Waffenschwestern by
kia-zarah@arcor.de &
rhia@arcor.deAlles kam ganz anders, als ich vermutet hatte.
Meine beste Freundin kannte ich plötzlich nicht mehr. Dani war nicht mehr Dani, sondern Rhia. Durch Zufall erfuhr ich von ihrer wahren Gestalt.
Erst einmal war es ein Schock, doch auch eine freudige Überraschung. Akani Rhia Danaán, eine Himmelskriegerin von Akh‘itharr, auf der Suche nach ihrer Vergangenheit. Nicht nur ich war es, die ein zweites Gesicht hatte.
Ihr unfreiwilliger Besuch auf OZ verriet mir damals nichts. Entweder musste sie selbst damit klarkommen, dass ich nicht nur Manu, ein normaler Mensch auf der Erde bin, oder sie konnte gut schauspielern. Aber sie schwor, dass sie trotzdem nichts davon wusste, je auf OZ gewesen zu sein. Anscheinend behielt ich mit meiner Vermutung Recht, dass das Erlebnis aus ihrem Gedächtnis gelöscht oder einfach nur fest verschlossen wurde.
Als ich erfuhr, dass Dani plötzlich Rhia war, konnte auch ich mein Geheimnis nicht mehr für mich behalten. So weit ich konnte, erzählte ich ihr alles. Ich, Kiara Zarah Akarin, der Elemente-Engel der Luft, im Kampf gegen die Nebelgeister unterstützt von Starlight, meiner geflügelten Einhorn-Stute.
Ein ähnliches Schicksal hatte Rhia ereilt und unsere Geschichten vereinten sich zu einer.
Rhia musste leiden, viele Freunde und ihre Familie verlor sie im Kampf gegen eine böse Macht. Die Schattenkrieger vernichteten einen Großteil ihres Volkes. Que-Shue und auch Drachen trafen im letzten Gefecht zusammen und schlugen einen mächtigen Feind in die Flucht. Viele mussten ihr Leben des Frieden Willens hergeben. Der Feind, aus schwarzem Nebel erschaffen, trat vorerst den Rückzug an.
Die Feinde, denen ich entgegen trat, hatten sie etwas mit den Schattenkriegern zu tun? Nebelgeister, die aus Dunst und Nebel bestehen und doch in fester Gestalt die Welten terrorisieren. Waren es womöglich die gleichen Gestalten, die auf Akh‘itharr zuschlugen und diese vorher friedliche Welt zerstörten?
Wurden sie dort so weit von Rhias Volk, den Que-Shue und Drachen dezimiert, dass sie sich zurück zogen, ihre Wunden leckten und an einem anderen Ort ihr Unheil verbreiteten?
Möglich wäre es. Die anscheinend gleichen Feinde, die einst Rhia half in die Flucht zu schlagen, musste nun ich bekämpfen.
Akani Rhia Danaán, eine Himmelskriegerin und ich, Kiara Zarah Akarin, ein Elemente-Engel – beide auf der Suche, beide im Kampf – verbindet ein Schicksal.
So kam es, dass wir den Bund der Waffenschwestern eingingen.
Die Schwerter gezogen, mit ausgestrecktem Arm in die Luft gestreckt, funkelten die beiden Klingen um die Wette. Das Licht brach sich auf Rhias weiss-silberner Klinge, auf dem Griff war die Lichtrune zu erkennen, welche zu leuchten schien. Ein Sonnenstrahl ließ auch meine beidseitig geschliffene Klinge silbern aufscheinen. Den dabei fast bläulich wirkenden Griff hielt ich fest in der Hand. Verdeckt von meiner Hand sah man das Einhorn nur halb, das in feinster Arbeit eingeritzt den Griff verzierte.
Die Schwerter gesenkt und die Spitzen in das Erdreich gesteckt, standen wir uns nun gegenüber. Unsere Schwerter bildeten ein Kreuz. Jede nahm das Schwert der anderen und zog aus heraus. Worte waren nicht nötig. Eintracht herrschte. Lächelnd schlossen wir den Bund, in dem Rhia mein Schwert und ich ihres nahm. Für die Dauer der Zeremonie behielt jede das Schwert der anderen.
Für die Zukunft!
Für ein Leben ohne Angst!
Für ein Leben, in der jeder seinen wahren Charakter zeigen kann!