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Autor Thema: Tränen für die Verdammten  (Gelesen 30738 mal)
Azarun
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« Antworten #40 am: 25.Juli.2005, 17:26:04 »

*seufz* Na von mir aus, aber nur weil Mendox so nett bittet. ^^



Kapitel 10
Azarun lehnte mit geschlossenen Augen an der Theke. Wieso hatte er nicht ruhig sein können. Er hätte wissen müssen, dass Astaroth sofort auf den Vorschlag in ein Bordell zu marschieren, eingehen würde. Jetzt war der Erzdämon schon für mehr als eine Stunde mit einer der Damen des Etablissements in einem Zimmer verschwunden.
Natürlich, Astaroth vögelte wieder mit irgendwelchen Huren herum!
Azarun nippte an dem seltsamen Getränk, das ihm der Barkeeper gebracht hatte. Vermutlich hatte dieser nicht richtig zugehört, oder die Musik war zu laut, denn das hatte Azarun gar nicht bestellt. Apropos Musik. Fast wären Azarun die Trommelfelle zerfetzt worden als sie dieses Puff betreten hatte. Wilder Techno rammelte sich hier über die „Tanzflächen“ hinweg.
Seit ca. einer halben Stunde befand sich Azaruns Laune auf einem nicht mehr messbaren Tiefpunkt, was das knutschende Pärchen neben ihm nicht unbedingt besser machte.
Er konnte sich wirklich besseres vorstellen, als hier mit irgendwelchen Frauen zu schlafen, allerdings konnte er sich auch besseres vorstellen, als hier weiter zu warten.
Er ließ den Blick über das Publikum dieses Schuppens gleiten. Alles Menschen, nicht ein einziger Vampir, mit dem man reden oder vielleicht sogar kämpfen konnte. Zu trinken war auch nicht wirklich etwas gutes dabei, da 90% der Leute auf Drogen oder Alkohol (genaugenommen ist Alkohol eine Droge) waren und der Rest einfach nur zu minderwertig zum Aussaugen war.
Halbnackte Frauen zeigten in Stahlkäfigen was sie zu bieten hatten, während ihre Kolleginnen potentielle Ziele durchgingen. Azarun war schon vier Mal angesprochen worden, bis er dazu überging einen leichten Mantel aus Schatten um sich zu legen. Innerlich verfluchte er sein imposantes Äußeres!
   „Ha, gefällt’s dir hier?“, grummelte plötzlich eine tiefe Stimme neben Azarun.
Sein Sitznachbar hatte sich endlich von seiner Freundin, die er vorher sicherlich bezahlt hatte, getrennt und sich nun einem neuen Gesprächspartner zugewandt.
   „Nein.“, antwortete Azarun wahrheitsgemäß.
   „Hä?“, glotzte der schmierige Typ, „Was bist’n dann da?“
   „Ich hatte keine Wahl.“ Azarun blieb wieder bei der Wahrheit, denn Lügen hielt er im Moment für überflüssig. Allerdings hatte er keine Lust zu Reden, was man seinem Tonfall anmerkte. Und die schlechte Laune tat auch noch ihr übriges.
   „Ey, was maulst’n hier rum, eh?“, prollte der Typ los, „SSSSSSSSS kannst........“
Er verschluckte sich, dreht sich herum und kotzte ausgiebig auf den Boden.
Seufzend und das Gesicht in den Händen vergrabend wandte Azarun sich ab.
Menschen... Wie ekelhaft konnten sie sein.
Wenigstens war das ein lohnendes Ziel um sich abzureagieren, schoss es ihm durch den Kopf.
Er wandte sich wieder dem stockbesoffenen Kerl zu.
   „Schon fertig? Tja, was für eine Sauerei. Wird das deine Freundin aufwischen oder kommt gleich Mami und erledigt das?“
-FATZ
Azaruns Kopf zuckte reflexartig zurück, als die Faust des Typen zischend auf ihn zuschoss.
Ebenso reflexartig flog nahezu ein hauchdünnes Wurfmesser aus Azaruns Ärmel in seine Hand und fand seinen Weg in die Kehle des Betrunkenen.
Erst schien es, als wüsste der gar nicht wie ihm geschah, dann gurgelte ein feuchter Laut aus seiner Kehle und er brach zusammen.
Azarun war von den Geschehnissen ebenso überrascht wie die Leute ringsherum, denn eigentlich hatte er das gar nicht tun wollen.
   „Ooops... Scheint als müsste man jetzt etwas mehr aufwischen.“, murmelte er und sah sich um.
Schon im nächsten Augenblick spürte er den Lauf einer Pumpgun an der Schläfe. Der Barkeeper tat seine Pflicht und hatte die Waffe unter der Theke hervorgeholt.
   „HÄNDE HINTER DEN KOPF, DU FREAK!“, brüllte der nicht minder schmierige Kerl und übte mit der Waffe unangenehm viel Druck aus.
Ein Lächeln erfüllte Azaruns Lippen. Der Abend war gerettet!
Was jetzt geschah hatte den Charakter eines Spieles. Zumindest war es das für Azarun.
So schnell, das es kein menschliches Auge im Raum erfassen konnte, griff er den Lauf der Waffe, wirbelte sie herum und drückte ab.
Die Wucht des Rückschlages nutzte er um die Pumpgun einmal im Kreis wirbeln zu lassen und mit dem Schaft jemanden, der zufällig zu nahe stand, das Gesicht um hundertachtzig Grad zu verdrehen. Erst als ein protestierendes Krachen des Genicks dieses Menschen erklang und der Barkeeper mit einem erstaunlich großen Loch in der Brust in ein Regal stürzte, reagierten auch die bislang nur als Zuschauer fungierenden Umstehenden. Wilde, kopflose Panik brach aus während die Leute des Sicherheitsdienstes sofort ihren Dienst aufnahmen.
Sie bildeten einen runden Kreis um Azarun und die Theke.
Der Vampir bewegte sich gemächlich etwas von den Leichen weg und rief dann:
   „Zehn Millionen Pfund für den, der mich zusammenschlagen kann. Und ihr dürft alle gleichzeitig anfangen“
Über die Versammelten legte sich eine erdrückende Stille. Eine Sekunde verstrich, dann fünf, schließlich zehn.
Aber ebenso plötzlich wie sie gekommen war wurde die fast schon gespenstische Stille auch wieder vertrieben. Die Securityleute des Ladens hatten endlich ihre Starre abgestreift und sich an ihre Pflichten erinnert. Pistolen wurden gezogen und auf Azarun gerichtet, während einige der in Rockerkleidung gesteckten Ordnungshüter das überraschte Publikum aus dem Schuppen zu treiben versuchten.
Azarun verschränkte die Arme und wartete konzentriert ab was die Menschen jetzt tun würden. Offenbar hatten sich die Securityleute schon geeinigt. Sie trieben die Leute hinaus um später keine Zeugen zu haben. Kaum waren die letzten besoffenen oder vollgekifften Gaffer aus dem Puff und die Huren alle auf ihren Zimmern, da war Azarun auch schon von den offenbar mehr oder minder professionellen Männern - lächelnd stellte Azarun fest, dass auch zwei Frauen dazu gehörten – umringt, die ihre Pistolen, allesamt 9mm, auf ihn richteten.
   „Macht euch nicht eure schönen Anzüge schmutzig.“, riet ihnen der Vampir grinsend.
   „Wir haben genaue Befehle was Bullen angeht.“, entgegnete einer der Kerle und zog seine Bikerjacke aus ohne die Pistole, eine Heckler & Koch, auf sein vermeintliches Ziel zu richten.
Azarun spielte mit dem Gedanken seine eigene Waffe zu ziehen, aber das wäre nur Munitionsverschwendung gewesen. Diese Idioten hielten ihn für einen Polizisten. Deshalb waren sie so aggressiv.
Er sah kurz an sich herab. Die Stiefel saßen fest, die Hose war zwar locker aber nicht lose. Perfekt.
   „Na dann, ich stehe zu meinem Wort. 10 Millionen Pfund für den, der mich erwischt.“, lockte Azarun.
Das ließen sich die Kerle (Rocker?) nicht zweimal sagen. Zwar waren sie sich sicher, dass ihr Opfer ihnen das Geld nicht geben würde, aber vielleicht hatte es ja ein bisschen Kohle bei sich.
Ein Einzelner, der versetzt neben Azarun stand, zielte über Kimme und Korb genau auf den Störenfried und wollte gerade abdrücken, als er plötzlich spürte, dass seine Hände nach unten gedrückt wurden.
Azarun stand nicht mehr da, wo er noch in der vorigen Sekund gestanden hatte, er stand genau vor Rocker Nummer eins, wie er den Typen in Gedanken nannte. Seine linke Hand hielt den Schlitten der Waffe gepackt und drückte sie mit der gnadenlosen Gewalt eines Schraubstocks nach unten und blockte dabei beide Hände des Gegners. Die rechte hand legte sich auf die Brust des Gegners. Als er spürte, dass Der Typ das Gleichgewicht verlieren würde, drehte sich Azarun um 180 Grad und warf ihn mit aller Kraft zu der sein rechter Arm fähig war von sich.
Er vergewisserte sich nicht, ob der Wurf erfolgreich war, denn sofort nutzten die anderen Rocker die Chance.
Nummer zwei sprang auf Azarun zu und schlug mit dem Kolben nach seinem Gesicht. Azarun machte sich klein, berührte die Hand des Kerls nur flüchtig um ihre Richtung etwas zu korrigieren, packte sie dann aber fester um sie mit dem Schwung des Gegners an dessen Bauch zu lenken. Das kalte Krachen eines Schusses ertönte und Der Rocker hatte sich selbst in den bauch geschossen. Azarun richtete sich auf und stieß den Menschen von sich.
Von hinten kam Nummer drei an. Azarun machte sich nicht die Mühe sich umzudrehen, sondern empfing ihn mit einem harten Ushiro-Geri (Fußstoß nach hinten) gegen die Brust, der den Gegner von den Beinen fegte.
Nummer vier kam wieder von vorne, fing die Sache aber etwas weniger emotional an. Einem tückischen Schwinger gegen das Gesicht wich Azarun spielerisch aus, den nachfolgenden geraden Fauststoß blockte er ab, fasste die Faust des Gegners und brach sie kurzerhand. Dann ging er in die Knie und fegte dem Rocker die Füße weg. Genau in dem Moment als der Kerl horizontal zum Boden in der Luft schwebte versetzte Azarun ihm einen mit aller Kraft geführten Kara-Tsuki (Fauststoß), der den Gegner mehrere Meter fliegen ließ.
Endlich traute sich eine Frau anzugreifen, allerdings zugleich mit einer zweiten und einem Mann, die alle an einer anderen Position um Azarun standen.
Nummer vier attackierte ihn mit einem schnelle Rundkick an das Schienbein, den er fast schon spielerisch mit seinem eigenen Fuß wegschlagen konnte. Er übersetzte den Fuß, blockte drei schnelle Fauststöße von Nummer fünf, duckte sich unter dem Schwinger von Nummer sechs weg, fegte rückwärts ohne hinzusehen Nummer vier die Beine weg und schlug dem Typ vor ihm (Nummer fünf) mit dem Handballen gegen das Schienbein.
Er sprang über Nummer vier hinter sich hinweg und wich so Nummer fünf aus, die versucht hatte ihn zu packen. Dann rollte er sich zwischen den Beinen der dritten Frau, die nun auch in den Kampf eingriff, hindurch und schlug ihr dabei in die Kniekehle. Als sie in die Knie sank sprang er herum und trat ihr mit einem Mawashi-Geri (Rundkick), der den ganzen Schwung der Drehung nutzte, an die Schläfe.
Dann warf er sich wieder nach vorne, da er erkannt hatte, dass Nummer fünf und Nummer sechs drauf und dran waren, auf ihn zu schießen. Er rollte sich ein weiteres Mal ab. Ein Schuss krachte und er hörte eine Kugel über sich hinwegzischen. Sofort war er wieder auf den Beinen, sprang geschmeidig über beide hinweg, landete aber leider mit dem Rücken zu ihnen.
Das war ein Fehler, denn so gab er Nummer fünf Zeit sich zu sammeln. Aus Mangel an Alternativen schlug Azarun Nummer sechs denn Ellenbogen an das Schulterblatt, das krachend zerbarst. Ohne auf die Schmerzensschreie zu achten schnappte er sich dessen Hand, drehte sie auf den Rücken und trat den Ellenbogen durch, bevor er dem Rocker endlich mit einem Handballenschlag das Bewusstsein auslöschte, jedoch nicht ohne vorher die Waffe aus den sich lockernden Fingern zu ringen.
Für einen gezielten Angriff blieb ihm keine Zeit mehr. Seine Waffe hob sich zeitgleich mit der der Frau (Nummer fünf). Fast zeitgleich drückten sie auch ab, doch im Gegensatz zu der Frau sah Azarun die Kugel fliegen und schaffte es, ihr mit einem Ruck des Oberkörpers auszuweichen.
Während er nur das Gleichgewicht verlor, war die Frau sofort tot.
Nummer sieben, acht, neun, zehn und elf hatten sich entschlossen sich nicht auf ein Handgemenge einzulassen. Sie feuerten einfach nur ihre Pistolen auf Azarun ab.
Dieser sprang mit einer Verzweiflungstat quer durch den Raum und landete ungeschickt hinter der Theke. Die Schüsse schlugen über ihm in das Wandregal ein. Wie von selbst glitten zwei Wurfsterne in seine Hände.
Als die Schüsse für eine Sekunde stoppten warf er sich über die zerschossene Theke samt. Die Wurfsterne flogen erstaunlich gerade auf ihre Ziele zu. Ein angenehmes säuselndes Geräusch erklang, wurde aber jäh von dem ekelhaften Gegenteil unterbrochen, als die Stahlsterne ihr Ziel fanden. Acht und Zehn fielen getroffen um.
Azarun schnappte sich einen Barhocker und lief so schnell es ging auf Nummer neun zu, der etwas Blut seines Kameraden im Gesicht hatte. Wie ein Golfspieler schwang Azarun den Hocker, schlug ihn dem Kerl krachend zwischen die Beine und kam in der gleich Bewegung auch noch dazu, Nummer elf den Hocker unter das Kinn zu rammen, so dass dieser einige Schritte zurück taumelte. Von hinten näherte sich Nummer zehn, dem Azarun aber einfach nur einen Ushiro-Empi-Uchi (Ellenbogenstoß nach hinten) ins Gesicht verpasste.
Er hob die Hand und nahm sich dabei sogar noch die Zeit die Stellung der Finger zu überprüfen, ehe er Neun den Handballen von oben auf die Nase knallte.
Dann wirbelte er herum, sah, dass sich Elf schon wieder gefangen hatte, blockte mittels Jodan-Barai (Block über das eigene Gesicht; Wischbewegung) einen ungezielten Fauststoß, sperrte die Hand und warf den Typen spielerisch über die Schulter.
Als der Mensch mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden aufkam und erst dreimal herumrollte, wandte sich Azarun Nummer Zehn zu.
Der war aber keine Gefahr mehr. Azaruns Ellenbogen hatte ihm die Nase gebrochen. Nicht so, dass es gefährlich werden konnte, aber doch so, dass nun bestimmt schon ein Liter Blut aus dem Trümmerhaufen, der mal ein menschliches Gesicht gewesen war, floss.

   „Sehr beeindruckend.“, erklang plötzlich Astaroths Stimme.
Azarun wirbelte herum.
   „Schon fertig!“, rief er bissig, „Hattest wohl besseres zu tun. Ich hab mich hier gelangweilt!“
   „Scheint mir nicht so.“
   „Pah!“
   „Das gerade, das war doch japanische Kampfkunst, nicht wahr?“, fragte der Erzdämon neugierig.
   „Schon.“ Azarun hatte keine Lust jetzt über Kampfkünste zu sprechen.
   „Warum kannst du das? Ich dachte Belial, Baphomet und Gariot wären die einzigen Dämonen, die das gelernt hätten.“
Azarun schenkte seinem Bruder einen Blick, der einen normal Sterblichen sofort zu Asche verbannt hätte.
   „Und wo glaubst du, haben die das gelernt?“
   „Du willst sagen, du hast ihnen das beigebracht?“
   „Schon.“
   „Moment mal, als du noch bei uns warst, gab’s das doch noch gar nich.....“
   „Wer sagt dir, dass sich nicht die japanische Kampfkunst von einer vorangegangen Art zu kämpfen entwickelt hat?“
   „Öhm...“
   „Na siehst du!“
Astaroth legte versöhnlich seinen Arm und Azarun. Beide wandten sich zum gehen, peinlich darauf bedacht den Trümmerhaufen, den Azarun hinterlassen hatte und die zum Teil stöhnendend Leiber nicht eines Blickes zu würdigen.
   „Ah, hast gut gekämpft, Brüderchen.“
   „Nicht wirklich. Ich bin eingerostet. Der Sprung quer durch die Gegner war ziemlich dumm. Und der Trick mit dem Barhocker war wohl auch nicht so fair.“
Astaroth lachte genüsslich. Sie hatten mittlerweile schon die Straße erreicht und gingen jetzt wie gute Freunde den Bürgersteig entlang.
   „Haha jaaaaaa, dem hast’s ganz genau in die Säcke geschlagen. Aus is es mit der Kinderüberraschung. Nicht fair aber effektiv, eh? Und so elegant. Ausgeholt, gezielt, WUMMS! Ha, und das Geräusch...“
Astaroth brüllte vor Lachen. Irgendwann stimmte auch Azarun ein und beide verschwanden lachend in dem Meer aus Leuchtreklame und herumlungernden Menschen.
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Azarun
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« Antworten #41 am: 26.Juli.2005, 19:58:02 »

Sooooooo, ich bin wirklich stolz das jetzt präsentieren zu dürfen.
Laaaaadieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeees and Gentlemaaaaaaaaaaan....
Es folgen nun drei wirklich ganz wunderbare Bilder, die meiner Klassenkameradin Anastasia Smirnova (schreibt man das so? Muss sie mal fragen) zuzuschreiben sind.
Danke Anastasia ^^

Tja, Kontakte muss man haben, dann wird das Leben leichter.  :lol:



Ich bitte natürlich darum, dass keines der Bilder als eigenes Werk ausgegeben wird.

http://rapidshare.de/files/3376952/Azarun.JPG.html

http://rapidshare.de/files/3377016/Astaroth.JPG.html

http://rapidshare.de/files/3377046/Luzifer.JPG.html



Falls es Probleme mit dem Download gibt, PM oder E-Mail an mich (manfin@gmx.de).
Ich schicke dann, wenn möglich, die Bilder per E-Mail zu.
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Karasu
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« Antworten #42 am: 27.Juli.2005, 18:37:49 »

Miau ^^
astaroth is ja wirklich...lecker ^^
leihst ihn mir mal aus? (du weißt ja...wollust *rofl*)
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Mendox
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« Antworten #43 am: 28.Juli.2005, 12:53:20 »

Wow. Sind echt schöne Bilder... *eifersüchtig wird* Ich will auch so zeichnen können -.-''

Naja man kann eben nicht alles haben ^^

Bekommen wir noch nen Teil der Geschichte? *ganz lieb drein schaut*
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Aal kogaan los ved zeymah mahfaeraak...

Wie im Mantel tief geborgen,
fühl ich mich in schwarzen Schwingen,
werde niemals mich mehr Sorgen,
lass mich nie mehr nieder ringen.
(Auszug aus einem Gedicht von Marion Beier)

Azarun
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« Antworten #44 am: 29.Juli.2005, 12:42:17 »

*seufz* Schaut blöd aus, bin nämlich jetzt ne Woche in Urlaub, aber von mir aus....
Damit's nich langweilig wird.




Kapitel 11
Mittlerweile wurde es schon fast wieder dunkel und Astaroth hatte sich noch immer nicht bei Luzifer gemeldet. Trotzdem verspürte er keine Gewissensbisse. Ganz im Gegenteil!
Er sah auf die Uhr und teilte dann Azarun mit:
   „Es ist gleich sechs Uhr.“
   „Aha.“, antwortete Azarun, der nicht wusste, was er mit dieser Tatsache anfangen sollte.
   „In der Tat.“, bestätigte Astaroth.
   „Ich glaub’s dir schon.“
   „Sechs Uhr.“
   „Und?“
   „Das bedeutet...“, begann Astaroth und hob die Stimme, „...dass wir uns vor ungefähr vierzehn Stunden getroffen haben. Geben wir der Rechnung etwas Platz, sagen wir ein Tag. In der Zwischenzeit hast du bereits fünf Menschen umgebracht und drei verletzt. In der Woche wären wir dann bei 35 Toten und 21 Verletzten. Im Jahr 1785 Tote und 1071 Verletzte.
Daraus schließe ich, dass du seit unserem letzten Treffen 1785000 Leute getötet und 1071000 verletzt haben musst.“
Astaroth schnippte mit den Fingern und rechnete kurz weiter.
   „Auf die heutige Weltbevölkerung übertragen, hast du bereits etwas mehr als ein Viertel vernichtet und ein weiteres Viertel ins Krankenhaus gebracht. Also bist du schon der Hälfte einmal im Kampf begegnet. Cool hm?“
   „Wahnsinn.“, sagte Azarun unterkühlt.
   „Jaja.“
   „Hey, ich hab es auch nicht leicht, weißt du. Ich habe viele Feinde und nur sehr wneig Freunde.“
   „Das ist bei mir nicht anders.“
Azarun sah sich absichernd um, dann deutete er zu dem nicht mehr weit entfernt liegenden Hyde Park.
   „Hast du Lust und Zeit etwas über die Zukunft zu reden?“
   „Nein.“
   „Und Lust zu trainieren?“
   „Ja.“
   „Warum frage ich eigentlich noch nach?“
   „Weiß nicht.“
   „Das war rhetorisch gemeint!“
   „Ach so.“
Aus Mangel an Gesprächsstoff blieb Azarun einfach stehen und lehnte sich gegen ein Schaufenster.
Astaroth sah ihn ernst an und fragte dann: „Warum, Brüderchen? Wir hätten dich gebraucht. Ich meine, schau dich doch an. Du hast dich verkauft! Nichts anderes. Verkauft!“
Azarun funkelte ihn zornig an.
   „Sollte ich das nicht besser wissen?“, zischte er böse.
   „Vielleicht.“, wich Astaroth aus, der nur zu genau wusste wie zornig er seinen Bruder damit machte, „Ich will ja nur sagen, dass ich dich nicht verstehen kann!“
   „Ja und? Mir ist es egal, was du verstehst und was nicht!“
   „Für was sind wir dann Brüder?“
   „Wer sagt, dass wir das sind?“, rief Azarun zornig, um dann, von den eigenen Worten schockiert, zurückzuweichen.
Astaroth sah erst so aus, als schlüge ihm jemand ins Gesicht, dann fing er sich aber und sagte mit tonloser Stimme: „Wahrscheinlich hast du recht, Vampir. Du gehst deinen Weg, ich gehe meinen. Was war ist schließlich bloß Erinnerung.“
Azarun war zu stolz um sich für die eigenen Worte zu entschuldigen, doch er fing sich geschickt, indem er murmelte: „Ich hasse es, dass diese Entscheidung zwischen uns steht. Kannst du es nicht so hinnehmen? Ändern kann man doch sowieso nichts mehr. Und ich will es auch nicht. Niemals.“
Astaroth sah seinen kleinen Bruder erstaunt an: „Du bist der erste Blutsauger, der mit seinem Los zufrieden is.“
   „Ich wette du kennst nicht viele Vampire.“
   „Hm...“, antwortete Astaroth nur, als er seinen Versuch die Stimmung zu entspannen schon verloren sah.
Aber Azarun war klug genug darauf einzugehen: „Komm schon, großer Bruder. Gehen wir zu mir. Ich glaub es is nich weit.“
   „Du glaubst?“
   „Ja. Bislang war ich da noch nie, obwohl dort meine ganze Ausrüstung liegt.“
   „Aha. Ausrüstung...“
   „Für meinen Job.“
   „Vielleicht erklärst du mir das später?“
   „Natürlich.“
   „Vorher würd ich aber gerne noch nen Mantel kaufen. Ich hab vorhin einen ganz wunderbaren Ledermantel gesehen!“
   „Mach was du willst.“, seufzte Azarun, als Astaroth schon längst losgelaufen und in einem nahen und völlig überteuert aussehenden Designerladen verschwunden war.

Der Vampir lehnte sich wieder gegen ein Schaufenster und war kurz davor entspannt die Augen zu schließen, als ihn etwas an der Hose zupfte.
Fast schon erschrocken zuckten Azaruns Hände unter die Jacke, zumindest sollten sie das tun, doch Azarun hatte seine Jacke nicht dabei. Und auch keine Schießeisen.
Irgendetwas kicherte von unten herauf.
   „Du bist ja ein großer Mann.“
Furchtlos von den eiskalten Blicken, die Azarun dem Störenfried zuwarf, stand, unbeirrt, ein winziger Junge und zupfte weiter an Azaruns Hose.
   „Ja?“
   „Ja.“, kicherte das Menschenkind.
   „Aha. Was willst du?“
   „Nix. Warum muss sich was wollen?“
   „Für gewöhnlich zupft man Fremde nicht an den Klamotten, ohne etwas zu wollen.“
   „Bist du ein Penner?“, fragte der Junge ernsthaft.
Azarun klappte vor Erstaunend er Mund auf, doch der Menschenjunge fragte glücklich weiter:
   „Hast du schon meine neue Uhr gesehen?“, und zeigte stolz eine nagelneue rosa Uhr vor.
Azarun dachte sich, dass er diese Uhr noch nie gesehen hatte, bislang trotzdem sehr gut überlebt hatte und wahrscheinlich um einiges froher gewesen wäre, wenn ein Blitz vom Himmel gefahren wäre, der diesen kleinen Kerl traf.
Er sah sich um, ob auch bestimmt niemand zuhörte, dann beschloss er zu einer unfeinen Methode zu greifen.
Er konzentrierte sich. Kriechend wie eine Schlange glitt merkwürdig grünliches Licht aus seinen Händen und formte schließlich das ungefähre Bildnis eines Revolvers. Dann, von einer Sekunde auf die andere, wurde aus dem Licht blitzender Stahl.
Er drückte die Waffe dem überraschten Jungen in die Hand, der offenbar gar nicht verstand, was hier passierte.
   „Hier, nimm das und geh spielen.“
   „Mami hat gesagt, ich darf nix von Fremen nehmen.“
   „Fremden?“, fragte Azarun vorsichtshalber nach und spannte für den kleinen Menschen noch schnell den Hahn des Revolvers.
   „Fremen.“, gluckste der Junge, drehte sich herum und lief so schnell es ging davon.
Azarun seufzte ein weiteres Mal. Er sah auf die Uhr. Nach genau 57 Sekunden hatte das Kind die Funktionsweise der Waffe verstanden. Etwas entfernt krachte ein Schuss.
Als lautes Kreischen die Stille des Abend durchbrach hätte Azarun fast gelacht. Einerseits war er schockiert was für leichte Beute er geworden war, noch dazu von einem Kind übertölpelt, andererseits konnte er es sich nicht verkneifen, darüber nachzudenken, was die Londoner Polizei mit einem revolvertragenden Minderjährigen machen würde.
   „, einmal bin ich kurz weg und hier geht’s schon wieder rund, oder wie läuft das?“, rief Astaroth, der mit zwei Ledermäntel den Gehweg entlang marschierte und mehrere Passanten aus dem Weg rempelte, die sich ihm törichterweise in den Weg stellten.
   „Nur ein kleiner Spaß.“, sagte Azarun lächelnd.
   „Ich wusste, dass du da mit drin steckst!“, murrte Astaroth und warf seinem Bruder einen der Mäntel zu. „Sehen scharf aus, hm? Haben knappe Tausend Pfund gekostet. Naja, ich hab nicht wirklich gezahlt.“
   „Natürlich, du zahlst ja so gut wie nie.“
   „Für was auch? Ich meine, mein Geld löst sich doch so oder so auf.“
Azarun seufzte mittlerweile zum dritten Mal und schlüpfte in den Mantel.
   „Hey, der passt ja gut. Woher weißt du meine Größe? Und meinen Geschmack?“
   „Ich hab geschätzt.“
Azarun wollte gerade noch etwas entgegnen, doch Astaroth unterbrach ihn scharf.
   „Wir gehen jetzt zu dir, holen deinen Kram und gehen dann zurück.“
Er deutete mit dem Daumen nach unten. Eine Geste, die so ziemlich jeder versteht.
   „Hetz doch nicht.“
   „Doch ich hetze. Ich hab da jemanden, der wird die ganze Zeit, während wir hier quasseln, gefoltert.“
   „Ups.“
   „Ja.“
   „Na dann.“
   „Sag ich ja.“
   „Gehen wir.“
   „Na los.“
   „Aber das ist doch etwas weit zum Gehen, wenn du’s so eilig hast.“
   „Hä?“
Ohne zu antworten wand sich Azarun der Straße zu und suchte sich ein Taxi heraus, das schon eine Sekunde später neben den beiden hielt. Der Fahrer stieg sogar aus und öffnete die Türen für seine Fahrgäste.
Astaroth sah sich erstaunt um und stieg hinten ein, da Azarun bereits vorne saß.
   „Aber Mammon meinte, die Menschen dieses Zeitalters wären unhöflicher geworden..........Moment mal.............BRÜDERCHEN! Lass seinen Geist los.“
Azarun, der sich ertappt fühlte gab dem Menschen seinen freien Verstand zurück, der sich erst offenbar ebenso ertappt fühlte, da er sich partout nicht erklären konnte, woher die beiden Fahrgäste kamen.
   „Macht nix, guter Mann. Ich bezahl’ Sie doppelt.“, sagte Astaroth gönnerhaft und drückte dem Menschen ein Bündel Geld in die Hand.
Azarun fragte sich, wann es sich auflösen würde.



   „In diesem Loch wohnst du also?“, fragte Astaroth zweifelnd.
Azarun sah ihn an und war sich nicht im Klaren, ob er jetzt böse sein sollte.
   „Naja, man nimmt, was man findet. Außerdem sagte ich ja, ich hab das vor knapp nem halben Jahr gemietet und war trotzdem nie da.“
Astaroth zog einen der breiten silbernen Koffer aus dem einzigen Eck, das nicht mit feuchten Zeitungen belagert war.
   „Schon, aber sieh dir das an. Moder und Dreck. Junge, ich weiß, du hast diesen riesigen Palast irgendwo, wo viele Berge sind. Der gehört doch dir, eh? Und dann noch die gut zwanzig Hütten in den Wäldern und so, die auch alle dir gehören. Außerdem hast du Kohle wie Heu. Ich mein, gibt nich viele Leute, die von sich behaupten können, auf den Schatz zugreifen zu können, der den Vampire früher zum Kriegführen das Kleingeld verschafft hat. Wieso machst du da nix draus? Stattdessen wohnst in diesem Loch!“
Azarun zerrte die restlich vier Koffer zu sich und öffnete den ersten.
Er zog alle Kleider bis auf die Short (natürlich auch in schwarz) aus. Dann nahm er einige kompliziert aussehenden Gürtel aus dem Koffer, auf dessen Schloss, wie Astaroth jetzt erkennen konnte, ein vampirisches Symbol prägte.
Mit peinlicher Genauigkeit legte Azarun erst mehrere der Lederriemen um das rechte Bein an, dann spannte er einige Waffenscheiden ein. Einen breiten Gürtel band er sich schief um die Taille, in dem viele kleine Schlaufen genäht waren, die offensichtlich für Wurfsterne gedacht waren.
Langsam und prüfend zog Azarun wieder die Hose an. Der Gürtel, der sie hielt, bot an der einen Seite zwei X-förmigen Scheiden Platz, an der anderen einem Revolverhalfter.
Als er sich vergewissert hatte, dass auch das fest saß, zog er sich das dünne Hemd über, das auch noch einen breiten Gürtel, der für Wurfmesser gedacht war, gehalten wurde. Daneben fanden sogar noch zwei eigens angefertigte Halfter für Pistolen Platz, die allem Anschein nach verdammt groß sein mussten.
Azarun legte sich noch dünne Unterarmschienen an, die vermutlich nur dazu da waren, um weniger kräftig geführte Schläge zu blocken, und zurrte sie fest.
Dann warf er sich wieder den Mantel über.
   „Na, wie seh ich aus?“, fragte er langsam.
   „Wie früher. Einfallslos, aber tödlich.“, antwortete Astaroth.
   „Wunderbar.“
Azarun legte den Koffer bei Seite. Mit all den Gürteln war gerade mal ein Koffer geleert!
Die restlichen enthielten offenbar dann endlich die Waffen.
In die Scheiden am rechten Bein steckte Der Vampir eine lange, dünne, aber nichtsdestotrotz fürchterlich scharfe Athame. Daneben befand sich eine Sekunde später ein riesiges Wurfmesser, das wohl eher für Befreiungsschläge verwendet wurde, als für richtige Würfe.
Den Gürtel um die Taille füllte Azarun mit Wurfsternen auf, die er aus dem dritten Koffer entnahm, der randvoll mit jeder Art von Wurfwaffen war, bis kein Platz mehr war.
Er steckte das Hemd in die Hose, so dass man von den kleinen Todessternen nichts mehr erkennen konnte. Dann richtete er die Hose über seinen Fuß und schon waren auch die Gimmicks an seinem Bein verschwunden.
Dem vierten Koffer entnahm Azarun eine silberne Magnum, die er in den Revolverhalfter steckte, der auch noch zu den sechs Schuss in der Trommel dreißig weiteren Patronen Platz bot. Die X-Scheiden an der rechten Seite bekamen zwei ein-Meter-lange, rasiermesserscharfe, einem Katana nicht unähnliche Schwerter, an deren Spitze sich ein dünner Widerhaken erstreckte.
Der Gürtel über dem Hemd wurde ebenso peinlich genau mit funkelnden Wurfmessern versehen, von den jedes einzelne, so schien es, mit Leichtigkeit durch einen Menschen hindurch schießen musste. Astaroth sah allerdings überrascht , dass Azarun die beiden Pistolenhalfter ausließ, sondern zwei Koffer auch noch zur Seite tat und dem dritten zwei blitzende Dolche entnahm, die er so durch das Hemd stach, dass sie in einer dafür vorgesehen Kammer der Armschienen lagen.
Dann erst, wand er sich dem letzten Koffer zu.
   „Du hast dich gefragt, wofür ich mein Geld ausgebe, großer Bruder. Das ist es.“, sagte Azarun, öffnete den Koffer und nahm zwei pechschwarze Pistolen mit blinkenden Silberbeschlägen heraus. Stolz ließ er in eine der Waffen ein Magazin sausen und zog etwas nach hinten, das bei anderen Pistolen vielleicht der Schlitten gewesen wäre.
   „Sehr erstaunlich.“, murmelte Astaroth, dem die Worte fehlten.
   „Darf ich dir Sylvia vorstellen.“, sagte Azarun und streichelte die Waffe, „Und das hier ist Lydia. Die beiden haben je ein Kaliber von 13,5 cm. Sie verschießen Hohlmantel-Phosphorkern Munition, die einen Menschen erst mit einer Schusswunde von ca. etwas mehr als sieben cm und einem ungefähren Blutverlust von drei Viertel Liter allein beim Einschlag des Projektils treffen. Dann entzündet sich der weiße Phosphor und brennt im Körper des Getroffenen. Ihr Treibgas ist so stark, dass es manchmal die Hohlmantelkugeln schon beim Schuss leicht auftreibt und das Phosphor entzündet. Für gewöhnlich verwende ich aber eh Stahlmantelgeschosse.“
   „13,5 cm, hm? Das erklärt ihre Größe. Hölle, musst du alles übertreiben? Es gibt auf der ganzen Welt keine einzige Pistole, die das überbieten würde! Nicht mal Sturmgehwehre haben ähnliche Kaliber!“
   „Ja. Toll, nicht? Sie haben die Funktionsweise der Desert Eagle, das heißt sie haben nur noch einen verkürzten Schlitten, hier der hintere Teil.
Statt einem Hammer fährt dieser massive Stahlzylinder mit, der auch dann die Hülsen auswirft. Das erzeugt das charakteristische Geräusch. Und ihr Gewicht. Und diese herrliche Stichflamme, die beim Abdrücken an der Seite entweicht. Aber keine Angst, es geht dadurch kein Druck verloren und die Flamme ist nicht allzu heiß.“
Azarun warf Astaroth eine der Waffen zu, nahm die zweite zur Hand, lud sie durch, nahm das Magazin heraus, legte noch einen Schuß hinein und steckte die Waffe dann in ihren Halfter.
Astaroth hob das Mordinstrument. Einem Menschen wäre das nie gelungen, aber wenn man sich einmal an diese neue Ausgewogenheit der Waffe gewöhnt hatte, spürte ein Unsterblicher das wohl gar nicht mehr.
Er gab Azarun die Pistole zurück, der mit ihr genauso verfuhr wie mit der anderen.
Astaroth betrachtete ihn kritisch und sagte:
   „Endlich kenne ich dich wieder, Brüderchen. Ein Kämpfer durch und durch. Ich kann zwar nich sagen, dass ich drauf stehe, aber wenigstens siehst etz besser aus, als in dieser ebenfalls einfallslosen Pseudoplayboy-Kleidung. So, und bevor wir jetzt gehen wäschst du dir noch die Farbe aus den Haaren, kay?“
Azarun zückte einen der Dolche und schnitt sich das wilde Haar grob zurecht.
   „Das muss warten. Dazu fehlt dir wohl die Zeit?“, versuchte Azarun abzulenken.
   „Dazu haben wir immer Zeit.“, meinte Astaroth leichthin.
   „Verflucht, muss das wirklich sein? Ich meine, das kann doch warten.“
   „Schon. Aber ich glaub es würde zur Wiedererkennung beitragen. Also bitte, verkompliziere nicht alles.“, drängte Astaroth entwaffnend.
Was hätte Azarun da auch antworten können...Er warf dem Mantel, der lose an einem Haken an der Tür hing, einen sehnsüchtigen Blick zu.
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« Antworten #45 am: 29.Juli.2005, 15:04:48 »

Freu mich schon aufs nächste Kapitel  Cheesy
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« Antworten #46 am: 29.Juli.2005, 22:05:04 »

Schönen Urlaub, Azarun! Und Du weisst ja: wir warten sehnsüchtig auf die nächsten Kapitel! ;-)
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But she will sing

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Burning my dreams
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And all of this pain
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« Antworten #47 am: 07.August.2005, 18:00:51 »

So, zurück aus dem schönen Ungarn mit seinen Seen, dem wechselhaften Wetter und nicht zuletzt den schönen Frauen.
Mein Kopf schwirrt vor neuen Ideen, die man halt jetzt noch niederschreiben müsste. *seufz* Aber dazu fehlt mir im Moment die Lust.  Tongue
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« Antworten #48 am: 08.August.2005, 19:05:34 »

Willkommen zurück aus dem schönen Ungarn ^^

Auch wenn du grad keine Lust zum schreiben hast, ich bin immer für neue Kapiteln deiner Geschichte offen  Cheesy
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« Antworten #49 am: 15.August.2005, 17:48:13 »

*ungeduldig wart*....*popcorn hohl* ^^:D
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« Antworten #50 am: 17.August.2005, 19:42:00 »

So und für alle, die auf mehr gewartet haben blablabla...
Es geht etz halt wieder weiter..... n bisschen. So...dahin halt....etwas?
Ich posts einfach mal:

Kapitel 12
Azarun ging gelangweilt neben Astaroth her. Er fragte sich, wie der Dämon wohl zurück in die Hölle gelangen wollte. Aber offensichtlich hatte Astaroth es nicht eilig, eher im Gegenteil.
Gerade jetzt deutete er auf ein Cafe in der Nähe.
   „Da sieht es cool aus. Setzen wir uns dahin!“
   „Ich dachte du musst schnell zurück nach ‚unten’?“, fragte Azarun.
   „Schon, aber ich wollte dich noch was fragen.“
   „Und das hat nicht Zeit?“
   „Nein, keine Zeit.“
Azarun gab ein resignierendes Seufzen von sich und bewegte sich, hin und wieder einen Menschen aus dem Weg rempelnd, auf das Cafe zu. Für die Leute, die sich in seinen Weg trauten musste sich die Begegnung mit ihm anfühlen, als ob sie gegen eine Wand liefen.
Überhaupt waren die beiden sicherlich ein grandioser Anblick. Astaroth, beachtlich in seiner Größe, Azarun, beachtlich in seiner Gestalt. Und beide ganz eindeutig gnadenlos im Handeln, davon zeugte der regungslose Gesichtsausdruck.
Azarun sah sich um. Leider war in dem engen Cafe kein Platz mehr frei.
   „Na siehst du, kein Platz mehr. Verschwinden wir wieder.“, meinte er noch gelangweilter.
Astaroth warf seinen Blick interessiert auf zwei junge Mädchen, die nicht weniger interessiert zu dem Erzdämon herübersahen. Astaroth gab ja wirklich eine erstaunlich schöne Gestalt an, aber wieso ließen sich Menschen nur so fürchterlich von oberflächlicher Schönheit beeindrucken, dachte Azarun insgeheim.
Astaroth hingegen schien das sogar noch zu gefallen. Seine Blicke legten sich fordernd und aufdringlich auf die beiden Mädchen. Azarun wusste, was nun kommen würde. Er hatte es bereits einmal erlebt.
   „Tu das nicht, großer Bruder. Die sind keine sechzehn!“
Aber es war schon zu spät. Man konnte förmlich fühlen, wie sich eine unsichtbare Bindung zwischen Astaroth und den Mädchen aufbaute. Von einer Sekunde auf die andere saßen die beiden aufrecht und fassten sich nahezu synchron in den Schritt. Dann öffneten sich ihre Münder zu einem stummen Schrei, bis sie schließlich beide von heftigen Orgasmen geschüttelt von den Stühlen sackten und laut zu stöhnen anfingen.
Sofort waren einige andere Gäste des Cafes zur Stelle, da es anfangs so aussah, als wären die zwei Mädchen irgendwie verletzt oder ähnliches.
So war es eine Kleinigkeit, doch noch einen Platz zu finden.
   „Na also, wir haben ein schönes Fleckchen erwischt.“, murmelte Astaroth und ließ sich befreit auf den unbequemen Stuhl fallen.
   „War das wirklich klug? Du hast gerade zwei blutjunge Mädchen mit der unzensierten Vision deiner nächtlichen Umtriebe das Erlebnis ihres Lebens beschert.“, sagte Azarun in seinem trockenen Tonfall und warf dem Menschenauflauf einen kurzen Blick zu.
Astaroth zuckte mit den Schultern. „Man muss früh anfangen.“
Ungeduldig tippte Azarun mit den Fingern auf den Tisch. Ziemlich schnell fand er einen komplizierten Takt, der wie ein ansteigender Trommelwirbel klang.
   „Sehr schön.“, seufzte Astaroth ungeduldig, „Man könnte es schon fast für Musik halten.“
   „Oh, wirklich lustig, Dämon.“, murmelte Azarun in beleidigendem Ton.
   „Pass auf, pass bloß auf. Du bist vielleicht kein Dämon mehr, aber du bist auch kein reiner Vampir. Es ist egal wie sehr du danach strebst. Du weißt, wovon ich rede, nicht wahr? Das Gefühl, diese überwältigende Welle an Kraft.“
Astaroth formte die Hand zur Faust, hielt sie sich knapp vors Gesicht und schloss die Augen.
Sein Gegenüber sah einfach nur zu Boden. Natürlich wusste Azarun, wovon der Erzdämon sprach. Die Hölle war nicht der einzige Fluch.
Nicht die einzige Strafe.
   „Ich bin darüber hinweg.“, sagte er leise.
Astaroth lachte tonlos.
   „Nein, das geht nicht. Du bist davor weggelaufen, deine Taten abzusitzen. HA! Du bist wahrscheinlich der negativste Charakter der ganzen Truppe! Ich meine, sieh dir nur die anderen an.
Balthazar. Als Engel war er schon der perfekte Geschäftsmann. Ich weiß noch, wie er vorschlug, die Menschen so zu beeinflussen, dass sie nur für den Himmel wirtschaften würden. Jesus war geschockt. Dann verfiel Luzifer und Balthazar ging mit ihm, weil er sich davon mehr versprach. Das ist alles. Gier. Verlangen nach mehr.
Belial. Naja, sie war von Anfang an nicht ganz...wie soll ich sagen? Unschuldig? Sie hat’s so ziemlich mit jedem getrieben und dann Vergleichstabellen aufgestellt. Ich glaub, ich war da meistens im oberen Level.“
Astaroth lehnte sich genüsslich zurück und grinste breit.
   „Ja, du bist auch überhaupt kein Angeber.“, entgegnete Azarun und grinste ebenfalls.
   „Wie auch immer. Mephisto. Im Himmel ein grandioser und vor allem liebevoller Engel. Beispielhaft...hm. Und dann gespalten. Er hat an Luzifer geglaubt. Uriel tat das nicht. Eigentlich schade, die beiden haben gut zusammengepasst. Naja, als die beiden sich nicht mehr sehen konnten, weil Mephisto einfach zu sehr für Lus Sache einstand, da ist er gegangen und hat seine Uriel verlassen.
Balbero. Ha, sieh sie dir an, die kleine Schlampe. Was soll man da sagen? Vor ihrem Fall kannte ich niemanden, der keuscher gewesen wäre, und jetzt? Eine Augenweide, aber trotzdem, ganz egal wie scharf sie aussieht, in Wirklichkeit ist sie nur bitter. Einst eine glückliche Mutter und gütige Frau, jetzt... gemein und geil.
Mammon. Er war schon immer besessen davon, immer mehr zu wissen. Wenn Wissen Macht ist, dann ist Mammon bereits mächtiger als Gott. Da er das aber nicht ist, schließe ich daraus, dass der alte Spruch nicht stimmt. Mammon ist einfach nur krank. Jemand, der nicht spricht sondern einfach nur quält, verstümmelt, tötet, das nenn’ ich krank“
Astaroth seufzte und versank für wenige Sekunden in tiefe Gedanken, das sah man ihm an. Azarun wollte gerade etwas sagen, da begann der Dämon wieder:
   „Und ich? Ich kann mich nicht beurteilen, aber auch ich bin anders. Kennst du meinen Ruf? Angeblich kann ich mich auf nichts konzentrieren, das bei meinem Anblick nicht einen Orgasmus bekommt, oder blutet, wenn man es schneidet. Du siehst, Frauen passen ganz in mein Muster.“
   „In der Tat.“
   „Es gibt noch so viel, über das ich reden könnte, aber ich überspringe die restlichen Jungs und Mädels und komme gleich zu dir.
Du bist wie immer aus dem Muster gesprungen. Damals warst du schon ganz anders, als die anderen. Still und ruhig, fast schweigsam. Trotzdem hattest du diesen wahnsinnigen Humor. Mein kleiner Bruder, sag mal, erinnerst du dich noch an Mutter?“
Azarun wäre beinahe vom Stuhl gefallen. Noch niemals hatte Astaroth das gefragt. So eine Frage war ganz einfach gegen seine Natur. Astaroth hing nicht an seiner Vergangenheit, da er genau wusste, wie wenig es brachte, etwas oder jemanden nachzutrauern.
Das jetzt musste eine Fangfrage sein, deswegen versuchte Azarun auszuweichen:
   „Ich weiß, dass du mein Bruder bist, falls du das über einen Umweg ansprechen willst, aber ich kenne den Rest unserer Verwandtschaft nicht. Und ich bin sicher du auch nicht.“
   „Nein, da gibt es nämlich nichts zu kennen. Wir wurden von Gott geschaffen. Wir sind Brüder, das stimmt schon. Ironischerweise sind wir aber keine Familie.“
   „Ja und? Was hat’s dir etz gebracht mir das zu erzählen?“
   „Naja, nix.“
   „Bravo, Asti, Bravo.“
   “Ach, Halt die Klappe. Einmal versuch ich über geheimnisvolle Umwege ein Gespräch über dich anzuleiern und schon blockst du wieder ab.
Na, wie auch immer. Du warst so richtig knuffig, hm? Sie mochten dich alle. Aber trotzdem warst du nicht im Rampenlicht, sondern eher so im Hintergrund. Dann die Wende. Ich hab die verstanden, warum du anfangs mit Luzifer gegangen bist. Warum, kleiner Bruder?“
   „Ich hatte Gründe. Auf beiden Seiten.“
   „Deshalb deine Flucht?“
   „Bin ich geflohen?“
   „Du hast nicht einen Tag als Dämon verbracht. Schon als die Sonne unterging warst du ein Vampir. Und das sehr sehr gründlich, denn eigentlich hätte dein Engelsblut sich selbst reinwaschen müssen.“
   „Es war nie schmutzig.“
   „Aber jetzt kommt die eigentliche Frage. Warum?“
   „Warum was?“
   „Ich frage nicht, warum du mit Lu mitkamst, ich weiß, ich bekäme keine Antwort. Ich will nur wissen: Warum hast du uns im Stich gelassen? Du warst doch schon verloren! All die Dinge, die uns ausmachen, die besitzt du auch. Die Stärken wie die Schwächen. Warum bist du gegangen?“
   „Das habe ich dir bereits gesagt. Ich hatte mit meinem Leben besseres vor, als 5000 Jahre lang in der Hölle zu schmoren und mir vorstellen zu müssen, wie das Leben auf Erden und im Paradies weiterlief, so ganz ohne mich. Die Menschen haben erstaunliches vollbracht, du hast es vielleicht mal in Gerüchten gehört, doch ICH habe es gesehen! Ich sah Ägypten in seiner Pracht und war dabei, als die erste Pyramide gebaut wurde. Ich war Römer und wurde Augenzeuge, als ein System der totalen Demokratie seinen Aufstieg hatte, über seine eigenen Fäden stolperte, die gewissenlose Männer gezogen hatten, und schließlich im Staub zerfiel. Ich sah, wie Burgen gebaut wurden, wie dann jedoch schon allzu schnell das Schießpulver erfunden wurde. Ich war dabei, als die USA für ihre Freiheit kämpften, dann aber den Ureinwohnern die Ihrige wegnahmen. Ich sah Jesus, wie er sich auf dieser Erde den Weg bahnte, um den Leuten Gott näher zu bringen, und wie er am Kreuz starb. Ich habe ihn mit einem Lächeln bedacht, weißt du...
All das, war meine Welt. Was war deine? Steinwände? Feuer? Langeweile? Einsamkeit? Ich habegelebt, Astaroth. Du auch?“
   „Das ist nur eine Ausrede, kleiner Bruder. Und du weißt es.“, sagte Astaroth bestimmt und stand auf. Er drehte sich weg und massierte den Arm.
   „Spürst du es? Luzifer will diese Welt ins Chaos stürzen? Was wirst du tun, Wächter? Allein mit meinen Hiersein breche ich die Regeln.“
Azarun spürte, dass die Kluft zwischen ihnen unaufhaltsam größer wurde. Der Zauber des Wiedersehens hatte ihn das vergessen lassen, doch es verband ihn nur wenig mit seinem Bruder.
   „In unseren Adern fließt das gleiche Blut, Astaroth. Auch wenn ich damit die Regeln breche, ich würde dich nie verraten oder gegen dich kämpfen.“
   „In deinen Adern fließt das Blut derer, die du aussaugst, Vampir. Ich...-
   „Lass mich ausreden. Als ich damals ging, da war mir klar, dass ich euch niemals wieder so ansehen konnte, ohne mir selbst vorzuwerfen, dass ich ein Feigling wäre, aber das ist nun gar nicht so. Was Luzifer tut ist falsch und ich ging diesen Weg, um frei zu sein. Du hast recht, das vorhin war eine Ausrede. Ich hänge an den Dingen, so wie sie sind. Luzifer wird sie zerstören. Ich bin nicht Dämon geblieben, weil ich wusste, dass ich sonst mitziehen müsste. So habe ich die Chance, die Balance zu halten. Egal ob Dämon oder Engel, ich werde jeden, der die Regeln bricht, jagen und töten, sonst hat diese Welt keinen Lichtblick. Ich war nicht feige, als ich ging, ich war mir der Zukunft bewusst. Ich wäre Luzifer gefolgt, weißt du, aber der Mann, der jetzt in Lus Körper steckt ist verrückt vor Schmerz und will nur noch Rache.“
   „Azarun, auch wenn mir diese Worte weh tun, ich bin gekommen um dir eines zu sagen:
Es zieht Dunkelheit herauf, die versuchen wird das Licht zu vertreiben. Ich bin in dieser Dunkelheit. Am Ende stellt sich nicht die Frage, ‚Ob?’ oder ‚Wie?’ oder vielleicht sogar ‚Wann?’. Es geht nur noch um ‚Wer gegen wen?’. Du warst all die Zeit neutral und hast dich für keine Seite entschieden, doch das geht nun nicht mehr. Es gibt nur noch zwei Möglichkeiten. Licht und Schatten Schwarz und Weiß. Hell und Dunkel. Und selbst wenn es noch eine Möglichkeit gäbe, du weißt: Alles was nicht mit Luzifer ist, ist gegen ihn. Ich bitte dich, geh in dich und finde deinen Weg. Du hast keine Wahl.“
Azarun erhob sich auch und wich Schritt für Schritt vor seinem Bruder zurück. Er wusste, Astaroth meinte es ernst. Und er wusste auch, dass Astaroth Luzifer treu war.
Hass loderte plötzlich wie eine Windbö in ihm auf und drohte ihn zu übermannen, doch er hielt an sich und zwang das Gefühl zurück. Schon bald bereute er es, denn nun musste er mit der Trauer kämpfen, als er sagte:
   „Ich gehe meinen Weg. Und ich weiß instinktiv er wird sich nicht mit dem deinen kreuzen. Wie ich sagte, Astaroth. Wer auch immer die Regeln bricht, macht sich zu meinem Feind. Ich glaube nicht an Gut und Böse und auch nicht an das Hell und Dunkel, von dem du redest, aber ich glaube an besser oder schlechter für diese Welt und ihre Bewohner. Wer auch immer sich gegen das Gleichgewicht auflehnte ist mein Gegner. Auch du, Bruder. Und auch Luzifer. Und selbst wenn es Gott wäre, ich hätte keine Scheu. Vielleicht wartet auf mich ein Schicksal, das so erschreckend ist wie deins, aber ich werde nicht nachgeben.“
Astaroth sah nicht traurig aus, nur noch zornig. Lauernd sagte er:
   „Du hast keine Wahl. Auch wenn du es nicht wahrhaben willst, du hast noch dämonisches in dir. Hast du dich nie gefragt, warum du so ein guter Krieger bist? Warum du solchen Spaß am Kämpfen hast? Du wirst es schon bald fühlen. Die Lust zu töten, verstümmeln, zerfetzen...blasphemisches zu verbreiten. Menschen zu quälen und zu vernichten, auf tausend brutale Wege. Die leisen Stimmen im Kopf, denen man nur zu leicht nachgeben muss. Der HERR wusste nicht, mit was er uns da strafte. Und wenn Luzifer auch nur den Versuch tut, sich gegen diesen HERRN aufzulehnen, so ist das der Weg, den ich gehen will. Einfach nur aus Trotz!“, schrie Astaroth gequält und trat den Tisch, an dem beide noch vor einer Minute gesessen hatten, gute zehn Meter von der Terrasse des Cafes.
Für wenige Sekunden sah er Azarun tief in die Augen als ob er ihn fressen wollte, dann drehte er sich brüsk herum und verschwand wie ein Schatten. Azarun wusste, dass es keinen Sinn gemacht hätte, ihm zu folgen.
Der Vampir warf der mittlerweile weniger werdenden Menschenmenge einen kritischen Blick zu, dann suchte er sich einen Menschen heraus, der gerade mit einem Handy telefonierte. Möglicherweise verständigte der gerade den Notruf über Astaroths Späßchen, doch das war jetzt ohnehin egal.
Azarun schnappt sich kurzerhand das Handy von dem Menschen, der mit dem Rücken zu ihm stand, und beendete das Gespräch. Als der Mann sich überrascht umdrehte, legten sich bereits zwei Hände auf seine Brust (Das nächste, an das er sich erinnern konnte, war, dass er zwei Tage später mit Prellungen und Quetschungen im Krankenhaus erwachte).
Azarun ignorierte die Aufschreie der Menschenmenge, als einer der ihren ungebremst in sie hinein flog.
Stattdessen wählte er eine elfstellige Nummer.
   „Bresf (Wer)?“, meldete sich eine klangvolle männliche Stimme.
   „Hès tan ley ash mijej (Hast du es noch)?”, fragte Azarun ohne sich mit irgendwelchen Floskeln aufzuhalten.
   „Arina (Natürlich).“, kam prompt die Antwort. Die Stimme am anderen Ende der Leitung war rau und leise, aber trotzdem nicht unangenehm.
   „Ân vejra suzg’a don laffett (Ich werde in einer Stunde kommen).“, murmelte Azarun und sah zum Himmel.
   „Ân gillra tak (Ich werde warten).“, antwortete die Stimme und legte auf.

Astaroth führte ein ähnliches Gespräch, allerdings nicht per Handy. Er war schon wieder in der Hölle. Zwar kostete eine direkte Reise Unmengen an Kraft, aber sie war komfortabler als ständig unheilige Orte aufsuchen zu müssen.
So machte er sich auf den Weg zu Mammons Stube, die – wie passend – auch gleichzeitig eine Folterkammer war.
Hier waren die steinernen Wände noch trostloser und leerer, was vielleicht daran lag, dass sie schon so viele gequälte Schreie gehört hatten, davon jedoch nie etwas nach draußen dringen lassen konnten.
Die Tür war nicht verschlossen. Das war sie nie. Keiner von Mammons Gästen hätte noch die Kraft gehabt, über die Türschwelle zu treten.
Im Inneren der Kammer war es erstaunlich hell. Nicht die Zwielicht, das man erwartet hätte, sondern ironischerweise angenehmes Licht, das jedes Detail der Szene beleuchtete. Es schien als leuchteten die Wände selbst.
Luzifer stand mit geschlossenen Augen in einer Ecke des sechseckigen Raumes. Gepresstes Atmen drang von einer Holzpritsche, die an der Wand gegenüber Luzifers stand. Ein gedrungener Schatten lag darauf, von dem sich gezackte Linien gen Decke erhoben, um dann gebrochen und verbogen in sich zusammenzufallen.
Luzifers Stimme erhob sich und ließ Astaroths Gedanken plötzlich verschwimmen: „Also, Raphael, ich weiß du kannst mich hören. Du fragst dich vielleicht, warum wir dich so zugerichtet haben. Die Antwort ist leicht. Ich will, dass meine Feinde sehen, wie weit ich gehen werde. Deine Tochter werde ich freilassen, aber sie wird gebrandmarkt sein. Körperlich durch ein Symbol und geistig durch dein Bild.“
Astaroth hüstelte leise. Luzifers Augen schossen wie Pfeile unter den Lidern hervor und versuchten den Erzdämon aufzuspießen.
   „Was?“, sagte Luzifer unwillig. Ein Schauder überlief Astaroth.
   „Ich hab mit Aza gesprochen.“
   „Und?“
   „Nichts.“
Der sich anbahnende Dialog wurde von Mammon unterbrochen, der Raphaels Tochter hinter sich herziehend, neben die Pritsche trat.
Astaroth sah nicht hin. Es hätte ihm nichts ausgemacht, da er schon wusste, was Mammon aus seinen Gästen hier unten machen konnte. Es schreckte ihn nicht im Mindesten. Eher im Gegenteil. Es amüsierte ihn sogar ein wenig. Aber hier lag ein Engel vor ihm. Gut, man konnte nicht mehr viel erkennen, denn sogar die Flügel gaben keinen Aufschluss mehr, aber Astaroth spürte Unbehagen, wenn er daran dachte, dass die Person da die gleiche Statur hatte wie er, und das hatte Raphael zweifelsohne.
Sharith sagte nichts. Sie schrie nicht, sie regte sich nicht. Sie sah bloß auf ihren Vater runter und stille Tränen liefen ihr über die Wangen.
Langsam wanderte ihr Blick zu Luzifer, dessen Augen die ihren sofort fesselten. Er spielte ein Spiel mit ihr. Sie nahm allen Mut zusammen und flüsterte:
   „Dafür werdet ihr bezahlen.“
Luzifers Augen blitzten. Soviel Mut hatte er ihr nicht zugetraut. Flüchtig deutete er auf ihren Brustansatz. Mammon kicherte und riss ihre Bluse weg.
Astaroth verspürte ein dumpfes Verlangen beim Anblick von Shariths nahezu perfekten Brüsten, aber er entdeckte sofort das kleine schwarze Ankh, das unübersehbar ihren rechten Brustansatz prägte. Es war eine Schleife aus einer Schlange, die nach oben hin einen Kreis bildete um dann nach unten hin in einem spitzen Winkelauseinanderzulaufen. Wo sich die Schlangenhälften trafen war noch ein horizontaler Strich auf Länge des Kreisdurchmessers.
Astaroth überkam der Impuls selbst zur Brust zu greifen. Bis auf die niederen Sluags hatte jeder Dämon dieses Symbol an sich.
Sharith würde es jetzt in der Welt der Engel schwer haben.
   „Gefällt dir was du siehst, du Punk!“, brüllte sie und Astaroth bemerkte erst jetzt, dass er bislang auf ihre Brust gestarrt hatte.
Er lächelte. „Das macht dich noch schöner, Süße.“
Er wandte ihr den Rücken zu und verließ Mammons Domäne. Entfernt hörte er noch, wie Mammons lautes Lachen einen dumpfen Schlag übertönte.
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« Antworten #51 am: 17.August.2005, 20:29:31 »

woah einfach nur woah*mit offenen mund vor dem pc sitz und haufen weiße popcorn  daneben schaufel*... warum musst du frauen eigendlich so quälen?*kopfschüttel und schmunzel*
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« Antworten #52 am: 18.August.2005, 19:01:31 »

Öhm... tu ich das?
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« Antworten #53 am: 18.August.2005, 21:53:16 »

neee garnich ;)XDD
ach egal ^^
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« Antworten #54 am: 18.August.2005, 21:54:49 »

argh -.-.....................*seuftz* ich wars ^^
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« Antworten #55 am: 19.August.2005, 16:29:20 »

du müsstest doch mittlerweile auch dran gewöhnt sein, mysti ^^°
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« Antworten #56 am: 19.August.2005, 16:50:12 »

müsst ich sollt ich?  naja kann irgendwie schon sein aber die geschichte is trotzdem toll ^^:D
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« Antworten #57 am: 19.August.2005, 20:54:56 »

Stimm ich Mysti nur zu *G*
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« Antworten #58 am: 11.September.2005, 17:48:25 »

So, spät aber doch noch rechtzeitig, hoffe ich. ^^

Kapitel 13
Ein Monat später
Los Angeles
Detective Street war jetzt schon mehr als 15 Jahre beim Los Angeles Police Departement und obwohl er noch vor 15 Minuten gesagt hätte, er kenne alles, was diese Stadt für Polizisten zu bieten hatte, kribbelte es ihn jetzt in der Magengrube. Einer der Streifenpolizisten hatte sich schon übergeben, als Street hier ankam und gleich darauf hatte auch der zweite seinen Mageninhalt nicht mehr halten können.
Street konnte es ihnen nicht verdenken. Er fragte sich wer so etwas tun konnte, während er seine Lederjacke ungemütlich in der Hand hin und schwang.
Und das war nur ein Zimmer, das Haus hatte noch sieben.
   „Mein Gott, nehmen sie ihn doch von der Wand ab.“, murmelte Street angewidert zu dem Leichnam deutend, der mit langen Nägeln durch die Handgelenke an die Wand genagelt da hing. Einige Polizisten sahen ihn entgeistert an. Am liebsten würden sie wegfahren und das vergessen, dachte Street. Aber auch das konnte er ihnen nicht verdenken.
Was auch immer die Kirche über Kreuzigungen verbreitete, es entsprach nicht der Wahrheit.
Keiner der Jesusfiguren fehlte der Unterleib samt Beine, so dass all das Gedärm herausrutschte. Aber wahrscheinlich ging das zu kosten des makabren Künstlers hier.
Die Därme waren fein säuberlich mit kleineren Nägeln um den Leichnam herum befestigt worden, so dass es aussah, als hätte der Mann eine Kuppel um sich, die an der klaffenden Wunde seines Bauchen anfing und auch dort endete.
Und doch, so ekelhaft es auch war, es war „nur“ grausam. Was mit dem Blut des Mannes passiert war, war gruselig.
Anfangs hatte Street gedacht, jemand hätte einer Rinne gebaut. Erst die Spurensicherung hatte darauf aufmerksam gemacht, dass es ganz von allein so geflossen war. Aus der Wunde heraus und dann über die Wand auf den Boden. Dort hatte es aber nicht halt gemacht, sondern war quer durch das Zimmer geflossen und hatte dann – zwei starke Seitenarme ausbildend – ein verdrehtes Kreuz gebildet.
Jetzt war es schon geronnen und erschien wie dunkelroter Stein, der das Zimmer – bestimmt das Wohnzimmer – schmücken sollte. Nichts war angerührt worden, das konnten sie schon sagen. Und das in jedem der acht Räume. Der Schmuck der Frau war noch da, die Stereoanlage, einfach alles.
Der Mörder hatte es nicht einmal angerührt.
   „Wir haben jetzt die Namen der Toten. Stephen Singer und seine Frau Conny. Dazu ihre beiden Kinder Laureen und Trudy, vierzehn und sechszehn Jahre alt.“, teilte gerade Griffin mit, der bislang noch nicht die Schwelle des Hauses übertreten hatte. Was die Beamten erzählt hatten, hatte ihm gereicht.
   „Danke.“, antwortete Street gereizt, als ihm das Bild der in siedendem Wasser gekochten Frau durch den Kopf schoss. Street nahm sich vor in Zukunft nicht zu heiß zu baden. Die Frau hatte nichtsahnend in der Wanne gesessen, als irgendetwas plötzlich die Temperatur des Wasser auf knappe 1500 Grad angehoben hatte. So zumindest hatte es die Frau von der Spurensicherung gemeint.
Jetzt wäre es eigentlich nur noch ihre Aufgabe gewesen die Körper abzutransportieren, aber niemand wollte sie anfassen.
Nicht einmal das Badewasser der Frau hatte jemand ablassen können. Aber das lag wahrscheinlich daran, dass es sich jetzt in den Adern der beiden Mädchen befand. Und die Mutter badete in ihrem Blut.
Street wusste, für gewöhnlich interessiert sich das FBI für Taten wie diese, denn auf das Wie? Und vor allem das Warum? Konnte die Polizei einfach keine Antwort finden.
Street warf einen letzten Blick in das Haus. Die Vorhänge waren zu um neugierige Blicke abzuhalten und so lag alles in einem schummrigen Dämmerlicht.
   „Holt die Leichen da raus.“, wiederholte Street und kehrte dem Haus dann den Rücken. Er warf seine Jacke über den Gartenzaun. Die Nachbarn standen zum Teil mit Fotokameras bereit und knipsten die Beamten und das ehemalige Heim, in dem noch gestern die Familie Singer gelebt hatte.
An sich war es eine schöne Gegend, allerdings hing noch vor knapp einer Stunde an jeder Haustür ein kleiner Zettel:

Neid

Und das stand auch über der Badewanne, in der Conny Singers Leiche gefunden wurde stand das Wort, das der Mörder irgendwie in die Fließen gebrannt hatte:

Neid

Street fing seine Gedanken wieder ein und stieg ins Auto, in dem Griffin schon wartete.
   „Wer macht so was?“, fragte dieser und sah angestrengt auf das Lenkrad.
   „Fahr los.“, entgegnete Street, der nicht die geringste Lust hatte, zu reden.
Griffin sah erst prüfend in den Rückspiegel, als wolle er Zeit totschlagen, bevor er fragte:
   „Wer macht so was?“
Street sah auch kurz in den Rückspiegel und bemerkte, dass die Leute des Leichenwagens immer noch darauf warteten, die Leichen einladen zu können. Er tat so, als müsse er überlegen, dabei brannte ihm die Antwort schon auf der Zunge, da hatte sein Partner noch nicht ganz den Mund geschlossen gehabt.
   „Ein Verrückter.“
   „So Verrückte gibt es?“
   „Um LA herum laufen zur Zeit fünf Serienmörder rum. Meinst du nicht, dass wir es hier mit dem sechsten zu tun haben?“
   „Ich glaube, das hier ist was ganz andres.“
Street räusperte sich geräuschvoll um zu zeigen, dass Griffin jetzt endlich losfahren sollte.

Eine knappe Stunde später waren sie schließlich am Polizeipräsidium angekommen. Die Rush Hour hatte sie voll erwischt, aber zum Glück konnte Griffin die Hälfte des Weges abseits der übervollen Straßen fahren.
Streets Schreibtisch gab ein ordentliches Bild ab, auch wenn er nun mit Akten überhäuft war, während der von Griffin, einen halben Meter entfernt, ein komplettes Chaos war.
Jede Akte, die von den beiden bearbeitet wurde, landete auf Street Tisch, denn auf dem von Griffin hätte niemand mehr Platz gefunden um auch nur einen Kugelschreiber draufzulegen.
Griffin saß jetzt ruhig in seinem Sessel und beobachtete seinen Partner, der wie ein Tiger auf und abging und alle Fakten rekapitulierte.
   „Wir haben vier Tote. Der Mann hängt gekreuzigt an der Wand, seinen Unterleib mit Beinen finden wir im Obergeschoss bei seinen Töchtern, denen jeder tropfen Blut mit dem Badewasser ihrer Mutter ersetzt wurde, was an sich schon unmöglich ist. Von jedem Mädchen liegt im Badezimmer eine Haarsträhne. Die Mutter sitzt zu Tode verbrüht im Blut ihrer Töchter. Dr. Argyle hat sie sich angesehen und meinte, sie wäre in siedendes Wasser getaucht worden. Das geht aber nicht, da kein Gerät der Welt Wasser so erhitzen kann, ohne dass es sofort zu Gas würde. Nebenbei ist das Wasser ja sogar noch da, bloß eben in den Töchtern. Von der Mutter liegt noch dazu eine Haarsträhne bei ihrem Ehemann und...“
   „Ein Kreislauf!“, sagte Griffin gedehnt.
   „Was?“
   „Kreislauf. Von jedem Toten liegt ein Stück beim nächsten, bis es wieder zum ersten führt.“
   „Hm...“
   „Dem Wasser könnte etwas beigemengt worden sein?“
   „Auch dann würde es nicht funktionieren. Hast du in Chemie nicht aufgepasst?“
   „Naja.“
   „Je mehr man drüber nachdenkt, desto merkwürdiger wird es.“
   „Ich weiß nicht mehr so recht. Ich glaub meine Theorie mit dem Serientäter hat sich wohl in nichts aufgelöst. Wir können sagen, woran die vier starben, aber nicht wie.“
   „In der Tat.“
   „Wann haben wir den Obduktionsbericht?“
   „Morgen, übermorgen, vielleicht gar nicht... Du kennst doch Argyle. Er gibt uns den Bericht, wenn wir ihn schon nicht mehr erwarten.“
Griffin musst lachen. „Ja, deswegen geht unsere Arbeit auch so langsam.“
Street ließ sich nun auch zu einem befreienden Schmunzeln verleiten. Fast augenblicklich ging es ihm etwas besser.
Langsam konnte er wieder an andere Dinge denken. Dummerweise führte das dazu, dass er augenblicklich daran erinnert wurde, dass seine Jacke immer noch am Gartenzaun der Singers hing.
   „Fuck!“, rief er ärgerlich und trat fest gegen seinen Stuhl.
   „Was ist denn?“, fragte Griffin verwundert.
   „Ach, meine Lederjacke. Das teure Ding! Hab’s am Tatort vergessen.“
   „Macht nix, die Jungs bringen sie dir sicher mit, hm?“
   „Ja sicher.“, seufzte Street, wusste er doch, dass auch die Streifenpolizisten nur so schnell wie möglich von dem Haus wegwollten.

Der übrige Tag verging überraschend schnell. Street besucht mit seinem Partner noch Dr. Argyle um ihn anzuspornen, besonders schnell zu arbeiten. Das hätte es gar nicht gebraucht, denn der Pathologe war so überwältigt von der toten Familie Singer und wollte unbedingt herausfinden, wie sie zu Tode gekommen waren.
Davon abgesehen konnten sie nicht mehr tun, als zu den Großeltern der Singers zu fahren und ihnen vom Tod ihrer Nachkommen zu erzählen.
Abend war Street dann schon auf dem Weg nachhause, als ihm die Jacke wieder in den Sinn kam. Langsam wurde es dunkel. Tagsüber hatte er sie ganz vergessen. Einerseits behagte es ihm nicht, in der Finsternis ausgerechnet zu diesem Haus zu fahren, andererseits, wie er sich selbst einredete, musste er ja nur bis zum Gartenzaun. Zur Not konnte er vielleicht sogar einfach aus dem Auto herausgreifen und sie wieder ans ich nehmen.
Diesmal dauerte die Fahrt auch eine knappe Stunde. Zum einen war Street schon auf dem Weg in die andere Stadthälfte gewesen, zum anderen verfuhr er sich zweimal. Innerlich fragte er sich, warum er so nervös war.
Letztendlich kam er doch noch an, was er schon selbst langsam bezweifelt hatte.
Im düsteren Licht des Vollmondes – ‚Heute ist ja Vollmond’, schoss es dem Polizisten durch den Kopf – sah dieses reine Wohngebiet sogar friedlich und idyllisch aus.
Street fuhr bis zum Gartenzaun der Singers, wo eigentlich die Lederjacke hängen müsste.
Sie war nicht mehr da. Hatte also doch einer der Streifenpolizisten mitgenommen?
Streets Blick wanderte wie von selbst noch einmal zum Haus. Er konnte es nicht verhindern, obwohl er das gerne getan hätte. Zum Glück schaffte er es nicht, denn sonst hätte er ein wichtiges Detail verpasst.
Die Fenster waren verhangen und zeigten kein Licht dahinter. Das Haus war verlassen. Wenn man es so ansah hätte man nichts von der Tragödie geahnt, die sich dort abgespielt hatte.
Die Tür war mit dünnen gelben Kunststofffolien verhangen, die unmissverständlich „Do not cross!“ symbolisierten. Zumindest hätte es so sein sollen.
Die Tür stand offen.
Als Street vorsichtig näher ging erkannte er, dass die Plastiksperren zu kleinen Klümpchen zusammengeschmort am Boden lagen.
Jemand war in das Haus eingedrungen, war aber so blöd die Tür sperrangelweit offen zu lassen?
Street zog seine Dienstwaffe. Er lud die Waffe durch. Das Geräusch der ersten Kugel, die in die Kammer geschoben wurde, beruhigte ihn etwas.
Er ging seitlich versetzt auf die Tür zu und stupste sie mit dem Fuß an. Die Angeln schwangen noch und auch das Schloss war nicht aufgebrochen. Wer auch immer hier eingedrungen war hatte entweder einen Schlüssel oder war ein Profi. Oder die Jungs von der Streife haben nicht abgeschlossen, schoss es Street durch den Kopf.
Im Haus knarrte eine Diele. Der Kerl war noch im Haus.
Street tastete sich mit einer Hand an der Wand entlang, mit der anderen suchte er über Kimme und Korn seiner Pistole den Raum ab. Im Blut Stephen Singers waren ganz deutlich die Fußstapfen von Stiefeln zu erkennen. Das Profil war zerfurchen und von Kreuzschrauben unterbrochen, aber gut zu sehen, selbst im Zwielicht des Hauses.
Der Eindringling war oben unterwegs, das konnte man umherschlendernden schweren Schritten entnehmen, die sich im Obergeschoss die Klinke in die Hand gaben. Jemand ging auf und ab.
Erst jetzt kam es Street in den Sinn, dass dort oben vielleicht der Killer auf ihn wartete. Er hätte eigentlich zurück zum Wagen gehen und Verstärkung rufen müssen. Aber das tat er nicht.
Stattdessen suchte er sich den Weg durch das Wohnzimmer zur Treppe und stieg sie, ständig mit der Waffe die Wände absuchend, hinauf. Die Schritte stoppten abrupt im Zimmer, das den beiden Mädchen zum Grab geworden war.
Street versuchte sich zurechtzufinden. Es war zu Dunkel, aber er wusste noch, dass der Flur gerade Platz für einen Menschen bot. An sich der perfekte Ort für einen Hinterhalt.
Keine Schritte mehr. Es herrschte absolute Stille.
Street durchquerte leise den Flur. Jede Sekunde war er darauf gefasst, dass innerhalb eines Augenblicks die Welt unterging, aber es trat nicht ein.
Er stand jetzt neben dem Eingang zum Zimmer der Mädchen. Auch hier stand die Tür offen.
Vorsichtig linste er in den Raum bis er sicher war, dass ihn niemand im Visier hatte, dann sprang er zwischen den Türrahmen, die Pistole von sich gestreckt und lauthals „Polizei, Waffe auf den Boden!“, rufend.
Aber da war niemand.
Hinter sich aus dem Badezimmer heraus hörte Street ein Klicken. Eine Sekunde lang erfüllte das in der Stille ohrenbetäubende Geräusch das ganze Obergeschoss.
Street überlegte nicht, er warf sich einfach mit allem was er hatte zur Treppe. Es schien als schwebe der Polizist in der Luft, als der erste Schuss krachte.
Das Geräusch war kaum verklungen, da explodierte die Wand. Mit was auch immer da geballert wurde, es hatte genug Kraft um die dünne Betonwand in Millionen winzige Splitter zu zerfetzen, die brennend, schneidend, beißend umherjagten.
Wieder und wieder drückte der Unbekannte ab und nahm dabei keine Rücksicht auf das Material. Staub verdeckte Street die Sicht, doch als er den Kopf kurz zurückwarf sah er einen Schatten, der nahezu unmenschlich schnell aus dem Badezimmer trat.
Knapp über ihm zischte eine Kugel vorbei. Man konnte das Projektil nicht hören, aber Street spürte die geballte Kraft und Geschwindigkeit, die wenige Centimeter über ihm die Luft durchpflügte und berstend die Wand über der Treppe mit einem tennisballgroßen Loch versah.
Der Polizist warf sich todesmutig über die Treppe nach unten. Er wollte sich nicht ausmalen wie er aussehen würde, wenn ihn eine der Kugeln treffen würde.
Langsam drang der Gedanke in Streets Bewusstsein, dass er noch immer seine Pistole in der Hand hatte. Kaum zuende gedacht schlug er auch schon auf dem Fußboden auf und hätte sie fast verloren. Er rollte einmal herum und versuchte den stechenden Schmerz an der rechten Seite zu ignorieren.
Noch eine Kugel schlug verloren neben Street in den Fußboden und zerfetzte den Parkett.
Street wurde von winzigen Holzsplittern überschüttet, die sich sofort durch seine Kleider stachen. Unüberlegt legte er auf den wirbelnden Staub der Treppe an und drückte ab. Dann ein weiteres mal. Noch einmal... und noch einmal. Bis das Magazin leer war.
Schließlich lies er die Waffe fallen und rollte sich auf den Rücken. Sein rechter Rippenbogen tat höllisch weh. Vielleicht hatte er sich eine oder mehrere Rippen gebrochen.
Peinlich darauf bedacht langsam zu atmen, kroch Street zur Wand gegenüber der Treppe. Der Staub zog sich gemächlich zum unteren Stockwerk zurück und bildete dort einen dünnen Teppich.
Am Liebsten hätte er sofort die Pistole nachgeladen, wäre zum Auto gestürzt und hätte einen Streifenwagen gerufen, aber ihm fehlte sogar die Kraft jetzt aufzustehen. Er hatte sich definitiv etwas gebrochen.
   „Oh, entschuldigen Sie vielmals. Ich glaub ich hab Sie verwechselt.“
Streets Blick wanderte angespannt die Treppe hinauf. Inmitten einer Richtung Boden gleitenden Staubwolke stand ein großgewachsener weißhaariger Mann. Sein Blick glitt zielsicher durch den Raum, der sich langsam mit Staub und Qualm füllte. Er hatte stechend blaue Augen.
   „Wirklich.“, beteuerte der Mann, als Street nicht antwortete.
Dann hob er langsam die Pistole in der rechten Hand. Streets Blick fiel erst jetzt darauf. Es war eine gewaltige Waffe. Sie sah aus als hätte jemand den Lauf eines Gewehres in eine Pistole einbauen wollen. Was allein der silbern glänzende Schlitten an Gewicht ausmachen musste wog wahrscheinlich nicht einmal Streets Dienstwaffe samt Magazin auf. Und dazu noch das irrsinnige Kaliber.
Bedächtig betätigte der Mann einen Knopf an der Seite des Griffes, worauf das Magazin herausfiel. Dann rammte er krachend ein Neues hinein. Eine weitere Bewegung des Daumes und der Schlitten glitt nicht weniger krachend in seine Ursprungsposition.
Genauso verfuhr er dann mit der Pistole in der linken Hand.
Am Ende steckte er beide irgendwo unter seinen Mantel.
Street hustete vorsichtig. Dieser Kerl war vermutlich der Mörder einer ganzen Familie und somit zu allem fähig. Außerdem stand außer Zweifel, was diese Kanonen aus einem Menschen machen konnten.
Ein charmantes Lächeln zierte die schmalen Lippen des Mannes.
   „Ich hätte mir jemanden, der mit so einem wichtigen Fall beauftragt wird, um einiges...na ja, umsichtiger vorgestellt.“, sagte er schließlich, als das Schweigen atemlos zu werden drohte.
Aber Street war immer noch wie gefesselt. Er antwortete nicht, sondern versuchte bloß sich an der Wand entlang aufzurichten.
   „Hm, gibt es etwas,, über das Sie vielleicht reden würden?“, fragte der Mann endlich und wenig überrascht, ganz so als hätte er diese Reaktion vorausgesehen.



Soooooooooo, das war's für die nächste Zeit.
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« Antworten #59 am: 12.September.2005, 20:39:27 »

Du lässt uns einfach so zurück?Huh? *heul*
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Aal kogaan los ved zeymah mahfaeraak...

Wie im Mantel tief geborgen,
fühl ich mich in schwarzen Schwingen,
werde niemals mich mehr Sorgen,
lass mich nie mehr nieder ringen.
(Auszug aus einem Gedicht von Marion Beier)

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