Kiaras Entscheidung

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Shadana:
Folter

Kiara merkte, dass Lina das Zimmer verließ. Doch konzentrierte sie sich jetzt eher auf die Schmerzen die ihren Körper durchzogen. „Du hättest mich töten sollen“ keuchte Kiara. „Wieso sollte ich meine zukünftige Frau töten?“ Fragte der König düster lächelnd. „Lieber sterbe ich als deine Frau zu werden“ erwiderte sie, obwohl sie wusste wie klischeehaft dieser Satz war. „Es ist mutig von dir so etwas zu sagen, schließlich bist du mir hilflos ausgeliefert“ sagte Zaphyr. Er ging direkt auf sie zu. Kiara nahm all ihren Mut beisammen, ballte ihre Hand zur Faust und schlug so fest sie nur konnte zu. Zaphyr fing ihren Schlag diesmal ab. Er drückte ihren Arm unterhalb des Handgelenks zusammen bis ein knacken zu hören war, woraufhin Kiaras Kehle ein lauter Schmerzensschrei entrann. „Du solltest mich besser nicht weiter Reizen. Ach ja und das ist für die Ohrfeige.“ Mit dem letzten Satz schlug der König sie mit der Handfläche ins Gesicht, sodass Kiara zum dritten Mal quer durch den Raum flog. Kiara landete direkt auf dem gebrochenen Arm woraufhin der gebrochene Knochen die Haut durchdrang und jede Menge Blut den Boden bedeckte. „Gute Nacht Träumerin, ich wünsche angenehme Träume“ lachte der König. „Wenn Lucie dich nicht tötet werde ich dich töten“ schluchzte Kiara. Zaphyr stand wieder vor ihr. Sein Blick war voller Wut. „Ich dachte, du hättest schon genug Schmerzen für heute erlitten, aber wie du willst.“ Er trat auf ihren gebrochenen Arm, noch mehr Blut trat aus der Wunde und Kiara schrie erneut. Zaphyr sah auf das Mädchen herab. „Flehe mich an aufzuhören!“ Befahl er. „Ich bin nicht dein Schoßhündchen“ antwortete sie bissig. Er nahm seinen Fuß von ihrem Arm herunter, hob sie an und presste sie gegen eine der Wände, ihren Rücken zu ihm gewandt. Aus den Wänden kamen Arm- und Fußfesseln, welche sich um ihre Gelenke legten und sich fest verschlossen. „Denk nicht ich würde dich vergessen, ich werde gleich zurück sein“, flüsterte Zaphyr, „bis ich zurück bin hast du Zeit deine letzte Antwort noch einmal zu bedenken.“ Er verließ das Zimmer. Leise schlich sich jemand herein. „Du solltest nicht hier sein. Wenn Zaphyr dich bemerkt wird er dir nur etwas antun.“ Warnte Kiara das Mädchen. „Ich wollte nur sagen, dass ich dir Dankbar bin, aber du solltest aufgeben. Lucie ist die Einzige, die meinen Meister besiegen kann“ erwiderte Lina. „Ich habe einmal von einem alten Kodex über Tapferkeit, Tugend, Verteidigung der Hilflosen, Stärkung der Schwachen, Sprache von Wahrheit und Zorn der nur das Böse vernichtet gelesen. Ich habe vor mich an diesen alten Kodex zu halten“ sprach Kiara entschlossen. „Zaphyr kehrt zurück“ bemerkte Lina. „Schnell, verstecke dich unter dem Bett“ rief Kiara. Gerade noch rechtzeitig war Lina verschwunden. Zaphyr betrat das Zimmer. In seinen Händen hielt er eine Peitsche und eine Kettengeißel. Einige der Wachen Trugen einen Tisch, ein Brett, Gewichte, eine Ketzergabel, einen Spanischen Stiefel und eine Garotte zu Kiara. Zaphyr strich zärtlich mit einer seiner langfingrigen Hände über die Peitsche. „Und?“ Fragte Zaphyr. „Und was?“ erwiederte Kiara. „Ich merke schon, an deiner Einstellung hat sich nicht viel verändert“ sprach Zaphyr. In seiner Hand hielt er die Peitsche und schlug mit der Peitsche zu. Jeder neue Schlag brannte noch stärker als der Vorherige auf Kiaras Rücken. Noch war ihr Rücken nur rot verfärbt. Zaphyr wechselte zu der Kettengeißel, diese ähnelte einer Peitsche, jedoch war an ihr waren frisch geschliffene Ketten befestigt. Ihr Rücken war voller Wunden. Er war an verschiedenen stellen aufgeschlagen. Kiara ertrug die Schmerzen. „Flehst du endlich um Gnade?“ Schrie Zaphyr das Mädchen an. „Nein“ bekam der König zur Antwort. Er entfesselte sie nur um sie anschließend an der Garotte fest zu Binden. Er legte ihr ein Seil um den Hals welches er mit einem Stock immer fester zu zerrte, sodass Kiara kaum noch Luft bekam. Als nächstes musste sie gleich zwei Folterwerkzeuge ertragen, den spanischen Stiefel und die Ketzergabel. „Gib auf!“ herrschte Zaphyr sie an. Heißer und unter Tränen durch ihre gebrochenen Beinknochen erwiderte sie „Nicht solange ich noch einen Atemzug machen kann.“ „Das lässt sich einrichten“ sagte er wütend. Er legte sie mit dem Rücken auf den Tisch. Er legte ein Brett auf den Rücken des Mädchens und anschließend begann Zaphyr schwere Gewichte auf dem Brett zu stapeln. Kiara konnte kaum noch Atmen. Schließlich verlor sie das Bewusstsein.

Shadana:
Linas Geheimnis

Als Kiara erwachte hatte sie keine Schmerzen mehr. Sie lag in dem Bett und neben ihr lag Lina. Kiara strich dem Mädchen sachte übers Haar. Lina erwachte verschlafen. „Guten Morgen Kiara. Bitte wundere dich nicht, aber ich habe alle deine Wunden geheilt, nachdem Zaphyr die Folter beendet und dich hier liegen lassen hat“ sagte Lina. „Guten Morgen und vielen Dank für deine Hilfe.“ Kiara stand vorsichtig auf. Ihr Bein schmerzte zwar noch, aber es war nicht mehr gebrochen. Sie trug immer noch ihren hellblauen Pyjamapullover, der am Rücken, dank der Peitschenhiebe, völlig zerfetzt war. Ihr rücken war noch immer voller Wunden. „Es tut mir leid. Nachdem ich dein Bein und deine Hand geheilt hatte, war ich zu erschöpft um deinen Rücken zu heilen“ erwiderte Lina. „Das ist nicht so schlimm“, begann Kiara, doch ein stechender Schmerz im Brustkorb ließ sie zurück aufs Bett sinken, „aber Anscheinend hat Zaphyr mir ein paar Rippen gebrochen.“ „Lass mich mal sehen!“ Forderte Lina Kiara auf. Vorsichtig zog Kiara ihren Pyjamapullover ein kurzes Stück hoch. „Schaffst du das“ wollte Kiara wissen. „Ja“ antwortete Lina. Vorsichtig legte Lina ihre Hände auf Kiaras gebrochene Rippen, als sie weiß zu leuchten begannen und Kiaras innere Verletzungen heilten. „Vielen Dank Lina“ sagte Kiara. „Ich helfe dir gern. Ich glaube an dich“ erwiderte Lina. „Was man so alles über seine Dienerin erfährt ist schon erstaunlich“ rief eine düstere Stimme. König Zaphyr hatte das Zimmer betreten. Schnell schloss Kiara das Mädchen schützend in ihre Arme. „Lass sie los! Diese miese kleine Ratte, ist es nicht wert beschützt zu werden“ rief Zaphyr. „Es gibt nur eine Ratte hier im Raum und das bist du Zaphyr“ flüsterte Lina, doch Zaphyr vernahm ihre Worte. Er ging zu dem Bett, beugte sich zu Lina hinab und flüsterte in rauem Ton „Für diese Worte, sollte ich dir das Leben nehmen“, doch Laut sprach er, „aber vielleicht sollte ich auch Kiara darüber entscheiden lassen. Wenn sie einwilligt meine Frau zu werden, verschone ich dich.“ „Woher soll ich wissen, dass ich dir vertrauen kann?“ Wollte Kiara wissen. „Du denkst doch nicht ernsthaft daran seine Frau zu werden?“ schrie Lina. „Wenn ich dich dadurch beschützen kann nehme ich das in Kauf“ erwiderte Kiara entschlossen. „Vielleicht töte ich sie auch direkt vor deinen Augen, dann kannst du dir Ansehen wie dein Vater starb. Kiara du hast noch drei Sekunden lautet deine Antwort nein oder antwortest du nicht, Stirbt Lina.“ Zaphyr setzte seinen Finger an Linas Stirn an. „Drei“, begann der König, „zwei“ zählte er weiter. „Also gut, ich werde deine Frau, nur verschone Lina“ flehte Kiara. „Gut, in fünf Tagen, wirst du meine Frau, bis dahin wirst du dieses Zimmer nicht mehr verlassen. Allerdings verbiete ich dir jemals wieder mit Lina zu sprechen und falls Lina noch einmal ihre Heilkräfte bei dir einsetzt zwinge ich dich mit anzusehen wie ich die kleine Foltere.“ Drohte Zaphyr.

Shadana:
Diamanthia

Als Zaphyr das Zimmer verließ, entriss er Kiara noch Lina und nahm sie mit. Der König sah das kleine Mädchen wütend an. Er nahm sie mit in den Thronsaal. Zwei der Wachen drückten sie vor Zaphyr auf die Knie. „Bringt den Anführer der Rebellion zu mir!“ Rief Zaphyr zwei anderen Wachen zu. Diese verließen den Raum. „Und nun zu dir“, begann Zaphyr, „deine Strafe wird nicht so gnädig ausfallen wie Kiaras.“ Der König beobachtete ihre Reaktion. Lina sah ihn an, sah dem König direkt in die Augen. „Du hast Kiara angelogen, du wirst mich also doch töten“ sagte sie mit fester Stimme. „Nein, aber damit Kiara nicht mit dir Spricht, lasse ich dir deine Stimme nehmen, doch vorher vertraue ich dir noch ein paar Geheimnisse an. „Du Mistkerl“ rief Lina wütend. Ihre leicht gelbliche, blasse Haut wurde kaum merklich heller. In ihrem blonden Haar schimmerten immer mehr weiße Strähnen. Die leicht diagonalen Mandelaugen, die vorher dunkelbraun waren wurden ebenfalls weiß. Als der König ihr mit der Faust ins Gesicht schlug, verspürte Lina keinen Schmerz. Zaphyrs Hand jedoch blutete. „Verdammt, wie hast du das gemacht?“ Schrie er wütend. Erst jetzt bemerkte der König, dass Lina anders aussah. „Selbst wenn ich es wüsste, würde ich es dir nicht sagen“ erwiderte Lina grinsend. „Wie du willst“ sagte Zaphyr.
Die Wachen kehrten mit einem Gefangenen zurück. Sein freier Oberkörper war voller Wunden. Seine Haut war dunkelbraun, sein hüftlanges Haar und seine Augen waren von einem dunklen grün, er trug nur eine dunkle Hose und seine Gesichtszüge ähnelten denen Zaphyrs. Als der Rebellenführer Lina entdeckte rief er ihr zu „Diamanthia lauf weg!“ „Sie kennt diesen Namen nicht Brüderchen, Sie hat keine Ahnung wer ihre Eltern sind“ erwiderte Zaphyr lachend. Lina konnte es kaum fassen das die beiden Brüder seien sollten. „Was willst du von ihr Zaphyr?“ Fragte der Rebellenführer. „Nichts, aber du könntest mir einen Gefallen erweisen Smarag“ sagte Zaphyr. „Niemals“ schrie Smarag.
Eine weitere Wache betrat den Thronsaal mit einem Mädchen. Ihr Kleid bestand wie Linas aus braunen Lumpen. Ihre Augen waren Dunkelbraun und hafteten unterwürfig auf dem Boden. Die dunkle Haut war voller blauer Flecken und Wunden. Ihr schwarzes Haar war zu einem Zopf gebunden den Zaphyr packte, wodurch sie Smarag direkt in die Augen sehen musste. „Du hast dir eine wirklich schöne Braut ausgesucht und gut im Bett ist sie außerdem, aber dass sie noch Jungfrau war hätte ich nie gedacht“ sagte Zaphyr. „Du Scheusal“ schrie Smarag seinen älteren Bruder an. „Beim ersten Mal hat sie noch geschrien, beim zweiten flehte sie um Gnade und ab dem dritten Mal war ihr Wiederstand gebrochen“ rief Zaphyr lachend. „Bitte hör auf“ flehte Smarag. „An jenem Abend hatten Wir ganze sieben Mal unseren Spaß, nicht war Erina“ sprach Zaphyr gerade laut genug, dass Smarag ihn hörte. „Ja Herr und Meister“ antwortete Erina schluchzend. „Bitte Bruder, ich tue was du von mir verlangst nur höre auf damit“ sagte Smarag unter Tränen. „Gut, dann nehme dem Kind die Stimme“ befahl Zaphyr. Smarag folgte dem Befehl seines Bruders. Er legte seine Hand auf Linas Kehle. Sie versuchte gegen Smarags Kräfte anzukommen, doch ohne Erfolg. Als Smarag sich von dem Kind entfernte war ihre Stimme verschwunden. „Last meinen Bruder und seine Frau wieder frei“ befahl Zaphyr den Wachen. Diese brachten beide fort.
Nun waren nur noch Lina und Zaphyr im Thronsaal. „Und nun zu den versprochenen Geheimnissen die ich dir Anvertrauen wollte“, begann Zaphyr, „das erste Geheimnis ist, dass Kiaras Zimmer so Konstruiert ist, dass es sie innerhalb von sieben Tagen tötet.“ Entsetzen stand in Linas Augen. „Aber keine Angst, in vier Tagen werde ich sie herauslassen, sie soll schließlich gut Aussehen wenn sie meine Frau wird. Geheimnis Nummer zwei. Sobald sie das Zimmer verlassen hat, wird sie Lucie in unsere Welt Träumen. Ich werde in ihrer Nähe bleiben, sodass ich Lucie gefangen nehmen kann. Ich werde Lucie zu meiner unterwürfigen Sklavin machen. Kiara sitzt in der Falle. Sie wird für das Leben und die Unversehrtheit ihrer Schwester alles tun, aber gleich nach der Hochzeit werde ich Lucie vor Kiaras Augen innerlich erfrieren lassen, sowie ihren Vater.“ Zaphyr lachte laut auf. Den Wachen befahl der König „Bringt Lina zu meiner zukünftigen Frau.“ Lina versuchte den König anzuschreien doch es war vergebens. „Bevor ich es vergesse Lina, das dritte Geheimnis“, fing der König erneut an zu sprechen, „hat mein, nein unser Bruder, schon vorhin offenbart. Du bist unsere jüngste Schwester, Prinzessin Diamanthia. Du warst erst ein Jahre alt als ich anfing dich zu meiner Sklavin zu erziehen und deinen Namen zu ändern.“ Lina formte die Worte „Ich hasse dich, Zaphyr.“ Doch sie bekam keinen Ton heraus.

Shadana:
Die wahre Verräterin

Wie Zaphyr voraus gesagt hatte wurde Kiara, mit jedem Tag den sie in dem schwarzen Zimmer verbringen musste, schwächer. Lina blieb die ganze Zeit bei ihr. Konnte ihr aber nie antworten. Am dritten Tag betrat Zaphyr das Zimmer. Langsam ging er zu dem Bett nahm Kiara auf seine Arme und Trug sie aus dem Zimmer. Er Befahl einer Dienerin Kiara in Ein Kleid aus feinster Seide zu kleiden. Das Kleid, welches der König ausgesucht hatte sah genauso aus wie der Himmel bei Nacht. „Du siehst blass und schwach aus“ sprach der König als er das Mädchen sah. Kiara richtete sich auf. „Was hast du mit Lina gemacht? Sie spricht nicht mehr, kein einziger Laut entrinnt ihrem Mund. Was hast du ihr angetan?“ Wollte Kiara wissen. „Das ist nicht dein Problem“ erwiderte Zaphyr. „Warum bist du hier?“ Fragte Kiara. „Ich will dir etwas Zeigen. Der Nachthimmel von Livres ist einmalig.“ Sagte Zaphyr geradezu Liebevoll. „Wenn du möchtest darf Lina uns begleiten“ fügte er hinzu. Kiara war Fassungslos. Vorsichtig stand sie auf, als eine der Wachen mit einem dunkelblauen Kleid das Zimmer betrat. „Ich will das du dieses Kleid trägst, es wird dich besser kleiden als das was du jetzt an hast“ sagte der König. Kiara trug noch immer ihren hellblauen Pyjama. „Das muss eine Falle sein. Lina weiß davon, darum hat sie auch keine Stimme mehr, damit sie mich nicht warnen kann, nur was hat er vor. Ich werde ihre Stimme zurückholen sobald ich das Zimmer verlassen habe“ dachte Kiara, laut sagte sie jedoch „Gut ich werde dir gehorchen, diesmal.“ Sie ging zu dem Soldaten und nahm das Kleid. „Umdrehen“, befahl sie, „und zwar alle, sonst bleibe ich hier.“ Der König und der Soldat hörten diesmal auf sie. Kiara zog sich in Ruhe das Kleid an. Dann begleitete sie Zaphyr nach draußen.
Kiara Konzentrierte sich schon beim Verlassen des Zimmers auf einen Tagtraum. Normalerweise erträumte sie so nur Figuren für ihre literarischen Aufsätze, aber eine Stimme so zurück zu holen war etwas anderes. Sie waren auf der Burgmauer angekommen, als Kiaras Tagtraum wahr wurde. Zaphyr erschrak, als Lina laut und deutlich „das ist eine Falle“ rief. „Ich wusste es doch“ sagte Kiara. „Du bist klüger als ich dachte, dann zwinge ich dich eben deine Schwester zu erträumen“ erwiderte Zaphyr wütend und Presste Kiara mit seinem Körper fest gegen die kalten Burgmauern. Seine Lippen pressten sich fest auf ihre, seine Zunge drang in ihren Mund und drückte sich gewaltsam gegen ihre. Es war ein gewaltsamer Kuss. Als sie auch noch seine Erregung an ihrem Körper spürte, flehte Kiara „Bitte nicht!“ „Auf einmal so unterwürfig?“ Fragte Zaphyr. „Hat er etwa vor…“ doch Kiara konnte den Gedanken nicht zu Ende fassen, er war einfach zu schrecklich. Der König küsste Kiara noch einmal auf diese weiße. „Ich hole Lucie, nur bitte, tu das nicht“ schluchzte Kiara. „Kiara nicht, er wird sie töten“ rief Lina. „Es tut mir Leid“ erwiderte Kiara und konzentrierte sich auf Lucie.
Es dauerte nicht lange, da stand Lucie auch schon vor ihnen. Ihre blonden Locken, das liebevolle Gesicht und die hellblauen Augen ließen sie wie ein Engel wirken, doch sie war alles andere als ein Engel. Sie trug ein Sommerkleid von hellrosa Farbe. Während für Kiara jedoch nur fünf Tage vergangen waren, sah man ihrer jüngeren Zwillingsschwester jedoch an, dass sie fünf Jahre älter geworden war. „Lucie lauf weg, er wird dich sonst töten“ rief Kiara. Lucie hatte sich erstaunt umgesehen und stellte nun fest, das Kiara es gewesen sein musste die sie an diesen Ort geholt hat. „Hier treibst du dich also seit fünf Jahren herum“ sagte Lucie wütend zu ihrer Schwester. Anschließend bemerkte sie Zaphyr, der ihre Schwester los ließ und auf sie zukam. „Bitte Lucie renn weg“ flehte Kiara ihre Schwester an. Zaphyr blickte ihr direkt in die Augen, anschließend umarmte er das Mädchen. „Ich hätte nie gedacht, dass du so viel schöner als deine Schwester bist“ log Zaphyr. „Vielen Dank“ erwiderte Lucie und wurde rot. Zaphyr küsste das Mädchen zärtlich, bevor er ihr befahl „töte deine Schwester!“ Lucie lächelte diabolisch. „Du bist nicht die Einzige mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, nur dass meine mich nicht zu einem Freak machen wie dich“ sagte Lucie. Kurz darauf waren ihre Arme und Beine an der Mauer festgefroren. In Kiaras Augen stand die Angst. „Meine Schwester hat mich Verraten…“ dachte Kiara fassungslos.

Shadana:
Eine spektakuläre Flucht

„Weißt du Schwester, ich wusste immer dass du ein Freak bist. Ständig hast du nur gelernt, sämtliche Familienmitglieder stammen aus irgendwelchen Büchern und du hast jedem außer mir anvertraut, welche Fähigkeit du besitzt. Was du nicht bemerkt hast, war dass ich dich damals belauscht habe, als du es Artemis erzähltest. Dein ach so geliebter Artemis Fowl war fast krank vor Sorge, also habe ich ihn, gnädig wie ich bin, eingefroren.“ Lucies Worte verletzten Kiara innerlich. In Lucies Hand tauchte ein Eiszapfen in Form eines Schwertes auf. „Zeit zu sterben-“ begann Lucie, doch Zaphyr unterbrach sie. „Das reicht jetzt“ rief Zaphyr. „Aber, ihr sagtet doch ich soll sie töten“ antwortete Lucie verwirrt. „Das kann warten meine schöne“ sagte er zu Lucie, bevor er sich Kiara zu wand. „Deine Schwester würde dich ohne zu zögern verraten, warum willst du also nicht auch sie verraten?“ fragte der König. „Ich werde sie niemals verraten, aber ich kann mich gegen euch beide stellen, indem ich mich einer Rebellion oder etwas ähnlichem Anschließe“ sagte Kiara. „woher willst du wissen ob es so etwas gibt Schwester?“ Wollte Lucie wissen. „Wo ein Tyrannischer Despot herrscht, gibt es immer eine Rebellion“, antwortete Kiara, „wenn du mehr lesen würdest wüstest du das.“ Als Zaphyr Kiara schlagen wollte, sprang Lina dazwischen und fing den Schlag ab. Der König spürte den Schmerz in seiner Hand diesmal viel stärker. Linas Haar war jetzt komplett weiß geworden. Sie schlug mit bloßer Hand auf das Eis, das Kiara gefangen hielt. So schaffte sie es Kiara zu befreien. „Weg hier“ rief Lina.
Kiara Konzentrierte sich beim wegrennen auf einen erneuten Tagtraum. Lucie war direkt hinter ihnen und warf mit Eisspeeren. Kiara achtete darauf, dass sie auf der Mauer blieben, doch dann stand Zaphyr vor ihnen. „Vertraust du mir?“ fragte Kiara an Lina gewandt. „Ja“ antwortete Lina. Kiara packte Linas Hand und Sprang mit ihr von der Burgmauer. „Jetzt sind sie beide Tot“ lachte Lucie. „Du unterschätzt deine Schwester“ sagte Zaphyr an Lucie gewandt. Als Lina und Kiara auf dem Rücken eines weißen Drachen über ihre Köpfe hinweg flogen, zeigte sich dass der König Recht hatte.
Der Drache hatte nicht wie gewöhnliche Drachen Schuppen, sondern Fell. „Danke für deine Hilfe Fuchur“ sagte Kiara in eines der herunterhängenden, hundeähnlichen Schlappohren des Drachen. Er hatte eine schwarze Nase, große, liebevolle, braune Augen und ein freundliches Lächeln. Als er in einer Waldlichtung landete, antwortete er freundlich „Ich helfe dir jederzeit wieder Träumerin.“ Dann verschwand er in seine eigene Geschichte zurück. „Sehen alle Drachen so freundlich aus“ wollte Lina wissen. „Nein“, antwortete Kiara, „aber Fuchur, ist ja auch kein gewöhnlicher Drache. Wenn du mich irgendwann einmal in meine Welt begleitest, musst du die unendliche Geschichte lesen, sie wird dir bestimmt gefallen. Es gibt darin eine Namenlose Prinzessin, einen tapferen Jungen der, so wie wir gerade noch, auf dem Drachen fliegt und es gibt das wunderschöne Land Fantasia.“ „Das klingt wundervoll, aber ich kann doch gar nicht lesen“ sagte Lina traurig. „Dann werde ich es dir beibringen!“ Beschloss Kiara. Lina lächelte vor Freude.

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