ExUser1472
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« Antworten #20 am: 12.April.2009, 00:10:59 » |
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Ich grab das Thema wieder aus, weil ich es interessant finde.
Wieviel Fantasie darf man überhaupt besitzen? Oder ist Fantasie etwas falsches?
Mir sagt man nach ich hätte schon immer eine "lebhafte Phantasie" gehabt. Die Silhouette von einem Kleiderständer verwandelte sich im Halbdunkel in ein Monster mit furchtbaren Gesichtszügen, das sich auch bewegte. Das war der Zeitpunkt, wo mich meine Mutter zum Psychiater schleppte. Hat übrigens nichts gebracht. Irgendwann hab ich selbst bemerkt, dass mir keine Gefahr droht, und damit verschwanden auch die "Monster".
Beeinflussung gab es nur im Bezug auf Drachen. Die Drachen waren in den Märchen immer die Bestien und basta. Ich fand das unfair, denn ich liebte Dinosaurier von kleinauf, und die Drachen erinnerten mich an sie, und so verteidigte diese, was mich auf Konfrontationskurs mit meiner Mutter brachte. Bis heute haben wir uns deshalb in den Haaren.
Die Gefahr besteht, etwas in die Bilder eines Kindes hineinzuinterpretieren, was dann letzlich ganz etwas anderes bedeutet. Es stimmt, ich war nie damit konfrontiert, dass meine Mutter eine Drachenseele hatte. Aber ich denke, das kommt auch auf das Umfeld an, wi die nächsten Bezugspersonen damit umgehen. Ob locker oder nicht. Und oder ob es entgegengesetzte Meinungen unter diesen Personen gibt. Phantasie haben ist meiner Meinung nach nichts Schlechtes. Man kann es eine Zeitlang unterdrücken, aber gänzlich unterbinden ist nicht möglich. Die Kinder finden immer einen Weg ihre Phantasien auszuleben. Und wenn sie dazu keine Gelegenheit bekommen, brodelt das unter der Oberfläche so lange, bis es zum Ausbruch kommt, und dann ist es tausendmal stärker als es gewesen wäre.
Ich finde man darf so viel Phantasie besitzen, wie man hat. Die Frage ist, welche Auswirkungen das auf einen selber hat. Ein Kind kann das natürlich noch nicht abschätzen, aber Verbote bewirken oft das Gegenteil. Meine Mutter hat mir eines Tages verboten mich wie ein Hund zu benehmen. Schließlich gab ich dem Drängen nach, und ließ davon ab. Das machte die Beziehung zu meiner Mutter nicht gerade leichter. Bis dahin hatte ich mich bemüht, ihren Anordnungen zu folgen.
Jeder macht seine Erfahrungen, und da wir nicht den Hintergrund haben wie unsere Eltern, reagieren wir auch anders auf solche Situationen, denke ich.
In diesem Sinne, wünsch ich dir viel Glück, Freude und Ausdauer bei der Erziehung deines Sohnes, Auru.^^
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