Kiaras Entscheidung

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Shadana:
Kiaras Entscheidung

Einst herrschten der König und die Königin von Livres weise und gerecht über ihr Land. Sie hatten drei Kinder Ihren ältesten Sohn Zaphyr mit der Macht über Wasser und Wind, ihren Sohn Smarag der die Pflanzen beherrschen und die Stimmen geben oder nehmen konnte und ihre jüngste Tochter Rubinia mit der Macht des Feuers. Eines Tages bekamen der König und die Königin noch ein viertes Kind, Diamanthia. Die Königin starb bei ihrer Geburt. Als Diamanthia gerade einmal ein Jahr alt war Verstarb der König und Diamanthia verschwand. Zaphyr übernahm die Macht im Königreich Livres und Verbannte seine Geschwister. Aus alter Überlieferung stand in einem Lied geschrieben:

„Weiß wie der Diamant,
rot wie der Rubin,
grün wie der Smaragd
und blau wie der Saphir
sollten der Königskinder vier
zu gleichem Recht in Freiheit
Herrschen auf den Thronen,
welche standen an den vier Ecken
des Quadratischen Tisches.

Mit jeweils zehn Beratern
an ihrer Seite,
gerecht herrschen über Livres sollten sie,
doch ein Verrat entzweite sie.

Nur die Schwestern der Legenden
würden einst das Schicksal wenden,
doch wenn die Zeit der Entscheidung naht
beachte wer begeht Verrat,
dem droht Unweigerlich das Ende.

Doch das Schicksal kann sich immer ändern,
wenn sich die Retterin Zeigt,
denn die Entscheidung die sie trifft
kann sich auch auf sie auswirken
und ihr selbst auch den Tod bringen.

Doch wenn der Verräter ist besiegt,
wer herrscht dann als viertes auf dem leeren Thron?
Nur ein Träumer dürfte auf ihm herrschen,
aber wer ist die geeignetste Person dafür?
Eine der Schwestern allein
kann die richtige Entscheidung treffen.“

Kiara hatte genug gelesen. Es war zwar nur der Prolog der Geschichte, aber dieser hatte gereicht. Es war Zeit für sie eine Entscheidung zu fällen. „Um Zaphyr zu besiegen und meine Schwester zu retten, darf er nicht sterben. Ich muss ihm seine Kräfte nehmen“ stellte Kiara fest und der Titel des Buches änderte sich von Lucie und Kiara zu Kiaras Entscheidung. „Was ist da passiert?“ Wollte Lina wissen. „Das Buch, es hat auf meine Worte Reagiert und sich verändert“ sagte Kiara. „Was genau hat sich denn verändert?“ Fragte Lina weiter. „Der Titel ist auf jeden Fall anders, und ich glaube auch dass sich Lucies, Zaphyrs und mein Schicksal verändert haben“ antwortete Kiara. „Das ist ja großartig“ freute sich Lina. „Ja das ist es, aber wir sollten es gleich Rubinia und Smarag erzählen. Gib mir deine Hand, es wird Zeit zu dem Baum zurückzukehren“  erwiderte Kiara entschlossen. Lina gab Kiara die Hand, Kiara schloss die Augen und Träumte von dem Platz den sich vor einem Augenblick erst verlassen hatte.

Shadana:
Erinas Geschichte

Kiara und Lina rannten durch das Lager der Rebellen. „Prinz Smarag, Prinzessin Rubinia ich habe einen Plan“ keuchte Kiara als sie leicht außer Atem das Zelt der beiden erreichten. Ein Mädchen verließ weinend das Zelt. Sie schien kaum älter als Rubinia. Ihre Haut war braun wie die Smarags, ihre dunkelbraunen Augen waren leicht gerötet und ihr kurzes schwarzes Haar sah aus, als wäre es erst vor kurzem abgeschnitten worden. Sie trug ein langes hellblaues Kleid und weinte während sie weg rannte. „Erina“ rief Lina dem Mädchen hinterher und folgte ihr. „Was willst du Kiara?“ Schrie Smarag Kiara an und zog sie zu sich ins Zelt. Auf dem Boden lag ein langer, schwarzer Zopf. „Was ist hier passiert?“ Wollte Kiara wissen und wich etwas vor Smarag zurück. „Das geht nur Erina und mich etwas an“ sagte Smarag wütend. „Ist Rubinia hier?“ Fragte das Mädchen weiter. „Nein, sie passt im Wald auf das niemand zu unserem Versteck vordringt. Und du solltest mir besser Sagen warum du hier bist oder ich liefere dich sofort meinem Bruder aus“ erwiderte Smarag in scharfem Tonfall. „Genau das ist mein Plan, aber die Einzelheiten besprechen wir besser wenn Rubinia zurück ist“ beschloss Kiara.

Lina folgte Erina durch die dichten Gebirgswälder. „Erina bitte warte“ rief Lina. Das Mädchen mit der dunklen Haut und den wunderschönen traurigen Augen blieb stehen. „Es tut mir leid“ sagte Erina zu dem Mädchen. „Was?“ Sagte Lina erstaunt und runzelte leicht die Stirn. „Was sollte dir leidtun? Du hast doch gar nichts getan. Zaphyr sollte es bereuen, was er dir angetan hat“ erwiderte Lina leicht gereizt. „Nein, es ist meine Schuld“, weinte Erina, „aber am besten, erzähle ich meine Geschichte von Anfang an.“

Ich wurde in dem kleinen Dorf Nimma geboren. Mein Vater war ein Berater am Hofe des Königs Acaraho und der Königin Anchesan. Ich war zehn Jahre alt, als uns der König regelmäßig mit seinem zweiten Sohn, Prinz Smarag besuchen kam. Offiziell hieß es, der König wolle mit unserer Familie der Königlichen Jagt beiwohnen. Ich galt damals schon als exzellente Jägerin. Doch inoffiziell wurden wir miteinander verlobt. Ich war mit ihm verlobt, doch verliebt habe ich mich erst Jahre später. „Du musst uns Helfen Erina“ sagte Smarag verzweifelt. Seine Schwester Rubinia war bei ihm. „Zaphyr hat die Macht übernommen, Vater getötet und Diamanthia ist ebenfalls verschwunden. Ich bin hier um eine Widerstandsgruppe zu gründen und du bist die einzige die den Wald so gut kennt, dass du einen geeigneten Ort als unser Versteck wissen könntest“ rief er ohne zu atmen. „Nicht nur das, es gibt auch einige Wesen die sich euch anschließen würden“ antwortete ich. „Danke, du warst meine letzte Hoffnung Erina“ seufzte er erleichtert. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon längst gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Vater war seit einer Woche nicht nachhause gekommen, obwohl er es jeden Abend tat. Mein Vater war ein sehr zuverlässiger Mann. Drei Tage später überbrachte mir ein Zentaur die Nachricht, dass mein Vater, der König und viele weitere tapfere Soldaten gefallen waren, als sie sich gegen den neuen König auflehnten. Doch mein Entschluss war gefasst. Ich hatte die Zentauren auf meiner Seite. Ebenso die Wesen des Waldes, mit denen ich oft als Kind spielte und von denen ich vieles über den Wald der ihnen so am Herzen lag und seine Pflanzen und Tierwelt erfuhr. Sowohl die Wald- als auch die  Gebirgselfen lehrten mich mit Schwert, ebenso mit Axt, ebenfalls mit Pfeil und Bogen umzugehen. Meine stärkste Verbindung hatte ich jedoch zu den Einhörnern. Da wir garantiert nicht genügend Pferde aufbringen konnten, bat ich sie um Hilfe und sie folgten dem Ruf. Smarag und Rubinia staunten nicht schlecht als sie unser kleines Gebirgslager sahen. „Du hast es sogar geschafft Zwerge zu rekrutieren?“ Fragte Rubinia erstaunt. Und es ist gewiss nicht einfach ein Mädchen wie sie zum Staunen zu bringen. „Das ist Großartig, wie hast du das geschafft?“ Wollte Smarag wissen. „Das sind alles Freunde von mir“ erwiderte ich verlegen. Ich errötete und fühlte mich zugleich, zum allerersten Mal, sehr angezogen von diesem jungen Mann. Normalerweise mochte ich ihn nicht mehr und nicht weniger, als die meisten anderen meiner Freunde. Doch ich sah in seinem Blick das Smarag ebenso fühlte. „Es ist einfach mit anderen wesen Freundschaften zu schließen, wenn man ein Reines Herz hat und sie mit Respekt behandelt. Das hat auch immer mein Vater zu mir gesagt“ sagte ich. In dem Letzten Satz lag eine Spur der Melancholie. „Wir wissen wie es ist einen Vater zu verlieren, der ein so guter Mensch war“ antwortete Smarag mit trauriger Stimme.
Wir verbrachten Tage in diesem Versteck und hofften es wäre sicher genug bis die Heldin der Legende, Lucie, auftaucht. Smarag ging oft mit mir gemeinsam spazieren während Rubinia alles daran Setzte selbst den Besten Bogenschützen der Elfen übertrumpfen zu wollen. Bei diesen Spaziergängen verliebten wir uns allmählich ineinander. Bis wir vor wenigen Wochen endlich Mann und Frau wurden. Doch in unserer Hochzeitsnacht gingen wir wieder einmal Spazieren. An einem See, weit entfernt vom Lager, hatte man uns gefasst und gefangen genommen. Zaphyr ließ seinen Bruder in den Kerker werfen. Mich machte er zur Sklavin in dem er mir drohte „Wiedersetzt du dich meinen Befehlen, wird Smarag darunter leiden.“ Also sagte ich widerwillig „Ja.“ „Das heißt ‚Ja Herr und Meister‘ verstanden“ „Ja Herr und Meister“ antwortete ich ihm Sarkastisch. Daraufhin begann er mich jede Nacht zu Schlagen.
Vor vier Tagen dann, ließ er mich spät in der Nacht zu sich Rufen. „Wenn du morgen den Thronsaal betrittst wirst du deinen Blick unterwürfig auf den Boden gerichtet halten. Wenn ich dir eine Frage stelle wirst du mit ‚Ja Herr und Meister’ antworten, egal was ich frage. Es sei denn du willst deinen geliebten Gemahl vor deinen Augen sterben sehen. Hast du mich verstanden?“ Fragte er mich Zornig. „Ja“ sagte ich nur, doch ich bereute es sofort. Nicht nur weil ich ihn verachtete, sondern auch weil er erneut auf mich einschlug. „Nächstes Mal solltest du richtig antworten“ schrie er. Es war mir so als wäre er noch wütender als sonst. Ich wollte ihn nicht noch mehr reizen und versuchte das „Ja Herr und Meister“ etwas aufrichtiger klingen zu lassen. Doch diese Bemühung war vergebens, Zaphyr schlug noch stärker zu als sonnst. Irgendetwas war schiefgegangen. So wütend war er noch nie gewesen.
Es war am Vormittag des darauffolgenden Tages. Die Wache schleifte mich in den Thronsaal wo ich gezwungen wurde meinem Mann direkt in die Augen zu blicken und auf Zaphyrs hinterhältige Frage zu Antworten. Danach ließ er seiner eigenen Schwester die Stimme nehmen und uns ließ er Frei. Doch Smarag glaubte seinem Bruder die Lüge, dass er mich Vergewaltigt habe. Seither hat er mir nicht einmal mehr in die Augen gesehen. Es ist ein unbeschreiblich grauenhaftes Gefühl, das er nicht mehr mit mir redete oder mich auch nur ansah. Heute Abend war ich bei ihm und habe ihm die Wahrheit gesagt. Er hat mich nur einmal angesehen, als er mir meinen Zopf abgeschnitten hatte. Ansonsten würdigte er mich keines weiteren Blickes. „Du glaubst mir also nicht“ sagte ich schließlich und wollte das Zelt verlassen. Smarag hielt meinen Arm fest im Griff. Diesmal sah er mir direkt in die Augen. Sein Blick war ebenso Grausam wie der seines Bruders. „Nette Geschichte, nur Schade das sie eine Lüge ist und jetzt geh mir aus den Augen“ schrie er mich an. Wir hörten Kiaras Rufe. „Verschwinde endlich“ sagte Smarag wütend und schlug mir mit seiner Faust direkt ins Gesicht. Ich rannte fort von meinem Gemahl, meinem ehemaligen Gemahl sollte ich wohl eher sagen. Denn bei uns Waldläufern ist es Tradition das wenn der Gemahl den Zopf seiner Frau abschneidet diese als nicht mehr als seine Gemahlin angesehen wird.

„Nun kennst du die Wahrheit“ schluchzte Erina. „Ich glaube dir“ antwortete Lina. „Und ich dir ebenfalls“, rief eine Wütende Stimme, „Smarag wird sich entschuldigen, falls er dies nicht tut, werde wir beide die Rebellion alleine Anführen.“ Erina und Lina sahen sich erschrocken um. Rubinia hatte alles mit angehört. „Kommt mit zurück ins Lager. Ich werde Smarag gehörig die Meinung sagen“ rief Rubinia.
Gegen Mitternacht schließlich kam Rubinia von ihrer Patrouille zusammen mit Erina und Lina zurück. Man sah ihr die Erschöpfung klar und deutlich an. „Was machst du hier, hast du etwa schon einen Plan?“ Fragte Rubinia gereizt und Erstaunt zugleich. „Ja“ erwiderte Kiara und begann es ihnen zu erklären.

Shadana:
In der Morgendämmerung

„Bist du dir ganz sicher das dieser Plan Funktioniert?“ Wollte Rubinia wissen. „Ich bin mir sicher“ erwiderte Kiara. Nachdem sie ihnen alles darüber berichtet hatte. Rubinia sah ihren Bruder mit dem scharfen Blick einer Jägerin an. „Ich werde das allein Erledigen. Smarag wird im Lager bleiben“ sagte Rubinia. „Wieso soll ich nicht dabei sein?“ Fragte Smarag. „Weil du einem Lügner mehr glaubst als jemandem der die Wahrheit sagt“ erwiderte seine Schwester. Smarags Wut war bereits verflogen, doch in seinen Augen sah man seinen Schmerz. „Lass ihn mitgehen Rubinia“ sagte Erina. Auch in ihren Augen stand die Trauer. „Wenn es sein muss zwinge ich Zaphyr die Wahrheit zu sagen“ rief sie entschlossen. „Na endlich, so kenne ich dich“ erwiderte Rubinia lachend.

In der Morgendämmerung begannen die Rebellen die Burg Zaphyrs in der Ferne zu umstellen. Doch Zaphyr war dies nicht entgangen. Seine Armee brauchte nicht lange um ihre Heeresgruppen zu formieren. Vor ihren Truppen ritten Rubinia, Smarag und Erina. Als Rubinia Kiara entdeckte, ritt sie auf die Träumerin zu. Sie sagte: „Dieses Schwert wurde eigens für Träumer geschmiedet. Die Zwerge Schufen es schon weit vor deiner Zeit und Gaben ihm den Namen Traumklinge. Nur wenige Träumer konnten jemals mit ihm umgehen, doch ich glaube du bist eine der wenigen.“ Als sie das Schwert erwähnte zog sie die Waffe aus ihrem Sattel. Es war kaum größer als ein Dolch, doch reichlich verziert mit violetten Amethysten. Der Griff und die Schwertscheide waren aus Gold. Sie zog Traumklinge aus seiner Scheide. Die Klinge glänzte silbergrau. „Ich danke euch, meine Königin“ erwiderte Kiara verlegen. „Königin?“ Fragte Rubinia verdutzt. „Gewöhne dich lieber schon einmal daran so genannt zu werden, denn sobald wir Zaphyr besiegt haben, so steht geschrieben, werden zwei Königinnen und zwei Könige auf den vier Thronen an den Ecken des Quadratischen Tisches ihren Rechtmäßigen Platz einnehmen“ antwortete Kiara. „Smarag, Diamanthia und ich, so etwas ähnliches habe ich schon einmal gehört. Wer soll als viertes mit uns Herrschen?“ Sagte Rubinia. „Es müssen vier Personen sein“, sprach Kiara, „und ein jeder von ihnen muss die kraft eines der vier Elemente beherrschen.“ „Ich kenne nur einen der dafür in Frage käme, einen Rêveur Tout-Puissant“ flüsterte Rubinia. „Wer?“ Wollte Kiara wissen. „Das darf ich nicht sagen, ich habe es einem von ihnen Versprochen“ entgegnete Rubinia. „Dann werde ich dich nicht weiter nach diesen Personen Fragen“ erwiderte Kiara. Das laute Brüllen eines Drachen war zu vernehmen.  „Ich muss los, und vielen Dank noch einmal für die Traumklinge“ rief Kiara und wollte schnell mit ihrem Teil des Planes beginnen. Rubinia hielt sie kurz zurück und sagte „Ich bin stolz an deiner Seite Kämpfen zu dürfen.“ „Ich bin es ebenfalls darauf, dass ich unter deinem Kommando dem Wohle Livres’s dienen darf“ sprach Kiara und rannte zu dem Drachen.

Während Rubinia sich mit Kiara unterhalten hatte, stellte sich Erina vor ihrem Heer auf. Sie versuchte jedem einzelnen in die Augen zu blicken während sie sprach. Jeder in ihrem Heer sah zu ihr. Selbst Smarag mit samt seinen Truppen und Rubinias Truppen richtete ihre Aufmerksamkeit auf Erina. Erina wusste dass ihr gebrochenes Herz nur Nebensache sein darf. Sie musste stark bleiben. „Ich werde mich nur auf die bevorstehende Schlacht konzentrieren“ dachte sie, doch laut sprach die junge Frau. „Seit den Tagen der Machtergreifung Zaphyrs, sehnten wir und danach die Kriegerin der Legende, Lucie, in unseren Reihen zu wissen. Mit dem herbeigeführten Tod Zaphyrs, durch dieses Mädchen, sollte eine Zeit des ewig währenden Friedens geschaffen sein. Doch wie uns man uns berichtete war es nicht Lucie die Verraten wurde. Unsere neue Aufgabe ist es, den König zu stürzen ohne sein Ende herbeizuführen. Hierfür steht uns eine Träumerin zur Verfügung, deren Entscheidung Zaphyr am Leben zu lassen, den Verlauf der Geschichte unserer Welt vollkommen verändern wird. Ich weiß nicht ob wir gegen das übermächtige Heer Zaphyrs bestehen, doch wir müssen alles daran setzen der Tyrannei ein Ende zu bereiten. Die Pforten der Unterwelt haben sich geöffnet, doch wer sie durchdringt entscheidet sich auf dem Schlachtfeld.“

Kaum hatte Kiara den Drachen erreicht, stand sie auch schon vor einer Armee aus Drachen samt ihrer jeweiligen Reiter. Kiara hatte sie schließlich selbst erträumt. Eragon saß auf Saphiras Rücken, neben ihm waren Murtagh samt Dorn, aber auch Arya mit ihrem Drachen Fírnen erschienen. Des Weiteren waren Bowen mit Draco und Nihal mit samt Oarf aufgetaucht. Natürlich waren die Drachen und ihre Reiter nicht die einzigen Romanfiguren die Kiara dank ihrer Tagträume heraufbeschworen hatte. Sowohl ganz Hogwarts als auch viele der Bewohner Narnias standen den Rebellen zur Seite. Die Morgendämmerung näherte sich nun langsam ihrem Ende. Zaphyr begleitet von Lucie trat vor seine Armee. Die Schlacht würde bald beginnen.

Shadana:
Verhandlungen

Zaphyr und Lucie saßen nicht etwa auf Pferden. Nein, sie ritten auf Drachen. Auch waren in Zaphyrs Armee ausschließlich pechschwarze Drachen. Noch dazu war sein Drachenheer weitaus größer als Kiaras. „Verdammt!“ Rief die Träumerin. „Das kannst du laut sagen“ erwiderte Erina. Sie stand direkt vor Kiara. „Ich habe versucht die Drachen für unsere Seite zu gewinnen, aber die meisten haben abgelehnt und blieben versteckt in ihren Höhlen. Ein jeder von ihnen hatte geschworen niemals einem Tyrannen zu dienen und nun sieh dir an was mit den Drachen geschah welche sich gegen den Schwur wanden. Ihre Schuppen sind schwarz und somit tragen die Verräter die Farbe ihres Verrates“ sprach Erina. „Welche Farbe hatten diese Drachen vor ihrem Verrat?“ Wollte Kiara wissen. „Grün“ antwortete Erina.
Nach diesem Gespräch war es soweit. Zaphyr und Lucie mitsamt ihren Drachen begaben sich zur Mitte des Schlachtfeldes. Smarag, Rubinia, Erina und Kiara ritten ebenfalls zur Mitte. Ein Einhorn zusammen mit seiner Reiterin ritt ebenfalls dazu. „Lina verschwinde, das ist zu gefährlich für dich“ rief Erina, die das kleine Mädchen schon von weitem erkannte. „Nein, ich bin auch eine rechtmäßige Herrscherin Livres’s, darum habe ich das Recht bei den Verhandlungen dabei zu sein. Außerdem ist meine Haut härter als jedes Schwert. Ich kann also auf mich aufpassen“ antwortete Lina. „Genug geschwätzt. Liefert uns lieber die Verräterin aus!“ Rief Zaphyr. „Die Einzige Verräterin sitzt neben dir auf einem Drachen“ erwiderte Erina. Daraufhin wurde sie knapp von einem der Eisspeere  Lucies verfehlt. „Lass das Lucie!“ befahl Zaphyr. „Wenn ihr mir die Träumerin ausliefert seit ihr nicht länger verbannt. Ihr würdet eure frühere Ehre und ebenso eure einstigen Titel zurückbekommen. Vier Geschwister die Gemeinsam über ihr Land Herrschen wie es die Barden im ganzen Land Besingen“ fuhr Zaphyr an seine Geschwister gewandt fort. Smarag sah seinem Bruder in die Augen und lächelte freundlich. „Was wäre wenn ich dir Zusätzlich noch eine Hochrangige Kriegerin der Rebellen ausliefere? Jemanden der sich euch niemals ergeben würde-“ doch Smarag wurde Unterbrochen. „Das kannst du doch nicht ernst meinen. Du Verrätst deine eigene Frau?“ fragte Lina wütend. „Wir werden dir Kiara niemals Überlassen, Erina ebenso wenig. Ich hoffte auf eine Friedliche Lösung. Ihr habt eine Stunde euch Freiwillig zu ergeben, dann greifen wir an“ sagte Rubinia und wollte zu ihrem Zelt zurück Reiten. Auf einmal fielen die Rebellen und Kiara in tiefen Schlaf. Smarag hatte Schlafmohn heraufbeschworen und dessen einschläfernde Sporen direkt auf seine Opfer gerichtet. „Damit wären die Verhandlungen wohl beendet Bruder“ sagte Smarag lächelnd. „Das hast du gut gemacht. Deine bedingungslose Loyalität verlangt einen Ausgleich. Erina ist noch Jungfrau. Ich musste dich gegen sie aufbringen, sonst hättest du dich niemals für die richtige Seite entschieden.“ Sagte Zaphyr ebenfalls lächelnd. Zaphyr und Lucie stiegen von dem Drachen ab. Die Armee sollte sich zurückziehen. Lucie sah sich Erina genau an. Bei Smarags Worten waren ihre Tränen zurückgekehrt. Plötzlich spürte Lucie einen Schmerz am Kopf und sank zu Boden.

Shadana:
Empfang eines Traumes

„Bist du Kiara?“ flüsterte es aus der Ferne. Kiara blickte sich um. Der Wald der Rebellen umgab das Mädchen. Sie wusste es konnte nur ein Traum sein, aber Zaphyr hätte sie doch sicher in den Raum der ihre Träumereien verhinderte gesperrt. Wie konnte sie also träumen? „Bist du das Mädchen dessen Schicksal sich änderte?“ Fragte die Stimme Erneut. Kiara hörte das sie aus dem fernen Gebirge zu ihr klang. „Ja, ich bin Kiara“ sagte sie. „Wir wollen der Rebellion eine Wende verleihen, Zaphyr ist zu mächtig und die Verräter für euch zu Zahlreich, darum folge meiner Stimme und präge dir den Pfad gut ein“ sprach das Flüstern. „Wer seid ihr?“ wollte Kiara wissen und folgte der Aufforderung des unbekannten Wesens. „Das wirst du schon sehr bald herausfinden“ erwiderte das Flüstern. „Wie ist dein Name?“ Versuchte sie es weiter. Ein Versuch war es ihr wert über den Namen vielleicht auf das Wesen zu kommen. Eigentlich hatte sie schon eine Vermutung, doch die geflüsterte Antwort bestätigte diese. „Ich trage den Namen Rentre und bin der Älteste unter unserer Gemeinschaft.“ „Zaphyr hat mich garantiert im Raum der verlorenen Träume eingesperrt, warum kann ich dann dies alles hier träumen?“ Kiara war bei dieser Frage kurz stehen geblieben. Sie erkannte den Ort an dem Lina und sie sich den Rebellen angeschlossen hatten. Rentre zögerte. „Du empfängst meinen Traum, aber selbst träumst du nicht. Es ist eine erweiterte Gabe der Träumer das sie, solange sie sich in der Selben Welt aufhalten, Träume von anderen empfangen können oder auch selbst eine andere Person einen Traum empfangen lassen können.“ Der Wald der Rebellen verschmolz vor Kiara mit dem Gebirge, bevor der Wald endete und um sie herum nur noch Berge zu sehen waren. „Wie viele seid ihr?“ War Kiaras nächste Frage. „Mehr als du dir Vorstellen kannst“ erwiderte Rentre.
In einem kleinen, Trichterförmigen Tal, das Kiara schließlich erreichte, führten drei Wege in drei verschiedene Richtungen. „Rentre“ rief sie. Von Süden her schwebte eine von grünen Flammen erfüllte, leuchtende Kugel auf die fünfzehnjährige zu. Die Umgebung nahm das Grün der leuchtenden Kugel an. „Bis hier durfte ich dich bringen. Nun jedoch musst du den Weg selbst finden!“ sagte die grüne Kugel. „Wohin soll ich meine Schritte wenden?“ Fragte Kiara. „Zu den Südlichen Höhlen. Du bist kurz davor zu erwachen. Sende jemanden zu mir dem du vollkommen vertraust!“ Sprach Rentre zuletzt.

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