsamt, vermutlich hatte der Sturz ihr Hirn ein bisschen gequirlt. Die Situation konnte sie schon lange nicht mehr verstehen und  ihr Blick war schummrig also warum nicht auf die kleinen Teile ihres noch kurzen Lebens konzentrieren. Jap! dachte sie als ihre Nase die glasartige Wand fast berührte, das ist Blut!. Sie seufzte , lehnte sich an die Wand und rutschte daran herunter, wobei das getrocknete Blut abblätterte und ihre Kleidung bedeckte. Laufen war so anstrengend und sie war sooooo müde...Warum ging sie überhaupt? Eigentlich wollte sie doch zur Stadt, und jetzt würde sie hier irgendwo in leuchtenden Ruinen den Tod finden. Allerdings, wenn sie sich jetzt beeilte könnte sie einschlafen und würde nicht bemerken wie sie abtrat.  Ein Geräusch von der Öffnung veranlasste sie kurz den Blick zu heben. Sie befand sich jetzt hinter der Bodenplatte, sie sah aus wie eine Rampe aus Sandpapier. Jetzt konnte sie das Wesen genau betrachten, das gerade aus der Passage kam und um die Ecke bog.
ah, zu spät zum pennen, dachte sie als das Wesen langsam auf sie zuging, es hatte bereits registriert dass der Elfe die Kraft fehlte zu fliehen. Das Ding hatte Gliedmaßen und Pfoten wie ein Tiger, die scharfen Krallen ausgefahren und vom Blut des Orks rot gefärbt. Der Kopf hatte etwas von einem Wolf, allerdings mit zu vielen Zähnen, von den viele auch bei geschlossenem Maul zu sehen waren. Insgesamt hatte es die Größe und Masse eines Bisons, aber die Aura eines Raubtiers, vor dem es nicht lohnt zu fliehen. Das vor Geifer tropfende Maul mit den vielen scharfen, ineinander greifenden Zähnen nahm Mira´s volle Aufmerksamkeit in Anspruch. Mira presste die Lippen aufeinander und kniff die Augen zusammen. Was nun? Sie war zu müde und ausgelaugt um noch Angst aufzubringen. Sollte sie sich einfach fressen lassen? Würde sie spüren wie sie zerfe....Warum eigentlich? Eine kleine Stimme  mischte sich in ihre wirren Gedankengänge. Die Stimme war sehr kristallklar in dem dämmrigen Rauschen verschwommener Ideen.
Warum sollte ich hier sterben? Weil das Ding größer ist als ich? Weil ich kaum noch Kraft habe?, es war der Wahnsinn, der ihr ins Ohr flüsterte.
Wo steht denn geschrieben das ich KEINE Chance habe? Immerhin bin ich eine Elfe! Das Ding is nur irgendein Monster!, sie rappelte sich langsam auf und sah das Wesen mit einem mörderischen Blick an.
Wie kann dieses DING es auch nur wagen sich mit mir anzulegen! Sie Ballte die Fäuste.
Das Experiment betrachtete sie mit gelindem Interesse. Das kleine Wesen konnte ja doch nicht fliehen. Das Experiment leckte sich über die Zähne und machte sich bereit Mira zu zerfetzen.


Ein Schrei hallte durch den Gang, durch die Finsternis die die Stadt umgab und durch die Lautsprecher im Wachraum des Hüters. Die Zuschauern, die Ahnen und der Hüter starrten auf den Bildschirm. Es war nicht der Schrei einer Elfe die von riesigen Kiefern in kleine Fetzen zerrissen wurde, sondern das animalische Kreischen der Kreatur, ein Schmerzensschrei, ausgestoßen von riesigen Lungen.
Die Elfe hatte in dem Moment, in dem das Wesen auf sie zuschnellte, ausgeholt und ihm  Oberkiefer und Nase zertrümmert.
Ungläubig starrten die Ahnen auf ihre Bildschirme, Weingläser fielen zu Boden, Gabeln auf Teller zurück. Das Lachen ,über den Tod des Orks und andrer Wesen im Spektakel, war verstummt. In der Stille nach dem Schrei drang das mit Euphorie getränkte schrille Lachen einer Wahnsinnigen aus den Lautsprechern und durch Mark und Bein der Zuschauer. Die Elfe hatte sich nicht vom Fleck bewegt, ihr rechter Arm hing gebrochen und schlaff an ihr herunter, Ströme aus Blut sickerten aus der zertrümmerten Faust.Doch ihr grausiges Lachen halte durch die Nacht. Das Experiment war geflohen.
Die Verschiedenen Bildschirme der Ahnen in Simons Kabine verschwanden, die zuschauer klinkten sich aus.
Ahne Meier sprach mit ernstem Ton, die gute Stimmung war vergangen.
"Kümmern sie sich darum, dass diese Elf-.. das dieses Ding verschwindet! Schicken sie so viele Experimente wie Nötig. Sein Vorgesetzter klinkte sich aus. Simon war wieder allein, und Befehl war Befehl..

Langsam erstarb ihr Lachen. Mira´s Kehle war Wund und ihr Verstand wieder klar. Das war kein Adrenalin-Rausch gewesen, so viel stand für sie fest.Zerschunden sah Mira sich um, ihre Hand tat weh, ihre Kehle tat weh und sie stand in einem weißen Gang. Sie wusste nicht warum, drum fiel sie um. Der Schmerz ebbte ab und ihr wurde schwarz vor Augen.

Tandros:
Hahaha, dachtest du, du wärst tot? lachte Somnia meckernd.
Seine Augen schweiften über das Grün das vor ihm lag. Baumwipfel in vielen Variationen, es erinnerte an einen botanischen Garten. Dazwischen lagen Wiesen und Wege, bildeten Muster mit Blumenbeeten. Über ihm simulierte eine Holokuppel einen sonnigen Tag mit blauem Himmel und weißen Wolken. Das Bild wie er es schon vor seinem Sturz bemerkt, wenn auch nicht bewusst betrachtet hatte. Doch unter dem was er sah, spürte er etwas festeres. Und langsam trat es aus dem Hintergrund hervor, das Bild vom Garten war verblasst, war nur noch eine durchsichtige Ebene. Was darunter lag war Grau und unförmig. Es hatte mehr Kannten und Ecken, wirkte nicht mehr annähernd so Friedlich.
Es war die gleiche Landschaft wie zuvor, aber kälter, gefährlich vielleicht sogar lebloser. Die Kuppel zeigte immer noch einen Himmel, doch er sah unecht und Falsch aus. Was er vorher nur wusste, sah er nun auch.
Naaaaa? Siehst du´s? Was du jetzt siehst ist die Realität, die du als Mensch ignorierst. flüsternte Somnia ihm ins Ohr.
Er spürte das ziehen um seinen Hals und blickte auf. Er hing an einem Strick unter einem dicken Ast.
"Wer bin ich?", fragte er kratzig. Sein Hals war vom Seil zugeschnürt und durch das leichte hin und her wiegen im Wind zog sich die Schlinge immer enger.
Somnia schwieg. Amnesie hatte sie nicht erwartet, aber vielleicht half das auch. Nun konnte sie ihn formen wie sie es für richtig hielt. Sie hatte einen Gott und konnte ihn tun lassen, was sie wollte. Somnia grinste in sich hinein, sie hatte ja so ein Glück.
"Du bist ein GOTT!", flüsterte sie ihm ins Ohr. Seine Antwort kam klar und trocken.
"Das hatten wir schon mal, Somnia."
Dreck! dachte die Träumerei enttäuscht.
"Wenn duu dich erinnert weißt du doch wohl auch wer du bist!", sagte Somnia gereizt.
"Aber ich bin doch gestorben, meine liebe Stimme. Also kann ich nicht mehr Friedrich sein." sagte er grübelnd.
Jetzt war er ja noch besserwisserischer! Das wurde immer besser, sie musste ausgerechnet mit so einem Gott gruppiert sein.
Somnia seufzte.
"Such dir doch einfach nen Namen aus. Manche Götter machen das wenn ihre Kräfte erwachen. Wo wir schon mal dabei sind, du nimmst mir das nicht übel?"

Tandros:
Der Gott überlegte kurz. "Im nachhinein...DOCH. Wie kannst du es wagen mich einfach zu erhängen? Das gibt Rache, warts ab."
Am nahe gelegenen Weg hatte sich mittlerweile eine Bande Gaffer versammelt und starrte  Typen an, der mit einer Schlinge um den Hals am Baum hing und mit sich selbst stritt. ihre Augen waren groß und ihre Münder standen offen, geradeso als hätten sie nie einen gehängten gesehen. Zugegeben, das hatten sie auch nie.
"Ich sollte vielleicht hier runter..." sagte ,ehemals, Friedrich und durchschnitt das Seil meiner Bewegung seiner Hand direkt über seinem Kopf.
Denn Fall mit seinen Knien abfedernd landete er auf der 7 Meter tiefer liegenden Erde der Grünanlage.
"Diese Gott-Sache hat was. Ich kann es ohne wirklich darüber nachzudenken."
Jap, sobald deine Kräfte erwacht sind kannst du sie benutzen als wärst du damit aufgewachsen. bestätigte Somnia schnell.
Zurück zu dem Punkt mit der Rache.....du willst doch nicht wirklich-
"Wir sollten nun erstmal abhauen, mir gefällt es nicht angegafft zu werden." unterbrach er sie .
Aber was tun? Vor ihm stand eine Horde Gaffer, die gerade gesehen hatten wie er sich erhängt , das Seil mit der Hand druchschnitten und einen 7m-Sturz mit den Knien abgefangen hatte, als wäre es nichts.
Es blieb nur eine angemessene Reaktion:
Der Gott rannte los schlug sich ins Unterholz des künstlichen Waldes. Dünne Äste schlugen ihm ins Gesicht, seine Arme wischten Farne und Büsche zur Seite, während er immer schneller wurde.
Ich bin zu schnell! Somnia was ist los!
Natürlich sind auch deine physischen Kapazitäten weit über denen eines normalen Menschen. antwortete sie gelangweilt.
Sie macht sich mehr Sorgen was Friedrich mit der Rache gemeint hatte.
Ok, wie halte ich an? kam es von ,ehemals, Friedrich.
Somnia überlegte, doch es war zu spät.
Sien Hände Schoben einige Farnbüschel weg und schon rammte sich Friedrichs Gestalt in die Dahinterliegende Wand der Kuppel.
Gewaltsam gestoppt fiel er nach hinten aus dem perfekten Negativabdruck seiner selbst.
Es schmerze jedoch kaum mehr, als der Lauf gegen Watte.
"Aua, also bin ich als Gott fester als Beton?" fragte er in den raum hinein.
Jap, kam es von Somnia, Du bist praktisch un zerstörbar.

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