Kiaras Entscheidung
Shadana:
Zaphyr und die Eisprinzessin
Wütend sah Zaphyr auf Lucie herab. „Zukünftig solltest du nur noch meinen Befehlen gehorchen, es sei denn du willst so enden wie dein Vater“ fauchte er. „Ich habe keinen Vater mit dem du mich Erpressen könntest“ erwiderte Lucie und stand auf. Eine dicke Schicht aus Eis umschloss Zaphyrs Körper. „Netter Trick“ sagte er Sarkastisch und zerbarst das Eis. „Dein Vater wäre vielleicht stolz auf dich gewesen, aber ich finde deine Versuche mich mit einem meiner eigenen Elemente Anzugreifen, lächerlich“ sagte Zaphyr. „Was hast du dauernd mit meinem Vater und wer bist du eigentlich?“ Wollte Lucie wissen. „Dein Vater ist Tod, ich habe ihn ermordet“, begann der König, „und ich bin der Herrscher dieses Landes, König Zaphyr.“ „Ich heiße Lucie und mich nennt man die Eisprinzessin“ erwiderte Lucie. „Ich weiß wer du bist, aber ich freue mich eine neue Verbündete gefunden zu haben. Was meinst du, willst du dich mir Anschließen im Kampf gegen die Rebellen?“ Fragte Zaphyr. „Warum nicht? Wenn du mir versprichst, dass ich meine Schwester umbringen darf, tue ich alles was du willst“ grinste Lucie. „Gut wie du willst, du darfst sie auch foltern wenn es dir spaß macht“, log Zaphyr, „du darfst alles tun was du willst, solange du dich niemals gegen mich wendest.“ Der Kuss, den Lucie dem König gab, war für Zaphyr ein Zeichen, dass sie ihm treu ergeben sein würde. „Das war einfach, sie ist nicht wie Kiara, Kiara würde meinen Plan durchschauen und sich mir widersetzen im Gegensatz zu Lucie. Weil Lucie so Naiv ist, kann ich sie für meine Zwecke ausnutzen. Vielleicht sollte ich mit ihr…“ dachte Zaphyr und begann Lucie auszuziehen.
Shadana:
Die Anführer der Rebellion
Während Zaphyr und Lucie sich in Zaphyrs Bett amüsierten (naja eigentlich auf der Burgmauer), liefen Lina und Kiara ziellos durch den Wald. Als sie den Rand des Gebirges erreichten, hatte Lina kaum noch Kraft um weiterzulaufen. „Kiara mir tun die Füße weh“ jammerte sie. „Gut machen wir eine Pause“, begann Kiara, „halt dich besser an mir fest, falls ich mich nach Hause zurück träume, du solltest besser nicht alleine in diesem Wald herumirren.“ „Niemand träumt sich hier irgendwo hin“, sagte die raue Stimme eines Mädchens, „Rebellen, nehmt die Träumerin und ihre Begleiterin gefangen!“ „Nein Rubinia, das Mädchen ist doch Diamanthia, erkennst du sie nicht?“ Fragte eine andere, aber leider weitaus vertrautere Stimme. Kiara zuckte unmerklich zusammen. „Ich dachte wir wären Zaphyr entkommen“ sagte Kiara erschrocken. „Das sind wir auch, aber das ist nicht Zaphyr sondern sein Bruder Smarag, der Mann der mir die Stimme nahm“ rief Lina wütend. „Bist du wirklich unsere verschollene Schwester Diamanthia?“ Wollte die warme, jedoch raue Stimme Rubinias wissen. „Zaphyr hat mich seit ich mich zurück erinnere immer nur Lina genannt. Vor vier Tagen offenbarte er mir meine wahre Identität. Ja ich bin Prinzessin Diamanthia“ sagte Lina immer noch angespannt und schlug mit einer Hand gegen den sowohl Höchsten als auch breitesten nahestehenden Baum. Dieser viel sofort um. „Zeigt euch endlich, wir wollen wissen mit wem wir es zu tun haben“ forderte Kiara. Zwei Personen erhoben sich aus der Baumkrone des gefallenen Baumes. Das Mädchen konnte kaum älter als dreiundzwanzig Jahre alt sein, sie wirkte durch die braune, lederne Kleidung und ihre seltsame Frisur wie eine Mischung aus amerikanische Ureinwohnerin und Punk. Ihre kupferfarbene Haut war wesentlich heller als die dunkelbraune Hautfarbe des Jungen. Ihre Augen und ihr Haar waren von einem leuchtenden rot. Rubinias rechte Kopfseite hatte sehr kurzes Haar, ihre linke dagegen war zu einem langen Zopf geflochten. Sie hatte trotz der Unterschiede in Haar-, Haut- sowie Augenfarbe große Ähnlichkeit mit Lina. Dass Selbe galt auch für Smarag in Bezug auf Zaphyr. „Weiß wie der Diamant, rot wie der Rubin, grün wie der Smaragd und blau wie der Saphir sollten der Königskinder vier zu gleichem Recht in Freiheit Herrschen auf den Thronen, welche stehen an den vier Ecken des Quadratischen Tisches“ zitierte Kiara flüsternd das Lied welches Arwen ihr immer vorgesungen hatte wenn Kiara traurig war. Langsam traten Smarag und Rubinia näher. Auch Smarag trug Kleidung aus Leder. Sein langes dunkelgrünes Haar war ebenfalls zu einem Zopf gebunden. „Ihr wolltet wissen wer wir sind? Nun wir sind die Anführer der Rebellen“ sagte Smarag. „Ihr steht vor Prinz Smarag und Prinzessin Rubinia von Livres“ fügte Rubinia hinzu. „Und mein Name ist Kiara, Kiara die Träumerin. Meine Begleiterin und Freundin Lina, die ihr als Prinzessin Diamanthia kennt, ist gemeinsam mit mir aus Zaphyrs Palast entkommen. Es gibt wichtige Neuigkeiten, die ihr unbedingt erfahren müsst“ sagte Kiara entschlossen. „Wir hören“ entgegnete Smarag ungläubig. Auch Rubinia war erstaunt. So begann Kiara zu erzählen.
Shadana:
Das Ende der Rebellion?
So viel ich von der alten Legende um Lucie und mich mitbekommen habe, sollten meine Schwester und ich vor fünf Tagen gemeinsam nach Livres gelangen. Wir beide hätten uns in Zaphyr verliebt. Der König sollte sich ebenfalls in mich verlieben. Doch sollte ich Lucie verraten. Lucie hätte mich zusammen mit Zaphyr getötet und in Livres wäre Frieden, leider kam alles anders als in der Legende berichtet. Ich traf alleine in Zaphyrs Thronsaal ein. Das Geheimnis welches er mir offenbarte, der Mord an meinem Vater, ließ meine anfängliche Zuneigung verschwinden. Als ich sah wie grausam er sich Lina gegenüber verhielt fasste ich den Entschluss mich gegen ihn zu stellen. Fünf Tage lang hielt er mich in einem Raum gefangen, der meine Träume blockierte und mich dadurch sehr stark schwächte. Ich hatte während meiner Gefangenschaft nur noch den Wunsch Lina zu befreien. Er stelle mir eine Falle, welche ich sofort durchschaute, als ich bemerkte, dass er Lina die Stimme genommen hatte und er mich auf einmal viel netter behandelte als sonst. Als Zaphyr merkte das er mich unterschätzt hatte, wollte er mich auf andere Weise dazu bringen Lucie in diese Welt zu träumen. Ich vermutete das er mich vor Linas Augen vergewaltigen wollte, darum habe ich ihm nachgegeben. Ich weiß es war egoistisch von mir, doch ich holte Lucie nach Livres. Ich möchte eure Hoffnungen an diesem Punkt nicht zerschlagen, doch es kommt noch Schlimmer. Lucie hat sich in dem Augenblick in Zaphyr verliebt, als sie ihm das erste Mal in die Augen sah. Um mir zu beweisen, dass Lucie sich jederzeit gegen mich stellen würde, befahl er ihr mich umzubringen. Meine eigene Schwester hatte sich gegen mich Gestellt, als wären wir niemals Schwestern gewesen. Ihre Worte waren verletzend gewesen, dennoch ich ersann einen Tagtraum zur Flucht. Schließlich entkamen Lina und ich in diesen Wald.
Nachdem Kiara ihre Geschichte beendet hatte, sahen Rubinia und Smarag fassungslos das Mädchen an. „Das kann nicht sein“ wisperte Smarag ungläubig. „Die ganze Rebellion war umsonst“ sprach Rubinia unter Tränen. Irgendwie passten die Tränen nicht zu Rubinia, sie wirkte doch eben noch so stark, denken vielleicht viele an dieser Stelle. Ja Rubinia war wirklich ein Mädchen das nichts so leicht erschütterte. Doch sie war außerdem noch immer eine Rebellenanführerin deren gesamte Welt zusammen gebrochen war, deren Hoffnung vergebens gewesen war. „Wir müssen es uns eingestehen, wir können Zaphyr nicht besiegen. Wir sollten uns ergeben und auf ein Gnädiges Urteil hoffen“ schluchzte Rubinia. „Du willst einfach so Aufgeben? Die Rubinia von der ich schon so viel gehört habe, die mächtige Herrin der Flammen über die so viele Geschichten erzählt und so viele Lieder gesungen werden, will einfach alles woran sie einst glaubte Aufgeben? Ich dachte immer du wärst eine Heldin. Seit ich in Zaphyrs diensten stand, hoffte ich das du eines Tages diejenige bist, die den Wiederstand gegen Zaphyr Anführt und alle Sklaven von ihrem grauenvollen Schicksal erlöst. Meine große Heldin hat mich enttäuscht“ sagte Lina wütend. „Lasst mich einen geeigneten Schlachtplan überlegen, dazu müsste ich nur für ein paar Augenblicke in meine Welt zurückkehren, aber ich verspreche euch zurückzukehren“ wandte Kiara ein. „Das kann nur einer entscheiden“, meinte Smarag und rief „Armand, bist du da?“ „Ja“ bekam er als Antwort. Ein blasser junger Mann mit schulterlangem dunkelbraunem Haar sprang von einem der Nahe liegenden Bäume. Kiara sah in seine Augen und lief sofort rot an. Sie waren von einem dunklen violett, wie es nur der Nachthimmel kennt und wie bei einem Nachthimmel üblich, waren sie voller weißer Punkte die man im Allgemeinen als Sterne bezeichnet. „Hast du alles mit angehört?“ Wollte Rubinia immer noch schluchzend wissen. Wieder antwortete er monoton mit ja. Sein Blick war auf Kiara gerichtet. Er wirkte wütend. „Und was meinst du, können wir ihr trauen?“ Fragte Smarag hektisch. „Wollen wir es hoffen. Gebt ihr einen Tag! Wenn sie dann keine Lösung gefunden hat dieses Schlamassel ungeschehen zu machen, liefert sie Zaphyr aus“ antwortete Armand. Kiara sah Armand fassungslos an.
Shadana:
Das Buch
Nachdem Kiara und Lina mit verbundenen Augen in das Lager der Rebellen gebracht worden waren, wollten sie die beiden Mädchen voneinander trennen. „Bring ja nicht noch mehr durcheinander“, warnte Armand, „ich werde eine Zeit lang unterwegs sein, aber sobald in wenigen Tagen die Sonnenwende Stattfindet, kehre ich zurück. Bis dahin sollte Zaphyrs Macht gebrochen sein.“ Kiara nickte nur. Sie sah ihm noch einmal in die Augen, anschließend blickte sie in den Himmel. „Zaphyr hatte Recht, der Nachthimmel von Livres ist wunderschön. Armands Augen sehen genauso aus wie, der Nachthimmel von Livres“ dachte Kiara und erneut errötete sie. Ihr Herz schlug schneller bei dem bloßen Gedanken an diesen jungen Mann. Langsam verschwand er in den Gebirgswäldern. Kiara lehnte sich an einen Nahestehenden Baum, schloss die Augen und konzentrierte sich fest auf einen Traum der sie nach Hause bringen sollte. Ohne es zu merken, kuschelte sich jemand an sie.
Kiara erwachte in ihrem Zimmer. Zuerst kramte sie in einer alten Kiste auf dem Dachboden, nach ihrer Lederrüstung, die sie mit vierzehn Jahren in einem Schultheaterstück getragen hatte. Sie zog das Kleid aus und legte es in die Kiste hinein. Sie dachte an Lina, also ging Kiara zu einer Kiste mit alten Faschingskostümen. Lucies Prinzessinenkleider waren Ideal. Sie mussten Lina einfach passen, und schön waren sie Außerdem. Kiara packte also einige Sachen für sich und Lina zusammen. Anschließend duschte Kiara ausgiebig, putzte sich die Zähne, kämmte die Haare und legte die lederne Rüstung an. Das Mädchen wollte gerade Frühstücken gehen, als sie einen lauten Schrei in der Bibliothek vernahm. „Lina“ dachte Kiara schockiert und rannte in die Bibliothek. Erschrocken stand Lina vor einem Eisblock in dem ein junge eingeschlossen war. „Lina, was machst du hier?“ fragte Kiara. „Ich konnte nicht einschlafen, also habe ich mich zu dir gelegt, und als ich aufwachte, war ich hier“ antwortete Lina. „Ich sollte Artemis besser in sein Buch zurück träumen, bevor ihm noch schlimmeres wiederfährt“ sagte Kiara. Innerhalb eines kurzen Augenblickes war Artemis verschwunden und ein leerer Eisblock stand in der Bibliothek. „Professor? Arwen? Titania? Seit ihr da?“ Niemand antwortete auf Kiaras Frage. „Ich habe mich umgesehen, es ist niemand hier“ sagte Lina. Lina erschrak, als Professor Dumbledore vor ihnen im Raum auftauchte. „Kiara, wo ist deine Schwester?“ wollte Dumbledore wissen. „In Livres bei Zaphyr“ erwiderte Kiara. „Sie hat mich einfach so in eine Psychiatrie bringen lassen“ sagte Dumbledore wütend. „Es tut mir leid Professor, ich habe alles durcheinander gebracht, aber wir brauchen deine Hilfe“, begann Kiara, „ich brauche das Buch von dem du vor vier Jahren sagtest Lucie und ich wären noch nicht bereit zu erfahren welches es ist.“ „Warum ausgerechnet jetzt?“ Fragte Dumbledore lächelnd. „Weil ich die ganze Geschichte verändert habe und eine Lösung finden muss Zaphyr zu vernichten ohne die Rebellen oder meine Schwester zu gefährden“ antwortete Kiara, aus Angst um ihre Schwester sprach sie sehr schnell. „Ihr bleibt nur ein Tag, unserer Welt, Zeit dafür“ meldete sich Lina zu Wort. „Das bedeutet ein Jahr in dieser Welt. Aber ich werde nicht lange brauchen, sobald ich das Buch gelesen habe werde ich wissen was zu tun ist“ erwiderte Kiara. Dumbledore zog ein Buch aus seiner Manteltasche. Auf seinem grauen Einband stand: Lucie und Kiara von A. Jaques Minuit.
Shadana:
Buch 2: Kiaras Entscheidung
Die Erinnerung
Kiara legte das Buch beiseite und nahm Lina mit ins Bad. Dort ließ sie dem Mädchen ein Bad ein und half ihr beim Waschen, anschließend kämmte Kiara Linas Haar. Das Kämmen war ziemlich unangenehm, das Anziehen gestaltete sich jedoch wesentlich schwieriger. „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich diese bunten Kleider tragen werde?“ Fragte Lina entsetzt. „Ich dachte besser als das was du vorher tragen musstest wäre es auf jeden Fall, naja ich sehe einmal in meinen alten Sachen nach, ob ich nicht dort etwas für dich finde“ erwiderte Kiara. „Etwas unauffälliges wäre schön, vielen Dank“ sagte Lina und folgte Kiara auf den Dachboden. Kiara suchte etwas Mittelalterliches, was laut der Definition Lucies eigentlich alles in Kiaras Kleiderschrank an Kleidung war. Doch Kiara suchte in ihrer alten Truhe mit den Kleidungsstücken aus ihrer Kindheit nach etwas passendem für Lina und dachte an den Anfang ihrer Pubertät zurück.
„Was trägst du denn da Kiara, sieht ja interessant aus, aber es lässt dich nicht gerade Attraktiv wirken“ spottete Lucie. Kiara trug einen langen, grauen Faltenrock, ein violettes Sweatshirt und violette Stiefel. Lucie hingegen trug einen knappen, pinkfarbenen Minirock, ein kurzes weißes Top und weiße High Heels. „Mir ist egal wie ich aussehe, solange ich gute Noten mit nach Hause bringe“ erwiderte Kiara und setzte sich noch eine violette Baskenmütze auf den Kopf. „Hör auf dich wie ein Nerd zu verhalten und geh lieber mit mir Shoppen, das wird lustig, dann können wir im Partnerlook herumlaufen“ sagte Lucie. „Deine Kleidung fällt mir, meines Erachtens nach, viel zu knapp aus“ entschied Kiara. Auf dem Weg zur Schule war Kiara zu sehr in ihr Buch vertieft, als dass sie den Finsteren Blick ihrer Schwester bemerkte.
Kiara fand Schließlich ein weißes Wams und eine schwarze Stoffhose, die Lina sofort anzog. Dazu gab sie ihr ein paar weißer Stiefel und band ihr Haar durch ein schwarzes Band zusammen. Anschließend gingen sie gemeinsam Frühstück essen. „Was ist das“ fragte Lina als sie in die Schüssel mit den Cornflakes und der Milch sah. „Das sind Schokoflakes, die sind sehr lecker, glaub mir“ antwortete Kiara, füllte sich auch eine Schüssel und sobald auch Dumbledore sein Essen hatte begannen sie damit es zu verspeisen.
Nach dem Essen sagte Dumbledore: „Ich werde mich auf die Suche nach Arwen und Titania machen, und ihr solltet euch langsam über einen die Lösung eures Problems hermachen.“ Kiara nickte und verschwand mit Lina in der Bibliothek. Die fünfzehnjährige nahm das Buch, schlug es auf und begann laut Vorzulesen.
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