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Autor Thema: Von Drachen und Schlangen...  (Gelesen 3398 mal)
arakis
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« am: 01.April.2007, 22:48:33 »

Ich habe mittlerweile so einiges an Kulturgeschichte gelesen und stoße immer wieder darauf, dass zwischen Drachen und Schlangen oftmals als gleiches Wesen gesehen wird. Besonders bei Meeresdrachen scheint der Grat der beiden Arten sehr schmal. Wie steht ihr dazu ?
Sind sich diese Arten tatsächlich so verwandt, wie viele alte Kulturen beschreiben.

Also ich selbst halte diesen Vergleich für gar nicht so weit hergeholt, besonders, wenn ich mir die östlichen Drachen ansehe. Dort ist besonders das Äußerliche doch sehr ähnlich.
Besonders in religiösen Schriften wird häufig nicht ersichtlich, ob die Leute nun von Schlangen oder Drachen sprachen. Auf den Abbildungen dieser Zeit ..Vasen, Wandmalerei usw. sieht man aber sehr oft Wesen, die im Grunde wie Schlangen aussehen, jedoch Drachenmerkmale an sich haben.
Zum Beispiel der Lindwurm, die Weltenschlange aus der Khmer-Kultur ..oder der Leviathan.. es gibt viele Wesen, bei denen man nicht genau weiß, wie sie einzustufen sind.

Wenn ich aber andererseits in die Urspünge der Drachen gehe, so wird die Ähnlichkeit wieder geringer. Man fand die wohl ersten Texte in China, wo der Drache als "Muscheldrache" identifiziert wurde. Ein Wesen, dass wohl einer Schnecke ähnelnd aus einer Muschel schaut und Merkmale verschiedener Tiere besitzt und somit sehr furchteinflößend wirken soll.
Allerdings hat diese Gestalt mit Schlangen kaum etwas zu tun.
Ich denke wohl, dass diese Verwandschaft, wenn sie vorhanden ist, erst mit der späteren Zeit hinzu kam.
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Ariguseli
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« Antworten #1 am: 02.April.2007, 07:11:19 »

Meine persönliche Meinung ist...

...das Drachen und Schlangen nicht viel mit einander zutun haben, außer das man beide zu den Reptilien zählt, in der Evolution gab und gibt es immer parallel Entwicklungen. Die Blindschleiche z.B. sieht aus wie eine Schlage wird aber zu den Eidechsen gezählt. Das Drachen und Schlangen gemeinsame Vorfahren gehabt haben könnten, ist nicht ausgeschlossen. Wenn Drachenarten schlangenähnlich wirken, so glaube ich das sich diese an ihre Umwelt angepasst haben...
..das sich Drachen aus Schlange entwickelt haben, halte ich eher für unwahrscheinlich, warum sollte eine Lebensform, die ihre Gliedmaßen vollständig zurück gebildet hat, neue entwickeln...
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« Antworten #2 am: 02.April.2007, 07:40:01 »

Klingt einleuchtend ... gemeinsame Vorfahren, parallel Entwickelt mit Ähnlichkeiten ... ja dass kann man so stehen lassen.
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Tuuli
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« Antworten #3 am: 02.April.2007, 18:29:24 »

denke auch dass das mit den Vorfahren stimmen kann. Was die Wasserdrachen betrifft, glaube ich sind sie so schlangenähnlich weil ihre Umgebung das so"verlangt". Mit wellenförmigen Bewegungen kommt man im Wasser eben am besten voran^.'.^.

gruss Deviona
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BrooK
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« Antworten #4 am: 02.April.2007, 20:51:59 »

Arakis, Du liest ja aktuell ein bestimmtes Buch, da wird sehr gut drauf eingegangen, wo die Unterschiede zwischen einer Schlange und einem Drachen sind. Wenn ich mich noch recht entsinne, kommt das schlangenähnliche hierzulande über den Lindwurm, der glaube ich auf die gleiche Stufe gestellt wurde wie ein Drache. Man erinnere sich, dass "Draco" an sich nur "der, der scharf sieht" bedeutet, das könnte also durchaus auch für Schlangenähnliche gelten.

Interessant ist auch, dass östliche Drachen nie oder nur sehr rudimentär über Flügel verfügen wobei westliche Drachen durchaus imposante Schwingen haben. Obwohl die Wurzeln zwischen Ost und West sich durchaus überschneiden, sind es doch ganz unterschiedliche Entwicklungen, alleine auch von dem, wofür ein Drache steht. Hierzulande ist ein Drache etwas, womit man seinen Rum steigern kann, in der östlichen Welt bringt ein Drache meistens Glück und finanziellen (oder güterbezogenen) Reichtum.
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arakis
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« Antworten #5 am: 02.April.2007, 21:34:13 »

Das Gleichnis zur Schlange kommt besonders in dem Buch "Der Drache - Das Symbol und der Mensch" von Max Burkolter-Trachsel zur Geltung. In ihren Thesen lässt sich der Drache hauptsächlich von frühen Erzählungen über Schlangen ableiten.

Besonders in der christlichen Religion, wird oft an die Gesinnung der Schlange, die Eva und damit Adam verführte, erinnert.
Auch hier spielt der Drache meist die Rolle der Höllenbestie.

Eins scheint mir deutlich. Argumentiert man biologisch mit der Evolution, hält der Vergleich kaum. Dabei stellt sich dann aber natürlich wieder die Frage nach der wahren Existenz von Drachen.
Betrachtet man den Drachen auf spiritueller Basis, kann man sicherlich andere Argumentationen an den Tag legen und geht der Frage nach der Existenz weitgehend aus dem Weg. Und auch hier vermute ich eine noch möglichere Verwandschaft, die aus eben diesen Schriften hervorgeht.
Besonders solche aus dem nahen Osten ( besonders wohl Ägypten ) sind dabei zu beachten.
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BrooK
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« Antworten #6 am: 06.April.2007, 10:55:42 »

Arakis, wohl gesprochen, wenn ich mir alleine den grundlegenden Unterschied zwischen der Ansicht über Drachen in der westlichen Welt im Gegensatz zur fernöstlichen Welt anschaue.. Bei "uns" ist der Drache schon immer ein Sinnbild für das Böse gewesen (mit Ausnahme des Hausdrachen, der aber durchaus mit garstigen Elementen aufwartet), in China hingegen gibt es nur wenige "böse" Drachen, meist bringen sie Glück. ^^

In China ist auch die Moral gänzlich anders. Passierte hierzlulande was schlimmes, war ein Drache für zuständig, den es auszumerzen galt; wurde in China eine Provinz von Stürmen heimgesucht, fügten sich die Leute eher dem Schicksal und dachten "es wird schon einen Grund dafür geben" und versuchten, die Drachen mit Opfern gut zu stimmen Smiley

Wie eher .. mm.. lustig.. die chinesen das sehen, sieht man an dem Sprichwort: wenn man Schwalben gegessen hat, solle man von tiefen Gewässern fernbleiben Smiley Das kam daher, dass Schwalben als Lieblingsgerichte für Drachen angesehen wurden, und wer sich an dieser "göttlichen" Mahlzeit vergriff, musste mit der Rache der Drachen rechnen (die in dem Fall scheinbar eher in tiefen Gewässern hausen).  Tongue
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